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Leseförderung

Dossier

Lesen gilt als "die" Kulturkompetenz schlechthin – und das seit vielen Jahren. Auch wenn die Nutzung digitaler Medien in allen Bereichen auf dem Vormarsch ist, bleibt das Lesen eine der essenziellen Grundfertigkeiten, ohne die keine kompetente Mediennutzung möglich ist. Die Schülerinnen und Schüler können durch die Schlüsselkompetenz Lesen am kulturellen Leben teilhaben und sich in einer vielschichtigen Medienwelt orientieren, denn Lesen bildet die Grundlage für das Verständnis anderer Medien. Da der erlebte Umgang mit Wörtern und Sprache einen hohen Einfluss auf die Entwicklung der Lesemotivation hat, kommt der Familie in der Förderung von Lesekompetenz eine entscheidende Schlüsselrolle zu, was zu sehr verschiedenen Leseerfahrungen von Schülerinnen und Schülern führt. Leseförderung innerhalb des schulischen Rahmens ist also ergänzend unbedingt notwendig. Im Unterricht können die Lust am Lesen geweckt und Leseschwächen verbessert werden. Folglich widmet sich dieses Dossier der Leseförderung im Unterricht . Die Themensammlung bündelt informierende Fachartikel und direkt einsetzbare Unterrichtsmaterialien rund um das Thema Leseförderung in der Grundschule und den weiterführenden Schulen. Dabei richtet es den Blick auch auf die Nutzung digitaler Medien. Das Lesen mithilfe digitaler Medien kann eine motivierende Abwechslung in den Schulunterricht bringen und sowohl die Lese- als auch die Medienkompetenzen der Schülerinnen und Schüler nachhaltig fördern. Dabei geht es nicht darum, digitale Medien als Ersatz, sondern als Ergänzung zu herkömmlichen Medien zu werten. Elektronische Lesegeräte im Unterricht, spezielle Online-Portale zur Leseförderung oder elektronische Lesetraining-Programme motivieren Schülerinnen und Schüler lebensweltnah zum Lesen und gleichzeitig zu einer aktiven Teilhabe am Internet.

  • Fächerübergreifend
  • Sprache und Literatur

Deutsche Teilung und Einheit

Dossier

Wissen vermitteln 1989 führten revolutionäre Ereignisse zur Ablösung der kommunistischen Diktaturen in der DDR und Ostmitteleuropa: Die vierzigjährige Teilung Deutschlands und Europas fand ihr Ende. Die mit Förderung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erstellten Materialien bringen Kindern und Jugendlichen diese zeitgeschichtlichen Themen nahe, regen Besuche an Lernorten zu deutscher Teilung und Einheit an und unterstützen Lehrkräfte beim "Lernen vor Ort" mit ihrer Klasse. So wird der Lernerfolg der Besuche erhöht und das Wissen der Jugendlichen über die jüngere deutsche Geschichte verbessert. Lernen am historischen Ort und im Museum Rund 600 Gedenkstätten und Erinnerungsorte bundesweit befassen sich mit SED-Staat, deutscher Teilung und Einheit. Je ein Lernort in jedem ostdeutschen Bundesland sowie in Berlin ist ausgewählt und dokumentiert. Weitere ausgewählte Lernorte stellt die Linkliste vor. Die Materialien eignen sich zum Einsatz in den Fächern Geschichte, Politik/SoWi, Sachkunde, Religion/Ethik und Deutsch sowie in fächerübergreifenden Projekten. Nutzung auch ohne Besuch vor Ort möglich Alle Unterrichtseinheiten sind so konzipiert, dass sie auch unabhängig vom Besuch des beschriebenen Lernorts genutzt werden können. Alle Unterrichtsvorschläge beziehen digitale Medien ein. So wird immer auch die Medienkompetenz geschult, wenn zum Beispiel Zeitzeugnisse im Web kritisch analysiert werden. Als besonderer Service stehen individuell anpassbare Materialien wie Lesezeichen, Lernpläne und Courselets für die Nutzung auf WebWeaver®-Lernplattformen wie eduneo zur Verfügung.

  • Fächerübergreifend
  • Geschichte, Politik und Gesellschaftswissenschaften

Audio-Arbeit in der Schule

Dossier

Neben den klassischen Hörbüchern sind heute es heute vor allem Podcasts , mit denen auditive Medienprodukte Einzug in den Alltag von Kindern und Jugendlichen halten. Im Netz tummeln sich immer mehr Medienangebote, die ausschließlich über die Ohren wahrgenommen werden. Solche Hörmedien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Unterwegs begegnet man kaum noch Heranwachsenden ohne Kopfhörer auf oder in den Ohren. An die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen anknüpfend hat die Audio-Arbeit das Potenzial vielseitig in den Unterricht eingebunden zu werden. Und die Arbeit mit Audio-Quellen bereichert den Unterricht nicht nur in motivatorischer Hinsicht : Die Schulung des Hörverstehens ist in den Fremdsprachen ein zentraler Bestandteil der unterrichtlichen Arbeit. Bereits in der Grundschule wird großer Wert auf das bewusste Hören und seine Bedeutung für Schreib- und Lesekompetenzen gelegt. In den Naturwissenschaften kann die Akustik als ein eigenes Themenfeld bearbeitet werden. Kurz: Der Bereich "Audio" hat eine nicht zu unterschätzende Relevanz für alle Schulfächer und -stufen. Dank der digitalen Medien vergrößern sich die Möglichkeiten, Audio-Arbeit zu betreiben, enorm. Anregungen für den Einsatz im Unterricht Dabei kommen auch die Möglichkeiten für Ihre Schülerinnen und Schüler nicht zu kurz, selbst aktiv und vor allem kreativ zu werden und eigene Audio-Produkte zu erstellen. Dieses Themendossier bündelt Ihnen beispielsweise Fachartikel rund um das Thema Audio-Arbeit. Thematisiert werden unter anderem die Vorteile von Audio-Projekten oder ihre Lernziele . Außerdem finden Sie verschiedene Möglichkeiten, wie sich Audio-Projekte in der Grundschule aber auch in den Sekundarstufen I und II im Unterricht umsetzen lassen. So stellen wir Ihnen Möglichkeiten vor, wie die Produktion von Podcasts im Mathematik- oder Fremdsprachenunterricht gewinnbringend eingesetzt werden kann. Mit Audio-Arbeit die Medienkompetenz stärken Zudem bietet die Arbeit mit Audio-Produkten die Möglichkeit gleich mehrere Bereiche der Medienkompetenz entsprechend der KMK-Strategie Bildung in der digitalen Welt zu fördern. Dabei steht bei einem entsprechenden Einsatz von Hörmedien im Unterricht vor allem der "Kompetenzbereich Analysieren und Reflektieren" im Mittelpunkt. Durch eine handlungsorientierte Durchführung von Audio-Projekten wird er durch die Bereiche "Produzieren und Präsentieren" , "Problemlösen und Handeln" sowie "Kommunizieren und Kooperieren" ergänzt. Die Schülerinnen und Schüler lernen Audio-Produktionen zu planen, den Vorgaben entsprechend umzusetzen und sie gegebenenfalls vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu präsentieren. Nebenbei setzen sie sich bei der Umsetzung des Projekts mit verschiedenen benötigten Programmen auseinander.

