Das "Personal Planetarium" wird gruppentauglich

Die wichtigsten Funktionen des SkyScout werden hier kurz vorgestellt. Mithilfe eines am Gerät befestigten Laserpointers und eines Lautsprechers wird das "Personal Planetarium" zum idealen Werkzeug für eine ganze Beobachtergruppe.

Die wichtigsten Funktionen

Identifizierung von Objekten

Es gibt eine Identifizierungs-Taste am SkyScout: Nach ihrer Betätigung muss das fragliche Objekt nur anvisiert und mit der Target-Taste auf der Oberseite des Gerätes bestätigt werden, wenn es im Zentrum des Suchers auftauscht. Danach erscheint im Display als "Diagnose" eine Auswahl der möglichen Objekte. Die Identifizierung funktioniert sehr zuverlässig: Bei allen anvisierten Sternen lag der SkyScout bereits mit dem ersten Vorschlag richtig. Zu allen Objekten gibt es wissenschaftliche Daten, wie zum Beispiel Angaben zur Spektralklasse, Helligkeit oder Entfernung. Zu einigen Objekten, vor allem sehr hellen oder bekannten, liegen kurze Beschreibungen vor. Diese können auch als Audiodatei abgespielt werden (ein Kopfhöreranschluss ist vorhanden; ein Kopfhörer gehört auch zum Lieferumfang).

Objekte suchen

Mithilfe der Locate-Funktion lässt sich jedes Objekt am Himmel sehr einfach finden. Das funktioniert in weniger als fünfzehn Sekunden:

  • Drücken Sie die Locate-Taste.
  • Im Display erscheint eine Liste mit Untermenüpunkten (Planeten, Sterne, Sternbilder, Extrasolar und Sternmuster). Das Menü wird über einen Kreuztaster bedient und ist weitgehend selbsterklärend.
  • Wählen Sie den gewünschten Unterpunkt und selektieren Sie weiter, zum Beispiel "Wega" (zu finden unter Sterne).
  • Nach der Auswahl erscheint in der Optik ein leuchtender Pfeil, der den Weg zum gesuchten Objekt weist.

Glossar und Audio-Dateien

Auch wenn nichts gezeigt werden kann, ist der SkyScout hilfreich. So kann zum Beispiel die von Schülerinnen und Schülern häufig gestellte Frage nach Schwarzen Löchern mithilfe eines Glossars beantwortet werden. Für Einsteiger gibt es eine "Einführung in die Astronomie", die auch als Audio-Datei vorhanden ist.

Einfache Zusatzmaterialien für den Einsatz in der Schule

Montage des SkyScout auf ein Fotostativ

Der SkyScout wird auch "Personal Planetarium" genannt. Die Betonung liegt dabei auf "Personal", da das Gerät in seiner ursprünglichen Konzeption von einer Person benutzt wird. Mit einer Schülergruppe ist dies etwas einseitig. Das lässt sich aber leicht durch einige einfache Hilfsmittel ändern: Der SkyScout verfügt auf seiner Unterseite über ein Gewinde, mit dem er sich im Handumdrehen auf jedes Fotostativ montieren lässt. Auf seiner Oberseite lässt sich ein Laserpointer mit Klebefilm leicht befestigen (Abb. 1).

Ein Laserpointer als Zeigevorrichtung

Für unseren Zweck ist ein grüner Laserpointer (532 Nanometer) geeignet, da sein Strahl am Nachthimmel gut zu sehen ist (Abb. 2). Ein grüner Laserpointer ist nicht nur im Zusammenhang mit dem SkyScout eine sinnvolle Anschaffung für die Physik-Sammlung: Zusammen mit dem in der Regel vorhandenen roten Laserpointer kann er kann in der Oberstufe beim Thema Beugung am Doppelspalt eingesetzt werden, um das Verhalten von Licht unterschiedlicher Wellenlängen zu zeigen. Gut geeignet für die Befestigung des Laserpointers am Gerät ist die silberfarbige Kante mit der Aufschrift "SkyScout" (siehe Abb. 1 und Abb. 2). Diese verläuft parallel zur Optik. Der grüne Strahl des so fixierten Laserpointers entspricht der Sichtlinie des SkyScout. Mit dieser Zeigevorrichtung können alle Schülerinnen und Schüler das vom Gerät anvisierte Objekt am Himmel identifizieren.

Vorsicht - Laser!

Bei der Verwendung eines Laserpointers in Zusammenhang mit dem SkyScout sind natürlich die jeweiligen Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. Weisen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler VOR dem Anschalten des Lasers darauf hin, dass das Gerät kein Spielzeug ist (nicht die Hand in den Strahlengang halten oder auf Klassenkameraden zielen!). Als Alternative zum Laser kann auch eine kleine, aber starke Taschenlampe verwendet werden. Dabei muss man sich allerdings mit einem breiteren Lichtkegel begnügen.

Abspielen der Audio-Dateien über einen Lautsprecher

Der Kopfhöreranschluss des SkyScout kann mit einer kleinen batteriegetriebenen Lautsprecherbox verbunden werden, wie sie viele Schülerinnen und Schüler für ihren MP3-Player besitzen. Mit dieser Ausrüstung kann die Beobachtungsgruppe die Audio-Dateien hören.

Anregungen für den Einsatz in der Schule

Die gesamte Beobachtung von Himmelsobjekten kann komplett von den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden. Eine einfache Übung wäre zum Beispiel das Auffinden des Polarsterns und, darauf aufbauend, die Bestimmung der geographischen Breite. Dazu müssen nur eine kleine Wasserwaage oder Libelle und ein Winkelmesser (Geodreieck) am dem Stativ vorhanden sein oder montiert werden.

  • Zuerst wird der Polarstern mithilfe des SkyScout gefunden. (Viele Schülerinnen und Schüler werden von der geringen scheinbaren Helligkeit des Polarsterns überrascht sein.)
  • Dann wird das Stativ samt SkyScout und Laserpointer vom Polarstern auf den Horizont Richtung Norden gerichtet und in die Waage gebracht. Der Winkelmesser am Stativ sollte jetzt den Wert "Null Grad" anzeigen.
  • Danach wird erneut der Polarstern anvisiert und der Winkel am Stativ abgelesen. Dieser entspricht der geographischen Breite am Beobachtungsort.

Aufsuchhilfe für Beobachtungen mit dem Schulteleskop

Der SkyScout lässt sich nicht nur auf ein Fotostativ schrauben, sondern kann auch mit dem Schulteleskop verbunden und als Wegweiser genutzt werden. Die gewünschten Objekte müssen zwar noch manuell am Teleskop eingestellt werden, man wird jedoch vom SkyScout punktgenau zum Ziel geführt. Dies stellt eine echte Entlastung dar. Das oft minutenlange Suchen der Objekte entfällt, und die Konzentration der Schülergruppe verflüchtigt sich nicht während der Wartezeiten.

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Heinrich Kuypers

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