Das Thema Textverständnis wird anhand einer kurzen Geschichte für die Schülerschaft in einen praxisbezogenen Kontext gesetzt. Durch das stille Lesen in Einzelarbeit lernt die Klasse den Text, der später mithilfe der W-Fragen inhaltlich beleuchtet wird, kennen. Die Schülerinnen und Schüler werden an die Erkenntnis herangeführt, dass diese Fragen als Schlüssel für das Verständnis von Textinhalten dienen. In der dritten und vierten Stunde überlegen sie sich selbst kurze Geschichten, die von den Zuhörenden ebenfalls mit den W-Fragen analysiert werden.
Dem Inhalt auf der Spur - wir entschlüsseln Texte
Der Begriff "Textverständnis" beschreibt die Entschlüsselung und korrekte Auffassung von Texten. Diese Kompetenz ist im Fach Deutsch ebenso gefordert wie im Fremdsprachenunterricht an den weiterführenden Schulen. Deshalb sollte bereits in den ersten Schuljahren das Thema Textverständnis im Unterricht behandelt werden. Im Fach Deutsch wird die Thematik in der Grundschule oft mit dem eigenständigen Erarbeiten von Texten verbunden. Dies geschieht durch aufmerksames Lesen. Gerade in den ersten Schuljahren hat das Leseverständnis im Unterricht einen hohen Stellenwert: Für das Textverständnis und auch die Kompetenz des eigenständigen Verfassens von Texten ist ein fundiertes Leseverständnis unerlässlich. In der Unterrichtseinheit wird der Klasse gezeigt, wie sich der Inhalt von Texten mit gezielten Fragen besser verstehen lässt. Die Fragen werden im Verlauf als W-Fragen bezeichnet.
- Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
- Primarstufe
- 3 bis 4 Unterrichtsstunden
- Arbeitsblatt
- 2 Arbeitsmaterialien

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Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
1. und 2. Stunde: Einstieg
Die Lehrkraft fragt die Anwesenden, was ihnen bei dem Begriff Text spontan in den Sinn kommt. Die Wortbeiträge werden an der Tafel oder am Whiteboard schriftlich festgehalten. Danach wird die Klasse gefragt, was ihr zum Begriff Verstehen oder Verständnis in den Sinn kommt. Auch diese Beiträge werden an der Tafel oder am Whiteboard zusammengetragen.
10 bis 15 MinutenÜberleitung und Arbeitsphase
Nach der Einstiegsphase wird die Klasse darauf hingewiesen, dass man mit bestimmten Methoden auch Texte besser verstehen kann. Das nennt man Textverständnis. Die Schülerinnen und Schüler werden die Methoden im Laufe der Unterrichtseinheit kennenlernen.
Den Klassenmitgliedern wird das erste Arbeitsblatt ausgehändigt. Dem Austeilen des Arbeitsmaterials schließt sich eine Einzelarbeitsphase an: Die Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe, den Text für sich im Stillen durchzulesen.20 bis 25 MinutenArbeitsphase II
Nach der Stillarbeit wird der Text in mehreren Durchgängen vorgelesen, damit jedes Klassenmitglied mindestens einmal an der Reihe ist und ein bis zwei Sätze vorträgt. Die Lehrkraft gibt allen Schülerinnen und Schülern, die vor der Klasse laut vorlesen, ein konstruktives Feedback zu ihren Leistungen (wurde gut vorgetragen, wie könnte es noch besser, flüssiger et cetera werden). Dieser Aspekt hat zwar vor dem Hintergrund des eigentlichen Unterrichtsthemas keinen Vorrang, hilft den Klassenmitgliedern aber bei der Verbesserung ihrer Lesekompetenzen weiter.
15 bis 20 MinutenArbeitsphase III
Die Klasse erhält das zweite Arbeitsblatt, das ebenfalls in Einzelarbeit bearbeitet wird. Die Geschichte vom ersten Arbeitsblatt wird mithilfe der W-Fragen näher untersucht.
15 bis 20 MinutenAbschließendes Unterrichtsgespräch und Überleitung zu den nächsten Stunden
Die Ergebnisse werden im Plenum verglichen. Am Ende der Stunde sollte das folgende Ergebnis lauten:
Die W-Fragen sind wie ein Schlüssel, mit dem wir Texte entschlüsseln.
- Was?
- Wann?
- Wo?
- Wer?
- Wie?
- Warum?
10 bis 20 Minuten3. und 4. Stunde: Einstieg
In der Aufwärmphase werden die W-Fragen wiederholt. Die Lehrkraft fragt die Klasse, was mit den jeweiligen Fragen erfragt wird.
Frage an die Klasse: Wer kann sich noch an die W-Fragen erinnern?
Die Wortbeiträge werden an der Tafel oder am Whiteboard zusammengetragen.
10 MinutenÜberleitung
Die Lehrkraft fragt die Anwesenden, was genau mit den W-Fragen erfragt wird.