  • Fächerübergreifend
  • Mediennutzung und Medienkompetenz: Produzieren und Präsentieren

Unterrichten mit Whiteboards

Dossier

Einführung Das Thema interaktive Whiteboards wird immer wichtiger in Deutschland. Die Ausstattung deutscher Klassenzimmer mit digitalen Tafeln wird durch den DigitalPakt Schule erheblich voran getrieben. Das ist für die einen ein Segen, für die anderen vielleicht ein Fluch – oder zumindest ist es verbunden mit einem Kraftakt, sich mit den digitalen Medien auch in diesem Format anfreunden zu müssen. Dabei bietet der Einsatz interaktiver Tafeln etliche Vorteile wie die zeitsparende Vorbereitung, eine sinnvolle Dokumentation von Inhalten, unterrichtliche Transparenz und nicht zuletzt zahlreiche interaktive Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler. Andere Länder sind Vorreiter Andere Länder machen es uns vor und haben bereits positive Erfahrungen mit dem Einsatz von interaktiven Tafeln im Unterricht gemacht. Schülerinnen und Schüler zeigen sich motivierter und beteiligen sich plötzlich aktiver am Unterricht. Das Schreiben oder Verschieben bestimmter Text- und Bildelemente an der Tafel macht auf einmal Spaß, und alle wollen gerne mal an das Whiteboard und darauf arbeiten. Auch das Abschreiben von der Tafel fällt plötzlich leichter im Vergleich zu den vergilbten und unleserlichen Projektor-Folien, und sogar die Anzahl der Abschreibfehler geht zurück. Unterrichtsinhalte können auf einmal viel besser mit aktuellen Bildern und Karten veranschaulicht werden, und auch die bereits erstellten Arbeitsblätter und Folien lassen sich nach dem Scannen an der digitalen Tafel weiter verwenden. Hierzulande fehlen Konzepte Viel zu offen, als dass man sie ignorieren könnte, liegen die Vorteile dieses Mediums auf der Hand: Sie bieten Arbeitserleichterung für Lehrerinnen und Lehrer und einen gewaltigen Motivationsschub für die Schülerinnen und Schüler. Die Integration aller bisher separat genutzten Medien und die Speicherung von Lerninhalten sind möglich. Was uns hierzulande noch fehlt, sind einheitliche Konzepte, wie dieses multimediale Medium – und das ist es letztendlich – den Lehrerinnen und Lehrern methodisch und didaktisch sinnvoll näher gebracht werden kann. Solche Hilfen möchten wir sammeln und hier anbieten. Das Themendossier bündelt Fachartikel zum Einsatz von Whiteboards in Unterricht und Lehrerbildung sowie konkrete Unterrichtsvorschläge mit entsprechenden Unterrichtsmaterialien für Whiteboards.

  • Fächerübergreifend
  • Mediennutzung und Medienkompetenz: Produzieren und Präsentieren

