Es wird ernst: Der Endspurt im Referendariat

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Hallo ihr Lieben,

endlich komme ich wieder dazu, euch etwas aus meinem Refi-Leben zu berichten. Im Moment ist meine To Do-Liste ziemlich voll, da ich mein Examen schon in vier Wochen habe – ein Tag, auf den ich jetzt knapp 1,5 Jahre (plus 6 Jahre Studium) hingearbeitet habe.

Der letzte Stand ist: Ich habe mich nun für die zwei Lerngruppen entschieden, in welchen ich mein Examen machen werde. Am liebsten hätte ich in beiden Fällen meine eigenen Klassen gezeigt, weil ich da die Schülerinnen und Schüler natürlich besonders gut kenne. In Englisch kann ich auch tatsächlich meine 7. Klasse wählen, in Französisch wird es leider nicht möglich sein, weil die 10. Klasse in der Zeit im Praktikum ist. Deswegen musste ich auf eine andere Lerngruppe ausweichen, die aber zum Glück auch sehr nett ist.

Neben den beiden Lerngruppen, die jetzt feststehen, habe ich gestern nähere Infos zum Ablauf des Examens erhalten: Der Tag fängt gegen halb acht mit dem Empfang der Prüfungskommission an. Diese zieht sich dann für eine Stunde zurück und liest sich die beiden Unterrichtsentwürfe durch. Und dann wird es auch schon ernst: In der zweiten und der vierten (beziehungsweise der fünften) Stunde stehen die beiden unterrichtspraktischen Prüfungen an – in meinem Fall Englisch in der zweiten und Französisch in der fünften Stunde. Die meisten Refis bevorzugen die Kombi zweite und vierte Stunde, um den Tag schneller hinter sich zu bringen. Ich habe mich aber für die andere Variante entschieden, um zwischendurch auch mal "durchatmen" zu können. Im Anschluss an die beiden Stunden hat man 15 Minuten Zeit, um den gezeigten Unterricht selbst zu reflektieren und sich Notizen zu positiven sowie verbesserungswürdigen Aspekten zu machen. Diese Aspekte können dann in der anschließenden Nachbesprechung genutzt werden, die ca. 15 Minuten dauert.

Nach den beiden Stunden und den jeweiligen Nachbesprechungen teilt die Prüfungskommission dann mit, ob man zum Kolloquium antreten darf. Wird man zugelassen, kann man davon ausgehen, dass das Zweite Staatsexamen geschafft ist!!! Die einzige Ausnahme ist, wenn das Schulleitergutachten die Note "mangelhaft" aufweist. Das Kolloquium dauert dann insgesamt 45 Minuten und beginnt mit einem 5 bis 10-minütigen Vortrag zu einem selbst gewählten Thema, wobei keine Stichpunkte oder Präsentationen genutzt werden dürfen. Im Anschluss an den Vortrag stellen die Prüfer Fragen zu unterschiedlichen pädagogischen Themen, beliebte Schwerpunkte sind insbesondere Leistungsbewertung, Beratung sowie Digitalisierung. Welche Themen aber letztlich abgefragt werden, weiß man im Vorfeld nicht. Soweit zum Ablauf der Prüfung... Ihr seht, der Tag ist gut gefüllt. Um etwa 15.30 Uhr wird dann schlussendlich die Note mitgeteilt – und dann kann hoffentlich endlich angestoßen werden!!!

Was steht bei mir nun als Nächstes an? Zum einen werde ich in der nächsten Woche damit anfangen, meine Entwürfe zu schreiben und die Reihe aufzustellen. Unser Ausbildungskoordinator hat betont, wie wichtig die Entwürfe sind, da sie den ersten Eindruck von einer Person vermitteln. Zum anderen werde ich mir Gedanken machen müssen, was ich für einen Stundentyp im Examen zeigen möchte, um in den nächsten Wochen darauf hinarbeiten zu können.

Drückt mir die Daumen, dass ich ein passendes Thema finde, wozu ich eine kreative und schülernahe Stunde zeigen kann. Spätestens 10 Tage vor der Prüfung muss das Thema beim Prüfungsamt eingereicht werden – danach gibt es kein Zurück mehr. Ich werde euch in den nächsten Wochen immer wieder mal berichten, wie es mit meiner Examensvorbereitung aussieht.

Liebe Grüße,

eure Anna