Umfrage: Jeder Dritte nachlässig bei Passwortwahl

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veröffentlicht am 17.11.2016

Die mehrfache Verwendung von Kennwörtern birgt Sicherheitsrisiken und ist dennoch weit verbreitet.

Mehr als ein Drittel der Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland (37 Prozent) verwendet ein- und dasselbe Passwort für mehrere Online-Zugänge, zum Beispiel zu E-Mail-Diensten, sozialen Netzwerken oder Online-Shops. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Immerhin: Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten gibt an, für jedes Online-Konto ein gesondertes Passwort zu nutzen. "Die Versuchung ist groß, ein Passwort für mehrere Dienste zu benutzen. Kaum jemand kann und will sich unzählige Passwörter merken", sagt Marc Fliehe, Bereichsleiter für Information Security beim Bitkom. "Nachlässigkeiten bei der Passwortwahl sind aber gefährlich, denn damit macht man kriminellen Hackern die Arbeit sehr einfach."

Laut Umfrage nutzt knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) für private Zwecke zwischen einem und zehn verschiedene Online-Dienste, die einen Login mit Benutzernamen und Passwort erfordern. Ein gutes Drittel (37 Prozent) verwendet 11 bis 20 Dienste. 5 Prozent sind Vielnutzerinnen und -nutzer mit mehr als 20 privaten Online-Diensten. Ebenfalls 5 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer sagen, dass sie keinen Online-Dienst verwenden, bei dem man sich anmelden muss.

Um bei der Vielzahl an Zugängen der Passwort-Flut Herr zu werden, können Passwort-Manager helfen. Diese speichern alle Kennwörter in einer verschlüsselten Datei. Nutzerinnen und Nutzer müssen sich nur noch ein Master-Passwort merken. Einmal eingegeben, erlangt man Zugang zu allen gespeicherten Kennwörtern. Einige Programme bieten sogar die Möglichkeit, nicht nur Passwörter, sondern auch die dazugehörigen Benutzernamen zu speichern.

Beim Erstellen neuer Passwörter gilt: Je komplexer das Passwort, desto größer der Schutz. "Clevere Eselsbrücken können dabei helfen, komplexe Passwörter mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen zu generieren. Ich kann zum Beispiel die Anfangsbuchstaben ausgedachter Sätze aneinanderreihen", so Fliehe.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden im Juli 1.017 Personen ab 14 Jahre befragt, die Onlinedienste nutzen.