In dieser Unterrichtseinheit lernen angehende Fachkräfte im Gesundheitswesen, wie digitale Anwendungen wie die elektronische Patientenakte für alle (ePA), der elektronische Medikationsplan (eMP), die elektronische Medikamentenliste (eML) sowie der TI-Messenger den Berufsalltag erleichtern. Anhand praxisnaher Fallbeispiele, Gruppenarbeiten und Rollenspiele erfahren die Lernenden, wie digital gestützte Medikationsprozesse (dgMP) die Zusammenarbeit im Behandlungsteam verbessern, die Dokumentation vereinfachen und die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) erhöhen.
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Die Unterrichtseinheit vermittelt Berufsschülerinnen und Berufsschülern im Gesundheitswesen zentrale Kompetenzen im Umgang mit digitalen Anwendungen zur sicheren Kommunikation und Dokumentation. Im Fokus steht die ePA für alle als zentrales Instrument der Telematikinfrastruktur (TI) sowie die mit ihr verknüpften Anwendungen – die elektronische Medikationsliste (eML), der elektronische Medikationsplan (eMP) und der TI-Messenger. Die ePA für alle sowie die eML und der eMP werden dabei fachlich in die AMTS eingebettet und auf praxisnahe Kontexte übertragen. Die Vorteile und der Nutzen des TI-Messengers werden den Lernenden mittels Praxisbezügen verdeutlicht. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie die Anwendungen der ePA für alle zur Verbesserung der AMTS zur sektorübergreifenden Vernetzung von Gesundheitsfachkräften sowie zur umfassenden Digitalisierung des Gesundheitswesens beitragen.
In acht aufeinander aufbauenden Unterrichtsstunden (jeweils 45 Minuten) erarbeiten die Lernenden praxisnah die Abläufe des dgMP und die Vorteile der Digitalisierung im Gesundheitswesen für den Berufsalltag. Dabei erfolgt die Erarbeitung durch Fallbeispiele, gezielte Internetrecherchen, kooperative Gruppenarbeit und ein Rollenspiel, um einen realitätsnahen Bezug herzustellen. Die Lernenden erwerben dabei sowohl fachliche Kompetenzen in Bezug auf digitale Anwendungen wie der eML, dem eMP, der ePA für alle und TI-Messenger als auch kommunikative Fähigkeiten durch Simulationen von Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Abschließend reflektieren die Lernenden die Neuerungen und ihre Bedeutung für den Arbeitsalltag als Gesundheitsfachkräfte, erkennen Chancen und Herausforderungen und benennen ihren individuellen Weiterbildungsbedarf für die digitale Praxis.
Diese Unterrichtseinheit baut auf den bereits verfügbaren Unterrichtseinheiten "Die elektronische Patientenakte im Unterricht: Digitalisierung im Gesundheitswesen – Grundlagenwissen zur ePA für alle" und "Die elektronische Patientenakte in der Praxis: Veränderungen im Arbeitsalltag" auf. Sie vertieft die digitalen Medikationsprozesse und deren Anwendung im Gesundheitswesen, ergänzt das Grundlagenwissen zur ePA für alle um konkrete Fallbeispiele und fördert die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Kommunikationstools wie dem TI-Messenger.
Didaktisch-methodischer Kommentar
Die digitale Transformation verändert zunehmend die Arbeit im Gesundheitswesen und fordert neue Standards für Kommunikation und Dokumentation. Aufbauend auf den Unterrichtseinheiten "Die elektronische Patientenakte im Unterricht: Digitalisierung im Gesundheitswesen – Grundlagenwissen zur ePA für alle" sowie "Die elektronische Patientenakte in der Praxis: Veränderungen im Arbeitsalltag" vertieft diese Einheit das Verständnis der Lernenden für die ePA für alle und deren Integration in die Telematikinfrastruktur (TI). Im Fokus stehen dabei zentrale Anwendungen wie die elektronische Medikationsliste (eML), der elektronische Medikationsplan (eMP) und der TI-Messenger. Ziel ist es, die Bedeutung dieser digitalen Werkzeuge für die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS), die interprofessionelle Zusammenarbeit sowie eine sichere digitale Kommunikation zu verdeutlichen. Die Lernenden erwerben fachliche und digitale Kompetenzen, um digitale Arbeitsprozesse reflektiert und verantwortungsvoll in ihrem Berufsalltag anzuwenden. So soll ein durchgängiger Lernpfad geschaffen werden, der von den Grundlagen der ePA für alle über die Veränderungen im Berufsalltag bis hin zu spezifischen digitalen Medikationsprozessen und Kommunikationswegen führt. Die Unterrichtseinheit kann auch isoliert eingesetzt werden, wenn bereits Vorwissen zur ePA für alle besteht.
