frag.jetzt: das digitale Frage- und Feedbacktool

Fundstück

Mit frag.jetzt, einem digitalen Frage-Tool, lassen sich Fragerunden interaktiv, spannend und strukturiert gestalten. Entworfen wurde es, um Zuhörer von Online-Vorträgen an Universitäten zum Nachfragen zu ermuntern. Auch in Präsenz und für den Unterricht an Schulen ist frag.jetzt ein tolles Hilfsmittel, um Fragerunden aufzuwerten und ergiebiger zu machen.

Hat noch jemand Fragen?

Wenn am Ende einer Unterrichtsstunde, Vorlesung oder eines Vortrags diese Frage gestellt wird, geht es so richtig los: Jemand gähnt, eine Person trinkt etwas und 25 andere schauen schweigend in der Gegend herum… Es passiert: Nichts! Im Online-Unterricht ist die Situation mitunter noch schlimmer. Niemand hat die Kamera eingeschaltet und die Vortragenden schauen in ein stummes schwarzes Loch.

In der nächsten Unterrichtsstunde folgt dann der Klassiker: "Frau Hermes, ich konnte die Hausaufgaben nicht machen, weil ich das nicht verstanden hatte!", "Herr Ellrich, hatten Sie das eigentlich letzte Woche erklärt?" oder "Ich konnte mir gar nichts aus dem Referat von Jan und Mark merken, Herr Müller. Voll unfair, dass Sie darüber eine HÜ schreiben, die haben das gar nicht gut erklärt."

Ein didaktisch geprüftes digitales Fragen-Tool

Um solch quälende Situationen zu vermeiden und Zuhörenden die Möglichkeit zu geben, gezielt die wichtigsten Fragen zu stellen, haben Informatikerinnen und Informatiker der Technischen Hochschule Mittelhessen das kostenlose Open-Source Webtool frag.jetzt entwickelt. Im Gegensatz zu anderen Webtools dieser Art wurden bei der Konzeption von frag.jetzt zahlreiche Studien sowie didaktische und motivationale Kriterien einbezogen, sodass das Feedback-Tool besonders nutzerfreundlich ist. Zur Verwendung des Tools ist keine Anmeldung erforderlich. Bei der Entwicklung wurde außerdem genau auf den Datenschutz geachtet. Um Sitzungen zu speichern und später wieder abzurufen, muss man sich allerdings ein kostenfreies Konto erstellen.

Fragen mit frag.jetzt stellen und beantworten

Die Funktionsweise von frag.jetzt ist denkbar simpel: Der Moderator oder die Moderatorin erstellt einen Raum, in den sich die Teilnehmenden über einen Zugangscode einwählen können, und schon kann es losgehen: Die Teilnehmenden können nun anonym beliebig viele Fragen stellen. Es besteht also kein Anlass, aus Angst lieber nicht zu fragen, um sich vor der Lerngruppe nicht zu blamieren. Die Fragen können vom Vortragenden direkt in der App beantwortet werden, entweder mit einem schnellen Klick auf ja oder nein, in einem Textfeld oder im Anschluss an den Vortrag.

Während die Fragerunde läuft, können die Lernenden ihre Fragen gegenseitig bewerten. Die Fragen, die von Vielen für gut befunden werden, werden als erstes ausgespielt. Auch wenn nicht alle eine Frage haben, können sich so doch alle Teilnehmenden an einer abschließenden Fragerunde beteiligen. Dem Vortragenden ist es außerdem möglich, Fragen für alle zu löschen, zu sortieren oder auch als besonders gut zu kennzeichnen. Auf diese Weise läuft die Fragerunde mit frag.jetzt sehr strukturiert ab.

Das Handy im Unterricht?

Je nachdem, wie stark man als Lehrkraft das Handy der Lernenden in den Unterricht miteinbeziehen möchte, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, das Tool zu nutzen.

Möglich wäre es zum Beispiel, eine Fragerunde zu einem Thema schon vor dem Unterricht freizuschalten, sodass die Lernenden sich bereits im Vorfeld mit ihren Fragen befassen müssen. So wird nicht nur das Vorwissen aktiviert, es kann im Unterricht auch ganz gezielt auf die wichtigsten Fragen der Lernenden eingegangen werden.

Auch vorstellbar ist es, Fragen bereits während eines Vortrags zuzulassen und diese dann im Anschluss zu beantworten.

Möchte man nicht, dass die Lernenden während des Vortrags das Handy in der Hand haben, kann die Moderatorin oder der Moderator die Fragerunden auch einfach erst während einer kurzen Pause oder zum Abschluss der Unterrichtsstunde freischalten.

Geeignet ist frag.jetzt nicht nur für Vorlesungen und Seminare an der Universität, für die es ursprünglich entworfen wurde. Da die Bedienung denkbar einfach ist und kein Vorwissen erfordert, können auch Schülerinnen und Schüler mit dem Frage- und Feedbacktool umgehen. Mit frag.jetzt können nicht nur Fragerunden nach Vorträgen aufgepeppt werden, Sie können damit auch Unterrichtseinheiten abrunden, Fragestunden vor Klassenarbeiten gezielt strukturieren oder Wiederholungsstunden vorbereiten. Besonders im Online-Unterricht bietet das Tool aber auch die Möglichkeit, eng mit den Lernenden in Kontakt zu bleiben.

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