In dieser Unterrichtseinheit werden Themenbereiche wie Wortstamm, Wortbildung, Vor- und Nachsilben behandelt, um die Sprache zu untersuchen. In den Unterrichtsstunden werden insgesamt drei Arbeitsblätter bearbeitet. Das erste Arbeitsblatt ist theoretisch, während bei den anderen zwei Blättern die praktische Arbeit im Vordergrund steht. Grafische Darstellungen (Schaubilder) und ein Ballspiel mit thematischem Bezug runden die Unterrichtseinheit ab. Für die Unterrichtseinheit sollten drei bis vier Stunden eingeplant werden.
Wortärzte – wir untersuchen unsere Sprache
Sprache ist ein komplexes Gebilde. Es lässt sich dennoch eine Gesetzmäßigkeit feststellen, die sich untersuchen lässt. Ein Beispiel sind orthografische Regeln: Sie lassen sich auf alle Textarten anwenden und haben überall die gleiche Gültigkeit. Hinzu kommt die Bildung von Begriffen aus bestimmten Wortfamilien. Darum soll es in der Unterrichtseinheit gehen: Der Schwerpunkt liegt auf den Themen Wortstamm und Wortbildung.
- Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
- Primarstufe
- 3 bis 4 Unterrichtsstunden
- Arbeitsblatt
- 3 Arbeitsmaterialien

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Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
1. und 2. Stunde: Einstieg
Ein visueller Impuls dient als Einstieg in die neue Unterrichtseinheit: Die Lehrkraft zeichnet einen Baum an die Tafel oder das Whiteboard. Darüber hinaus eignen sich technische Geräte wie Beamer oder Tageslichtprojektoren als Mittel, um die Grafik anschaulich zu machen.
10 bis 15 MinutenÜberleitung
Was heißt "Sprache untersuchen" überhaupt? Welche Bereiche gehören dazu? Hier bezieht sich die Lehrkraft wieder auf das Schaubild: Der Baum stellt unsere Sprache dar. Die einzelnen Äste sind Bereiche wie Grammatik, Stil, Satzbau und Wortbildung. Das Untersuchen der sprachlichen Eigenschaften zeigt uns den Zusammenhang zwischen den symbolischen Ästen und dem "Baum" namens Sprache. Das Schaubild wird nicht entfernt, sondern bleibt während der gesamten Unterrichtsstunde(n) an der Tafel.
Um einen Zusammenhang zum Titel "Wortärzte" herzustellen, erzählt die Lehrkraft den Klassenmitgliedern, dass sie zu Wortärzten ausgebildet werden. Diese metaphorische Beschreibung spricht vor allem Kinder in Grundschulklassen an und macht das Thema greifbarer.
Als Wortarzt braucht man Werkzeuge. Diese Werkzeuge sind nötig, um unsere Sprache zu untersuchen. Mit den Regeln für die Wortbildung kann man den Wortstamm, die Vor- und Nachsilben eines Wortes untersuchen. Die Vor- und Nachsilben werden vor beziehungsweise hinter den Wortstamm gesetzt. Der Stamm bleibt gleich, aber mit den Silben verändert sich das Wort.
Anmerkung: Eine kurze Wiederholung von Textverständnis und/oder Textanalyse kann durchgeführt werden, wenn der Zeitplan es zulässt. In dem Fall dauert die Überleitungsphase etwa 10 Minuten.
5 bis 10 MinutenArbeitsphase I
Den Schülerinnen und Schülern wird das erste Arbeitsblatt vorgelegt. Es behandelt die Untersuchung von Sprache auf eine altersgerechte Weise. Der Text auf dem Arbeitsblatt wird in Einzelarbeit durchgelesen. Er dient als Grundlage für den weiteren Verlauf der Unterrichtseinheit.
10 bis 15 MinutenUnterrichtsgespräch
Grundsätzliche Frage der Lehrkraft an die Klasse: Habt ihr alles verstanden oder ist etwas unklar?
Anschließende Fragen:
- Welche Aspekte gehören zur Untersuchung von Sprache?
- Welche vier Bereiche gehören zum "Quartett" dazu?
- Wie heißen sie? Wie lautet der Sammelbegriff der vier Wörter? (Antwort: Wortbildung, die Begriffe Wortstamm, Vor- und Nachsilbe fallen unter den Sammelbegriff)
Die Antworten können an der Tafel oder am Whiteboard gesammelt werden.
10 bis 15 MinutenArbeitsphase II
Die Klasse bekommt das zweite Arbeitsblatt. Es wird zu zweit bearbeitet. Hier wird die Theorie der Wortbildung in einen praxisnahen beziehungsweise spielerischen Kontext gesetzt.
