Unterrichtsablauf

• Einstieg

  Die Lehrkraft zeigt zum Einstieg ein Blatt mit unterschiedlichen Begriffen zum Thema Bakterien, die auf den ersten Blick in keinem Zusammenhang stehen, zum Beispiel "Zahnkaries" und "Milch". Im Gespräch wird darauf hingewiesen, dass alle Begriffe eine Gemeinsamkeit haben. Eventuell muss die Lehrkraft hier etwas lenken. Die Schülerinnen und Schüler nennen das Thema Bakterien. Falls nicht, wird es von der Lehrkraft genannt.

  Alternativ könnte die Lehrkraft auch die Bilder einer Erkrankung und eines Produktes zeigen, das mithilfe von Bakterien hergestellt wird (zum Beispiel Sauerkraut), und so darauf lenken, dass die Bilder einen Zusammenhang haben.

  10 Minuten

  Plenum

• Überleitung

  Im Anschluss daran sollte die Lehrkraft das Vorgehen erklären. Vor allem der Bereich der Augmented Reality (AR) ist den Schülerinnen und Schülern eventuell nur von der Anwendung "Pokémon Go" bekannt. Hier kann man bei Bedarf gerne Beispiele für Augmented Reality zeigen, zum Beispiel die Anwendung "Ikea Place".

  Lehrervortrag

• Erarbeitung I: freie Recherche

  Die Schülerinnen und Schüler recherchieren zum Thema Bakterien und legen in einem ersten Schritt selbst die Hauptthemen fest, die auf dem Plakat abgebildet werden sollen, zum Beispiel "Fortpflanzung", "Krankheiten" oder "Nutzen". Diese sollten sie dann in der Gruppe aufteilen.

  Ziel ist es, ein Plakat zu erstellen, das lediglich Begriffe abbildet und auf den ersten Blick fast langweilig wirkt. Erst durch den Scan der Begriffe und das automatische Abspielen des entsprechenden Videos wird das Plakat interessant. So wird aus einem klassischen Lernprodukt, einem Plakat, ein multimediales, modernes Präsentationsinstrument. Jede Schülerin und jeder Schüler der Gruppe recherchiert nun zu ihrem beziehungsweise seinem Thema und legt eine Stoffsammlung, zum Beispiel in Form einer Mindmap, an. Mithilfe dieser Stoffsammlung überlegen die Lernenden sich, was sie in ihrem Lernvideo zu ihrer Thematik erklären möchten.

  Zur Differenzierung können hier Quellen vorgegeben werden, welche das Thema Bakterien bereits didaktisch aufbereitet haben, zum Beispiel auf planet-wissen.de. Die Schülerinnen und Schüler können auch in Büchern recherchieren, die von der Lehrkraft gestellt werden, oder Videos zu dem Thema ansehen und daraus Informationen entnehmen. Hier muss jede Lehrkraft selbst entscheiden, wie frei sie die Gruppen arbeiten lässt. Der höchste Kompetenz-Zuwachs liegt klar in der freien Recherche, da hier auch das Urheberrecht und der Wahrheitsgehalt der Informationen beachtet werden müssen.

  2 bis 4 Unterrichtsstunden

  Einzelarbeit, Gruppenarbeit

• Erarbeitung II: Erstellung des Plakates

  Grundsätzlich können alle Objekte, die auf einem Plakat erstellt werden können (Text, Bild, Schrift), gescannt werden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Objekte einen individuellen Charakter erhalten. Das Programm, welches die Objekte scannt, muss diese anhand der Form unterscheiden können. Die Schülerinnen und Schüler sollten also unterschiedliche Schrifttypen für jeden Begriff verwenden (es gibt viele Vorlagen im Internet) und diesen einen einzigartigen Charakter verleihen. Wenn man Bilder als Auslöser verwendet, besteht dieses Problem der Unterscheidung nicht so stark.

  pdf 2 Unterrichtsstunden

  Gruppenarbeit

• Erarbeitung III: Erstellung des Lernvideos

  Nachdem das Plakat erstellt wurde, geht es nun an die Anfertigung des Lernvideos. Hier ist es von Vorteil, die Schülerinnen und Schüler eine Art Drehbuch formulieren zu lassen, welches schriftlich fixiert werden sollte. In diesem Drehbuch können die Schülerinnen und Schüler angeleitet werden, das Layout und den Text, der gesprochen werden soll, bereits voll auszuformulieren. Dieses Drehbuch dient der Lehrkraft dazu, zu unterstützen und abzuschätzen, ob die Schülerinnen und Schüler die Aspekte des Themas ausreichend beleuchtet haben.

