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Kinderalltag in Deutschland - heute und früher

Unterrichtseinheit

In diesem Unterrichtsentwurf zum Thema "Kinderalltag in Deutschland" sollen die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Lebenssituation reflektieren und mit der anderer Kinder in Beziehung setzen. Wie leben Kinder in Deutschland? Was ist heute anders als in früheren Zeiten? Welche Alltagssorgen haben Jungen und Mädchen, welche Spiele spielen sie, was ist ihnen wichtig? Ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin, heute lebe oder vor fünfzig Jahren, hier wohne oder in einem afrikanischen Land, all das hat entscheidende Auswirkungen auf meinen Alltag. Internetquellen mit Berichten aus früheren Zeiten werden zur Auseinandersetzung mit dieser Frage herangezogen, die Schülerinnen und Schüler erhalten Anregungen und Arbeitshinweise zur Gestaltung eines Interviews mit älteren Menschen und zur Analyse der heutigen Lebensbedingungen von Kindern. Dabei geht es darum, den eigenen Alltag zu beschreiben und die Rahmenbedingungen dieses Alltags zu reflektieren. Im Mittelpunkt des Unterrichtsprojekts steht die kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Informationsquellen, vor allem der Internetrecherche, zum Thema Kinderalltag früher und heute. Das Thema eignet sich als fächerübergreifendes Projekt zum Beispiel in Kombination mit Religion, Geschichte und Deutsch. Die Schwerpunkte des Zugangs zum Thema können variieren. Allgemeine Hinweise zur Projektarbeit Auf dieser Seite finden Sie allgemeine Informationen zu wichtigen Aspekten für die Projektarbeit. Themen zur Erarbeitung Die Themenvorschläge und Arbeitsaufträge können je nach Schwerpunktsetzung, Lerngruppe und Stundenumfang variiert werden. Gender-Analyse nach der 3-R-Methode Für die realistische Betrachtung der unterschiedlichen Lebensbedingungen von Jungen und Mädchen ist die 3-R-Methode der Gender-Analyse hilfreich. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nehmen den eigenen Alltag bewusst wahr. reflektieren die verschiedenen Lebensbedingungen von Kindern in Deutschland. betrachten die unterschiedlichen Jungen- und Mädchenwelten. erforschen den Kinderalltag in früheren Zeiten. erfahren am Beispiel der Nachkriegszeit den Einfluss von äußeren Rahmenbedingungen auf das Leben von Kindern. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler setzen das Internet als Medium zur Recherche ein. lernen Möglichkeiten des Internet-Projektes LeMO/kollektives Gedächtnis kennen. Das Thema Kinderalltag eignet sich gut für eine Projektwoche, vor allem, wenn verschiedene Aspekte miteinander verknüpft werden: Kinderalltag in Deutschland Mein persönlicher Alltag Typisch Junge - typisch Mädchen Kinderalltag in früheren Zeiten Kinderalltag in Afrika (oder anderen Ländern/Kontinenten) Ideal wäre es, fächerverbindend mit Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Geschichte, Politik oder Deutsch zu arbeiten und eine gemeinsame Präsentation der Ergebnisse am Ende der Projektarbeit zu planen. Natürlich ist es auch möglich, einzelne Arbeitsblätter auszuwählen und im Fachunterricht in Sozialwissenschaften, Politik oder Religion/Ethik einzusetzen. Im Sinne des Globalen Lernens weitet es den Horizont der Schülerinnen und Schüler, wenn Sie die Auseinandersetzung mit dem Alltag von Kindern in anderen Teilen der Welt in dieses Thema integrieren. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Unterrichtseinheit wurde eine Unterrichtseinheit zum Thema "Kinderalltag in Afrika" konzipiert, die viele Anregungen für die weiterführende Bearbeitung bietet. Kinderalltag in Afrika Diese Einheit ist ebenfalls von Frau Riepe und ähnlich modular aufgebaut. Internetrecherche Was wird im Internet über den Alltag von Kindern berichtet? In welchen Zusammenhängen und Problemstellungen wird berichtet? Google (oder andere Suchmaschinen wie fragFINN) zeichnen einen überraschenden Ausschnitt aus dem Kinderalltag. Die Artikel reizen zum Nachfragen und Weiterrecherchieren (auch in den Internetarchiven der großen Zeitungen). Wie passen die Berichte zum eigenen Alltag Ihrer Schülerinnen und Schüler? Zur Annäherung an diese Frage lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Methoden kennen: Interviews mit Erwachsenen Ein Interview-Leitfaden und Handlungsanweisungen zur Durchführung von Interviews sollen dazu anregen, verschiedene Menschen nach ihrer Kindheit zu fragen. Das können die Eltern sein, Nachbarn oder Bekannte der Familie. Die Genderaspekte werden in den Fragen explizit berücksichtigt und sind ein wichtiger Punkt bei der Auswertung der Gespräche. Bei der Befragung der Personen soll immer auch die Perspektive des anderen Geschlechts erschlossen werden. Frauen berichten zum Beispiel von ihrer Kindheit und erzählen gleichzeitig was ihre von denen der Jungen unterschieden hat. Ein alter Bilderbogen mit Kinderspielen vor hundert Jahren Anhand der Zeichnungen eines alten Bilderbogens werden Jungen- und Mädchenspiele analysiert. Die Ergebnisse sind ein guter Einstieg für die Frage nach den heutigen Spielen von Jungen und Mädchen und der Sensibilisierung für die damit verbundenen gesellschaftlichen Zuschreibungen. Ein Brief nach Westafrika Wie sieht eigentlich mein Alltag aus? Schule, Familie, Wohnung, Freunde - mein Zimmer, Freizeitaktivitäten, Engagement im Verein, Haustiere - mein Tagesablauf, meine Träume und Probleme? "Bei mir ist alles ganz normal, was gibt es da schon zu erzählen ..." Wer sich vorstellt, das alles einem fremden Jungen oder Mädchen zu schreiben, findet die Frage nach dem eigenen Alltag gar nicht mehr banal. Anonymisierte Briefe Ein Gespräch über die unterschiedlichen Lebensverhältnisse der Kinder in der Klasse erfordert eine sensible Gesprächsführung, um niemanden bloßzustellen. Die Arbeit mit anonymisierten Briefen kann in diesem Zusammenhang Schutz bieten und trotzdem die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Leben von Kindern in Deutschland beleuchten. Berichte von Jungen und Mädchen aus Afrika Die Texte von Sidi Touré und Fatoumata Diallo können ein Einstieg sein, um unterschiedliche Lebenssituationen in den Blick zu bekommen. Sie sind auch Bestandteil des Unterrichtsentwurfs zum Kinderalltag in Afrika. Hier sollen sie in Beziehung gesetzt werden zu den eigenen Briefen der Schülerinnen und Schüler. Die Berichte stammen aus den Unterrichtmaterialien "Sag mir, wie ist Afrika? - Didaktisches Material für die Grundschule", erschienen im Peter Hammer Verlag. Bei der Betrachtung der unterschiedlichen Lebensbedingungen von Jungen und Mädchen kann die Beleuchtung nach der 3-R-Methode (Repräsentation, Ressourcen und Realität) der Gender-Analyse hilfreich sein. In dieser Unterrichtseinheit steht der qualitative Aspekt, nämlich die Analyse der Realität, im Vordergrund. 3-R-Methode Weiterführende Informationen als PDF-Download zur Gender-Analyse mit der 3-R-Methode finden Sie im Themenschwerpunkt "Genderaspekte im Unterricht". Die Auseinandersetzung mit dem Alltags von Kindern schließt den Blick auf den Genderaspekt als Querschnittsthema mit ein: Was ist anders, wenn ich ein Junge beziehungsweise ein Mädchen bin? Welche Spiele haben Jungen und Mädchen früher gespielt? Gab es unterschiedliche Geschlechterrollen? Wie ist das Rollenverhältnis heute? Wie wird in Geschichtsbüchern aus früheren Zeiten berichtet? Ist das Verhältnis der Berichte über Jungen und Mädchen gleich verteilt? Auch in den Arbeitsblättern wird der Blick auf die Unterschiede gelenkt wie sie früher und heute bestehen. Beim Interview der Schülerinnen und Schüler mit älteren Menschen soll bei den Fragen auf unterschiedliche Rollenbilder eingegangen werden. Wie erzählen Frauen über die Geschichte der Männer und wie die Männer über die Geschichte der Frauen? Die Personen sollten auch gefragt werden, was sich aus Ihrer Sicht bezüglich der Rollenverhältnisse heute verändert hat? In der Klasse werden diese Aussagen mit den Schülerinnen und Schülern reflektiert und mit Darstellungen zum Beispiel in Geschichtsbüchern oder Filmen verglichen.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I

