Einblicke in meinen aktuellen Lehreralltag
Hey Leute, die Schule hat nach den Sommerferien wieder voll begonnen und die ersten Wochen liegen bereits hinter mir. Zeit also, einen kleinen Einblick in meinen bisherigen Lehreralltag zu geben.
Nach den Einführungstagen mit Einschulungen und dem Kennenlernen neuer Klassen stand erneut die Organisation der letzten Unterrichtsbesuche im Fokus. Im Prüfungssemester vor dem Examen müssen noch zwei Unterrichtsbesuche absolviert werden – einer im beruflichen Fach (Wirtschaft) und einer im Unterrichtsfach (Politik). Wie bereits in den vorherigen Semestern gestaltete sich die Terminvergabe als herausfordernd, da die verfügbaren Zeiten sehr begrenzt waren. Letztlich konnte ich mir jedoch passende Termine sichern, auch wenn dies bedeutete, dass ich von Kolleginnen und Kollegen zusätzliche Stunden übernehmen musste, da an meinem regulären Unterrichtstag keine freien Termine mehr verfügbar waren. Glücklicherweise zeigen sich meine Kolleginnen und Kollegen stets hilfsbereit und flexibel, was die Stundenplanung erheblich erleichtert.
Alternatives Classroom-Management
Vor einigen Monaten hatte ich bereits von einer besonders herausfordernden Klasse im Verkäuferbereich berichtet. Dort war der Unterricht durch Unruhe, auffälliges Verhalten und eine insgesamt geringe Arbeitsbereitschaft geprägt, sodass zielführendes Arbeiten kaum möglich war. Vor den Sommerferien setzte ich zunächst auf strengere Maßnahmen, wie strikte Handyregeln oder den Einsatz des Trainingsraums für störende Schülerinnen und Schüler. Diese Ansätze führten jedoch nicht zum gewünschten Erfolg.
Nach den Ferien habe ich deshalb eine neue Strategie ausprobiert: mehr Freiheit statt strikter Verbote. So dürfen die Schülerinnen und Schüler in Einzelarbeitsphasen beispielsweise Musik mit Kopfhörern hören. Überraschenderweise hat dies zu deutlich mehr Arbeitsdisziplin geführt – auch jene, die zuvor kaum mitgearbeitet hatten, erledigen nun ihre Aufgaben. Außerdem herrscht während dieser Phasen eine ungewohnte Ruhe im Klassenraum. Ergänzend habe ich nach 45 Minuten eine kurze fünfminütige Pause eingeführt, in der die Lernenden ihre Handys nutzen oder kurz durchatmen können.
Auch, wenn manche Lehrkräfte bei diesem Vorgehen vermutlich skeptisch reagieren würden, hat sich gezeigt, dass klassische Unterrichtsformen nicht in jeder Klasse gleich gut funktionieren. Besonders in dieser Lerngruppe ist spürbar, dass die Aufmerksamkeitsspanne nach einer Dreiviertelstunde erschöpft ist. Mit diesen neuen Maßnahmen gelingt es mir, den Unterricht strukturierter, störungsfreier und insgesamt effektiver zu gestalten. Perfekt ist es zwar noch nicht, aber die Entwicklung stimmt mich optimistisch.
Das Studienseminar als Ausgleich
Neben der Schule besuche ich weiterhin zweimal wöchentlich das Studienseminar, das für mich einen wichtigen Ausgleich zum Schulalltag darstellt. Die Zusammenarbeit in unserer Referendarsgruppe läuft sehr harmonisch, und wir gestalten unsere Sitzungen häufig unter verschiedenen Mottos. Ob kreative Trinkgefäße, ein Hawaii-Thema oder einfache Ideen wie "Just White" – diese kleinen Aktionen sorgen regelmäßig für gute Stimmung. Mittlerweile schließen sich sogar unsere Ausbilder gelegentlich den Mottos an. Besonders beeindruckend ist, wie sehr das Referendariat zusammenschweißt: Da alle in der gleichen Situation sind, entsteht ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
In den kommenden Wochen stehen meine beiden letzten Unterrichtsbesuche an. Die Planung dafür wird sicherlich erneut einige Zeit in Anspruch nehmen. Wie diese verlaufen und welche weiteren Erfahrungen ich mache, werde ich im nächsten Blogbeitrag berichten.
Liebe Grüße
Euer Alex