Unterrichtsmaterial: Aktuelle Nachrichten verstehen

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit begleitet Schülerinnen und Schüler dabei, Strategien zu entwickeln, um kurze Texte zu aktuellen Themen aus dem Internet zu erschließen. Anhand der Lernplattform www.ich-will-lernen.de erhalten sie einen Überblick über grundlegende Verfahren für das Verstehen von Texten, über die Förderung von Leseinteresse sowie Lesefreude und dazu, wie diese zur Ausbildung von Empathie und Fremdverstehen beitragen.Die hier vorgestellten Vorgehensweisen und Materialien sind universal und flexibel einsetzbar, können für verschiedene Klassenstufen angepasst werden und bieten sich auch für den Vertretungsunterricht an. Mithilfe der Tippkarten, die Schritt für Schritt die Herangehensweise der unterschiedlichen Lesestrategien erklären, werden verschiedene Texte nach persönlichem Interesse gelesen und zugleich Lesestrategien eingeübt. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihren Lernzuwachs anhand eines Selbsteinschätzungsbogens reflektieren und das Lesen der "aktuellen Kurzlesetexte" in einer Lesewoche dokumentieren. Ziele Die Unterrichtseinheit verfolgt nicht nur das Ziel, leseschwachen Leserinnen und Lesern deutlich zu machen, dass sie in der Lage sind, sich im Internet über interessante Themen zu informieren. Sie soll auch motivieren, dieses Online-Angebot weiterhin selbstständig zu nutzen und in einem weiteren Schritt auf längere Texte zuzugreifen. Vorbemerkungen und Ablauf Ablauf der Unterrichtseinheit "Nachrichten verstehen" Der Ablauf der Unterrichtseinheit "Nachrichten verstehen" wird hier gegliedert nach einzelnen Unterrichtsphasen beschrieben. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden Strategien zum Leseverstehen an. trainieren grundlegende Lesefertigkeiten: flüssig, sinnbezogen, überfliegend, selektiv. können die eigenen Leseziele bestimmen. unterscheiden Vorwissen und neue Informationen. klären Wortbedeutungen mithilfe eines Wörterbuches. nutzen einfache Lesehilfen, zum Beispiel Textsorte, Aufbau, Überschrift, Illustration, Layout. können Fragen an einen Text stellen und beantworten. kennen und nutzen Verfahren zur Textaufnahme, wie zum Beispiel Stichwörter formulieren oder Texte und Textabschnitte zusammenfassen. ziehen aus Sach- und Gebrauchstexten begründete Schlussfolgerungen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden die Funktionen eines informierenden Textes (Zeitungsartikel). können Informationen aus einem kurzen Zeitungstext zielgerichtet entnehmen, ordnen, prüfen und ergänzen. können Informationen zu einem Thema/Problem in unterschiedlichen Medien suchen, vergleichen, auswählen. erkennen und bewerten Intentionen und Wirkungen ausgewählter Kurztexte der Lernplattform ich-will-lernen.de. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler gehen zielgerichtet mit Nachschlagewerken um. markieren Wesentliches in einem kurzen Zeitungstext. formulieren Stichwörter als Randnotiz. gliedern Texte und finden Teilüberschriften. geben Inhalte mit eigenen Worten zusammenfassend wieder. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich mit anderen über eine Ideensammlung aus. tauschen sich mit einem Mitschüler oder einer Mitschülerin über eigene Ideen und Informationen aus. kommen mit unterschiedlichen Partnerinnen und Partnern an einem Treffpunkt (Bushaltestelle) zusammen. stellen anderen ihren Lesetext vor. kommentieren kriteriengeleitet die Textvorstellung einer Mitschülerin oder eines Mitschülers. Ein grundsätzliches Interesse an aktuellen Nachrichten ist im Schulalltag auch bei eher leseschwachen Schülerinnen und Schülern immer wieder zu beobachten. Wer nicht informiert ist, kann an vielen Gesprächen in den Pausen und auf dem Schulhof nicht aktiv teilnehmen. Laut JIM-Studie 2013 haben 66 Prozent der Gymnasiasten, aber nur 54 Prozent der Realschüler und 45 Prozent der Jugendlichen mit Hauptschulhintergrund zu Hause Zugriff auf eine Tageszeitung. Fast jeder vierte Jugendliche liest täglich eine Tageszeitung. 35 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren informieren sich regelmäßig in einer (gedruckten) Tageszeitung, 14 Prozent greifen hierzu auf die Online-Angebote der Verlage zurück. Zudem beschreibt jeder dritte Jugendliche das Lesen einer Tageszeitung als subjektiv (sehr) wichtig. Dieses grundsätzliche Interesse soll in dieser Unterrichtseinheit durch Zugriff auf Online-Angebote in einem geschützten Lernraum Berücksichtigung finden. Ein besonderes Anliegen ist es, dass eher schwache oder jüngere Leserinnen und Leser, die bisher aus verschiedenen Gründen nur wenig Interesse am Lesen von Tageszeitungen gezeigt haben, an dieses Medium herangeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen ersten Überblick über die News-Angebote der Plattform ich-will-lernen.de. Die kostenlose Lernplattform bietet unter anderem aktuelle Nachrichten in leichter Sprache, eine einseitige Online-Zeitung sowie kurze Lernspiele zur Förderung der Lesetechnik an, die auch für junge Lernende geeignet sind. Die Jugendlichen erarbeiten sich einige aktuelle Zeitungstexte selbstständig und lernen dabei verschiedene Lesestrategien kennen. Dabei wird zunächst durch die Fokussierung auf die Überschriften die Bedeutung des Leseinteresses thematisiert. In einem weiteren Schritt werden Lesestrategien kleinschrittig angeboten und sollen durch häufige Anwendung zur festen Leseroutine werden. Die Unterrichtseinheit wird durch die metakognitive Auseinandersetzung mit dem Thema, durch Selbstreflexionsbögen und Klassengespräche, vertieft. Die Lernspiele aus den Bereichen Lesen, Schreiben und Mathematik können bei Bedarf jeweils im Anschluss an eine Lese-Einheit eingesetzt werden. Um mit der Klasse oder der Lerngruppe auf der Plattform ich-will-lernen.de zu arbeiten, müssen Lehrkräfte eine Registrierung beantragen. Kursleitende benötigen ein Passwort, um online als Tutorin oder Tutor einen Kurs einzurichten und mit dem Lernportal zu arbeiten. Das Passwort kann kostenlos beim Team des DVV-Lernportals angefordert werden unter der Telefonnummer 0228/97 569-83 oder per E-Mail an koether@dvv-vhs.de. Im Anschluss kann die Lehrkraft die benötigten Schülerzugänge anlegen. Die Schülerinnen und Schüler können sich dann ganz einfach mit ihrem Passwort hier anmelden. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich auf einer einfachen Website mit kurzen, aktuellen Lesetexten zu orientieren. Zunächst werden unterschiedliche Themen einer Zeitung erarbeitet, um unter anderem an das Leseinteresse der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen. Danach erhält die Lerngruppe die Gelegenheit, die eigenen Leseinteressen mit Bezug zu den möglichen Sachthemen einer Zeitung selbst einzuschätzen. Anschließend werden auf dem Portal ich-will-lernen.de in der Rubrik Unterhaltung Nachrichten über eine einfache Suchfunktion zu aktuellen Zeitungsthemen recherchiert und zugeordnet. Die einleitenden Übungen finden Sie in den folgenden Arbeitsblättern. Lesestrategien Nachdem die Schülerinnen und Schüler grundlegende Schwierigkeiten beim Lesen reflektiert haben, erhalten sie nun einen Überblick über grundlegende Verfahren für das Verstehen von Texten. Sie entnehmen selbstständig Informationen aus Texten, verknüpfen sie miteinander und verbinden sie mit ihrem Vorwissen. Dafür setzen sie verschiedene Lesestrategien, die sie nach der Methode Think-Pair-Share gemeinsam im Klassenverband erarbeitet haben, gezielt ein. Zur Vorbereitung auf die folgenden Übungen erhalten die Lernenden eine Anleitung zur Nutzung des Portals ich-will-lernen.de (Arbeitsblatt 5). Tippkarten Anschließend erproben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Lesestrategien. Die Lesestrategien, die nun auch auf mehreren Tippkarten präsentiert werden, sollen kopiert und ausgeschnitten und in einer Tipp-Kartenbox im Klassenzimmer angeboten werden (Arbeitsblatt 6). Die Schülerinnen und Schüler wählen nun Lesetexte am PC auf der Seite www.ich-will-lernen.de aus sowie eine Tippkarte. Mit dieser wird still gelesen, den Anweisungen der Tippkarten folgend. Austausch an der "Bushaltestelle" In einem weiteren Schritt sollen die Schülerinnen und Schüler zum Reflektieren über den Zeitungstext und zum Bewerten angeregt werden. Zum Austausch über den Text kann eine Partnerin oder ein Partner beispielsweise über die Bus-Stopp-Methode (vermeidet lange Wartezeiten auf den Wunschpartner und unterschiedliche Schülerinnen und Schüler kommen ins Gespräch) gefunden werden. Schülerinnen oder Schüler, die einen Text gelesen haben, gehen leise zur "Bushaltestelle" und warten dort, bis ein weiterer Mitschüler fertig gelesen und die Tippkarte bearbeitet hat. Dann tauschen sich die beiden aus und verwenden dabei bei Bedarf die Satzanfänge der Sprechblasen (Arbeitsblatt 7). Anschließend setzen sie ihre Stillarbeit mit einem weiteren Lesetext fort. Nachrichtenwand Wenn der Zeitungstext als besonders interessant eingestuft wird, dann kann er an einer Nachrichtenwand im Klassenzimmer ausgehängt werden. Die Schülerinnen und Schüler wählen interessante Lesetexte aus und heften diese an eine vorbereitete Nachrichtenwand im Klassenzimmer. Beispielsweise kann ein etwa zwei Meter breiter Streifen im Klassenzimmer mit Zeitungspapier behängt werden. Daran pinnen die Schülerinnen und Schüler Fotokopien ihrer Lesetexte, eventuell ergänzt mit Kommentaren und Bewertungen. Dadurch werden weitere Gespräche über die Nachricht angeregt. Individueller Lernzuwachs Abschließend wird über den individuellen Lernzuwachs einzelner Schülerinnen und Schüler gesprochen. In Einzelarbeit formulieren die Lernenden die Sätze zunächst selbst, tauschen sich dann mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler aus und berichten im Plenum von ihren Erfahrungen und ihrem Lernzuwachs. Lesemenge Zur Hinführung wird über die "Lesemenge" gesprochen. Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass durch das Viellesen eine Verbesserung der Lesefähigkeit erfolgen kann. Zum "Messen" der Lesemenge werden unterschiedliche Ideen gesammelt und vielleicht eine Dokumentationsidee für die Klasse übernommen. Alternativ kann die Kopiervorlage "Zeitungs-Lesewoche" genutzt werden. Dann erhalten die Schülerinnen und Schüler erneut Lesezeit, um still zu lesen und den anschließenden Austausch über einen Text zu trainieren. Alternative Diese Phase lässt sich auch über mehrere Wochen in den ersten zwanzig Minuten einer Unterrichtsstunde wiederholen. So lernen vor allem schwache Leserinnen und Leser, dass sie in Ruhe und in einem geschützten Raum Texte, die ihr Weltwissen erweitern und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, lesen können. Am Ende der Woche kann eine Topliste der interessantesten Artikel erstellt werden. Dazu können mithilfe der gesammelten Artikel an einer "Nachrichtenwand" Punkte zu den interessantesten Artikeln geklebt und eine Top-Ten-Nachrichtenliste erstellt werden. Lesewoche Zu Beginn der Stunde überlegt die Klasse, wie sich die Lesemenge eines Lesers oder einer Leserin dokumentieren lässt. Im Idealfall erstellen die Jugendlichen eine eigene Dokumentation. Alternativ kann auf die Vorlage zurückgegriffen werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen abschließend ihre Lesemenge "messen" und dadurch zum bewussten Viellesen animiert werden. In dieser Lesewoche ging es um aktuelle Zeitungstexte. Die Lernenden können auch weiterhin auf das Angebot der ich-will-lernen.de-Website zugreifen, da dort täglich mehrfach die Nachrichten aktualisiert werden. Aber auch auf andere Nachrichtenanbieter aus dem Internet kann zugegriffen werden. Reflexion Die Schülerinnen und Schüler ergänzen in der kommenden Woche ihre Dokumentation und tauschen sich über ihren Lesefortschritt aus. Abschließend reflektieren sie noch einmal ihren Lernzuwachs mit dem Selbsteinschätzungsbogen (Arbeitsblatt 4) aus der ersten Unterrichtsstunde und vergleichen, welche Unterschiede sich in ihren Einstellungen entwickelt haben. Das Vorgehen zum Lesen der Texte mit den Strategie-Tippkarten kann in den nachfolgenden Stunden auch wiederholt eingesetzt werden, um den Umgang mit den Texten zu trainieren und den Schülerinnen und Schülern Sicherheit zu verschaffen. Dies kann auch als Hausaufgabe zur Vorbereitung der folgenden Stunden aufgegeben werden. Wenn die Lernenden mit der Informationsquelle ich-will-lernen.de vertraut sind, dann können sie zu einem späteren Zeitpunkt eigenständig weitere Internetquellen nutzen (siehe Linksammlung auf ich-will-lernen.de).

  • Deutsch / Politik / SoWi
  • Sekundarstufe I

¡Vamos a leer en voz alt@!