Das Rollenbild der Schöpfungsgeschichte

Unterrichtseinheit

Die Verse Gen 2,7.18-24 der zweiten Schöpfungserzählung thematisieren die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau. Viele Menschen kennen diese Geschichte – zumindest oberflächlich. Kaum einer ist sich jedoch über die theologischen Aussagen dieses christlichen Kulturgutes bewusst. Die durch den Text aufgeworfene Problematik der Geschlechterhierarchie ist bedeutend für die aktuelle Lebenssituation von Schülerinnen und Schülern. Die Probleme weiblicher und männlicher Rollentypisierungen und Geschlechterhierarchien sind unbestritten. Die Verse, die auch als "Perle der Genesis" bezeichnet werden, werfen eine Reihe von Fragen auf und sind im Laufe der Geschichte häufig fehlgedeutet worden. So wurde aus ihnen über Jahrhunderte eine biblisch legitimierte Inferiorität der Frau gegenüber dem Mann abgeleitet, was dem Text keinesfalls gerecht wird. Didaktisch-methodischer Kommentar Hinweise rund um den konkreten Einsatz der Unterrichtseinheit. Warum Exegese und neue Medien? Weitere Überlegungen zu Rezeption und Präsentation. Projektablauf Die detaillierte Darstellung des Projektablaufs. Gender-Blick Ressourcen Aufgaben und Übungen zu den Gender-Aspekten der Unterrichtseinheit Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass sich aus Gen 2,7.18-24 keine Geschlechterhierarchie ableiten lässt. Dieses Ziel ist sowohl in kognitiver als auch in affektiver Dimension relevant. verschiedene Methoden der Schriftauslegungen kennen lernen und so in wissenschaftliches Arbeiten eingeführt werden. selbstständig mit Primär- und Sekundärtexten arbeiten und ihre Arbeitsergebnisse in verständlicher Form strukturieren und präsentieren. bei der selbstständigen Sichtung und Beschaffung entsprechender wissenschaftlicher Sekundärliteratur Erfahrungen sammeln. das Internet als Medium zur Recherche und zur Publikation einsetzen. durch längerfristiges selbstständiges Arbeiten in Kleingruppen Sozial- und Planungskompetenzen ausbauen. Geschlechterverhältnisse im Hinblick auf Gender-Aspekte quantifizieren und anhand der vorgegebenen Texte das Um- bzw. Gleichstellen der Geschlechterverhältnisseüben einüben. Methoden der Schriftauslegung Exemplarisch sollten anhand des Textes Aussagen zum christlichen Menschenbild, insbesondere zur Rolle der Frau, in ihrer theologischen Relevanz erarbeitet werden. Hierzu ist eine genaue Exegese notwendig, welche für die SchülerInnen greifbare und erhellende Erkenntnisse liefern kann. Anhand der eingehenden Exegese dieser Verse können dabei Methoden der Schriftauslegung erlernt oder vertieft werden. Analyse der Schöpfungsgeschichte Das Thema bietet sich im Rahmen einer Reihe zu Glauben und Wissen an. Innerhalb einer solchen setzen sich die SchülerInnen meist mit der biblischen Schöpfungsgeschichte auseinander. Gerade die zweite Schöpfungsgeschichte bedarf dabei einer sehr genauen Textanalyse. Das Internetprojekt Die Analyse soll im Rahmen eines Projektes geschehen, in welchem die neuen Medien eine zentrale Rolle spielen sollen. Daher sind diesbezügliche Vorkenntnisse sehr von Vorteil. Gleichzeitig soll die themenbezogenen Recherche via Internet als Möglichkeit selbstständiger Informationsbeschaffung seitens der SchülerInnen genutzt werden. Text-Rezeption Der Gedanke, einen etwa 3.000 Jahre alten Text mit einer modernen Technologie zu konfrontieren, fasziniert. Dabei sind die neuen Medien im Zusammenhang mit einer exegetischen Arbeit besonders geeignet. Es bietet sich das Anfügen eines Kommentars an, da das charakteristische Merkmal des Hypertextes die nichtlineare Textstruktur ist. Ergebnis-Präsentation Ein biblischer Text kann durch die Gestaltung mit html so präsentiert werden, dass durch Mausklick Worterklärungen, Verskommentare und weitergehende Informationen abrufbar sind. Daher liegt der methodische Schwerpunkt des Projekts auf den Möglichkeiten der Online-Präsentation von selbstständig erarbeiteten Ergebnissen seitens der SchülerInnen. Diese müssen die erarbeiteten Ergebnisse so aufbereiten, dass sie auf einer Webseite öffentlich präsentiert werden können. Ähnlich der Erstellung eines Referats oder einer Facharbeit wird von den SchülerInnen daher gefordert, komplexe fachliche Zusammenhänge einer nicht informierten Öffentlichkeit verständlich darzustellen. Um diese Präsentation kompetent, aber auch verständlich durchzuführen, müssen die SchülerInnen ihre Arbeit besonders gründlich erledigen. Motivation und Sozialkompetenz Bei diesem Projekt ist bei den SchülerInnen eine große Motivation zu erwarten. Das Interesse an den neuen Medien scheint bei SchülerInnen der gymnasialen Oberstufe, für die diese Aufgabenstellung geeignet ist, durchweg vorhanden zu sein. Diese Motivation kann teilweise sogar als intrinsisch bezeichnet werden, weil die SchülerInnen ihre Erarbeitungen als sinnvoll und befriedigend empfinden. Die computertechnisch weniger versierten SchülerInnen haben zudem die Möglichkeit, von den erfahrenen zu lernen. Gemeinschaftsprodukt für die Online-Gemeinschaft Weiterhin wirkt sich der Gedanke, ein erarbeitetes Produkt einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, ebenfalls motivationsfördernd auf die SchülerInnen aus. Dieses ist zwar ein Grundprinzip eines jeden Projektes, gewöhnlich findet die Präsentation allerdings auf Plakaten in der Klasse oder vielleicht in der Schulaula statt. Das wissenschaftliche Anliegen wird somit für die SchülerInnen sehr greifbar und trägt ebenfalls zur Motivation bei. Einstieg Aufgrund des Projektcharakters und der damit verbundenen Selbstständigkeit der SchülerInnen ist die Einführungsstunde als einzige detailliert planbar. Da sie eine zentrale Rolle bei der Weichenstellung des Projektes einnimmt, soll sie hier etwas detaillierter beschrieben werden. Für die Einführungsphase sollte eine Doppelstunde verwendet werden. Die SchülerInnen sollen durch die Lektüre von Primär- und Sekundärtext die traditionelle Deutung von Gen 2,7.18-24 kennen lernen. die theologische und gesellschaftliche Relevanz einer derartigen Auslegung erkennen. durch Provokation und Emotionalisierung motiviert werden, sich mit dieser Auslegung und dem Primärtext kritisch auseinander zu setzen. erkennen, dass eine solche Auseinandersetzung einer eingehenden Exegese bedarf. eigenständig ein exegetisches Projekt in Kleingruppen nebst Präsentation auf einer Website planen. Die Planungsgruppe für die Webseite hat die Aufgabe, sich vorab Gedanken zur technischen Umsetzung bei der Gestaltung der Webseite zu machen. Hierbei kommt ihr eine wesentliche Koordinierungsaufgabe zu, da sie die Vernetzung einzelner Aspekte zu berücksichtigen hat. Die Gruppe ist daher angehalten, sich stets bei den anderen Gruppen über deren Ergebnisse zu informieren. Gleichzeitig kann sie diesen fortlaufend erklären, wie die technische Seite des Projektes geplant ist. Optimal wäre es, wenn sich diese Gruppe aus SchülerInnen mit einem fundierten Vorwissen bei der Erstellung von Webseiten konstituieren würde. Beispiel-Website Diese Beispiel-Website zeigt ein eigenständig erarbeitetes Grundprinzip einer Webseite, die die Möglichkeiten von html voll ausnutzt. Zu erkennen ist ein Menü als obere Leiste. Der biblische Text ist mit den dazugehörigen Versnummer und diversen auswählbaren Schlüsselbegriffen versehen. Durch Mausklick erhält man im unteren Bildschirmbereich eine kurze Information zu den ausgewählten Begriffen. Durch Mausklick auf die Versnummer erhält man indessen die Kommentare. Keine Vorkenntnisse Die einfache - natürlich nicht so attraktive - Variante ist die Arbeit mit dem Website-Generator von lo-net . Hier kann man sogar ohne Vorkenntnisse publizieren. Im Folgenden finden Sie die detaillierte Beschreibung der Phasen dieser Unterrichtseinheit. Einstieg in die Gruppenarbeit Als Einstieg sollte das anstehende Projekt zunächst vorgestellt werden. Hierzu gehört neben der Nennung des Themas ebenso der Hinweis, dass sich die Arbeitsformen durch selbstständiges Arbeiten, Kennenlernen von Methoden der Exegese und dem Einsatz des Internet kennzeichnen sollen. Die Förderung des selbstständigen Arbeitens soll bereits in der Einführungsstunde des Projektes stark berücksichtigt werden. Die SchülerInnen sollen daher in die Planung der Gruppenaufgaben sowie in die Bildung der Gruppen involviert sein. Erarbeitungsphase Die folgende Erarbeitungsphase dient primär dem Zweck, die Problematik der Verse darzulegen und mit den SchülerInnen die zu bearbeitenden Aspekte zu fixieren. Ein problemorientierter Ansatz bietet sich an. Neben der Primärtextlektüre und der Erstellung eines Fragenkataloges soll das Problembewusstsein durch Provokation mittels eines Sekundärtextes von Uwe Gerber erfolgen, der die traditionelle Auslegung der Inferiorität der Frau darbietet. Problemstellung Die Planung der zu analysierenden Aspekte soll sich daher auch in dem Bestreben der SchülerInnen ergeben, dem Sekundärtext wissenschaftliche Argumente entgegensetzen zu können. Obschon den SchülerInnen die Freiheit gelassen werden soll, diese Bereiche selbst zu benennen, müssen fundamentale Exegesemethoden berücksichtigt werden, allen voran die historisch-kritische Schriftauslegung. Dabei sollen die geplanten Exegeseverfahren nicht explizit benannt werden. Dies kann am Ende des Projektes und somit induktiv geschehen. Die abschließende Ergebnissicherung besteht in der konkreten Zuweisung von Forschungsgaufträgen an die einzelnen Gruppen. Die SchülerInnen müssen daher ihre Fragestellungen kategorisieren und überlegen, wie viele Gruppen zur Bearbeitung nötig sind. Somit wird von ihnen ein Arbeitsplan erstellt. Zuletzt können sich die SchülerInnen einzelnen Gruppen zuordnen. Literaturrecherche In der ersten Phase des Projektes müssen die Schülerinnen und Schüler Material und Literatur zu ihren Themengebieten finden. Dies sollte fortlaufende Hausaufgabe außerhalb des Unterrichtes sein. Zudem muss aber auch Gelegenheit gegeben werden, im Internet nach relevanten Texten und Informationen zu suchen. Dies kann in einer Doppelstunde zu Beginn der Erarbeitungsphase stattfinden. Arbeitsorganisation Zunächst sollen die Schülerinnnen und Schüler eine Webpage besuchen, auf der der von ihnen erstellte Arbeitsplan der Gruppen einschließlich der Schülernamen zu betrachten ist. Sie haben nun die Möglichkeit, sich diesen Plan auszudrucken, und bekommen vor Augen geführt, dass an dieser Stelle demnächst ihre eigenen Arbeitsergebnisse stehen werden. Dies kann sehr motivierend sein. Medienkritik Die Informationen des WWW sind allerdings nicht mit denen eines Schulbuches oder Lexikons vergleichbar, da keinerlei Kontrollmechanismen existieren. Diese Tatsache muss den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht werden. Dass die Klasse den Wert einer fachlichen Information nicht ausreichend beurteilen kann, ist dabei selbstverständlich. So muss der oder die Lehrende die Informationen, die die Schülerinnen und Schüler letztlich ausgedruckt haben, um sie in den Folgestunden zu verwenden, kritisch durchsehen und gegebenenfalls auf Gefahren hinweisen. Es ist möglich, dass einige Gruppen nicht viele brauchbare Texte finden werden, vor allem wenn ihre Arbeitsgebiete sehr speziell sind. Mit dieser Gefahr muss stets gerechnet werden, wenn das Internet als fachspezifische Informationsquelle genutzt wird. Erarbeitungsphase Die Erarbeitungsphase, die ausschließlich in Gruppenarbeit stattfindet, sollte mindestens drei Doppelstunden umfassen, daneben wird von den SchülerInnen auch außerschulische Bereitschaft zur Arbeit erwartet. Nachdem die SchülerInnen in Bibliotheken, dem Internet und anderen Quellen Literatur und Material zur Bearbeitung ihrer Aufgaben gesammelt haben, sollen sie ihre Analysen mit dem gefunden Material beginnen. Es darf angenommen werden, dass weitere Literatur und anderes Material zur Verfügung gestellt werden müssen. Ergebnissammlung Die Ergebnisse sollen verschriftlicht und mit der Website-Planungsgruppe abgesprochen werden. Diese sollte die Konzeption ihrer Webseite den anderen Gruppen frühzeitig erklären, damit diesen klar wird, mit welche strukturellen Rahmenbedingungen ihre Ergebnisse abgestimmt sein müssen. Dateiaustausch Wenn für das Projekt bei lo-net ein Klassenraum eingerichtet wurde, können die Rechercheergebnisse im Dateiaustausch dieses geschlossenen Bereichs gesammelt werden. Binnendifferenzierung Falls möglich, können die SchülerInnen ihre Ergebnisse bereits in html verfassen und der Planungsgruppe per Diskette oder E-Mail zukommen lassen. Diese optionale Erweiterung ist ein gutes Verfahren zur Binnendifferenzierung. Es ist zu erwarten, dass einige SchülerInnen oder Gruppen ihre Analysen deutlich früher beenden als andere. Um sie weiterhin sinnvoll zu beschäftigen, bietet sich die Transformation ihrer Ergebnisse in html an. Präsentation Die Präsentation soll zunächst durch Vorträge der einzelnen Gruppen erfolgen, in denen sie ihr Vorgehen und ihre Erträge beschreiben. Anschließend muss Gelegenheit zu einer weiterführenden Diskussion sein. Hier wird erneut auf den Text Gerbers Bezug genommen und geklärt, wie seine Thesen anhand der neu gewonnenen Gesichtspunkte zu beurteilen sind. Dies kann beispielsweise durch das Aufstellen von Antithesen geschehen, die sich aus den Ergebnissen der einzelnen Gruppen aufstellen lassen. Reflexion Abschließend muss eine Methodenreflexion stattfinden. Den SchülerInnen soll verdeutlicht werden, welcher Exegesemethoden sie sich bedient haben und was diese kennzeichnet. Nachbereitung Nach der Diskussion können die SchülerInnen die erstellte Webseite im Internet abrufen und sich die einzelnen Beiträge erneut ansehen. Auch an diese Phase muss sich eine Diskussionsmöglichkeit anschließen. Gemeint ist die quantitative Analyse der folgenden beiden Ressourcen: Wem gebührt der "erste Platz"? Wer wird an erster Stelle genannt? Welchen Raum, Platz, Umfang nimmt die Darstellung des einen oder anderen Geschlechts ein? Wir kennen eine Vielzahl an stereotypen Paarbegriffen wie "Hänsel und Gretel", "Romeo und Julia", "Tarzan und Jane" sowie aus der Bibel etwa "Adam und Eva" oder "Abraham und Sara". Der "erste Platz" gebührt nicht pro forma dem Manne, sondern streicht vielmehr die Hierarchie, Bedeutung und Macht der erstgenannten Person heraus. Dies wird schnell deutlich, wenn man sich die Ausnahmen wie "Maria und Josef" oder "Kain und Abel" vor Augen führt. Die Schülerinnen und Schüler quantifizieren Geschlechterverhältnisse im Hinblick auf die beiden, oben genannten Gender-Aspekte und üben sich anhand der vorgegebenen Texte im Um- bzw. Gleichstellen der Geschlechterverhältnisse. Kenntnis gechlechtsrelevanter Aspekte der Textanalyse Sensibilisierung für die Bedeutung von stereotypen Paarbegriffen und Textmengen Sensibilisierung für Gender-Aspekte im Bereich von Wort und Schrift

  • Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II

Interview: Computerspiele aus Sicht des Lehrers

Fachartikel

Zu den unterrichtlichen Einsatzmöglichkeiten von Computerspielen äußert sich Marco Fileccia, Oberstudienrat am Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen und langjähriger Lehrer-Online-Autor. Seit zehn Jahren führt Marco Fileccia an Schulen Medien-Nächte (mit LAN-Partys) durch, auch unter Berücksichtigung von Gender-Aspekten. Er ist Mitautor der wissenschaftlichen Expertise "Computerspiele und virtuelle Welten als Reflexionsgegenstand von Untericht". In diesem Interview geht er vor allem darauf ein, wie alltägliche Computerspiele den alltäglichen Unterricht um neue Aspekte und Zielsetzungen bereichern können.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co.
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Spezieller Förderbedarf, Berufliche Bildung

Frauen im Mittelalter: gläubig, gebildet, engagiert

Unterrichtseinheit

Die christliche Welt im mittelalterlichen Europa war eine Männerwelt. Königin Mathilde, Elisabeth von Thüringen oder Hildegard von Bingen haben trotzdem weit über ihre Zeit hinaus Spuren hinterlassen. Sie haben ihre Einflussmöglichkeiten genutzt, wie die Internetrecherche zeigt. Der persönliche Entfaltungsspielraum der Frauen im Mittelalter war eingeschränkt: Sie hatten Vätern und Ehemännern zu gehorchen, Eltern oder Vormund bestimmten für sie den Gatten und trafen alle anderen wichtigen Entscheidungen. Dennoch gab es auch im Mittelalter Frauen, die großen Einfluss auf das politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben ihrer Zeit ausübten.Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Unterrichtssequenz mit den Porträts von drei starken Frauen des Mittelalters auseinander: mit Hildegard von Bingen, Elisabeth von Thüringen und Königin Mathilde. Trotz aller Unterschiede verbindet diese starken Frauen das Christentum. Jede nutzte auf ihre Weise die Möglichkeiten der christlichen Religion, um in einer von Männern dominierten Umgebung eigene Vorstellungen und Ziele durchzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet, um am Beispiel der drei ausgewählten Frauen Hildegard von Bingen, Elisabeth von Thüringen und Königin Mathilde einflussreiche Frauen des Mittelalters kennen zu lernen. Dazu stehen ihnen als Ausgangspunkt entweder ein Arbeitsblatt mit einem kurzen Informationstext sowie einige ausgewählte und kommentierte Links zur Verfügung oder - falls die Recherchetechniken gleichzeitig eingeführt werden sollen - ein Arbeitsblatt mit einer Einführung in die Online-Recherche. Kleingruppen sichten die Materialien und erarbeiten einen Kurzvortrag, den sie der Klasse zum Abschluss vortragen. Der Unterrichtsverlauf Mehr Informationen zu den einzelnen Arbeitsschritten Gender-Blick Ressourcen Aufgaben und Übungen zu den Gender-Aspekten der Unterrichtseinheit Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen verschiedene Lebensentwürfe von adligen und geistlichen Frauen im Mittelalter kennen lernen. Leistungen, die von Frauen im Mittelalter erbacht wurden, in den zeitgenössischen Kontext einordnen und bewerten. den Zusammenhang zwischen Stand, Bildung und gesellschaftlichem Einfluss im Mittelalter erkennen. Geschlechterverhältnisse im Hinblick auf Gender-Aspekte quantifizieren und den wirtschaftlichen und sozialen Handlungsspielraum von Männern und Frauen im Mittelalter erkunden. Ziele aus dem Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundzüge der Arbeitstechnik Internetrecherche erlernen beziehungsweise ihre Kenntnisse der Recherchetechnik vertiefen. den Umgang mit Online-Lexika lernen. Informationen aus dem Internet kritisch lesen, auswerten und für einen Kurzvortrag aufbereiten. In einem ersten Schritt tauschen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen (zwei bis drei Personen) ihre Kenntnisse über das Leben der Frauen im Mittelalter aus. Für eine Kartenabfrage werden Thesen an der Stellwand gesammelt und geclustert. Dazu sollen die Schülerinnen und Schüler das Satzfragment "Frauen im Mittelalter haben/ waren/ mussten ..." vollenden. In der Regel zeichnen sie ein sehr negatives Bild vom Leben der Frauen im Mittelalter. Als Kontrast dazu eignen sich die drei Lebensbilder der hier ausgewählten Frauen. Informationsquelle Internet Nachdem die Schülerinnen und Schüler in einzelne Arbeitsgruppen zu den drei Frauen eingeteilt sind, recherchieren sie im Internet, können gegebenenfalls aber auch das Schulbuch oder Bücher der Schul- beziehungsweise Stadtbibliothek hinzuziehen. Bei der Internetrecherche sollte das Vorgehen je nach den Vorkenntnissen der Klasse differenziert werden. Freie Recherche Für Schülerinnen und Schüler, die bereits erste Erfahrungen mit der Recherche im Internet und der kritischen Überprüfung von Webseiten gesammelt haben, kann das Arbeitsblatt "Info-Internetrecherche" noch einmal die wichtigsten Hinweise geben. Anschließend recherchieren die Gruppen frei. Geleitete Recherche Für andere Schülerinnen und Schüler, die eher wenig Erfahrung mit der Internetrecherche haben, enthalten die Arbeitsblätter konkrete Links als Ausgangspunkt für ihre Recherche. Im Vorfeld sollten sie jedoch in die Grundtechniken der Internetrecherche eingeführt werden (siehe AB Internetrecherche), da sie sich bei ihrer Informationssuche nicht auf die angegebenen Links beschränken müssen. Zum Abschluss erhalten auch sie das Informationsblatt zur Internetrecherche (siehe oben) oder fassen ihre Erkenntnisse zur Recherchetechnik selbstständig zusammen. Während im privaten Umgang mit dem Internet das Surfen, Mailen und Downloaden im Vordergrund steht, geht es bei der Nutzung in der Schule vorrangig um Informationsrecherchen. Die Schülerinnen und Schüler sollten daher nicht allein nach dem Zufallsprinzip im Web surfen, sondern im Unterricht lernen, woran sie sachlich glaubwürdige Informationen erkennen können. Raster für die Beurteilung von Websites Mögliche Kriterien sind: die Art der Publikation (Lexikon, Zeitung oder Zeitschrift, offizielle Website einer Institution, Stadt und so weiter, private Website ...), der Hintergrund des Autors / der Autorin oder des Betreibers / der Betreiberin der Homepage (Verfügen sie über fachwissenschaftliche Kenntnisse oder sind die Hobby-Forscher, verfolgen sie ein bestimmtes Ziel?), der Umgang mit Quellen und Textbelegen (Gibt es Zitate oder Links zu Belegstellen?), der Umfang und die Darstellung der Inhalte, die Gestaltung des Internetauftritts (Einsatz von Werbung, Popups). Die Klasse sollte unterschiedliche Webseiten vergleichen und diskutieren, auf welche Merkmale es bei der Nutzung von Internetquellen zu achten gilt. Diese Kriterien werden anschließend notiert, da sie bei späteren Recherchen wieder als Orientierungsraster dienen können. Gleichzeitig werden auf einer Liste die Online-Quellen festgehalten, die die Klasse bei weiteren Themen oder Referaten nutzen kann. Langfristig entsteht so eine Linksammlung, die beim Einstieg in die Recherche für Referate, Facharbeiten und so weiter hilft. Im Idealfall lässt sie sich auf der Schulhomepage, auf die alle Schülerinnen und Schüler zugreifen können, veröffentlichen und wird dort regelmäßig überarbeitet beziehungsweise ergänzt. Lexika im Vergleich Wer die Medienkritik im Unterricht vertiefen möchte, kann in einer zusätzlichen Stunde verschiedene Online-Lexika (das Ökumenische Heiligenlexikon und Wikipedia, das biographisch-bibliographische Lexikon und das Geschichtslexikon der Weltchronik) vergleichen lassen. Die Weltchronik ist ein Übersichtsangebot, bei dem detailliertere Informationen kostenpflichtig sind - und als solche auch deutlich gekennzeichnet werden. Während beim Ökumenischen Heiligenlexikon der religiöse Aspekt hervorgehoben wird, versucht das freie Online-Lexikon Wikipedia einen allgemeinen Überblick zu geben. Die Schülerinnen und Schüler lernen so verschiedene Online-Lexika kennen und vergleichen. Ein mögliches Vergleichsraster gibt es auf dem folgenden Arbeitsblatt. Kurzreferate/Präsentationen Zur Ergebnissicherung erarbeiten die Schülerinnen und Schüler aus den gefundenen Internetmaterialien Kurzreferate, in denen sie die drei Frauen näher vorstellen. Dabei sollen sie auf Name, Lebensdaten, Lebensumstände, Leistungen und den Zusammenhang mit der christlichen Religion eingehen. Nützlich für die Vorbereitung kann folgendes Arbeitsblatt sein, das zusammenfasst, worauf beim Vortrag zu achten ist: Schlussreflexion Zum Abschluss werden noch einmal die Thesen vom Anfang aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, welche Thesen sich bestätigt haben und welche sich als falsch beziehungsweise als zu plakativ und ungenau herausgestellt haben. Sie sollen den Zusammenhang zwischen dem Stand und der Bildung der Frauen und ihren verschiedenen Einflussmöglichkeiten erkennen. So lohnt es sich beispielsweise der Frage nach den Ressourcen nachzugehen: Wissen, Geld, Gestaltungsmacht - in welchem Umfang standen Männern und Frauen im Mittelalter diese Ressourcen zur Verfügung? Wie viele Wege gab es, um Bildung zu erwerben, wie viele dieser Zugänge standen weiblichen und männlichen Interessierten offen? Wie viele Gesetze gab es, die die rechtliche Situation von Männern und Frauen differenzierten? Wie viele Berufszweige gab es beispielsweise im Handwerk, wie viele standen den Mädchen und wie viele den Jungen offen? Transfer-Beispiel Bildung: Wie sieht es heute aus? Wie viele Bildungswege stehen Mädchen und Jungen offen? Wie viele werden wahrgenommen? In welchem Umfang? Die Schülerinnen und Schüler quantifizieren Geschlechterverhältnisse und präsentieren diese (Gruppenarbeit). Erfahrungen im Umgang mit Online-Informationen im Kontext Mittelalter Kenntnisse über die geschlechtsspezifischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Bewertung, Aufbereitung und Präsentation der Ergebnisse Aufmerksamkeit für die gesellschaftliche Beteiligung der Geschlechter und die Zugänge zu Ressourcen.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Primarstufe
Titelbild: Unterrichtsreihe: Körper in der Kunst – Proportionen, Aufbau und Ausdruck des menschlichen Körpers

Unterrichtsreihe: Körper in der Kunst – Proportionen, Aufbau und Ausdruck des menschlichen Körpers

Unterrichtseinheit
19,98 €

Proportion, Ausdruck, Anatomie: Diese Unterrichtsreihe zeigt anhand kunsthistorischer Werke, wie der menschliche Körper in der Kunst dargestellt und interpretiert wird. In der Unterrichtsreihe „Körper in der Kunst“ steht die Auseinandersetzung mit der Darstellung des menschlichen Körpers im Mittelpunkt – von idealisierten Formen der Antike bis hin zu expressiven Verfremdungen in der Gegenwartskunst. Die Schülerinnen und Schüler analysieren Werke verschiedenster Epochen im Hinblick auf Aufbau, Haltung, Dynamik, Symbolik und gesellschaftliche Ideale. Die Lernenden erarbeiten sich Grundlagenwissen zur menschlichen Anatomie sowie zu Proportionssystemen (z. B. Kanon des Polyklet oder der goldene Schnitt). Sie untersuchen, wie sich Bildmittel wie Licht, Farbe, Linie oder Komposition auf die Wirkung des Körpers auswirken. Ergänzt wird der analytische Zugang durch eigene praktische Gestaltungen, wie Zeichnungen, Skulpturen oder digitale Körperstudien. Die 47-seitige Reihe legt einen besonderen Schwerpunkt auf interkulturelle Vergleiche und die Reflexion von Körperbildern im Wandel – auch unter Genderaspekten, medialer Einflussnahme oder Körpernormen im digitalen Raum. Durch einen ästhetisch-forschenden Zugang lernen die Lernenden den Körper nicht nur als Motiv, sondern als Träger von Bedeutung, Emotion und gesellschaftlichem Diskurs zu begreifen.