Vorkenntnisse und Lehrplanbezug
Die Unterrichtseinheit knüpft an bestehende Lehrplanthemen zur Dokumentation und Kommunikation im Gesundheitswesen, zur Digitalisierung in der Pflege sowie zu Datenschutz und rechtlichen Grundlagen an. Grundkenntnisse zur ePA für alle, zu Datenschutz und Datensicherheit sowie zu digitalen Arbeitsabläufen werden vorausgesetzt. Diese Vorkenntnisse ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, die Funktionsweise von eML, eMP und TI-Messenger im Kontext der ePA für alle nachzuvollziehen und ihre Relevanz für die Versichertensicherheit und den eigenen Arbeitsalltag zu bewerten.
Didaktisch-methodische Vorgehensweise
Die Unterrichtseinheit setzt auf handlungsorientierte und problembezogene Methoden, da sie den direkten Bezug zur Praxis herstellen. Fallbeispiele sollen komplexe Inhalte veranschaulichen, indem sie reale (zukünftige) Situationen aus dem Berufsalltag der Lernenden abbilden. So erkennen sie, wie digitale Anwendungen wie die elektronische Patientenakte (ePA), die elektronische Medikationsliste (eML), der elektronische Medikationsplan (eMP) und der TI-Messenger die Kommunikation verbessern und damit die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) erhöhen.
Gruppenarbeiten fördern den Austausch und die Zusammenarbeit unter den Lernenden. Dabei werden unterschiedliche Perspektiven sichtbar, die zum Verständnis im Gesamtkontext Digitalisierung wichtig sind. Durch den Austausch über Anwendungen wie den TI-Messenger erleben die Lernenden, wie Informationsflüsse sicherer und effizienter gestalten werden können.
Diese Methoden sorgen dafür, dass Lernende Inhalte aktiv erfassen und in unterschiedlichen Übungen anwenden. So entsteht nachhaltiges Lernen, das fachliche Kenntnisse und kommunikative Kompetenzen gleichermaßen stärkt.
Vorbereitung der Lernumgebung
Vor Durchführung der Unterrichtseinheit sollte die Internetverbindung auf Stabilität überprüft werden, da die Wissensvermittlung maßgeblich auf externe Quellen baut. Die Lernenden sollten also die Möglichkeit zur Internetrecherche haben durch eigene Geräte oder zur Verfügung gestellte Geräte.
Vor Beginn der Erarbeitungsphase 2 sollte geprüft werden, ob alle Lernenden Zugriff auf die interaktive Klickstrecke der gematik haben (Internetverbindung und geeignete Endgeräte).
Da die Anwendung exemplarisch funktioniert, empfiehlt es sich, die zentralen Schritte einmal gemeinsamzu demonstrieren (z. B. über Beamer oder Smartboard), bevor die Gruppen eigenständig arbeiten.
Für das Rollenspiel auf Arbeitsblatt 3 sollte die Lehrkraft Rollenkarten vorbereiten, sodass die Durchführung des Rollenspiels ohne Komplikationen und zeitintensiven Vorbereitungsaufwand in der Stunde durchgeführt werden kann.
Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erläutern die Bedeutung der ePA für alle und ihrer Anwendungen (eML, eMP, TI-Messenger) für Kommunikation und Arzneimitteltherapiesicherheit,
- beschreiben den Ablauf digital gestützter Medikationsprozesse und bewerten deren Nutzen im Berufsalltag,
- benennen Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen im Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen.
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- nutzen digitale Fachquellen (z. B. gematik, gesund.bund) zur Informationsbeschaffung und -bewertung,
- reflektieren Chancen und Grenzen digitaler Anwendungen im Gesundheitswesen,
- setzen digitale Medien zielgerichtet zur Bearbeitung von Aufgaben, zur Präsentation und zur Kommunikation ein.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- arbeiten kooperativ in Paar- und Gruppenarbeiten zusammen und übernehmen Verantwortung für gemeinsame Ergebnisse,
- kommunizieren adressatengerecht über digitale Themen und erklären Versicherten den Nutzen sicherer Kommunikationswege,
- reflektieren die eigene Haltung zu Digitalisierung, Datenschutz und professioneller Kommunikation im Gesundheitswesen.