  Zur Erstellung des Videos eignen sich sogenannte Whiteboard-Anwendungen, zum Beispiel "Explain Everything" oder "Adobe Spark Video", mit denen die Schülergruppen das Video Schritt für Schritt aufbauen und anschließend vertonen können. Für unerfahrene Gruppen sollten hier die Kriterien zur Herstellung eines Videos (ähnliche Kriterien, die bei der Erstellung einer Präsentation gelten) thematisiert und sich zum Beispiel gute oder schlechte Beispiele für Lernvideos auf YouTube angesehen werden.

  Wenn die Gruppen die Videos erstellt haben, geht es daran, die Augmented Reality-Umgebung zu gestalten, also das Video mit dem Auslöse-Bild zu verknüpfen.

  2 bis 4 Unterrichtsstunden

  Gruppenarbeit

• Erarbeitung IV: Erstellung der Augmented Reality-Umgebung

  Für die Einheit wurde die Software "HP Reveal" und die dazugehörige App "HP-Reveal" verwendet, mit deren Hilfe man sogenannte Auras (Augmented Reality-Umgebungen) erstellen kann. Hier können Sie die App herunterladen. Grundsätzlich benötigt man für die Erstellung einer Aura ein sogenanntes Trigger-Image (Auslöse-Bild), das gescannt werden muss, und ein Overlay (zum Beispiel ein Video), welches dann über dem Trigger-Image erscheint.

  In unserem Beispiel stellt das Trigger-Bild einen Begriff des Plakates dar und der Overlay ist das Video, welches für das Thema auf dem Plakat erstellt wurde und die Erklärung zu dem entsprechenden Thema liefert. Es bietet sich an, ein Foto des Begriffes auf dem Plakat als jeweiligen Trigger zu verwenden.

  Für die Nutzung von "HP Reveal" muss ein Gratis-Account angelegt werden. Es ist sinnvoll, einen Lehrer-Account und einen zusätzlichen Schüler-Account mit einer weiteren E-Mail-Adresse und einem anderen Passwort anzulegen. Die Daten des Schüler-Accounts können dann an die Schülerinnen und Schüler gegeben werden, sodass sich diese nicht selbst registrieren müssen und alle mit demselben Zugang arbeiten können.

  Des Weiteren ist zu beachten, dass Auras anderer Accounts nur erfolgreich gescannt werden können, wenn man ihnen folgt. Das kann in den Einstellungen der Anwendung vorgenommen werden. Hinzu kommt leider ebenfalls, dass man die Aura nach der Erstellung sharen (teilen/veröffentlichen) muss, wenn sie von einem anderen Account aus gescannt werden soll. Arbeitet man im gleichen Account, muss man das nicht beachten.

  Das gesamte Vorgehen klingt zu Beginn etwas kompliziert, ist die Mühe aber wert, da man in der Anwendung sehr leicht Augmented Reality-Umgebungen erstellen kann. Vergleichbare Anwendungen sind aufwändiger in der Bedienung, komplexer und meist mit Kosten verbunden.

  Nachdem die Daten des Schüler-Accounts an die Schülerinnen und Schüler ausgegeben wurden, können sie sich auf ihren mobilen Endgeräten in der App "HP-Reveal" in den Account einloggen und die Aura erstellen. Hierfür ist eine ausreichende Bandbreite der Internetverbindung notwendig, vor allem, wenn alle Gruppen gleichzeitig mit demselben Zugang arbeiten. Von Vorteil ist es, wenn die Gruppen die Aura nacheinander erstellen, da so der Account nicht zu stark belastet wird.

  1 Unterrichtsstunde

  Gruppenarbeit

• Ausstellung

  In einer abschließenden Ausstellung erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Ergebnisse zu präsentieren. Dafür werden die Zugangsdaten des Schüler-Accounts veröffentlicht, so dass die Besucher die Aura mit diesem Account scannen können.

  Bei der Ausstellung ist zu beachten, dass die Auras nur mithilfe der App "HP-Reveal" und den Daten des Accounts gescannt werden können.

  Gruppenarbeit, Präsentation