  • Kunst / Kultur
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe II

Frida Kahlo - Leben und Werk

Unterrichtseinheit

Schon zu Lebzeiten war die mexikanische Malerin Frida Kahlo eine Legende, heute, mehr als fünfzig Jahre nach ihrem Tod, ist sie längst zum Mythos geworden. In dieser Sequenz lernen die Schülerinnen und Schüler ihr Leben und ihr Werk durch Textarbeit und Internetrecherchen kennen. Noch immer fasziniert die bewegte Lebensgeschichte von Frida Kahlo viele, die in ihr eine Frau wahrnehmen, deren Leben durch Leidenschaft und Kreativität bestimmt war. In ihren Bildern zeigte Kahlo ihre Fähigkeit, körperlichen und seelischen Schmerz zu bewältigen. Viele ihrer Selbstporträts sind zu Ikonen geworden. Noch immer regen ihr Leben und Werk zu künstlerischer Verarbeitung an, zuletzt durch den Film "Frida" mit der aus Mexiko stammenden Schauspielerin Salma Hayek in der Hauptrolle. Obwohl ein individuelles Schicksal besprochen wird, kann diese Unterrichtseinheit exemplarisch zur Auseinandersetzung mit der Situation der Frau in der Gesellschaft dienen. Anhand des bewegten und tragischen Leben Frida Kahlos können eine Vielzahl von Aspekten und Problemen diskutiert werden, die für das Leben von Frauen konstitutiv sind. Die Werke der bedeutendsten lateinamerikanischen Malerin können Schülerinnen und Schülern die Selbstverständlichkeit und Vielseitigkeit weiblicher Professionalität vermitteln und den künstlerischen Erfolg von Frauen verdeutlichen. Daneben können freie Internetrecherchen im spanischsprachigen Netz das künstlerische Verständnis und den Sprachlernprozess unterstützen und biografische Informationen zu Tage fördern. Hinweise zur Umsetzung Die Arbeitsmaterialien dieser Sequenz wurden für den Spanischunterricht entwickelt und können durch Unterrichtsvorhaben im Kunstunterricht ergänzt werden. Ablauf der Unterrichtssequenz Den detaillierten Ablauf der Unterrichtseinheit sowie alle Arbeitsmaterialien einzeln zum Download haben wir hier für Sie zusammengestellt. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit der Situation von Frauen in der Gesellschaft exemplarisch auseinandersetzen. den künstlerischen Erfolg von Frauen kennen und verstehen lernen. sich mit Kunst als Widerspiegelung gesellschaftlichen und persönlichen Lebens auseinandersetzen. ihre Reflexionskompetenz stärken und ihre Phantasie anregen lassen. sich mit der Gender-Thematik auseinander setzen. Geschlechterverhältnisse im Hinblick auf Gender-Aspekte und im Kontext von männlicher und weiblicher Professionalität quantifizieren. Gender-Thematik Die Bilder von Frida Kahlo sind ein ideales Medium, um sich mit der Gender-Thematik im schulischen Unterricht auseinanderzusetzen. Sie spiegeln sowohl Erkenntnisse und Gefühle der Künstlerin als auch die gesellschaftliche Wirklichkeit wider. Kahlos Bilder ermöglichen einen besonderen Lernzugang und sind sehr gut dazu geeignet, Aktivitäten von Schülerinnen und Schülern zu initiieren, da sie Bereitschaft zur Reflexion wecken und im Kontext kreativer Aufgabenstellungen die Eigentätigkeit fördern. Spanischunterricht Vor dem Hintergrund von Kahlos Lebenssituation können die Lernenden nicht nur das im Bild Dargestellte erfassen, sondern auch Vermutungen über Ursachen und Folgen des Abgebildeten anstellen. Bilder aktivieren sowohl kognitiv als auch affektiv. Sie können eigene Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster erweitern sowie Assoziationen freisetzen und die Phantasie anregen. Die narrative und emotionale Kraft der Bilder von Frida Kahlo sowie die sich in ihnen spiegelnden landeskundlichen und interkulturellen Informationen bieten sich zur Bearbeitung im Spanischunterricht an. Kunstunterricht Im Kunstunterricht können Kahlos Bilder unter künstlerischen Aspekten analysiert werden. Als Schwerpunkt bietet sich hier eine Auseinandersetzung mit der Kunstform des Selbstporträts an. So können werkimmanente Analyseverfahren mit sozialgeschichtlichen Interpretationen verbunden werden. Die Selbstporträts von Frida Kahlo können im Rahmen der praktischen Arbeit im Kunstunterricht zur Erstellung eigener Selbstporträts der Lerngruppe anregen und im Rahmen einer Ausstellung in der Schule präsentiert werden. Auch die Vermarktung Frida Kahlos durch den Hollywood-Film "Frida" kann unter filmästhetischen Gesichtspunkten im Fach Kunst betrachtet werden. Frida Kahlo und ihre Rolle als künstlerisch erfolgreiche Frau in Lateinamerika (Mexiko) Die Beziehungsproblematik zwischen Frida Kahlo und Diego Rivera Das ambivalente Verhältnis zwischen Mexiko und den USA Kahlos Kampf gegen ihre Krankheit und ihr politisches Engagement Beziehung zu Diego Rivera Die komplexe Beziehung zu Diego Rivera kann anhand des Bildes "Frida y Diego" thematisiert werden. Für dieses Bild wurde wahrscheinlich das einzig vorhandene Hochzeitsfoto als Vorlage genommen. Der Größenunterschied zwischen den Eheleuten wird extrem unterstrichen. Die zierlichen Füße Fridas berühren kaum den Boden, und sie scheint zu schweben, während Diego Rivera mit seinen klobigen Füßen fest im Boden verankert ist. Er wird durch die Palette und die Pinsel als Maler charakterisiert, während Frida Kahlo sich selbst als Frau des genialen Muralisten darstellt. Beziehung der Geschlechter Nach einer Beschreibung des Bildes werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert zu notieren, was die Frau wohl über ihren Mann denkt. Anschließend werden diese Vermutungen mit den realen Texten konfrontiert, die Frida Kahlo in ihrem Tagebuch über Diego Rivera notiert hat. Der Inhalt bietet sich an für eine Diskussion sowohl über die Beziehungsproblematik zwischen den beiden Künstlern als auch über die Beziehung zwischen den Geschlechtern allgemein. Zur Ergänzung dieses thematischen Aspektes kann das Lied "El elefante y la paloma" des spanischen Liedermachers Pedro Guerra eingesetzt werden. Prägend: Kahlos Unfall Das Leben Frida Kahlos wurde entscheidend geprägt durch den Straßenbahnunfall im Jahr 1925, bei dem ihr Körper durchbohrt wurde. Ihr Leben lang kämpft sie mit den Folgen dieses tragischen Ereignisses und reflektiert es in zahlreichen Bildern. Eines der bekanntesten ist das Gemälde "Columna rota" , das sie mit Korsett und gebrochener antiker Säule darstellt. Tränen auf ihrem Gesicht und Nägel in ihrem Körper sowie die düstere Landschaft im Hintergrund symbolisieren Schmerz und Einsamkeit der Künstlerin. Vergleichende Analyse Die Schülerinnen und Schüler werden gebeten, sich in die Person auf dem Bild hineinzuversetzen und aus ihrer Perspektive ihr Fühlen und Denken zu beschreiben. Anschließend werden die Schülertexte mit einem Auszug aus einer Darstellung der bekannten mexikanischen Schriftstellerin Elena Poniatowska verglichen. Hollywood-Film "Frida" Idealerweise sollte im Rahmen der Unterrichtssequenz auch der Hollywood-Film "Frida" aus dem Jahr 2002 eingesetzt werden. Die ästhetischen Mittel des Films ermöglichen es, Leben und Welt Frida Kahlos auch visuell zu erfahren und bewirken eine lebendigere Auseinandersetzung mit dem Thema. Ein kurzer Textauszug aus einem Artikel der Zeitschrift ECOS kann die Behandlung des Films begleiten und zur Abfassung einer Filmkritik anregen. Übergreifende Unterrichtsaktivitäten Unterschiedliche übergreifende Unterrichtsaktivitäten wie das Schreiben eines Artikels anläßlich des Todestages der Malerin am 13. Juli 2004, die Durchführung einer Diskussion über die Frage "War Frida Kahlo eine emanzipierte Frau?", die Vorbereitung der Versteigerung eines Gemäldes von Frida Kahlo, das Schreiben einer Rollenbiografie oder Frida Kahlo und Diego Rivera auf dem "Heißen Stuhl" können das Unterrichtsvorhaben abrunden. Alcántara, Isabel, Egnolff, Sandra: Frida Kahlo und Diego Rivera, München 1999 Kahlo, Frida: El diario de Frida Kahlo - Un íntimo autorretrato, Introducción de Carlos Fuentes, Madrid 1995 Rivera, Guadalupe, Colle, Marie-Pierre: Mexikanische Feste - Die Fiestas der Frida Kahlo, mit 145 Rezepten, München 1998 Kettenmann, Andrea: Frida Kahlo, 1907 - 1954, Dolor y pasión, Taschen Verlag, Köln 1999 Kornberger, Reiner: Frida Kahlo en la clase de español, in: Altmann, Werner, Vences, Ursula (Hg.): América Latina en la enseñanza del español, Berlin 2000, p. 49 - 61 Poniatowska, Elena: "Diego, estoy sola, Diego ya no estoy sola: Frida Kahlo", in: Las siete cabritas, México 2000 Salber, Linde: Frida Kahlo, Rowohlts Monografien, Reinbek 1997 Tibol, Raquel: Frida Kahlo - Über ihr Leben und ihr Werk, nebst Aufzeichnungen und Briefen, Frankfurt 1980 de la Torre, Paola: Frida Kahlo seduce a Hollywood, en: ECOS, 12 / 2001, p. 10 - 14 Borrás, Katia: Frida Kahlo, en: ECOS, junio 1996, p. 12 - 19 Der Gender-Blick richtet sich vom Grundsatz zunächst immer auf beide Geschlechter, vergleicht zum Beispiel die Darstellung von Frida und Diego auf dem Hochzeitsbild von Frida Kahlo wie in der Unterrichtseinheit vorgeschlagen. Einen sachlichen Zugang zur gesellschaftlichen Situation liefern immer auch Statistikdatenbanken sofern sie nach Geschlecht differenzieren. Per Gesetz verlangt die Europäische Union dies seit 1999 von allen Mitgliedsstaaten. Rund um das Thema Professionalität finden sich für Mexiko nach Geschlecht differenzierende, statistische Daten, "Estadísticas sociodemográficas" im Internet und lassen sich online kostenlos abrufen. Geschlechterverhältnisse Die Schülerinnen und Schüler quantifizieren Geschlechterverhältnisse im Kontext von männlicher und weiblicher Professionalität. Erfahrungen mit der Online-Informationsrecherche im Bereich von Statistik-Datenbanken Einblick in die statistische Datenaufbereitung Ausbau der Sprachkenntnisse im Spanischen Bewertung und Präsentation der Daten Kenntnisse der Geschlechterverhältnisse im o.g. Kontext Sensibilisierung für Gender-Aspekte im Bereich Beruf, Arbeitsmarkt, Work-Life-Balance

