Europawahl 2019: Schicksalswahl für die Europäische Union?

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit "Europawahl 2019: Schicksalswahl für die Europäische Union?" erarbeiten sich die Lernenden die wesentlichen Hintergründe zur Wahl des Europäischen Parlaments und setzen sich kritisch mit der aktuellen Entwicklung der EU auseinander.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung
  • Acht bis zwölf Stunden
  • Ablaufplan
  • 3 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

In dieser aktuellen Unterrichtseinheit zum Thema Europa geht es um die Europawahl: Vom 23. bis 26. Mai 2019 findet die Wahl des Europäischen Parlaments statt - das einzige EU-Organ, das die Bürgerinnen und Bürger direkt wählen können.

Mit diesem Unterrichtsmaterial erarbeiten die Schülerinnen und Schüler deshalb zunächst als Grundlage die politische Zusammensetzung des Europaparlaments, die Regierungsbildung, die deutschen Vertreter sowie die Drei-Prozent-Klausel. Im Folgenden diskutieren sie dann die Idee gesamteuropäischer Parteien, die Gesetzgebung sowie die aktuelle Situation der Europäischen Union. Anhand eines Online-Tests überprüfen die Lernenden abschließend ihr Wissen vor der Wahl und hinterfragen eine mögliche Aufnahmeprüfung zur Wahlberechtigung.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Das Thema "Europawahl 2019" im Unterricht

Auch wenn es mit der überparteilichen und unabhängigen Bürgerinitiative "Pulse of Europe" und Macrons Reformplan "Initiative für Europa" positive Impulse für eine Beförderung der europäischen Einigung und die Weiterentwicklung der Europäischen Union gibt, stellt sich das Erscheinungsbild der EU vor der Europawahl 2019 doch überwiegend düster dar. Fehlende Kompromissbereitschaft führt zu Handlungsunfähigkeit in zentralen Fragen. Interne Streitigkeiten lassen erahnen, dass die Teilnehmerländer selbst ihr Grundverständnis und ihren gemeinsamen Wertekanon verloren haben. Die Union zeigt sich zerrissen. Ihre weiteren Ziele sind fraglich.

Politische Meinungsverschiedenheiten, die im Zuge der "Euro-Rettung" noch mühsam gekittet werden konnten, treten durch die Flüchtlingskrise inzwischen offen zutage und stellen die Europäische Union nicht nur aufgrund des "Brexit" vor eine Zerreißprobe.

Gleichzeitig mit dieser Problemlösungs- und Sinnkrise haben sich allerdings in den letzten Jahren die politischen Institutionen der EU gewandelt. Die Stellung des Parlaments ist weitaus stärker als noch fünf Jahren. Und auch die EU selbst scheint gegenüber den Mitgliedsstaaten deutlich an Einfluss zu gewinnen. Zahlreiche Verordnungen der Kommission und viele Urteile des Europäischen Gerichtshofes greifen merklich in das Alltagsleben der Bürger ein. Wohin also wird sich die Europäische Union weiter entwickeln? Eine Entscheidung darüber wird nicht zuletzt durch die Wahl des nächsten Europaparlaments fallen.

Didaktisch-methodische Analyse

Die Unterrichtseinheit nähert sich der Frage nach der Zukunft der Europäischen Union aus zwei Perspektiven:

Bestandsaufnahme

  • Wie sind derzeit die politischen Mehrheitsverhältnisse im Parlament?
  • Welchen Einfluss hat das Parlament im Rahmen der europäischen Gesetzgebung?

Ausblick

  • Was spricht für und gegen eine weitere europäische Einigung?
  • Wie könnten ein Europaparlament und eine europäische Regierung der Zukunft aussehen?

Diesen Fragestellungen wird in mehreren Lernrunden nachgegangen, die Internetrecherchen, Präsentationen, Vernissagen, Positionslinien, Punktabfragen, Online-Tests und eine Podiumsdiskussion enthalten. Als Ergänzung zu den Streitgesprächen wäre es empfehlenswert, einen Europa-Abgeordneten einzuladen.

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • erarbeiten sich Kenntnisse über die Stellung des Europäischen Parlaments innerhalb der EU und seiner legislativen Entscheidungsbefugnisse.
  • erkennen die politischen Mehrheitsverhältnisse des bisherigen EU-Parlaments und der deutschen Abgeordneten.
  • schließen von den Mehrheitsverhältnissen auf eine theoretische Europa-Regierung.
  • bilden sich eine Meinung über die Einführung einer Prozent-Klausel und eines übernationalen Wahlsystems mit Europaparteien.
  • können die Rolle des Europaparlaments im Rahmen der europäischen Gesetzgebung erklären.
  • können Beispiele für europäische Richtlinien aus dem Bereich Verbraucherschutz zeigen und erläutern.
  • bilden sich eine Meinung zu Emmanuel Macrons "Initiative für Europa".

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • führen qualifizierte Internetrecherchen der EU durch.
  • interpretieren gefundene Internetquellen im politischen Kontext.
  • wählen geeignete mediale Präsentationsformen aus und nutzen diese für ihre Ergebnispräsentationen.
  • absolvieren einen Online-Test.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • arbeiten in Arbeitsgruppen ziel-, ergebnis- und teamorientiert zusammen.
  • vertreten ihre gewonnen Ansichten in Abstimmungen und Diskussionen.
  • bilden sich eine profunde politische Meinung zur Wahl des Europäischen Parlaments, seiner Parteien und Abgeordneten.
  • bilden sich eine politische Meinung zur weiteren europäischen Einigung.

Autor

Portrait von Dr. Peter Kührt
Dr. Peter Kührt

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