Das Ergebnis dieser Einheit sollte wie folgt aussehen:
Was? – mit der Frage Was? findet man heraus, worum/um welches Thema es geht
Wann? – die Frage Wann? gibt die Zeit an
Wo? – mit der Frage Wo? fragt man nach dem Ort
Wer? – die Frage Wer? fragt nach den beteiligten Personen
Wie? – mit der Frage Wie? erörtert man das Vorgehen bei Handlungen in Texten
Warum? – die Frage Warum? fragt nach den Beweggründen für Handlungen oder Geschehnisse
5 bis 10 MinutenVertiefung/Arbeitsphase
Frage ans Plenum: Sind die Fragen auf alle Texte anwendbar? Gibt es auch Textarten, bei denen sich nur einige der genannten Fragestellungen beantworten lassen? Die Lehrkraft teilt die Klasse in Kleingruppen ein. Jede Gruppe überlegt sich einen kurzen Text und schreibt ihn auf. Anschließend sollen die übrigen Klassenmitglieder herausfinden, ob sich alle W-Fragen lückenlos auf den jeweiligen "Gruppentext" anwenden lassen beziehungsweise welche Fragen offenbleiben.
20 bis 25 MinutenVergleich der Arbeitsergebnisse
Jede Gruppe liest den übrigen Zuhörern ihren Text vor (zu dem Zweck wird ein Mitglied als Vorleser ausgewählt).
15 bis 20 MinutenDiskussion
Danach müssen die übrigen Klassenmitglieder überlegen, welche W-Fragen für den jeweiligen Text angewandt werden können und welche nicht beziehungsweise für welche Fragen die notwendigen Informationen fehlen.
- Für die Frage Wann? muss es eine Zeitangabe im Text geben
- Für die Frage Wo? muss es eine Ortsangabe im Text geben
- Für die Frage Wer? muss es Angaben zu Protagonisten oder anderen Akteuren im Text geben
- Für die Frage Wie? muss es Angaben zur Art und Weise der Handlungen im Text geben
- Für die Frage Warum? muss es Begründungen für Handlungen et cetera im Text geben
- Nicht in jedem Text kommt alles vor. In manchen Texten gibt es zum Beispiel nur Angaben zu Ort und Zeit, aber keine Informationen zu Personen.
circa 20 Minuten
Didaktisch-methodischer Kommentar
Die fachlichen Fähigkeiten in den Bereichen Lesen und Textverständnis stehen in einem wechselseitigen Verhältnis zueinander. Ein Text kann nur mit soliden Lesekompetenzen verstanden und inhaltlich richtig erfasst werden. Aus diesem Grund werden auch das stille Lesen sowie das Vorlesen einzelner Sätze im Plenum in die Unterrichtseinheit integriert. Bei der Stillarbeit setzen sich die Klassenmitglieder alleine mit dem Text auseinander und können anschließend anhand der W-Fragen prüfen, ob sie den Text richtig verstanden haben. Nach der Einzelarbeitsphase findet ein Unterrichtsgespräch mit allen Anwesenden statt. Die Bearbeitung des zweiten Arbeitsblatts ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Textverständnis (hier am Beispiel einer fiktionalen Geschichte).
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Das erste Arbeitsblatt beinhaltet die Geschichte, die in der Einzelarbeitsphase nach der Einführung in die Thematik gelesen werden soll.
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Auf dem zweiten Arbeitsblatt werden die W-Fragen, die als Grundlage für das Verständnis von Texten dienen, vorgestellt.
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Das erste Arbeitsblatt beinhaltet die Geschichte, die in der Einzelarbeitsphase nach der Einführung in die Thematik gelesen werden soll.
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Auf dem zweiten Arbeitsblatt werden die W-Fragen, die als Grundlage für das Verständnis von Texten dienen, vorgestellt.
- Alle Materialien
Hier finden Sie alle zur Unterrichtseinheit gehörenden Materialien in einem ZIP-Ordner.
Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erwerben grundlegende Fachkenntnisse im Bereich Lesen und Textverständnis.
- lernen die Bedeutung der W-Fragen als Mittel zur Entschlüsselung von Textinhalten kennen.
- stellen beim Lesen des Textes und der Beantwortung der W-Fragen eine Verknüpfung zwischen Lese- und Textverständnis her.
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- lernen verschiedene digitale und analoge Präsentationsmedien (Beamer, Whiteboard, Tageslichtprojektor) kennen.
- unterstützen die Lehrkraft beim Einsatz der Medien und übernehmen dabei aktive Rollen im Unterricht.
- erfahren praxisnah die fachgerechte Nutzung technischer Geräte.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- arbeiten je nach Phase in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit und vergleichen ihre Ergebnisse im Unterrichtsgespräch.
- lernen beim Feedback für die Leseleistungen den angemessenen Umgang mit konstruktiver Kritik.