  • Spanisch
  • Sekundarstufe II

Conciencia breve: Kurzgeschichte mit Online-Einsatz

Unterrichtseinheit

"Conciencia breve" ist eine typische Kurzgeschichte, deren Schluss die Leserinnen und Leser zum Schmunzeln bringt. Gleichzeitig bietet die Geschichte vielfältige Möglichkeiten kreativer Textarbeit, bei der die Schülerinnen und Schüler ihrem Humor freien Lauf lassen und so die ihnen zur Verfügung stehenden sprachlichen Möglichkeiten ausschöpfen können. Um einen gewissen Lesegenuss zu ermöglichen, muss der Text lexikalisch vorentlastet werden, wozu sich das Wörterbuchangebot im Netz hervorragend eignet. Ebenso werden auch die Erarbeitung stilistischer Merkmale der Kurzgeschichte sowie die Textproduktion selbst durch das Medium Computer unterstützt. In dieser Einheit sollen die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit dem Computer zur Worterschließung sowie für den Umgang mit Textproduktionen üben und vertiefen. Die ausgewählte Kurzgeschichte soll durch ihre offene Struktur zur kreativen Arbeit am Text anregen. Vor allem die Flexibilität bei der Textgestaltung, die der Computer bietet, wie die schnelle Korrektur, das mühelosen Verschieben von Textabschnitten und nicht zuletzt das Rechtschreibprogramm, kann Hemmungen abbauen, die oftmals beim Schreiben in der Fremdsprache bestehen. Ablauf der Unterrichtseinheit MindMap, Weblog und E-Mail-Erstellung erleichtern die Textarbeit und motivieren die SchülerInnen. Gender-Blick Methoden Aufgaben und Übungen zu den Gender-Aspekten der Unterrichtseinheit Fachlich-inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen das Wortfeld 'coche' durch autonome Internetrecherchen erschließen. einen kreativen Schluss des cuento formulieren. stilistische Merkmale des cuento herausarbeiten. die ihnen bekannte Textform resumen für eine netzbasierte Unterhaltung nutzen. Parameterdefinieren, um mögliche Geschlechterunterschiede quantifizieren zu können. Sie prognostizieren männliches und weibliches Rollenverhalten beim Schreiben eines fiktiven E-Mail-Textes. Ziele aus dem Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen das Internet als Quelle fremdsprachiger Ressourcen erkennen. Kommunikationsmöglichkeiten des Internets auch in der Fremdsprache nutzen. die Textproduktion ins Medium Computer verlagern, auch in der Fremdsprache. Dabei kann die zielsprachige Rechtschreibprüfung genutzt werden. die Fremdsprache als Kommunikationsmedium in einem Weblog einsetzen. Vorentlastung Die Vorentlastung des Wortfelds coche erfolgt mithilfe von Online-Wörterbüchern und dem Erstellen einer MindMap. Hier sollte vor allem darauf geachtet werden, welches Online-Wörterbuch die Schülerinnen und Schüler benutzen. Es kann auch ein Vergleich zwischen mehreren Angeboten angestellt werden, um für die oftmals problematischen Übersetzungsvarianten zu sensibilisieren. Die Lehrperson sollte einige zentrale, bisher unbekannte Begriffe vorgeben, die für das Verständnis der Geschichte nötig sind, der Rest der MindMap wird von den Schülerinnen und Schüler ergänzt. Der Text wird in dieser Stunde noch nicht ausgeteilt. Festigung des Vokabulars Sicherung und Überprüfung des erarbeiteten Vokabulars geschehen mithilfe eines Arbeitsblatts. Durch die aktive Beherrschung des Vokabulars können die Schülerinnen und Schüler in der nächsten Stunde bereits beim ersten Lesevorgang einen Großteil des Textes verstehen und können sich so auf den Ablauf der geschilderten Szene konzentrieren. Texterschließung Der Text wird ohne den letzten Abschnitt ausgeteilt. Es wird empfohlen, dass die Lehrkraft selbst den Text pointiert vorliest, um so bereits beim ersten Lesevorgang ein größtmögliches Textverständnis zu erwirken. Nach der Klärung von Verständnisschwierigkeiten wird der Text ein zweites Mal gelesen. Hier bietet sich auch das leise Lesen der Schülerinnen und Schüler an. Textsicherung Um zu überprüfen, ob der Ablauf des cuento von den Schülerinnen und Schüler verstanden wird, kann der Text als Datei in Abschnitte zerteilt und in falscher Reihenfolge präsentiert werden; in Kleingruppen sollen die SchülerInnen den Text mithilfe des Textverarbeitungsprogramms korrekt zusammensetzen. Es können alternativ auch einzelne Sätze fehlen, die unter dem Text nachgeliefert werden und an die richtige Stelle gesetzt werden müssen. Textproduktion Der Schluss der Geschichte wird von den Schülerinnen und Schüler im Textverarbeitungsprogramm formuliert. Anschließend werden die Textproduktionen in einen Weblog eingestellt, so dass später allen Schülerinnen und Schüler alle Varianten für einen Vergleich zugänglich sind. Das Rechtschreibprogramm für Spanisch sollte in jedem Fall für das Erstellen der Texte vor dem Kopieren in den Weblog genutzt werden. Nach Abschluss der Schreibphase präsentiert die Lehrperson den kurzen Schluss des Originals, an dem das Charakteristikum "offenes Ende" veranschaulicht wird. Die Bewusstmachung des offenen Endes wird verstärkt, indem anschließend die Schlussformulierungen der Schülerinnen und Schüler im Weblog verglichen und im Weblog kommentiert werden. Dies kann je nach Zeitaufwand als Hausaufgabe oder aber noch zum Abschluss der Unterrichtsstunde erfolgen. Textproduktion Claudia, die unfreiwillige Protagonistin des cuento, ist erbost über ihren Mann und berichtet von ihrem Büro aus die ganze Geschichte in Form einer E-Mail ihrer Freundin. Die Schülerinnen und Schüler sollen also nun diese E-Mail verfassen. Anschließend könnte noch besprochen werden, was jeweils die Schülerinnen und die Schüler geschrieben haben - gibt es hier geschlechtsspezifische Unterschiede in Schwerpunktsetzung, Inhalt oder Emotionalität? Feedback zur Unterrichtseinheit Zum Abschluss können die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit dem Weblog nochmals vertiefen, indem sie ihre Meinung zum cuento und zur Besprechung des cuento kommentieren. Anschließend soll gemeinsam diskutiert werden, ob die Schülerinnen dabei anders schreiben als die Schüler. Und worin die Unterschiede liegen. Es lohnt sich dabei, den Gender-Blick methodisch zu schulen: Welche messbaren Parameter könnten das "anders Schreiben" erfassen und quantifizieren? Wie steht es um die Rollenerwartung in der Klasse? Mädchen und Jungen sollen auf der Basis dieser Parameter eine quantitative Prognose abgeben: Wie werden die Schülerinnen, wie die Schüler diesen fiktiven E-Mail-Text schreiben? Geschlechtsspezifische Textwahl Wir kennen eine Vielzahl an geschlechtsspezifischen Vorlieben in Wort, Text, Ausdruck und inhaltlicher Schwerpunktsetzung. Solcherart Parameter könnten lauten: Textumfang bzw. Zeichenzahl, wie oft gefühlsbezogene Begriffe verwandt werden, wie viele Zahlen bzw. Zahlworte im Text vorkommen, wie oft Beziehungen oder Fakten angesprochen werden, das Verhältnis von "ich" zu "man" usw. Die Schülerinnen und Schüler definieren Parameter, um die mögliche Geschlechterunterschiede quantifizieren zu können. Sie prognostizieren männliches und weibliches Rollenverhalten beim Schreiben eines möglichen E-Mail-Textes. Aktive Erfahrung mit Methoden des Gender-Ansatzes Kenntnis im Umgang mit der sachlichen Gegenüberstellung von Geschlechterunterschieden Sensibilisierung für die Geschlechterrollen innerhalb der Klasse Entwicklung von Gender-Kompetenz