15 bis 20 MinutenVertiefungsphase
Nach der Paararbeit wird die Klatschprobe im Plenum durchgeführt: Jedes Klassenmitglied denkt sich einen beliebigen Satz aus und trägt ihn laut vor. Anschließend wiederholt die gesamte Klasse den Satz und klatscht bei jeder Silbe. Bei dieser Übung geht es im Uhrzeigersinn reihum, damit jedes Mitglied aus der Klasse einmal an der Reihe ist.
10 bis 15 MinutenAbschließendes Unterrichtsgespräch
Die ersten beiden Stunden sollten zu diesem Ergebnis führen:
- Die Silben sind die Bausteine, aus denen Wörter gebildet werden.
- Man kann selber prüfen, wie viele Silben ein Wort hat. Als Trick wird die Klatschprobe angewandt. Manchmal klatscht man an den falschen Stellen. Dann fühlt sich der Rhythmus des Klatschens unpassend an. Das ist ein ziemlich sicheres Zeichen, dass die Zählung nicht stimmt und man sich das Wort nochmal vor Augen führen und anschließend einen erneuten Klatschversuch starten sollte.
10 bis 15 Minuten3. und 4. Stunde: Einstieg
Als Einstieg wird eine kurze Wiederholung als Frage-Antwort-Spiel durchgeführt. Die Lehrkraft hält einen Schaumstoffball in der Hand, stellt eine Frage zum Thema Untersuchung von Sprache (zum Beispiel: Woraus bestehen Wörter? Antwort: Aus Silben) und wirft den Ball einem Mitglied aus dem Klassenverband zu. Wenn es die Frage richtig beantwortet hat, darf es sich eine weitere Frage ausdenken und sie mit dem Wurf des Balls an ein anderes Klassenmitglied richten.
10 MinutenÜberleitung
Das Schaubild des Baums als Symbol für Sprache wird erneut von der Lehrkraft an die Tafel gezeichnet. Es soll als Arbeitsauftrag auf das zweite Arbeitsblatt gezeichnet werden. Bei der Gruppenarbeit dient die Skizze als Gedächtnisstütze. Bei der Gelegenheit können eventuelle Rückfragen zum Thema et cetera von der Lehrkraft beantwortet werden, bevor die Arbeit in Kleingruppen beginnt.
5 bis 10 MinutenVertiefung/Arbeitsphase
Das zweite Arbeitsblatt wird in Gruppen bearbeitet. Jedes Mitglied aus der Gruppe zeichnet das Tafelbild ab. Es dient als thematische Orientierungshilfe für jeden Einzelnen. Die Bearbeitung der zweiten Aufgabenstellung findet im Rahmen der Gruppenarbeit statt. Während der Gruppenarbeitsphase ist die Lehrkraft für inhaltliche Rückfragen ansprechbar. Es werden drei Gruppen gebildet: Eine Gruppe bearbeitet das Themenfeld Wortstamm. Die zweite Gruppe befasst sich mit den Vorsilben, während das Thema Nachsilben für die dritte Gruppe vorgesehen ist. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit werden nach der Arbeitsphase im Plenum vorgestellt.
20 bis 30 MinutenVergleich der Arbeitsergebnisse
Das Ziel besteht darin, die inhaltlichen Zusammenhänge der drei Gruppenthemen zu erkennen:
- Man kann die vier Bereiche Wortstamm, Wortbildung, Vor- und Nachsilben nicht als komplett eigenständige Themen betrachten.
- In der Sprachpraxis beziehungsweise bei der Untersuchung von Sprache bilden sie eine thematische Einheit.
Beim Vergleich der Arbeitsergebnisse wird die Skizze des Baumes wieder aufgegriffen. Die Lehrkraft zeichnet an und ergänzt die Darstellung mit zusätzlichen Ästen, die für die einzelnen Bereiche der Untersuchung von Sprache stehen. Jede Gruppe behandelt einen "Ast", von dem wiederum mehrere "Zweige" abgehen.
Optionale Variante: Die einzelnen Gruppen machen einen "Museumsrundgang": Jede Gruppe schreibt ihre Ergebnisse in Stichworten auf die Papierbögen und befestigt sie an der Pinnwand oder an der Tafel. Anschließend verteilen sich die Schülerinnen und Schüler im Klassenraum und lassen sich die Ergebnisse der anderen Gruppen von den jeweiligen Gruppenmitgliedern erläutern. Anschließend wird versucht, die Arbeitsergebnisse einer jeweils anderen Gruppe mit eigenen Worten wiederzugeben. Diese Methode eignet sich am besten für die 3. oder 4. Klasse.
