Digitale Foto-Manipulation im Geschichtsunterricht

Unterrichtseinheit

Mit dem Foto als Quellenart beschäftigen sich Geschichtswissenschaft und
-unterricht schon lange. Diese Unterrichtseinheit zeigt auf, wie man mit einem kreativen Zugang und digitalen Hilfsmitteln eine Sensibilisierung und Annäherung an die Perspektivgebundenheit und Manipulierbarkeit von Fotografien erreichen kann.

  • Geschichte / Früher & Heute / Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
  • 2 Unterrichtsstunden
  • Projekt, Didaktik/Methodik, Ablaufplan

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Wir leben in einer Welt voller Bilder: So besitzen die meisten Jugendlichen heute Kamera-Handys und sie können jederzeit spontan Szenen als Foto oder Film festhalten. Ein naiver Zugang zu Fotografie und Film lässt diese aber immer noch als objektive Abbildungen der Wirklichkeit erscheinen. Dabei können selbst junge Schülerinnen und Schüler mittlerweile mithilfe von einfach zu bedienenden Bildbearbeitungsprogrammen Fotografien in hoher Qualität beliebig verändern, wie dieses Beispiel von Isabell Schwall, Schülerin des Eichendorff-Gymnasiums Koblenz, zeigt. Wenn Sie auf das Bild klicken, öffnet sich ein Fenster mit dem Original und dem manipulierten Bild im Vergleich.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Intentionalität von Bildern greifbar machen

Die hier vorgestellte Unterrichtseinheit knüpft an die Erkenntnisse von Markus Bernhardt an, der festgestellt hat, dass Schülerinnen und Schüler "bis in die neunte Jahrgangsstufe hinein keine Vorstellung davon haben, dass ein Bild eine intentionale Aussage enthält" und infolgedessen "die Notwendigkeit einer Bildanalyse nicht begreifen". Durch eigenes Tun, das Verändern eines Bildes und der damit einhergehenden Veränderung der Bildaussage, wird für Schülerinnen und Schüler die Intentionalität von Bildern greifbar. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die Lernenden "den in den Bildungsstandards des Geschichtslehrerverbandes formulierten Kompetenzerwartungen nicht entsprechen können, weil sie über die Voraussetzungen für diese Fertigkeiten nicht verfügen".

Fotos als Quellengattung im Geschichtsunterricht

Es gibt also offensichtlich eine Kluft zwischen den Anforderungen für den Umgang mit Bildern im Geschichtsunterricht einerseits, die unter anderem in den (nicht verbindlichen) Bildungsstandards formuliert werden, und eklatanten Mängeln an Kompetenz auf Seiten der Schülerinnen und Schüler andererseits. Diese Erkenntnis verlangt neben der empirischen Überprüfung der theoretisch postulierten Anforderungen den schrittweisen Aufbau entsprechender Kompetenzen im Unterricht. Dies rechtfertigt wiederum die ausführliche Beschäftigung mit Bildern, in diesem Fall speziell Fotos, als Quellengattung im Geschichtsunterricht.

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • Fotografien als Quellen kritisch betrachten, da sie keine objektiven Abbildungen von Vergangenheit darstellen.
  • erkennen, dass Fotografien immer nur Ausschnitte und Momentaufnahmen sind, die weder erzählen noch Entwicklungen abbilden und daher als Quelle immer erst in einen Zusammenhang eingebettet werden müssen.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • den Umgang mit grundlegenden Funktionen der Bildbearbeitung kennen lernen.
  • den Einfluss einer Bildunterschrift auf die Wahrnehmung des Bildes durch den Betrachter kritisch reflektieren.
  • erkennen, dass die Abbildungen auf Fotos sowohl bearbeitete beziehungsweise konstruierte als auch ausgewählte Ausschnitte sind.

Sozial-/Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • sich im Sinne der Binnendifferenzierung gegenseitig beim Umgang mit den Bildbearbeitungsprogrammen unterstützen.
  • sich darin üben, Arbeitsergebnisse frei vorzutragen.
  • die Arbeitsergebnisse ihrer Mitschülerinnen und -schüler bewerten.
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Autor

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Daniel Eisenmenger

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