  • Spanisch
  • Sekundarstufe II

Mit Google Earth Mittelgebirgslandschaften erforschen

Unterrichtseinheit

Google Earth bietet Faszination pur. Mit einem virtuellen Flug vom Harz über das Thüringer Becken bis hin zum Thüringer Wald können Lernende unmittelbar Oberflächenformen, deren Relief und Nutzung erkennen. Und dies ist sehr effektiv: Fünf Minuten Unterricht reichen, um einen nachhaltigen Eindruck von den Landschaften des Mittelgebirges zu bekommen und Zusammenhänge zu erkennen. Anschaulichkeit ist eine der Stärken des Geographieunterrichts. Die dafür im Unterricht genutzten Medien reichen vom einfachen Bild bis hin zum Video. Eine Exkursion für die aktive ?Anschauung? wird die Ausnahme bleiben. Die Möglichkeit mit Google Earth virtuelle Flüge durch dreidimensionale Landschaften zu erzeugen, eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Arbeit im Fachraum. Neben der rein fachlichen Analyse der Mittelgebirgslandschaften erleben die Schülerinnen und Schüler auch die Faszination des virtuellen Fluges, der nicht wenige dazu animiert, am eigenen Rechner daheim die ?Strecke nachzufliegen?. Für die Motivation zum Fach Geographie bietet Google Earth eine unschätzbare Unterstützung. Der Ablauf der Stunde unterliegt einer gewissen Progression, welche mit den Operatoren Beobachten, Beschreiben, Begründen erzeugt wird. Der Vorteil der Nutzung von Google Earth ist die realitätsnahe Abbildung der Landschaften. Die Flugsimulation schafft eine motivierende Lernatmosphäre, die bei reiner Bildauswertung, Karten- und Textarbeit eher nicht zu erwarten ist. Die gestellten Beobachtungsaufgaben fordern hohe Aufmerksamkeit. Da mehrere Aspekte der Landschaft aufgenommen werden sollen, empfiehlt es sich Beobachtungsgruppen einzurichten (Gebirge, Becken). Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich tabellarisch erfassen und vergleichen. Den Schritt zur Erklärung der Beobachtungen finden die Schülerinnen und Schüler meist schon durch die reine Anschauung oder beziehen sie aus ihrem Vorwissen (zum Beispiel Stauseenutzung aufgrund der klimatischen Verhältnisse im Mittelgebirge). Mit der Beobachtung anderer Mittelgebirge werden die gewonnen Erkenntnisse verallgemeinert. Je nach Ausgangslage beziehungsweise Lehrplaninhalt können Mittelgebirge und Becken auch als herausgehobene und abgesenkte Schollen dargestellt werden. Voraussetzungen Der Begriff des Reliefs sollte bekannt sein, die Wiederholung von Flächennutzungen ist sinnvoll. Einzige technische Voraussetzung ist die Installation von Google Earth. Hinweise zum Unterrichtsverlauf Der virtuelle Flug kann der gesamten Klasse per Beamer präsentiert oder von Kleingruppen am jeweils eigenen Rechner durchgeführt werden. Genderaspekte einer Unterrichtseinheit mit Google Earth Lesen Sie hier, warum Google Earth als interessante und sinnvolle Anwendung zur Fernerkundung die Chance bietet, gendergerechten Unterricht zu gestalten. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Oberflächenformen des Mittelgebirges (Berge, Hochflächen, Täler und dazwischen liegende Becken) am Beispiel von Harz, Thüringer Becken und Thüringer Wald erkennen und beschreiben. die in den jeweiligen Landschaftsformen auftretenden Flächennutzungen erkennen und begründen. Unterschiede in Siedlungsformen hinsichtlich Größe und Aussehen erkennen und beschreiben. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Google Earth als virtuellen Globus kennen lernen. die Arbeit mit virtuellen Flügen als sinnvolle Methode zum Kennen lernen von Landschaften erkennen. anhand der technischen Grenzen die Notwendigkeit einer eigenen, aktiven Betrachtung in realer Umgebung erkennen. Autor Jens Joachim Thema Mit Google Earth Mittelgebirgslandschaften erforschen Fach Geographie Zielgruppe Klasse 5 Zeitraum 1 Stunde Technische Voraussetzung Computer mit Internetanschluss, Beamer, DSL-Anschluss; installiertes Google Earth (Infos zu den Anforderungen finden Sie in den FAQs von Google Earth) Reliefs Die Schülerinnen und Schüler sollten inhaltlich den Begriff des Reliefs kennen. Kenntnisse zur geologischen Entwicklung sind nicht erforderlich, geht es hier doch ausschließlich um das Feststellen der Raumausstattung und nicht deren Genese. Zur Steuerung beziehungsweise Absicherung des Beobachtungsergebnisses können auch relevante Reliefbegriffe oder Landschaftsnutzungen an die Tafel geschrieben werden, die in der Beobachtungstabelle entsprechend zugeordnet werden (siehe Arbeitsblatt "mittelgebirge_google_earth_ab.rtf"). Flächennutzungen Sinnvoll erscheint es Flächennutzungen zu wiederholen, um so die Aufmerksamkeit der Lernenden zu aktivieren. Dies kann an bereits behandelten Reliefformen erfolgen, wie zum Beispiel dem Tiefland. Computertechnisch bedarf es lediglich der Installation von Google Earth und für die Flugsimulation die Speicherung der Datei "landschaftsflug.kmz" auf der Festplatte. Für eine realitätsnahe Oberflächengestaltung müssen vor dem Start einige einfache Einstellungen im Bereich Optionen (Register Tools) von Google Earth vorgenommen werden. Eine entsprechende Anleitung finden Sie im PDF-Dokument "anleitung_flugsimulation_google_earth.pdf". Google Earth lässt sich problemlos an vielen Rechnern im Schulnetzwerk bedienen. Eine ausreichende Performance ist aufgrund der Programmstruktur gegeben. Nur selten hat sich das Programm "aufgehängt", nach einem Neustart lief es sofort wieder weiter. Maximale Unterbrechungszeiten wegen technischer Probleme lagen bislang unter einer Minute. Für den motivierenden Einstieg in die Stunde schlüpfen die Kinder in die Rolle einer Pilotin oder eines Piloten und machen sich vor dem Start mit der Flugroute vertraut. Dies erfolgt in Kartenarbeit. Google Earth wird aufgerufen und die Datei die "Flug-Datei" (landschaftsflug.kmz) eingelesen. Auf dem Bildschirm wird die Flugroute zunächst als weiße Linie angezeigt. Es wird festgehalten, dass der Flug über Mittelgebirgslandschaften geht, die Route wird an der Wandkarte und parallel dazu im Atlas verfolgt. Weitere Details lassen sich einfach ermitteln. In arbeitsteiligen Gruppen werden die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt erledigt. Dazu empfiehlt es sich, dass jede Schülerin und jeder Schüler der Kleingruppe beziehungsweise der Partnerarbeit eine andere Landschaftsform beobachtet. Für diese Variante muss Google Earth auf jedem Rechner lokal installiert sein. Die Einbindung der "Flug-Datei" (landschaftsflug.kmz) kann hier auch etwas mehr Aufwand bedeuten und technisches Geschick erfordern. Die zentral auf dem Server gespeicherte Datei muss nach dem Starten von Google Earth unter "Datei" und "Öffnen" eingelesen werden. Sollte die Möglichkeit zur Arbeit an Computern nicht gegeben sein, kann der Flug auch per Beamer präsentiert werden. Dies hat aber eine ganze Reihe von Nachteilen, da die Lernenden unterschiedlich schnell arbeiten, das "Entdecken" aufgrund ungünstiger Sichtverhältnisse im Klassenzimmer erschwert wird und vor allem die selbstständige Arbeit auf ein Minimum zurückgeführt wird. In Google Earth laufen am unteren Bildrand zwei Höhenmesser mit. Der virtuelle Flug wird gestartet. Das Arbeitsblatt (mittelgebirge_google_earth_ab.rtf) dient als Beobachtungsprotokoll. Im Anschluss werden die Ergebnisse verglichen. Gegebenenfalls werden einige Sequenzen aus dem virtuellen Flug wiederholt. Mögliche Ergebnisse finden Sie auf dem Lösungsblatt (mittelgebirge_google_earth_lsg.rtf). Mit der Beantwortung der Aufgabe 4 wird auf die Aufgabe 1 abgehoben. Dies dient der Überprüfung der eigenen Erfahrungen. Am Ende der Stunde kann zur Überprüfung des Wissens zu einem anderen Mittelgebirge "geflogen" werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe der Karte die induktiv gewonnen Erkenntnisse überprüfen und somit ihr Wissen systematisieren. Natürlich kann bei Zeitmangel auch eine geeignete Atlaskarte für die selbe Tätigkeit herangezogen werden.

  • Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe I

Le sexisme dans la langue française

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit werden Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler für Genderaspekte sensibilisiert, indem sie sexistische Elemente und Strukturen in der französischen Sprache entdecken und Strategien kennen lernen, wie diese überwunden werden können. Die Gleichstellung der Frau ist eine der zentralen Forderungen der europäischen Demokratiebewegung. Seit Beginn der französischen Revolution kämpft diese um die Durchsetzung einer ?égalité?, die Männer und Frauen gleich stellen würde. Zeitgleich mit der Französischen Revolution und der Durchsetzung der bürgerlichen Gesellschaft entfaltet sich eine gesellschaftliche Gegenbewegung, die eine Ausgrenzung und Abwertung der Frau betreibt. Betrachtet man die französische Sprache vor dem Hintergrund dieses Kampfes, so findet man in ihr eine Vielzahl von Spuren festgeschrieben. Zu finden sind Elemente, die in sexisischer Weise Frauen ausgrenzen und abwerten, andere Elemente wiederum, die den Gleichstellungskampf widerspiegeln. In der Unterrichtseinheit finden die folgenden Methoden Anwendung: Textanalyse, Interview und Internetrecherche. Notwendig sind bei den Schülerinnen und Schülern Vorkenntnisse im Umgang mit dem Computer und der Web-Recherche mit Suchmaschinen. Die Unterrichtseinheit richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe ab dem vierten Lernjahr, also in der Regel ab der Klasse 10. Ablauf der Unterrichtseinheit Wie die Sequenz, die linguistische und gesellschaftliche Phänomene aufgreift, ablaufen kann, schildert und reflektiert dieser Erfahrungsbericht. Beleuchtung des sprachlichen Phänomens Im ersten Teil der inhaltlich selbstständigen Arbeit nähern sich die Lernenden linguistischen Gesetzmäßigkeiten, hier als "magische Aspekte" bezeichnet, an. Erarbeitung der Hintergründe Zum Ende der Einheit steigen die Lernenden in eine vertiefende Diskussion zu den sprachlichen Phänomenen ein. Sprachlich-inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler können sexistische Strukturen der französischen Sprache finden und beschreiben, indem sie durch die Nutzung von Online-Wörterbüchern und anderen Wörterbüchern recherchieren. erkennen, dass es viele nur in männlicher Form etablierte Bezeichnungen von gesellschaftlich hoch angesehenen Berufen gibt, beispielsweise "le peintre" (Aufgabe 5). herausfinden, dass weibliche Formen von bestimmten Wörtern, die in der männlichen Form neutral oder positiv besetzt sind, eine abwertende sexualisierte Bedeutung enthalten, etwa un courtisan - une courtisane (Aufgabe 3). die Wirkung dieses sprachlichen Phänomens auf sie selbst erfahren und beschreiben (Aufgabe 1). mögliche Ursachen benennen, die diese sexistisch-abwertenden Strukturen erzeugen (Aufgaben 6 und 10). sprachliche Strategien anwenden, um diese Strukturen zu überwinden (Aufgabe 9). Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können Online-Wörterbücher und gedruckte Wörterbücher benutzen. Thema Faut-il lutter contre le sexisme dans la langue française ? Autor Dr. Achim Schröder Fach Französisch Zielgruppe Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe ab dem 4. Lernjahr, also in der Regel ab der Klasse 10 Referenzniveau ab Referenzniveau B - Selbstständige Sprachverwendung Zeitraum 4 Stunden Medien Internetzugang Technische Voraussetzungen Computer mit Internetzugang (am besten für je 2 Personen), Beamer Planung Verlaufsplan "Le sexisme dans la langue française" Avant de commencer Von besonderer Bedeutung ist, die zu erarbeitenden Phänomene auf die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zu beziehen und deren unbewusste Denkweisen über das Thema bewusst zu machen. Hierzu eignet sich die Übung "Avant de commencer", in der zunächst (möglichst in Still-, Partner- oder Gruppenarbeit) die persönlichen Voreinstellungen zu der Frage nach der Gleichheit der Geschlechter erarbeitet werden. Geschlechterhomogene Gruppen gestalten Plakate Die Frage "Est-ce que les hommes et les femmes sont égaux ?" wird an die Tafel geschrieben und in einer Schreibkonferenz kommentiert. Als zielführend hat sich erwiesen, eine Schreibkonferenz zu organisieren, in der geschlechterhomogene Gruppen Plakate zu der Frage gestalten. Die Plakate können im Anschluss an den Schreibprozess verglichen werden. Oder aber die Gruppen wechseln die Arbeitsplätze und kommentieren schriftlich die Plakate der anderen Gruppen so lange, bis jede Gruppe jedes Plakat gelesen und kommentiert hat. In einem Auswertungsblitzlicht können die Ergebnisse abgefragt und an der Tafel gesichert werden. Stereotype Denkweisen aufdecken Deutlich wird hier in der Regel werden, welche stereotype Denkweisen Schülerinnen über Schüler und Schüler über Schülerinnen haben. In der Lerngruppe, in der diese Einheit umgesetzt wurde, wurde übrigens in eindeutiger Weise deutlich, dass die Jungengruppen in einer überraschend offenen Art und Weise nahezu einhellig abwertende Äußerungen über die Mädchen notierten, während die Mädchen weniger Abwertendes über Jungen schrieben und stattdessen sehr intensiv ihre Schwierigkeiten reflektierten, Beruf und Familie miteinander in Einklang zu bringen. Sprachliche Phänomene aufdecken Im Anschluss an die Schreibkonferenz und an die Auswertung der Plakate kann die Analyse des Satzes "Les hommes et les femmes sont égaux" verdeutlichen, dass die französische Grammatik die Frauen verschwinden lässt, dass das Männliche dem Weiblichen in der Grammatik übergeordnet ist. In gleicher Weise logisch wären ja die Schreibweisen: "Les hommes et les femmes sont égales" und "Les hommes et les femmes sont égaux et égales". Überleitend zu den nächsten Arbeitsschritten kann die Lerngruppe darauf hingewiesen werden, dass sie nun eine Reihe "magischer" sprachlicher Phänomene kennen lernen wird. Est-ce que vous vous sentez concerné(e)s ? Das Thema wird nun auf die Erlebniswelt der Schülerinnen und Schüler bezogen, indem grammatikalische Strukturen erlebbar gemacht werden. Den Schülerinnen und Schülern werden die Sätze der Übung 1 des Materials 1 vorgelesen. Sie sollen durch Ankreuzen entscheiden, ob sie sich angesprochen fühlen oder nicht. Das sprachliche Phänomen Deutlich wird in dieser Phase, dass sich die Schüler wie selbstverständlich nicht angesprochen fühlen, wenn sie mit weiblichen Pronomen angesprochen werden, die Schülerinnen jedoch sehr wohl, wenn sie mit männlichen Formen konfrontiert sind. Wenn die Lerngruppe dies erkennt, erhält sie Einblick in einen "magischen Aspekt" des Französischen: Le français ne traite pas les hommes et les femmes de la même manière. Dans la grammaire française, les hommes sont les plus forts. Le féminin disparaît dès qu'il se trouve mélangé avec le masculin. La forme féminine de quelques mots change leur signification Durch die Arbeit mit Online- und / oder traditionellen Wörterbüchern wird in der nächsten Übung erarbeitet, dass mit der weiblichen Form einige Wörter, die in der männlichen Form eine Wertschätzung ausdrücken, eine sexualisierte Abwertung erfahren, sobald sie in der weiblichen Form gebildet werden. So wird aus einem «courtisan» (celui qui fréquente la cour d'un prince) eine «courtisane» (une femme de mauvaise vie). Die Beispiele sind vielfältig und enthüllen einen zweiten "magischen Aspekt" der französischen Sprache: In Übung 3 wird deutlich, dass weibliche Formen vieler männlicher Substantive eine abwertend-sexualisierte Bedeutung erhalten: Dans la langue française, certains mots valorisent les hommes et dévalorisent les femmes dès que le mot change de genre. Les professions sans nom (féminin) In einer weiteren Wörterbuchrecherche erarbeiten die Schülerinnen und Schüler, dass eine Reihe von gesellschaftlich wertgeschätzten Berufen nicht in der weiblichen Form aufgeführt sind. In Übung 5 des Arbeitsmaterials wird deutlich, dass für höherwertige Berufe in der Regel (noch) keine etablierten weiblichen Formen zur Verfügung stehen. Anmerkungen zur Wörterbucharbeit Bei der Durchführung dieser Übung ist darauf zu achten, dass die Schülerinnen und Schüler nicht mit aktuellen Wörterbüchern arbeiten. In einigen der aktuellen Ausgaben sind viele Berufsbezeichnungen inzwischen feminisiert. Es bietet sich an, ältere Wörterbücher aus der Lehrbuchsammlung der Schule zu benutzen und die Bearbeitung besser nicht als Hausaufgabe durchführen zu lassen. Aber auch Online-Wörterbücher haben häufig die weiblichen Berufsbezeichnungen noch nicht aufgenommen. Bei der Arbeit mit den Wörterbüchern wird deutlich: La langue française exclu les femmes des métiers de valeur. L'origine de la grammaire sexiste Durch die Erarbeitung eines fachwissenschaftlichen Textes wird eine Ursache für die Etablierung der sexistischen Strukturen im Französischen aufgedeckt. Hier wird zunächst deutlich, dass die sexistisch-abwertenden Strukturen des Französischen der Sprache nicht naturwüchsig innewohnen, sondern dass sie mit dem Beginn der Neuzeit als Norm festgelegt worden sind. Rekonstruktion von Berufsbezeichnungen Diese Erkenntnis wird in der Übung 6.2 des Materials 1 vertieft, indem einige verlorengegangene, vor der Normierung der Grammatik jedoch noch üblichen Berufsbezeichnungen in weiblicher Form rekonstruiert und schriftlich gesichert werden. Est-ce qu'il faut changer la langue française ? Die Frage, die sich angesichts dieser sprachlichen Strukturen - nicht nur in der französischensprachigen Welt - stellt, ist die nach einer Korrektur und Überwindung sexistischer Elemente. Disput zwischen Modernisierern und Traditionalisten Zwei gegensätzliche Positionen werden in der Übung 7 erarbeitet: ein Plädoyer für eine Modernisierung der französischen Sprache sowie eines gegen die Reformbemühungen. Zu erwarten ist - und die Unterrichtserfahrung untermauert diese Annahme -, dass in einer Lerngruppe keinesfalls eine Mehrheit begeistert für eine radikale Erneuerung der Sprache eintreten wird. Der in den Texten angelegte Disput zwischen Modernisierern und Traditionalisten verhilft so, die in einer Lerngruppe vorhandene Spaltung in Reformer und Konservative zu verdeutlichen und sprachlich zu artikulieren. Methodische Anmerkung Methodisch bietet sich an, die Texte zunächst in Still- oder Partnerarbeit erschließen zu lassen, indem entweder Fragen an die Verfassenden oder die Antworten auf mögliche Fragen erarbeitet werden. Da die Texte einen hohen Schwierigkeitsgrad haben, ist hier eine Hilfestellung durch die Lehrkraft notwendig. Die erarbeiteten Fragen und Antworten können in Form von Interviews, die im Plenum durchgeführt werden, angewendet werden. Die sich in den Interviews ergebenden Einsichten sollten dann in Form eines Tafelbildes gesichert werden. Streitgespräch Möglich ist es, im Anschluss an diese Sicherungsphase ein Streitgespräch spielen zu lassen, entweder im Plenum oder in Kleingruppen zu vier bis sechs Schülerinnen und Schülern. Wichtig wäre hier, eine konkrete Zielvorgabe zu benennen. Als hilfreich hat sich erwiesen, die Lerngruppe dazu zu verpflichten, eine Einigung darüber zu erzielen, ob eine neue (Schul)Grammatik des Französischen zu schreiben sei. In einem vorgegebenen Zeitrahmen sollen die Schülerinnen und Schüler über dieses Problem diskutieren und eine Entscheidung treffen und begründen. Die Entscheidungen und Begründungen werden dann im Plenum vorgetragen und miteinander verglichen. Wandzeitung: Comment féminiser la langue française ? In der Übung 8 lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Möglichkeiten einer Sprachreform kennen und sollen entscheiden, welche Formen sie bevorzugen würden, wenn eine Reform der französischen Sprache die Gleichbehandlung von Frauen und Männern durchsetzen sollte. Reizvoll wäre es, mit einem interessierten Kurs, eine Reformgrammatik zu verfassen und diese im Rahmen einer Ausstellung als Wandzeitung der Schulöffentlichkeit zu präsentieren. Wortbildung: La féminisation des métiers Mithilfe von modernen Wörterbüchern, Online-Lexika und Fachartikeln werden die Lösungen recherchiert, die vor allem in Belgien und im Quebec gefunden worden sind, um Berufsbezeichnungen zu modernisieren und mit weiblichen Formen zu versehen. Vorbereitung und Durchführung des Abschlussplenums In einer abschließenden Arbeitsphase werden mögliche Ursachen für die diskriminierenden sprachlichen Strukturen erörtert und Handlungsfelder eröffnet, um diesen entgegenzuwirken. Ein abschließendes Plenumsgespräch wird mithilfe des Arbeitsblattes (Aufgabe 10) in Stillarbeit vorbereitet. Klausur Die Materialien 2 und 3 bieten Textgrundlagen, die zur Gestaltung einer längeren abschließenden Hausarbeit oder einer Klausur genutzt werden können.