Unterrichtseinheit

“Mi ordenador habla castellano“ – der sprechende Computer ist im Spanischunterricht angekommen. Schülerinnen und Schüler lassen sich im Internet spanische Texte vorlesen und nutzen die digitalen Medien, um das laute Lesen zu üben. Häufig stehen fortgeschrittene Spanischlernende vor einer ungeahnten Herausforderung, wenn sie vor der Klasse einen Text laut vorlesen und dabei ins Strudeln geraten. Während im Anfangsunterricht das laute Lesen geübt wird, um Sicherheit in Aussprache und Betonung zu erlangen und ein flüssiges Lesen zu lernen, gerät es im fortgeschrittenen Unterricht leider in Vergessenheit. Es bereitet den Lernenden größere Schwierigkeiten als erwartet. Im Internet trainieren Schülerinnen und Schüler selbstständig und systematisch das Vorlesen mit nur ein paar Mausklicks und eignen sich zusätzlich Medienkompetenz an. Der Computer kann für das Trainig der Aussprache in fortgeschrittenen Spanisch- oder überhaupt Fremdsprachen-Kursen sehr nützlich sein. Beliebige Texte können mithilfe bestimmter Internetseiten laut und fehlerfrei vorgelesen werden. Die digitalen Medien, die den Schüleralltag prägen, kommen dann zum Einsatz, wenn selbst Gelesenes bewertet werden soll. Computer-Unterstützung beim Aussprachetraining Wie Sprache aus dem Computer kommt, und was solche sprachproduzierenden Systeme leisten können lesen Sie hier. Ablauf der Unterrichtseinheit Nach einer Wiederholung der Ausspracheregeln nutzen die Lernenden eine Website mit "Text to Speech"-Funktion. Dann lesen sie laut vor und nehmen ihre Texte als MP3-Dateien auf, um die eigene Aussprache zu bewerten. Die Schülerinnen und Schüler sollen eine Internetseite mit einem Programm zur Sprachgenerierung nutzen. einen unbekannten Text phonetisch und intonatorisch korrekt und flüssig vorlesen. Kriterien zur Bewertung der Vorleseleistung auf eigene mündliche Beiträge anwenden (Selbstbewertung). Sprachsynthese Die künstliche Generierung von Sprache mithilfe eines Computers nennt man Sprachsynthese. Da durch die Sprachsynthese längere Texte vorgelesen werden können, wird dieser Vorgang auch Text-to-Speech (TTS) genannt. Moderne TTS-Systeme kommen der menschlichen Stimme sehr nahe. Die generierten Stimmen sind gut verständlich und klingen sehr natürlich. Sie unterscheiden sich qualitativ deutlich von den scheppernden Sprachausgaben früherer Computer. Internetbasierte Text-to-Speech Systeme Viele TTS-Systeme können im Handel als Softwarepaket gekauft werden und müssen vor dem Gebrauch zunächst auf einem Rechner installiert werden. Für den Einsatz in der Schule oder zu Hause sind hiermit Kosten verbunden, die sich durch freie Web 2.0 Dienste vermeiden lassen. Online finden sich zahlreiche TTS-Systeme, meistens Ableger von Kaufsoftware und somit mit eingeschränktem Leistungsumfang. Dennoch sind sie für den schulischen und heimischen Gebrauch voll ausreichend. Der Vorteil webbasierter Programme besteht darin, dass keine Softwareinstallation erforderlich ist. Sie können vielmehr direkt aus dem Browserfenster heraus von jedem Rechner, der mit dem Internet verbunden ist, genutzt werden. Sprachsynthese im Spanischunterricht Im Fremdsprachenunterricht kann die Sprachsynthese vielseitig eingesetzt werden, zum Beispiel um eigene Textproduktionen oder Texte aus anderen Quellen in Sprache umzuwandeln. Schülerinnen und Schüler können die Tondateien nutzen, um selbst geschriebene Texte auf Fehler und Verständlichkeit hin zu prüfen. Bei unbekannten Texten schult das Vorlesen die korrekte Aussprache. Text-to-Speech fördert auf diese Weise die Hörverstehens- und Sprechkompetenz der Lernenden. Selbsteinschätzung der Leseleistung Die Korrektur der Leseleistung soll nicht mehr wie im Anfangsunterricht durch die Lehrperson erfolgen. Fortgeschrittenen Fremdsprachenlernende sollen vielmehr selbstständig an die Bewertung ihrer Leseleistung herangeführt werden. Zu diesem Zweck werden ihnen Kriterien zur Bewertung der Aussprache, Gestaltung und des Sprachflusses an die Hand gegeben. Selbstverantwortliches und autonomes Lernen werden auf diesem Weg gefördert. Wiederholung mithilfe eines Arbeitsblatts Die Lernenden wiederholen zunächst die wichtigsten Regeln zur Aussprache, Betonung und Akzentsetzung und korrigieren das Arbeitsblatt in Partnerarbeit mithilfe eines Lösungsschlüssels (Arbeitsblatt 1 mit Lösungen). Nachrichtentexte recherchieren und vorlesen lassen Die Lernenden suchen sich anschließend im Internet eine Kurznachricht aus und machen sich mit dem Programm "Text to Speech" vertraut. Sie lassen sich von diesem Programm den ausgesuchten Text vorsprechen und üben systematisch das Lesen (Arbeitsblatt 2). Lesetraining Im letzten Teil der Arbeit mit den Funktionen von "Text To Speech" lesen die Lernenden den ausgewählten Text laut mit. Die Lernenden nehmen ihren Vorlesetext mit dem Handy, einem MP3-Player, dem Audiorecorder des Computers oder mithilfe eines anderen Aufnahmegeräts auf und evaluieren abschließend ihre Leseleistung.

