Von Inflation und Stabilität – Unterrichtsmaterial zur virtuellen Ausstellung

Fachartikel

Das multimediale Informations- und Lernangebot "Von Inflation und Stabilität – eine Reise durch die Währungsgeschichte" gibt in vier Ausstellungsräumen einen informativen und interaktiven Einblick in die deutsche Währungsgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Die begleitende digitale Lehrerhandreichung bietet Arbeitsmaterial und didaktisch-methodische Hinweise zum Einsatz der virtuellen Ausstellung im schulischen Kontext. Das Materialangebot kann in den Klassenstufen 9 bis 13 eingesetzt werden.

  • Eingangsbereich: Von Inflation und Stabilität

    Die virtuelle Ausstellung beginnt im Flur, von hier aus können vier Ausstellungsräume besucht und die deutsche Währungsgeschichte multimedial erkundet werden.

  • Raum 1: Krisenjahr und Währungsreform 1923

    Im ersten Ausstellungsraum werden die Folgen des Ersten Weltkriegs aufgezeigt, die zur Hyperinflation und schließlich zur Währungsreform 1923 führten.

  • Raum 2: Wirtschafts- und Währungskrise nach 1945

    Im zweiten Ausstellungsraum wird erläutert, wie die Finanzierung des Zweiten Weltkriegs zur massiven Geldentwertung und Inflation führte.

  • Raum 3: Währungsreform 1948 in Ost und West

    Im dritten Ausstellungsraum werden die Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchtet und erklärt, wie es 1948 zu den Währungsreformen in Ost- und Westdeutschland kam.

  • Raum 4: Aus der Geschichte lernen – die Bundesbank und das Eurosystem

    Im vierten Ausstellungsraum wird gezeigt, wie es zur deutsch-deutschen (1990) und zur europäischen (1999) Währungsunion kam und wie die Deutsche Bundesbank und das Eurosystem für stabiles Geld sorgen.

Die virtuelle Ausstellung

Eine stabile Währung ist Grundvoraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft und das Vertrauen der Bevölkerung in den demokratischen Staat. Als politisch unabhängige Zentralbank sichert die Deutsche Bundesbank seit 1957 die Geldwertstabilität in Deutschland – in der D-Mark-Zeit bis 1998 alleine, seit 1999 gemeinschaftlich als Teil des Eurosystems. Stabiles Geld gab es jedoch nicht immer. Ein Blick in die deutsche Geschichte zeigt, dass politische Krisen, gewaltsame Konflikte und Kriege zum rasanten Wertverlust des Geldes, zu wirtschaftlichen Zusammenbrüchen und schließlich zu Währungsreformen führten.

Die virtuelle Ausstellung "Von Inflation und Stabilität" nimmt Besucherinnen und Besucher auf eine interaktive Zeitreise durch die Meilensteine der deutschen Währungsgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts mit. In vier Ausstellungsräumen werden diejenigen Ereignisse historisch aufgearbeitet, die zur Hyperinflation 1923 und zu den Währungsreformen von 1923 und 1948 führten. Auch wird über die Aufgaben der Deutschen Bundesbank, die Einführung des Euro und die heutige Zusammenarbeit der Zentralbanken im Eurosystem zielgruppengerecht informiert. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren.

Die Ausstellung ist als virtuelles Wohnhaus illustriert. Besucherinnen und Besucher können – ausgehend von einem Hausflur – vier zeitgenössische Räume erkunden. In jedem der Ausstellungsräume befinden sich vier anwählbare Exponate, die repräsentativ für die historischen Etappen und Ereignisse der deutschen Währungsgeschichte stehen. Die Ausstellungsräume können chronologisch, aber auch unabhängig voneinander besucht werden.

Das Angebot kann auf allen mobilen Endgeräten genutzt werden. Eine optimale Darstellung aller Inhalte ist vor allem über eine Desktopansicht oder via Tablet gegeben.

Hier gelangen sie zur virtuellen Ausstellung: www.von-inflation-und-stabilitaet.de

 

Entdeckendes Lernen und digitales Storytelling

Die pädagogisch-didaktische Methode des Entdeckenden Lernens ermöglicht, sich eigenständig und in eigenem Tempo mit Inhalten, Zusammenhängen und Anwendungen auseinanderzusetzen. Hierdurch steigen das Selbstbewusstsein und die Motivation der Lernenden und die erworbenen Kompetenzen werden nachhaltige verankert. Das Konzept der virtuellen Ausstellung ermöglicht den jugendlichen Nutzerinnen und Nutzern sowohl den selbstständigen Wissenserwerb als auch ein angeleitetes Lernen durch ihre Lehrkraft. Dadurch nutzt das Projekt die Vorteile des Entdeckenden Lernens und schafft einen flexiblen Einsatz in verschiedenen Kontexten.  

