Lernen mit KI – ChatGPT in der Schule

Blog

In ihrem Video-Beitrag spricht Nele Hirsch, Pädagogin und Impulsgeberin für zeitgemäße Bildung vom eBildungslabor, über den Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT in der Schule und darüber, welche Chancen und Risiken sich daraus für den Unterricht ergeben können. Dabei stellt sie drei zentrale Fragen, die in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung sind: Worüber reden wir eigentlich, wenn wir über Lernen mit KI sprechen? Was bedeutet Lernen mit KI für die Bildung? Wie können wir konkret damit umgehen?

Worüber reden wir, wenn wir über Lernen mit KI sprechen?

Um die erste Frage zu beantworten, muss zunächst definiert werden, was Künstliche Intelligenz eigentlich bedeutet und welche Art von KI-Tools in der Bildung eingesetzt werden können. Seit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 dreht sich die Debatte insbesondere um die Verwendung von sprachbasierten Dialogystemen im (Schul-)Unterricht. Daher muss man sich zunächst damit beschäftigen, was ein Sprachmodell überhaupt ist und wie es funktioniert. In ihrem Video-Beitrag schlägt Nele Hirsch vor, sich ein Sprachmodell als „stochastischen Papagei“ vorzustellen, denn ein Papagei nimmt Informationen auf, berichtet und erzählt. Das kann passend sein oder auch nicht. Sprachmodelle funktionieren ähnlich: Die Software greift auf große Datenmengen zu und ist darauf programmiert, Satzstrukturen erkennen und auf Input mit einer hohen Anzahl an Informationen reagieren zu können. Und weil das so ist, prägt diese technische Entwicklung die Art und Weise, wie wir lehren und lernen.

Was bedeutet Lernen mit KI für die Bildung?

Im Hinblick auf die zweite Frage ordnet Hirsch Sprachmodelle als "Werkzeuge" ein, die in Zukunft ebenso genutzt werden wie derzeitig Rechtschreibprogramme, Übersetzungs-Tools oder Taschenrechner. ChatGPT kann dabei ein Anstupser sein, eine Veränderung der traditionellen Lernkultur hin zu einem Lernen, das stärker auf Schlüsselkompetenzen wie Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken (das 4-K-Modell) zielt, voranzutreiben. Hier kann das Tool beispielsweise für Brainstorming, zur Selbstüberprüfung oder für Präsentation bei projektorientiertem Lernen genutzt werden. Allerdings stellt der Einsatz von Sprachmodellen auch eine Herausforderung für Lehrende dar, da es den traditionellen Lernprozess grundlegend in Frage stellt. Es ist noch zu erörtern, wie konkret mit dieser Entwicklung umgegangen werden soll.

Wie können wir damit umgehen?

Zunächst betont Hirsch, dass ein gewisses Grundverständnis der Funktionsweise von KI-Tools notwendig ist, um diese sinnvoll nutzen zu können. KI-Tools sollten daher auch selbst zu einem Lerngegenstand gemacht werden, damit sie zu „klügeren Menschen“ führen und nicht zu „menschenähnlicheren Maschinen“, so Hirsch. In Bezug auf Künstliche Intelligenz in der Bildung existieren momentan verschiedenste Perspektiven: Auf der einen Seite besteht die Faszination darüber, welche Potenziale Künstliche Intelligenz für den (Schul-)Unterricht bietet. Zum anderen bleibt es kritisch zu betrachten, wie die Vermarktung dieser Tools Lehren und Lernen beeinflusst. Doch diese Perspektiven sollten nicht gegeneinander ausgespielt, sondern gemeinsam betrachtet werden, um bestmögliche Lösungsansätze für dieses komplexe Thema zu finden und um Künstliche Intelligenz sinnvoll und effektiv in den Lernprozess zu integrieren.