  • Spanisch
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

Vorlesen mit Podcasts und Videos – Freude am Lesen entdecken und teilen

Unterrichtseinheit
14,99 €

Mit diesem Unterrichtsmaterial zur Leseförderung werden die Lernenden dazu angeleitet, sich in einem Projekt gegenseitig aus einem Buch ihrer Wahl vorzulesen und den Vortrag als Podcast oder Video aufzunehmen. Dabei sollen sie selbst Freude am Lesen entwickeln sowie Leselust beim "Publikum" entfachen. Vorlesen ist in, so scheint es: Expertinnen und Experten der Didaktik und Pädagogik betonen die Bedeutung des Vorlesens für die kindliche Entwicklung. Stiftungen und Ministerien, Vereine und Initiativen rufen medial wirkungsvoll zum Vorlesen auf. In den Bildungsplänen spiegelt sich diese Wertschätzung im Rahmen der Förderung von Lesekompetenz nicht, man sucht fast vergeblich nach dem Stichwort vorlesen . Zwar soll Lesen flüssig und sinnbezogen sein und zum Beispiel an Gedichten geübt werden, aber wie man die Fähigkeit des guten und wirkungsvollen Vorlesens auch längerer Texte erwirbt, erfährt man im Lehrplan nicht. Mit diesem Unterrichtsmaterial starten die Lernenden gemeinsam ein Projekt zur Leseförderung in der Schule oder aber auch zu Hause. Dabei wählt jeder für sich ein Buch aus, bereitet das Vorlesen einer Textstelle vor und nimmt den Vortrag als Podcast oder Video auf. Die Präsentation kann sowohl im virtuellen Klassenzimmer als auch im Präsenz-Unterricht erfolgen, während die Erarbeitung im Sinne des eigenverantwortlichen Lernens zu Hause , in Freiarbeit oder im Offenen Unterricht stattfindet. Übergeordnetes Ziel dieser Einheit ist es, Freude am Lesen (neu) zu entdecken und auch das Vorlesen für ältere Schülerinnen und Schüler interessant zu machen. Gewissermaßen nebenbei verbessern die Lernenden durch das Projekt aber auch ihre Fähigkeiten im Bereich Vortragen und freies Sprechen. Das Thema Vorlesen im Unterricht Im Deutsch-Unterricht spielt Vorlesen vor allem in der Grundschule zum Beispiel als Mittel zum Aufbau von Lesekompetenz eine relativ große Rolle. Je höher die Klassenstufe und umso besser die Kinder lesen können, umso weniger wird vorgelesen, und zwar sowohl von den Lehrkräften als auch von den Lernenden. Schade eigentlich, denn Vorlesen kann auf allen Stufen eine Bereicherung des Unterrichts sein. Zudem ist es eine genussvolle Freizeitbeschäftigung, die man sowohl aktiv (selbst vorlesen) als auch passiv (zuhören) immer und überall praktizieren kann. Diese Unterrichtssequenz zeigt auf, wie man dem Vorlesen in allen Schularten und bis zum Abitur wieder zu seinem Recht verhelfen kann, ohne es als Leistungstest zu instrumentalisieren. Vorkenntnisse Neben Lesekompetenz wird die Ausstattung mit Smartphone oder anderer Software zum Herstellen von Audio-Podcasts oder Videos vorausgesetzt. Didaktische Analyse Im Unterschied zum Lesen ist Vorlesen auf ein Publikum angewiesen. Wer vorliest, liest nicht einfach nur laut, sondern wendet sich an Zuhörende, und seien es Fotos, Hund, Katze oder Teddybär. Im Vorlesen überwindet man also die Fokussierung auf sich selbst, denn man muss auch die Verstehensvoraussetzungen der Adressaten mit bedenken. Deshalb gilt: Vorlesen muss gut vorbereitet werden, damit es beim Publikum ankommt. Die oder der Vorlesende muss sich dabei nicht nur mit dem Lesetext intensiv auseinandersetzen, sondern auch die Möglichkeiten der eigenen Stimme erproben, um sie gezielt einsetzen zu können. Die Zeitschrift Praxis Deutsch widmet dem "Vorlesen und Vortragen" ein ganzes Heft (199/2006) und fasst praktische Tipps in einem "Vorlesewerkzeugkasten" zusammen (S. 14). Auch in den Schulbüchern für den Deutschunterricht finden sich vielfältige Hinweise und Strategien fürs gute Vorlesen, auf die man als Lehrkraft zurückgreifen kann. Methodische Analyse Vorlesen ist eigentlich ein probates Mittel, um ein positives Verhältnis zu Büchern aufzubauen und Lesefreude zu wecken. In der Schule werden diese Effekte jedoch oft verhindert: Wenn das Vorlesen als sinnleeres Ritual praktiziert wird, beispielsweise in der Methode des Fehlerlesens zur Leistungsmessung herangezogen wird und die Texte für die Schülerinnen und Schüler nicht interessant sind, erzeugt es Stress und Unlust. Die Ziele von Leseförderung werden dann nicht erreicht, ja sogar ins Gegenteil verkehrt. Diese Unterrichtssequenz setzt deshalb auf Methoden, die den Lernenden motivierende Wahlmöglichkeiten lassen, und zwar im Hinblick auf Textauswahl, Vorbereitung und Durchführung der Lesung. Zunächst sucht sich wie bei Autorenlesungen jeder ein Buch, aus dem sie oder er der Klasse vorlesen möchte. Ob 3, 5, 7 oder 10 Seiten kann die Lehrkraft vorab festlegen. Auch Binnendifferenzierung mit unterschiedlichem Lesepensum ist hier möglich. Im Unterschied zu den üblichen Zeitvorgaben bewirkt die Begrenzung auf eine Seitenanzahl, dass die Lernenden sich im Text genau orientieren müssen: Sind x Seiten viel für meinen Text oder eher wenig? Wo sind x Seiten, die sich am Stück für das Vorlesen eignen? Wird an diesen Seiten etwas Typisches für den Text deutlich? Wie finde ich einen Einstieg in meine Textstelle, wie führe ich am Ende wieder heraus? Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lesen ein Buch. erlesen sich Weltwissen. lesen ausgewählte Seiten einem Publikum vor und wenden Strategien des Vorlesens und Vortragens an. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler stellen Podcasts oder Videos her und präsentieren sie einem Publikum. schauen Videos konzentriert an oder hören Podcasts aufmerksam zu. kommunizieren medial zum Beispiel per E-Mail oder im Klassenchat. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung für eine Lesung. präsentieren sich vor einem Publikum. sprechen sich ab. geben sich konstruktives Feedback.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