Angelegt als digitales Storytelling, werden Jugendliche durch die multimediale Präsentation altersgerecht an die Etappen und Zusammenhänge der deutschen Währungsgeschichte herangeführt. Über die virtuelle Ausstellung wird Geschichte lebendig, weil die Informationstexte mit Bild-, Audio- und Videodateien sowie interaktiven Elementen (Grafiken, Diagrammen, Karten und Schaubildern) verknüpft sind.

Begleitende digitale Lehrerhandreichung

Zur virtuellen Ausstellung steht begleitend eine Unterrichtseinheit für drei bis vier Unterrichtsstunden zur Verfügung. Hiermit bekommen Lehrkräfte die Möglichkeit, das innovative Medienformat lehrplanbezogen in den schulischen Unterricht einzubinden und die komplexen Themen auch mit heterogenen Lerngruppen zu erarbeiten. Lernende können somit mit Unterstützung ihrer Lehrkraft die Inhalte der virtuellen Ausstellung üben und vertiefen. Neben der angebotenen Unterrichtseinheit stehen eine Kurzzusammenfassung aller Räume und Exponate sowie ein Strukturbaum zum Herunterladen bereit. Über letzteren lässt sich jede Seite der Ausstellung mit einem Klick aufrufen. Zusammenfassung und Strukturbaum unterstützen Lehrkräfte dabei, sich einen raschen Überblick über die Themen und Schwerpunkte der virtuellen Ausstellung zu verschaffen.

Zielgruppe

Die Hauptzielgruppe sind Jugendliche der Sekundarstufen I und II. Lehrkräfte dieser Stufen an allgemeinbildenden Schulen können das Material für ihren Unterricht nutzen.

Lerninhalte und Kompetenzen

Die übergeordneten Ziele der Unterrichtseinheit sind, dass die Schülerinnen und Schüler die Entstehung und Entwicklung von Inflation verstehen sowie die Ursachen und Wirkungszusammenhänge der beiden Währungsreformen in Deutschland auf historischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene begreifen. Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Währungsreformen zu erarbeiten, trägt dabei zu einem besseren Verständnis der abstrakten und komplexen Sachverhalte bei. Hierdurch werden Schülerinnen und Schüler auch dabei unterstützt, sich mit den Themen rund um die Währungsreformen, die Euro-Einführung und die Geldpolitik in Deutschland vertraut zu machen.

An den allgemeinbildenden Schulen gibt es Anknüpfungspunkte zu den Inhalten der virtuellen Ausstellung insbesondere in den Fächern Geschichte, Politik und Wirtschaft sowie Sozialwissenschaft. Folgende Schlagworte finden sich bundesweit in Lehrplanthemen der Klassenstufen 9 bis 13:

Geschichte

  • das Gebilde Wirtschaft in seiner Veränderung in der Zeit
  • Weimarer Republik und Weltwirtschaftskrise
  • Hyperinflation und Währungsreform 1923
  • die Goldenen 20er-Jahre
  • Deutschland nach 1945 / Deutsche Nachkriegsgeschichte
  • die Währungsreform 1948

Politik/Sozialwissenschaften/Wirtschaft

  • Wirtschaftsordnung und Soziale Marktwirtschaft
  • Geld und Zahlungsverkehr
  • Inflation und Deflation
  • Europäische Währungsunion
  • Finanzpolitik
  • Banken als Motor der Wirtschaft

Der überfachliche Kompetenzerwerb, der durch die virtuelle Ausstellung und die begleitende Unterrichtseinheit angestoßen wird, fördert die informationstechnischen Fähigkeiten sowie die Medien- und Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler, indem sie unterschiedliche Medienformate als Informationsquellen nutzen müssen. Außerdem werden die Lernenden in ihrer personellen und Sozialkompetenz gestärkt, weil sie gemeinsam erproben, wie man in einer Arbeitsgruppe koordiniert und zielorientiert zusammenarbeitet, sachlich kommuniziert und schließlich die Gruppenergebnisse verständlich und strukturiert der Klasse vorträgt.

Unterrichtsmaterialien zur Ausstellung

Herausgeber

Deutsche Bundesbank

Herausgeber des Projektes ist die Deutsche Bundesbank. 

Lösungshinweise

Lehrkräfte können die Lösungshinweise zu den Unterrichtsmaterialien auch als PDF-Datei per E-Mail anfordern.

Lizenzinformation

Frei nutzbares Material
Die von Lehrer-Online angebotenen Materialien können frei für den Unterricht genutzt und an die eigene Zielgruppe angepasst werden.