Die String-Suche

Die String-Suche ist eine der Suchoptionen, die Google anbietet. String-Suche bedeutet die Suche nach Wortgruppen oder Wortfolgen (Strings).

Suchbeispiele

Suchanfrage "Herbst in den Bergen"

Wenn ich in das Suchfenster der Suchmaschine eine bestimmte Wortgruppe von beispielsweise vier Wörtern eingebe und an den Anfang und das Ende der Wortgruppe ein Anführungszeichen setzt (Beispiel: "Herbst in den Bergen"), so werde ich als Ergebnis Webseiten genannt bekommen, in denen diese Wortgruppe in exakt dieser Wortfolge benutzt wird (Abb. 1).

Suchanfrage "Herbst in der Bergen"

Verändert man nun diese Wortgruppe nun in der Weise, dass man den bestimmten Artikel "den" durch "der" ersetzt ("Herbst in der Bergen"), so wird man als Suchergebnis keine Webseite finden, in der diese Wortfolge benutzt wird (Abb. 2).

Der Grund: Sie ist grammatisch falsch und wird in keinem im Netz zu findenden Text verwendet.

Was das Ergebnis verrät

Quantität zeigt Gebräuchlichkeit

Diese Erkenntnisse zeigen, dass Google mir über die Anzahl der Suchergebnisse angibt, ob eine bestimmte sprachliche Wendung gebräuchlich ist oder nicht. Vertritt man nun einen sprachdeskriptiven Ansatz in der Frage der Sprachrichtigkeit (diese Position ist in schulischen Kontexten heute üblich), so erfährt man hier eine wertvolle Hilfe bei der Beurteilung von Fehlern.

"Kein Treffer, keiner sagt das so"

Konkret bedeutet dies: Bekomme ich auf eine Suchanfrage nach einer bestimmten Wortgruppe ein Suchergebnis von beispielsweise fünftausend Webseiten, in denen dieser String benutzt wird, so kann ich davon ausgehen, dass der betreffende sprachliche Ausdruck in der Zielsprache typisch ist. Werden nur wenige Webseiten (oder überhaupt keine) als Suchergebnis angegeben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der betreffende String in der Zielsprache ungebräuchlich ist und somit als fehlerhaft angesehen werden muss.

Schwachstelle

Nicht-muttersprachliche Seiten

Allerdings enthält die bisherige Vorgehensweise noch eine Schwachstelle: Wie man in Abb. 2 sehen kann, bezieht sich die Sucheinstellung auf das ganze Web und schließt somit auch Webseiten ein, die einen deutschen Text enthalten, der von einem Nicht-Muttersprachler im Ausland ins Netz gestellt wurde und möglicherweise sprachliche Fehler enthält.

Lösung: landespezifische Google-Version

In diesem Fall gibt es für Kollegen, die eine moderne Fremdsprache unterrichten, eine einfache Problemlösung: die Suche mit der landesspezifischen Version von Google.

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Kurt Ludwigs

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