"Niemanden zurücklassen" - Lesetexte aus dem Internet

Unterrichtseinheit

Das Schulbegleitprojekt "Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark" (NZL) nimmt die Förderung der Lesekompetenz leseschwacher Lernenden in den Blickpunkt. Diese internetgestützte Leseeinheit ist ein Beispiel für die vielen Materialien, die Lehrkräften im Rahmen des Projekts zur Verfügung gestellt werden. Das schleswig-holsteinische Projekt "Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark" für die Klassenstufen 5 bis 10 ist im August 2006 in den Klassenstufen 5 und 6 an 50 Hauptschulen gestartet. "Niemanden zurücklassen" bietet den Schulen gezielte Unterstützung durch externe Berater, spezielle Lesemappen und Materialordner sowie zusätzliche Lehrerstunden. Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die jährliche Erfassung der Lesekompetenz durch objektive Tests und Vergleichsarbeiten. Seit Beginn des Schuljahrs 2008/2009 ist das Projekt für die Realschulen sowie Regional- und Gemeinschaftsschulen geöffnet. Insgesamt nehmen derzeit 210 Schulen teil. Träger des Projektes sind das Ministerium für Bildung und Frauen und das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH). Bei der hier vorgestellten Unterrichtseinheit handelt es sich um ein ergänzendes Element des gesamten Projekts. Gute Leserinnen und Leser sind motivierte Leserinnen und Leser. Das Material des Schulbegleitprojekts "Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark" nutzt die Lesemotivation als grundlegende Haltung und fordert dazu auf, motivationale Faktoren als Einstiegsstrategie zur Förderung der Lesekompetenz einzusetzen. Anknüpfungspunkt hierfür ist die vom persönlichen Interesse geleitete Auswahl des Lesestoffs. Die NZL-Lesemappe ist dabei als Organisationshilfe für die Arbeit mit eigenen Lesetexten und als Unterstützung selbst regulierter Lernprozesse zu verstehen. Der NZL-Materialordner bietet Textmaterial für diejenigen, die zunächst noch an mangelndem Leseinteresse scheitern und sich keine eigenen Texte beschaffen können. NZL-Hintergrundinformationen Das Schulbegleitprojekt zur Leseförderung stellt den beteiligten Schulen vielfältige Anregungen und Materialien zur Verfügung, die hier kurz vorgestellt werden. Ablauf der Unterrichtseinheit Mithilfe der Materialien von NZL ist es ganz einfach, eine Unterrichtseinheit zur Förderung der Lesemotivation durchführen. Wie es geht, wird hier dargestellt. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler sollen einem selbst gewählten Text Informationen entnehmen. das eigene Leseinteresse durch vielfältige Angebote erkennen und eingrenzen können. Sicherheit im Umgang mit nicht-linearen Hypertexten erlangen. Methodenkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler sollen verfügbare Lesestrategien anwenden. Lesetexte nach Interesse aus einer Linkliste auswählen. selbstständig Texte am Computer lesen und dazu eigene Aufgaben finden. Texte leise lesen. die individuelle Lesezeit erhöhen. in einem Leseportfolio Arbeitsergebnisse dokumentieren (Bezug: NZL-Lesemappe). selbstständig mit den Angeboten der NZL-Website umgehen können. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen in Partnerarbeit eigene Lesetexte präsentieren und Anregungen zur Weiterarbeit geben. Lesetexte in Kleingruppen präsentieren. Thema Steigerung der Lesemotivation und Erhöhung des Leseinteresses durch Texte aus dem Internet Autorinnen Uta Hartwig und Christiane Frauen Fach Deutsch, Lesen in allen Fächern Zielgruppe Klasse 5 bis 10 Zeitraum variabel Technische Voraussetzungen Rechner mit Internetzugang für die Einzel-, Partner- oder Kleingruppenarbeit Uta Hartwig ist Lehrerin an der Regionalschule Altenholz, Studienleiterin Englisch und Fortbildnerin im Projekt "Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark". Die Schülerinnen und Schüler erhalten Lesemappen (Portfolios), die eine individualisierte und differenzierte Leseförderung ermöglichen. Für die Lehrkräfte steht ein Materialordner mit themenorientierten Lesetexten und Anregungen zur Förderung der Lesekompetenz zur Verfügung. Es besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Rap-Workshop. Es gibt Lesezertifikate sowie einen Ferienleseclub. Gezielte Lehrerfortbildungen werden angeboten. Materialien und Praxistipps sind über die Projekthomepage abrufbar. Anknüpfen an altersgemäße Formen der Lesemotivation selbst reguliertes Lernen Erhöhung der Lesezeit durch ritualisiertes Lesen Entwicklung der Lesekompetenz durch bewussten Umgang mit Lesestrategien Berücksichtigung geschlechtsspezifischen Leseinteresses Metakognitiver Diskurs (über Leseprozesse laut nachdenken) Bedeutung des leisen Lesens Steigerung der Sinnentnahme durch individuelles Lesetempo Methoden der Textentlastung Interkultureller Ansatz (Berücksichtigung in Textauswahl und Aufgabenstellung) Akzeptanz aller Lesematerialien Erhöhung der Lesezeit Das Konzept hat eine Erhöhung der individuellen Lesezeit der teilnehmenden Kinder zum Ziel. Je nach Möglichkeiten der oder des Einzelnen kann dabei auch die Anzahl der Texte im Vordergrund stehen. Da eine Ausweitung der Lesequantität erwiesenermaßen allein nicht ausreicht, um die Lesekompetenz zu steigern, wird die Textarbeit mit einer Entwicklung des Strategiewissens verknüpft. Erste Ansätze der Metakognition, des Nachdenkens über das Lesen, werden entwickelt. Leise Lesen Ein wesentliches Prinzip des Konzepts ist das leise Lesen. Die Texte werden nicht gemeinsam in der Klasse gelesen. Jede und jeder wird zum Selbstlesen angeleitet. Dies kann in Einzelarbeit oder auch in Gruppenarbeit erfolgen. Auch in der Gruppenarbeit wird still gelesen. Lediglich die Aktivierung des Vorwissens vor dem Lesen und die Anschlusskommunikation werden laut umgesetzt. Da insbesondere die sogenannten Risikoschülerinnen und -schüler kaum über Lesematerialien in ihrer häuslichen Umgebung verfügen, sollten seitens der Schule zusätzliche animierende Lesematerialien bereit gestellt werden. Auch viele Lehrkräfte wünschen sich zusätzliche Lesetexte für ihren Leseunterricht, damit die Lesemotivation durch interessengeleitetes Lesen in den Lesestunden gesteigert werden kann. Erfahrungen aus den Lehrerfortbildungen haben gezeigt, dass in der Regel auf didaktisiertes Lesematerial der Verlage zurückgegriffen wird. Da hier eine Auswahl oft sehr aufwändig ist, stellt das NZL-Konzept weitere Lesetexte, die das alters- und geschlechtsspezifische Leseinteresse berücksichtigen, zur Verfügung: Lesekisten für die Klasse: Bibliotheken stellen für Ihre Klassenstufe eine Lesekiste mit aktueller Jugendliteratur zusammen. Im Leseunterricht Zeitungen (zum Beispiel lokale Zeitung) und Zeitschriften (Jugendmagazine, Fußballzeitung, Sportzeitung) zur Verfügung stellen Kooperation mit der Deutschen Presse Agentur (dpa): Wöchentlich werden aktuelle Lesetexte für NZL-Schulen ins Internet gestellt Das Medium Internet bietet insbesondere den eher leseschwachen Schülerinnen und Schülern eine zusätzliche Motivation durch Interaktivität und Aktualität. Schülerinnen und Schüler drucken aus dem Internet Artikel zu Themen, die sie besonders interessieren, aus - dabei kann im Internet zu eigenen Themen frei recherchiert werden, zum Beispiel unter Zuhilfenahme der Suchmaschine Google. Eine Linksammlung zu den Themen der Lesemappe kann zur Unterrichtsvorbereitung und durch die Schülerinnen und Schüler selbst genutzt werden. Zugriff auf regelmäßige Textangebote, die die dpa den NZL-Projektschulen im Rahmen einer Kooperation zur Verfügung stellt. Geeignet für alle Lehrkräfte Mithilfe der vorliegenden Materialien können alle interessierten Lehrerinnen und Lehrer (nicht nur NZL-Lehrkräfte in Schleswig-Holstein) eine Einheit zur Förderung der Lesemotivation unter Berücksichtigung des Leseinteresses und Einsatz der Lesestrategien durchführen. Ergänzend sollten der Bereich der Metakognition (über das Lesen sprechen) sowie die Anschlusskommunikation Berücksichtigung erfahren. Erforderliche Vorkenntnisse Die Schülerinnen und Schüler sollten mit den Lesestrategien vertraut gemacht worden sein. NZL-Schulen haben die Lesemappen eingeführt und mit der "Lesewoche" und den "Themenkarten" gearbeitet. Zudem sollten die Lernenden wissen, wie man am Computer und im Internet navigiert, Fenster öffnet, Hyperlinks verwendet sowie mit den Strukturen von nicht-linearen Texten vertraut sein. Diese Vorkenntnisse sind in der Regel bereits aus dem privaten Umgang mit dem Computer gegeben. Auf dem rechten Bildschirmabschnitt der Projekt-Website sind die verschiedenen Lesestreifen mit unterschiedlichen Lesestrategien erkennbar. Mit einem Klick öffnet sich der Lesestreifen in Form eines Popups auf der rechten Bildschirmfläche. Die Lesestreifen sind den Schülerinnen und Schülern aus der Arbeit mit der NZL-Lesemappe oder aus dem Deutschunterricht bereits bekannt. Auf der linken Bildschirmseite können dann unterschiedliche Internetseiten geöffnet und gelesen werden. Abhängig von der Bidschirmgröße müssen diese Textseiten noch am Bildschirm angepasst werden, so dass zwei Fenster, der Text und der Lesestreifen, zeitgleich nebeneinander am Bildschirm einzusehen sind (siehe Abb. 1, Platzhalter bitte anklicken). Bearbeitung der Lesetexte Über die NZL-Website werden die Schülerinnen und Schüler zunächst per Beamer in ihre Aufgaben eingeführt: Die Website mit ihren Links und die mögliche Verwendung der Online-Lesestreifen werden erklärt. Anschließend dürfen sich die Lernenden in Einzel- oder Partnerarbeit selbstständig Lesetexte auswählen, die sie im Unterricht lesen und mithilfe der Lesestrategien bearbeiten wollen. So können die Schülerinnen und Schüler ihre Lesetexte direkt am Computer erarbeiten, diese können auch in ausgedruckter Form für die folgenden Lesestunden oder als Hausaufgaben bearbeitet werden. Auf diese Weise können verschiedene Texte durch verschiedene Lesestreifen unterschiedlich bearbeitet werden (Differenzierung und Individualisierung). Arbeiten mit dem Lesestreifen "Texte knacken in 6 Schritten" Für die ersten Stunden der Arbeit mit den Lesestreifen kann die Kopiervorlage „Texte knacken in 6 Schritten“ eingesetzt werden. Dokumentation und Präsentation Die Schülerinnen und Schüler tragen anschließend ihre Lesetexte in ihre "Lesewoche" ein und heften ihre besonders interessanten Texte in ihrem Leseportfolio, der "Lesen macht stark" Lesemappe in der Rubrik "Lesetexte" ab. In der Anschlusskommunikation können die Schülerinnen und Schüler sich ihre Texte in Partnerarbeit untereinander vorstellen, Fragen beantworten und sich mit weiterführenden Fragen beschäftigen. Leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler wählen eher anspruchsvollere und/oder längere Texte. Nach einer gemeinsamen Einführungsstunde in die Nutzung der Themenlinks am Computer können die Lernenden in nachfolgenden Lesestunden frei wählen, ob sie eigene Texte (aus Büchern oder Magazinen) oder Texte am Computer nutzen möchte. Hierfür ist die Ausstattung des Klassenraums mit einem internetfähigen Computer sinnvoll. Zur Leseförderung "in allen Fächern" können die Lesestrategien ebenfalls sinnvoll eingesetzt werden. Christiane Frauen ist Leiterin des Projekts "Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark".