20 bis 25 MinutenDiskussion und Abschließendes Unterrichtsgespräch
Die Stunden sollten zu den folgenden Ergebnissen führen:
Jedes Wort hat einen Wortstamm. In ihm steckt die Bedeutung des Nomens oder Verbs. Im Kern ändert er sich nicht. Mit dem Hinzufügen der Vor- oder Nachsilben bilden sich neue Wörter aus unterschiedlichen Wortfamilien.
circa 20 Minuten
Didaktisch-methodischer Kommentar
Die Untersuchung von Sprache ist ein breit gefächerter Themenbereich. Es ist ratsam, diese Unterrichtseinheit nach den Einheiten zum Thema Textverständnis und Textanalyse anzuberaumen. Die Metapher des Wortarztes soll die theoretische Thematik anschaulicher machen, was gerade für Grundschulkinder wichtig ist, um komplexere Inhalte besser zu verstehen. Spielerische Elemente wie die Klatschprobe oder das Ballspiel lockern die Lernatmosphäre auf. Themen wie Grammatik oder Satzbau dürfen als Ergänzung zur Sprache kommen. Fachbegriffe wie Nomen oder Verben müssen im Vorfeld erklärt oder der Schülerschaft bereits bekannt sein. Der inhaltliche Schwerpunkt sollte jedoch auf Wortstamm, Wortbildung, Vor- und Nachsilben liegen.
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Unterrichtsmaterial "Wortärzte – wir untersuchen unsere Sprache" zum Download (PDF)
- sprache-untersuchen-arbeitsblatt-01.pdf
Die Schülerschaft wird schrittweise an die komplexe Thematik herangeführt.
Vorschau - sprache-untersuchen-arbeitsblatt-02.pdf
Das Thema Wortbildung beziehungsweise Wortstamm wird in einen kreativen Kontext gesetzt.
Vorschau - sprache-untersuchen-arbeitsblatt-03.pdf
Über die Eigenschaften von Vorsilben, Nachsilben und Wortstämmen wird in der Gruppe diskutiert, damit das Wissen im Rahmen der Diskussion verinnerlicht wird.
Vorschau
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Die Schülerschaft wird schrittweise an die komplexe Thematik herangeführt.
- sprache-untersuchen-arbeitsblatt-02.docx
Das Thema Wortbildung beziehungsweise Wortstamm wird in einen kreativen Kontext gesetzt.
- sprache-untersuchen-arbeitsblatt-03.docx
Über die Eigenschaften von Vorsilben, Nachsilben und Wortstämmen wird in der Gruppe diskutiert, damit das Wissen im Rahmen der Diskussion verinnerlicht wird.
- Alle Materialien
Hier finden Sie alle Arbeitsmaterialien zur Unterrichtseinheit in einer ZIP-Datei.
Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- eignen sich grundlegendes Wissen über den Aufbau und die Untersuchung von Sprache an.
- lernen die Bereiche Wortstamm, Wortbildung sowie Vor- und Nachsilben kennen und wenden methodische Verfahren zur Analyse dieser Bereiche an.
- präsentieren die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit in kurzen Vorträgen. Dabei steht das freie Sprechen vor der Gruppe im Mittelpunkt, wobei Stichworte als Hilfestellung erlaubt sind.
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- nutzen technische und digitale Geräte selbstverständlich im Unterricht.
- dokumentieren Arbeitsergebnisse selbstständig auf demWhiteboard und werden so praxisnah an den sachgerechten Umgang mit digitalen Medien herangeführt.
- erkennen, dass der bewusste Einsatz digitaler Werkzeuge das Lernen unterstützt und den Transfer auf spätere Lern- und Lebenssituationen erleichtert.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- arbeiten in verschiedenen Sozialformen: Einzelarbeit, Paararbeit und Gruppenarbeit. So können sie ihrem individuellen Lern- und Lesetempo folgen und gleichzeitig vom Wissen anderer profitieren.
- lernen, im Team zusammenzuarbeiten, Verantwortung für gemeinsame Ergebnisse zu übernehmen und Rücksicht auf unterschiedliche Stärken und Lernstände zu nehmen.
- vertiefen durch spielerische Elemente wie das Ballspiel in der Aufwärmphase ihre Aufmerksamkeit und Regelkenntnis und fördern dadurch Fairness, Achtsamkeit und respektvolles Miteinander.