Als Gast im Examen: Mein Blick hinter die Kulissen

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Hey Leute, diesmal möchte ich euch von einem ganz besonderen Ereignis erzählen: Ich hatte die Möglichkeit, bei einer Examensprüfung dabei zu sein – ein wirklich spannender und intensiver Tag! Wie dieser ablief, erzähle ich euch jetzt.

Auch wenn mein eigenes Examen noch etwas in der Zukunft liegt, war es für mich sehr hilfreich, den Ablauf einer solchen Prüfung einmal live mitzuerleben. Die Beobachtung hat mir nicht nur einen Eindruck davon vermittelt, was inhaltlich gefordert wird, sondern auch viele Unsicherheiten genommen. Natürlich werde ich an meinem eigenen Prüfungstag mit Sicherheit dennoch nervös sein, aber ich weiß nun deutlich besser, was mich erwartet.

Der Ablauf des Prüfungstages

Ein Examensprüfungstag gliedert sich grundsätzlich in drei wesentliche Teile:

  1. Zwei Unterrichtsbesuche, jeweils in einem allgemeinbildenden und einem beruflichen Fach
  2. Reflexion der gezeigten Unterrichtsstunden
  3. Eine mündliche Prüfung in Form eines Portfoliogesprächs

Der Tag begann für mich mit dem Eintreffen zum regulären Schulbeginn. Gemeinsam mit der Prüfungskommission versammelte ich mich in einem Besprechungsraum. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde der Ablauf des Tages noch einmal erläutert. Die Atmosphäre war von Beginn an angenehm und offen – weit weniger distanziert, als ich es bei solch einem Termin erwartet hatte. Die Kommission besteht aus fünf Personen: einer oder einem Prüfungsvorsitzenden, jeweils den Fachleiterinnen und Fachleitern der zwei Fächer, der Schulleitung sowie einem Mentor oder einer Mentorin. Zusätzlich darf noch ein Gast dabei sein, wie ich es in diesem Fall war.

Unterrichtsbesuche und Reflexion

Im Anschluss folgte der erste Unterrichtsbesuch in der zweiten Schulstunde. Direkt danach fand die zweite Unterrichtseinheit in einer anderen Klasse statt. Interessant zu wissen ist, dass die beiden Stunden jeweils nur zur Hälfte von der Prüfungskommission begleitet werden. Bei der einen Stunde beobachtet die Kommission die zweite Hälfte, bei der anderen die erste. Nach der beobachteten Phase verlässt die Kommission gemeinsam mit der Referendarin oder dem Referendar den Raum. Die Klasse wird in dieser Zeit selbstverständlich von einer anderen Lehrkraft weiter unterrichtet.

Nach den beiden Unterrichtsbesuchen erhält die geprüfte Person Zeit zur Vorbereitung der Reflexion. Diese wird anschließend der Prüfungskommission vorgestellt. Es schließt sich ein Gespräch an, das sehr an die bekannten Nachbesprechungen aus den regulären Unterrichtsbesuchen erinnert – diesmal allerdings in doppelter Ausführung.

Das Portfoliogespräch

Nach einer Pause folgte die mündliche Prüfung in Form eines sogenannten Portfoliogesprächs. Dieser Prüfungsteil war für mich im Vorfeld am schwersten greifbar – auch, weil es sich hierbei um ein relativ neues Format handelt. Die geprüfte Person stellt in etwa zehn Minuten eine berufliche Handlungssituation aus dem Schulalltag vor, anhand derer sie ihre persönliche Entwicklung reflektiert. Anschließend folgt ein Gespräch mit der Prüfungskommission, in dem Fragen gestellt und Inhalte vertieft werden. Ich war positiv überrascht, wie offen und angenehm dieses Gespräch gestaltet war.

Obwohl ich lediglich als Gast teilgenommen habe, war der Tag für mich sehr intensiv und zugleich äußerst lehrreich. Die Einblicke haben mir ein besseres Verständnis für den Ablauf und die Anforderungen einer Examensprüfung vermittelt und viele Unsicherheiten ausgeräumt. Natürlich bleibt das Examen ein anspruchsvoller Tag. Doch der Unterschied zu den regulären Unterrichtsbesuchen ist – zumindest aus meiner Sicht – nicht so groß, wie ich es zunächst angenommen hatte.

Mit diesen Eindrücken im Gepäck blicke ich nun etwas gelassener auf mein eigenes Examen. Wie es in den kommenden Wochen weitergeht und was der Schulalltag für mich bereithält, darüber berichte ich im nächsten Beitrag.

Liebe Grüße

Euer Alex

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Über mich

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Hey zusammen,

ich bin Alex und mache gerade mein Referendariat an einer berufsbildenden Schule in Hessen. Lest mit und begleitet mich auf meinem Weg ins Lehrerleben.

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