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Wir sind die Bloggerbande: Detektivarbeit im Buch und auf dem Blog

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit der Reihe "Crossmediales Lesen mit der Bloggerbande" lernen die Schülerinnen und Schüler die Charaktere der Bloggerbande kennen, indem sie digital und analog Informationen sammeln und somit zugleich ihre Medienkompetenz stärken. Die crossmediale Lesereihe "Die Bloggerbande" setzt sich zum Ziel, die analoge Welt von Büchern und die digitale Welt des Internets zu verbinden, um Kindern so spielerisch einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. Diese Unterrichtseinheit bildet den Einstieg in die Unterrichtsreihe "Medienkompetenz mit der Bloggerbande stärken" für die Klassen 3 bis 6. Grundlegende Medienbegriffe wie Internet, Online, E-Mail und Blog werden erläutert und gemeinsam werden digital und analog Informationen über die Hauptcharaktere der Bloggerbande recherchiert und zusammengetragen. Somit gewinnen die Lernenden einen ersten Eindruck vom crossmedialen Lesen. Die Unterrichtsreihe "Medienkompetenz mit der Bloggerbande stärken" ist nur noch im "Lehrer-Bereich" auf der Seite der Bloggerbande verfügbar. Einsatz der Bloggerbande im Deutschunterricht Die Buchreihe orientiert sich an einer Leserzielgruppe von 7 bis 12 Jahren. Die Bücher können somit auch in Klasse 1 bis 3 eingesetzt werden, allerdings empfiehlt sich für das vollständige crossmediale Leseerlebnis mit eigenständigem Lesen eine Zielgruppe ab 8 Jahren. Für eine Unterrichtsreihe mit dem Fokus auf der frühen Vermittlung von Medienkompetenz bietet sich somit die 4. Klasse an. Die Schülerinnen und Schüler lesen spannende und altersgerechte Detektivgeschichten und lernen parallel den Umgang mit verschiedenen digitalen Medien. Sie erfahren, dass ihr alltäglicher Umgang mit Medien auch sinnvoll und spielerisch im Unterricht genutzt werden kann, was die Lernmotivation steigert. Durch die eingebundenen Comic-Elemente wird zum einen eine Verbindung zwischen dem gedruckten Buch und der digitalen Welt geschaffen, zum anderen wird die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler durch das Einbinden der beliebten Literaturform Comic gesteigert. In die Handlungsstränge der Bücher sowie auf dem in dieser Einheit integrierten Textausschnitt sind QR-Codes eingebunden, welche mit einem QR-Code-Scanner eingelesen werden. Alternativ ist es auch möglich, die neben den Codes stehende URL einzutippen. Die Schülerinnen und Schüler werden durch die QR-Codes auf den Blog weitergeleitet, erhalten Informationen zu den Fällen der Bloggerbande und können Blogbeiträge lesen, die an die Lektüre anknüpfen oder den Interessen der Schülerinnen und Schülern entsprechen. Fokus auf Medienkompetenz Diese erste Unterrichtseinheit gibt bereits einen Vorgeschmack auf das crossmediale Leseereignis, das sich mit der Lektüre der Bücher und des Blogs entwickeln wird. In einer ersten "Detektivarbeit" suchen die Lernenden analog (in Form eines Buchausschnittes) und digital (auf dem Blog der Bloggerbande) Informationen über die Charaktere. Sie lernen dabei auch grundlegende Begriffe rund um Medien und das Internet kennen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Buchreihe und Webseite sowie die Hauptcharaktere der Bloggerbande näher kennen. recherchieren im Textausschnitt sowie online auf dem Blog der Bloggerbande nach Informationen. gewinnen einen ersten Eindruck vom crossmedialen Lesen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern durch die Recherche auf der Bloggerbanden-Webseite ihre digitale Lesekompetenz. entdecken Begriffe rund um das Thema "Internet" und versuchen diese zu definieren. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich über Gelesenes und über persönliche Medienerfahrungen aus.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Mein Kafka – Lern- und Lesezirkel

Unterrichtseinheit

In diesem Lern- und Lesezirkel zum Autoren Franz Kafka beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II mit Kafkas Leben, seiner Welt und seinem Werk. Das zentrale Ziel liegt in der Steigerung der Lesemotivation. In einer Klasse 12 steht bei einigen das Lesen von Büchern generell nicht gerade hoch im Kurs. Es wird eher als Zumutung denn als Lust empfunden, wenngleich immer wieder freundlich betont wird, die "Lektüren", die man im Deutschunterricht "behandle", lese man selbstverständlich durch, und die seien auch manchmal "gar nicht so schlecht". Lesen als Arbeit wird akzeptiert, Lesen als Freude, als interessanter Ausflug in fremde Welten ist vielen unbekannt. Dieser Lern- und Lesezirkel eignet sich für eine erste "Tuchfühlung" mit dem Autor und seinem Werk in der Sekundarstufe II. Lesemotivation zu erreichen, ist eines der zentralen Ziele. Daten und Fakten rund um Kafka werden eigenständig recherchiert, Meinungen werden formuliert und Ergebnisse protokolliert. Die schulische Kafka-Arbeit Die Autorin des Lern- und Lesezirkels rund um Kafkas Leben und Werk beschreibt den Weg zu dieser Unterrichtskonzeption. Lern- und Lesezirkel rund um Kafka Der Lern- und Lesezirkel selbst besteht aus neun Stationen. Mehr zu deren Inhalt und Aufbau lesen Sie hier. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Kafkas Leben und Werk kennen. nehmen zentrale Bilder und Aussagen wahr und erklären sie. erkennen die verschiedenen Textsorten in Kafkas Werk und beschreiben ihre Funktion. lernen einschlägige Werke und ihre Inhalte kennen. deuten Kafkas Eigenarten aus psychologischer Sicht. treffen eigene Lese-Entscheidungen und schildern Leseeindrücke. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erkennen und nutzen das Internet als Wissensressource. erstellen und redigieren in einer Textverarbeitung eigene Texte. erstellen eigene kommentierte Linklisten mit. recherchieren aktuelle Literatur in Büchershops im Internet. Das schwierige Unterrichtsthema "Kafka" Kafka fasziniert - freilich nur, wenn man sich auf ihn einlässt. Natürlich gibt es dafür bewährte Wege: Wir lesen Kurzprosa und analysieren sie, wir lesen den "Prozess" und wenden verschiedene Interpretationsmethoden an, wir wandeln anlässlich einer Studienfahrt auf Kafkas Spuren. Trotzdem: Viele erinnern sich noch heute mit verständnisloser Ablehnung an die Texte der Schulzeit, die auf den ersten Blick so banal erscheinen und deren Sinn sich doch nur schwer erschließt. Erster Annäherungsversuch: "Dichter leben" Ich überlege mir also, wie ich meinen 12ern, den literarisch Interessierten und den erklärten Nichtlesern gleichermaßen, diesen schlichtweg unumgänglichen Autor Franz Kafka näher bringen kann. Beim Stöbern im Regal meiner Tochter stoße ich auf ein Buch mit dem verheißungsvollen Titel "Dichter leben. Eine Literaturgeschichte in Geschichten" (Hetmann, Röbbelen, Tondern: "Dichter leben. Eine Literaturgeschichte in Geschichten". Beltz & Gelberg 2001.). Darin findet sich ein Kapitel über Franz Kafka. Hier erzählt der Jugendbuchautor Harald Tondern eine Geschichte, halb authentisch, halb fiktional, aus dem letzten Lebensabschnitt Kafkas. Anonymes Kennenlernen Meinen Versuch, die 23 Jungen und Mädchen meiner Klasse zum Kafka-Lesen zu verführen, starte ich am nächsten Tag - anonym. Ich lese die Geschichte vor, sorgfältig bemüht, den Namen des Dichters durch das Personalpronomen zu ersetzen. Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler ist "nur" zuzuhören - und einige Notizen zur Unterstützung des Gedächtnisses zu machen. Am Schluss der Geschichte fassen die Schülerinnen und Schüler zusammen, was sie über den bisher unbekannten Schriftsteller alles erfahren haben, welches Bild sie von ihm gewonnen haben. Ein erstes Porträt des Dichters Aus den unterschiedlichen Beiträgen entsteht allmählich ein erstes Porträt des Dichters und seiner Zeit: Die erzählte Geschichte spielt in Kafkas letzter Lebensphase im Berlin der 1920er Jahre, die galoppierende Geldentwertung bestimmt die Lebensverhältnisse, Kafkas Krankheit schränkt ihn ein und quält ihn. Das Szenario zeigt ihn und die junge Dora Diamant in einem Berliner Park, wo Kafka einem kleinen Mädchen, das seine verlorene Puppe beweint, durch erfundene Briefe der Puppe über ihren Schmerz hinweghilft. Der Erzähler webt dabei wichtige Informationen über Kafkas Leben und Schreiben mit ein: seine jüdische Herkunft, Jugend und Berufstätigkeit in Prag, das problematische Verhältnis zum Vater, die Bedeutung des Schreibens und den Widerwillen, seine Texte anderen zum Lesen zu geben. Aufdecken der Identität und erste kleine Recherchearbeit Die Schülerinnen und Schüler scheinen von Kafka beeindruckt. Seine Identität wurde inzwischen aufgedeckt, die biografischen Informationen aus dem Kapitel erhält eine Schülerin als Grundlage für ein Kafka-Plakat für die "Galerie der großen Dichter" in unserem Klassenzimmer. Die Frage, warum denn einer der größten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts aus Prag stamme, führt zu einer kleinen Recherche-Hausaufgabe (mit dem Titel "Kafka - Daten und Fakten") für die nächste Stunde. Kafka "live": "Der Nachbar" Literaturunterricht kann natürlich nicht auf Primärtexte verzichten. Also lesen wir die kleine parabolische Erzählung "Der Nachbar", die sich im Kurzprosa-Kapitel unseres Deutschbuchs findet. Da ein Hörbuch nicht aufzutreiben war, lese ich den Text zunächst selbst vor, die erste Textbegegnung soll nicht isoliert, stumm und unsinnlich, sondern im gemeinsamen Zuhören stattfinden. Ich fordere die Schülerinnen und Schüler auf, ihre ersten Leseeindrücke zunächst für sich zu notieren, um sie dann im Plenum zu sammeln. Reaktionen der Lernenden Nach einigen Beiträgen zum Inhalt ("komisch, wie der reagiert", Verfolgungswahn, "in so einer Welt der Konkurrenz möchte ich nicht leben" und so weiter) spricht ein Mädchen aus, was wohl einige empfinden: "Also, eigentlich ist da doch eine ganz simple Geschichte. Hätte das der Kafka nicht einfacher sagen können? Die Geschichte gestern, die hat mir gefallen, da würde ich gerne noch mehr davon hören. Aber Kafkatexte? Die sind nichts für mich!" Textrezeption Die oben beschriebenen Reaktionen auf Fremdes, Unverständliches kenne ich wie jeder und jede Deutschlehrende. Oft setze ich mich mehr oder weniger verständnisvoll darüber hinweg und gehe sozusagen zur Tagesordnung über: Schulischer Literaturunterricht soll und muss sich ja gerade um die Texte kümmern, die die Schülerinnen und Schüler alleine nicht lesen und verstehen würden, es geht um Horizonterweiterung und Vermittlung kultureller Tradition, ohne die unsere Gegenwart nicht zu verstehen ist. Also fangen wir an mit dem Lesen, Analysieren, Interpretieren, machen wir uns an die Arbeit, die schulisches Lesen nun mal ist! Wenn wir den Autor erstmal kennen gelernt haben, geht das sicherlich ganz leicht. Vom Text nach Prag Für Kafka suche ich dieses Mal einen neuen Weg. Ich rekonstruiere meine Begegnungen mit Kafka - von der Kurzprosa, die ich in der Schule gelesen habe und die mich neugierig machte, über intensive Leseerlebnisse mit dem "Prozess" und, später, Elias Canettis "Der andere Prozess". Die Begegnungen reichen bis zur ernsthaften literaturwissenschaftlichen Arbeit an Kafka im Rahmen erster Unterrichtsversuche in der Oberstufe, und schließlich, nicht zu vergessen, viele Kafka-Begegnungen vor Ort in seiner Heimatstadt Prag. Der Lern- und Lesezirkel rund um Kafka Kafkas Werke, Bücher und Aufsätze aus der Sekundärliteratur, ältere und neue Biografien, Zeitschriften, Reiseführer und so weiter füllen ein ganzes Kafka-Regal in meinem Arbeitszimmer. Daraus wähle ich aus, was mir auch für meine Schülerinnen und Schüler geeignet erscheint. Zu den Materialien entwerfe ich einen "Lesezettel" mit Arbeitsaufträgen und Fragen. Ganz am Schluss suche ich im Internet noch passende Bilder im Web, die den Aufforderungscharakter der Arbeitsblätter und damit die Motivation erhöhen sollen. Ziel: Lesemotivation In dieser Sequenz geht es vorrangig nicht um Textanalyse und Interpretation, sondern um den Aufbau von Lesemotivation und Neugierde auf den Autor Franz Kafka und seine Welt. Deshalb werden sehr unterschiedliche "Umgangsformen" angeboten: freie, jedoch zeitlich begrenzte und gezielte Internetrecherchen, auch Bildrecherchen, verschiedene Schreibaufgaben (wie Kurzrezension zu einer Biografie, Anschaffungsvorschlag für die Bibliothek) und, ganz pragmatisch, eine Suche nach preiswerten Kafka-Ausgaben. Differenzierungsmöglichkeiten Der Zirkel kann je nach Kursgröße in Einzel- oder Partnerarbeit durchlaufen werden. Die Stationen können - je nach Interessenlage der Schülerinnen und Schüler - mehr oder weniger ausführlich bearbeitet werden, so dass schon von der Aufgabenstellung her innere Differenzierung möglich ist. Ergebnis-Sicherung Die Ergebnisse der Stationenarbeit werden in einem individuell zu verfassenden Text "Mein Kafka" zusammengefasst und reflektiert. Damit wird der literaturdidaktischen Prämisse Rechnung getragen, dass eine persönliche Begegnung mit literarischen Texten eine wichtige Voraussetzung dafür ist, sich auf ihn verstehend einzulassen. Ergebnis-Austausch Von allen Stationen aus haben die Lernenden Zugriff auf selbst erstellte Arbeitsdokumente, in denen die Ergebnisse der Stationenarbeit gesichert werden. Diese Dokumente können zum Ergebnis-Austausch gleich für alle zum Kommentieren freigegeben werden. Alternativ werden die Arbeits- und Rechercheergebnisse im Plenum vorgestellt und besprochen. An den Lernzirkel anschließen kann sich eine "klassische" Literaturunterrichtseinheit zu Kafkas Werk: zu exemplarischen Texten aus der Kurzprosa, zum Roman "Der Proceß" oder zur Erzählung "Die Verwandlung", in der die Schülerinnen und Schüler textnahes Lesen üben und sich mit verschiedenen Interpretationsmethoden Kafkas Werke erschließen.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II
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