  • Französisch
  • Sekundarstufe II

Internet – Die Technik dahinter

Unterrichtseinheit

Manche Kinder dürfen zu Hause im Internet surfen oder online spielen. Unsere Grundschulkinder gehen unbefangen mit der Technik um. Sie können die Geräte zwar bedienen, wissen aber häufig nicht genau, wie sie funktionieren. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gibt bekannt, dass 47 Prozent der Privathaushalte in Deutschland Anfang 2004 über einen Internetzugang verfügten. Im Jahr 2000 waren es lediglich 16 Prozent der Haushalte. Besonders Haushalte mit Kindern sind überdurchschnittlich mit einem Internetzugang ausgestattet. Einblicke in die technischen Zusammenhänge des World Wide Web für Grundschulkinder gibt dieses fächerübergreifende Projekt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten konkrete Arbeitsaufträge und recherchieren gezielt im Internet. Zum Schluss lösen die Kinder ein interaktives Quiz, für dessen erfolgreiche Durchführung sie eine Urkunde erwerben. Mithilfe der Seite www.internet-abc.de , ein Angebot, das von den Landesanstalten für Medien gefördert wird, werfen die Kinder einen Blick hinter die Kulissen des Internet. Um ins Internet zu gelangen, braucht man bestimmte Geräte und entsprechende Software. Die Kinder lernen die Begriffe und die Geräte, deren Funktionen und Handhabung kennen und machen sich mit den Programmen für die Datenübertragung vertraut. "Wie gelange ich ins Internet?" oder "Welche Geräte benötige ich hierzu?" Zur Beantwortung von Fragen wie diesen bietet das "Internet-ABC" Informationen und Materialien. Themenauswahl und zeitlicher Rahmen Eine Auswahl an Themen veranschaulicht das Angebot des "Internet-ABC". Hier finden Sie außerdem Tipps zur zeitlichen Organisation. Organisation des Unterrichts Die Vorbereitung des Unterrichts unter Einbeziehung der Kinder und eine gute Organisation erleichtern die Durchführung des Projekts. Arbeitsmaterial Hier finden Sie Anmerkungen zum Inhalt der elf Arbeitsblätter sowie alle Arbeitsblätter, das Deckblatt und die Urkunde im PDF-Format. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen in den Fächern Sachunterricht, Deutsch und Mathematik Fächerspezifische Lernziele "Internet - Die Technik dahinter" erreichen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen aus Internetseiten Informationen entnehmen. ein interaktives Quiz durchführen. technische Zusammenhänge erkennen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen Absprachen zur Benutzung der Computer-Arbeitsplätze treffen. sich als Partner über die Reihenfolge der Aufgaben einigen. sich gegenseitig helfen. Thema Internet - Die Technik dahinter Autorin Magret Datz Fächer Sachunterricht, Deutsch, Mathematik Zielgruppe Drittes und viertes Schuljahr Zeitraum circa eine Woche Technische Voraussetzungen Computerraum / Medienecke mit Internetanschluss Erforderliche Vorkenntnisse Basiswissen im Umgang mit dem Computer, Erfahrungen im Bereich der offenen Unterrichtsformen Verlaufsplanung Verlaufsplan "Internet ? Die Technik dahinter" Da die Homepage des Internet-ABC kürzlich im Zuge eines Relaunchs neu gestaltet und strukturiert wurde, ist es leider nicht mehr möglich, die Aufgaben dieser Unterrichtseinheit online zu bearbeiten. Statt dessen haben Sie jedoch die Möglichkeit, auf die Internet-ABC-CD mit Unterrichtsmaterialien zurückzugreifen, die sie entweder kostenlos bestellen oder herunterladen können: Hier können Sie die CD-ROM mit allen für diese Unterrichtseinheit benötigten Materialien kostenlos bestellen. Diese Unterrichtseinheit erscheint zusammen mit weiteren Unterrichtsmaterialien auf einer kostenfrei erhältlichen CD-ROM, die vom Internet ABC e. V. in Kooperation mit Lehrer-Online im Januar 2006 herausgegeben wurde. Bitte beachten Sie entsprechende Hinweise im Newsletter des Internet-ABC Der "Reiseführer durchs Netz" zeigt den Schülerinnen und Schülern Schritt für Schritt, wie das Internet funktioniert. Auf dem Screenshot (Abbildung 1 bitte anklicken) sind die Themen aufgelistet, die die Kinder beim "Reiseführer durchs Netz" aufrufen können. Der markierte Link führt zum Thema Technik. Hardware Computer, Telefonanschluss, Modem, ISDN-Karte oder Netzwerkkarte Software und Provider Browser (Software) und Provider ermöglichen den Zugang zum Internet. TCP/IP Die Datenübertragung erfolgt per Protokoll, das alle Computer verstehen: TCP/IP (TCP = Transmission Control Protocol und IP = Internet Protocol). Senden und Empfangen Die vom Absender geschickten Daten werden in Bestandteile aufgeteilt, diese mit einer Zahl adressiert (IP-Nummer) und beim Empfängercomputer wieder zusammengefügt. Adressen aufrufen Server nehmen alle Anfragen entgegen und vermitteln die gewünschten Internetseiten. Router Auf dem Weg durch das Netz treffen die Daten auf Router, Verbindungscomputer, die den Datenverkehr und -austausch zwischen den einzelnen Netzwerken kontrollieren. Die Router lesen die Empfängeradressen von Datenpaketen und schicken sie zum richtigen Adressaten. Fächerübergreifend arbeiten Der fächerübergreifende Ansatz ermöglicht es, den normalen Stundenplan für die Projektdauer teilweise außer Kraft zu setzten. Wichtig ist eine gemeinsame Einführung. Außerdem sollte ein tägliches Feedback stattfinden, bei dem exemplarisch einige Gruppensprecher über ihre Arbeit und etwaige Probleme berichten, für die dann gemeinsam Lösungswege gesucht werden. Partnerarbeit ist sinnvoll Der Zeitplan ebenso wie die Organisation des Unterrichts hängen wie immer unmittelbar von der Anzahl der vorhandenen Computer-Arbeitsplätze ab und davon, ob sie in einem Netzwerk gemeinsamen Zugang zum Internet haben. Sinnvoll hat sich auf jeden Fall Partnerarbeit erwiesen, da sich zum einen so die Zahl der auf einen Computer wartenden Kinder halbiert und zum anderen die Partner sich gegenseitig unterstützen können. Zusätzliches Arbeitsmaterial Als zusätzliches Angebot können im Bedarfsfall weitere Arbeitsblätter zur Verfügung gestellt werden, die die angesprochenen Themen vertiefen: beispielsweise Sachbücher zum Thema, Übungen zur Rechtschreibung von Fremdwörtern und Sachaufgaben. Vorwissen ist nicht erforderlich Die Kinder sollten an offene Unterrichtsformen gewöhnt sein. Kenntnisse im Umgang mit dem Internet sind nicht unbedingt nötig. Die Eingabe der Internetadresse in die Adresszeile des Browsers sollte erklärt werden. Alternativ kann diese Adresse auch unter "Favoriten" (beziehungsweise Lesezeichen) gespeichert und den Kindern die Handhabung gezeigt werden. Sicherheitseinstellungen Je nachdem welche Sicherheitseinstellungen die jeweiligen Rechner haben, ist es möglich, dass beim Aufruf des interaktiven Quiz eine Sicherheitswarnung erscheint. Dies geschieht beispielsweise, wenn das Öffnen von Popups blockiert ist. Über den Menüpunkt "Extras", "Popupblocker deaktivieren" können Sie Popups zulassen. Weitere Informationen zu Popups und welche Einstellungen die Kinder schrittweise vornehmen müssen, wenn die Sicherheitswarnung erscheint, finden Sie im folgenden Download. Vorschläge der Kinder berücksichtigen Zur Organisation des Unterrichtsablaufs müssen Absprachen bezüglich der Computer-Nutzung getroffen werden, da nicht alle gleichzeitig am Rechner sitzen können. Dabei sollten Vorschläge der Kinder aufgegriffen werden, weil sie erfahrungsgemäß die Einhaltung eigener Vorschläge auch selbst überprüfen. Kriterien für die Partner- oder Gruppenbildung Außerdem ist festzulegen, ob die Arbeit als Partner- oder Gruppenarbeit erfolgen soll und eine entsprechende Einteilung vorzunehmen ist (freie Wahl, Zufallsprinzip durch Ziehen von Kärtchen oder von der Lehrkraft bestimmt). Bei dieser Einteilung hat sich eine Abwechslung von Projekt zu Projekt als sinnvoll erwiesen, weil sonst entweder immer die gleichen Kinder zusammenarbeiten (Freunde) oder beim Zufallsprinzip oft völlig ungleiche Paare gebildet werden. Einen Ausgleich kann dann die von der Lehrkraft bestimmte Einteilung gewähren. Genderaspekt Die Kinder wählen ihre Partner oder Partnerinnen immer unabhängig vom Thema. Es findet also keine Unterscheidung zwischen "Jungenthemen" oder "Mädchenthemen" statt. Ausschlaggebend für die Gruppenbildung sind nach meiner Erfahrung entweder die Freundschaften oder die individuellen Arbeitsweisen, das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Einsatz der Arbeitsblätter Es ist ratsam, die Arbeitsblätter 2 bis 8 in chronologischer Reihenfolge zu bearbeiten. Die restlichen Aufgaben können die Kinder nach freier Wahl der Partner zeitunabhängig lösen, beispielsweise wenn sie auf einen Computer-Arbeitsplatz warten. Je nachdem wie viele Computer mit Internetzugang zur Verfügung stehen, können die Schülerinnen und Schüler zum Schluss zusätzlich das auf der ersten Seite des Reiseführers bereit gestellte Spiel online durchführen. Jedes Kind legt seine fertigen Arbeitsblätter und gelösten Aufgaben in einem Hefter ab, der nach Abschluss des Projekts eingesammelt und vom Lehrer überprüft wird. Die Urkunde "Internet-Experte" kann ausgestellt werden, wenn das Quiz mit 100 Prozent richtigen Ergebnissen gelöst wurde. Arbeitsblatt 1: Brainstorming Zur Einführung in das Projekt überlegen die Kinder, was ihnen zu dem Begriff "Internet" einfällt und schreiben ihre Notizen auf die vorgefertigten Computer-Bildschirme des Arbeitsblattes. Arbeitsblatt 2: Die Wegbeschreibung Hier bekommen die Kinder eine Schritt-für-Schritt-Anweisung für den Weg von der Eingangsseite zur Internet-Technik, da die entsprechenden Seiten nicht direkt über die Adresszeile des Browsers aufgerufen werden können. Diese Beschreibung können sie nach einer Arbeitsunterbrechung jeweils erneut benutzen. Jedes weitere Arbeitsblatt baut auf dieser Wegbeschreibung auf und erklärt eingangs, welche Nummern der Leiste des Reiseführers jeweils relevant sind. Arbeitsblatt 3: Was du alles brauchst Die Schülerinnen und Schüler lesen zunächst die entsprechende Internetseite und finden im Worträtsel die Begriffe, die für den Internetzugang nötig sind (Computer, Browser, Verbindungskabel, Telefonanschluss, Provider, Modem). Die Geheimschrift ergibt zwei bekannte Browser: Microsoft Internet Explorer und Netscape Navigator. Anschließend lernen sie verschiedene Provider kennen. Vielfalt ergibt sich hier vor allem beim Zusammentragen der Informationen in den Metaphasen oder bei der Abschlussbesprechung. Arbeitsblatt 4: Anschluss finden Hier geht es zunächst um den Zugang zum Internet über den Provider, der entweder (1) mit einer analogen Telefonleitung und Modem oder (2) über eine ISDN-Leitung oder DSL erfolgen kann. Die Kinder erfahren, dass sie, um sich einzuloggen (anzumelden) Zugangsdaten eingeben müssen: den Benutzernamen und das Kennwort. Wichtig ist der Hinweis darauf, dass das Kennwort (Passwort) aus Sicherheitsgründen auf keinen Fall bekannt gegeben werden darf. Im Plenum sollte darauf noch einmal besonders hingewiesen werden. Arbeitsblatt 5: Datenübertragung Um Internetseiten aufzurufen, muss man zunächst eine Internetadresse in die Adresszeile des Browsers eingeben. Dies wird auf dem Arbeitsblatt 5 handschriftlich geübt. In der Metaphase oder bei der Besprechung am Ende des Projekts sollte noch einmal darauf hingewiesen werden, dass diese Adressen ganz genau eingegeben werden müssen - mit eventuellen Punkten und Minuszeichen. In der nächsten Aufgabe sollen die Kinder die verschiedenen möglichen Wege notieren: Telefonleitungen, drahtlose Verbindungen über Weltraumsatelliten und Funk, Glasfaserleitungen, die am Grund der Weltmeere verlegt sind, Datenleitungen und Fernleitungen oder Verbindungscomputer. Die Dichte der Datenleitungen ist weltweit unterschiedlich: Nordamerika weist die meisten Leitungen auf, Afrika die wenigsten. Arbeitsblatt 6: Computersprache Die Sprache, in der Computer im Netz miteinander kommunizieren heißt in der Abkürzung TCP/IP (TCP = Transmission Control Protocol und IP = Internet Protocol. Die Kinder müssen hier nicht den vollständigen Namen bearbeiten (englisch und zu lang). Es genügt die gebräuchliche Abkürzung. Der vervollständigte Lückentext erklärt den Ablauf der Übertragung. Arbeitsblatt 7: Der Weg im Netz Hier wird der Weg der Daten mit dem Weg eines Briefes per Post verglichen. Die fehlenden Passagen finden die Kinder im Internet - ABC: 1. Dein Computer loggt sich in das Internet ein und erhält eine IP-Adresse. 2. Das IP-Protokoll versendet die Daten in einzelnen, adressierten Päckchen. 3. Die Daten flitzen in kleinen Päckchen über Telefon- und Netzleitungen. 4. Router leiten die Daten weiter und kontrollieren den Datenfluss. 5. Der Empfänger-Computer erhält die Daten. 6. Wenn der Empfänger-Computer ein Server ist, schickt er beispielsweise angeforderte Daten wieder auf den Weg zurück zu deinem Computer. Arbeitsblatt 8: Das größte Computernetz der Welt Die Kinder lernen, dass zwei oder mehrere miteinander verbundene Computer ein Netzwerk sind und das Internet das größte Netzwerk der Welt darstellt. Internet heißt auf Deutsch so viel wie "miteinander verbundene Netze". Zahlen zum Staunen: Internet gibt es in mehr als 100 Ländern der Welt, mehr als 50 Millionen Computer sind miteinander verbunden, weit mehr als 400 Millionen Menschen nutzen das Internet und in Deutschland erwartet man bis 2007 etwa 48 Millionen Surfer. Arbeitsblatt 9: Internet-Kosten Die Ergebnisse der Rechenaufgaben zu den Internetkosten lauten wie folgt: Lena: 32 Cent, Marcel: 72 Cent, Vater: 144 Cent; Gesamtkosten: 248 Cent = 2,48 €; Maria: 228 Cent, Schwester: 114 Cent, Bruder: 456 Cent; Gesamtkosten: 798 Cent = 7,98 €. Arbeitsblatt 10: Internet-Wörter Zunächst werden zusammengesetzte Nomen mit "Internet" gebildet. Anschließend sollen zu Verben aus dem Sprachgebrauch des Internet die deutschen Bedeutungen zugeordnet werden. Arbeitsblatt 11: Fremdwörter aus dem Englischen Täglich hören und benutzen die Kinder teilweise unbewusst Fremdwörter, die aus der englischen Sprache stammen. Handy = Funktelefon, Hobby = Steckenpferd; City = Innenstadt, Gag = Witz, Job = Arbeitsplatz, Interview = Befragung, Inline Skates = Rollschuhe, Box = Schachtel, Joystick = Steuerknüppel, Monitor = Bildschirm, Harddisk = Festplatte, CD-Player = CD-Spieler Über den Link "Arbeitsblätter für Pädagogen" finden Sie weitere Unterrichtsmaterialien und Schüler-Arbeitsblätter. Sie navigieren hierzu über die Elternseite und klicken die Bibliothek an. Neben speziellen Informationen für die Eltern bietet die Seite eine extra Rubrik für Pädagogen. Informationen für Eltern und Pädagogen Eltern können ihr (neu erworbenes) Basiswissen zum Internet im "Wissenstest" prüfen. Pädagogen erhalten Tipps und Anregungen für den Unterricht.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co. / Technik / Sache & Technik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

La chanson "Aïcha" de Cheb Khaled

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit werden die gesellschaftskritischen Hintergründe des Liedes "Aïcha" von Cheb Khaled erarbeitet. Das Lied "Aïcha" wird, wie viele andere Lieder auch, häufig eher beiläufig zur Motivation von Lerngruppen im Französischunterricht eingesetzt. Im Kern erzählt das Lied die Geschichte der unglücklichen Liebe eines Mannes zu einer Frau, die für ihn unerreichbar bleibt, da sie sein Werben zurückweist. Thematisch ist der Bildungswert des Liedes dem Bereich des "interkulturellen Lernens" zuzuordnen, zudem beinhaltet es einen interessanten Gender-Aspekt. Das Lied "Aïcha" wendet sich zum einen an den französischen Musikmarkt, zum anderen an die Öffentlichkeit des "Maghreb", die sich in einem permanenten Kampf um die Ausweitung der Freiheits- und Gleichheitsrechte der Frauen befindet. Die Behandlung des Liedes bedarf einer besonders sorgfältigen didaktischen Planung, in der präzise Überlegungen darüber angestellt werden müssen, in welcher Weise interkulturelle Kompetenzen realisiert werden können. 1. Phase: Einstieg Während der ersten Unterrichtsphase sammeln die Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen zum Thema "Maghreb" und nehmen persönlich Stellung zum Lied. 2. Phase: Erarbeitung In dieser Unterrichtsstunde schauen sich die Schülerinnen und Schüler drei Video-Dokumente an und besprechen das Gesehene. 3. Phase: Hör- und Leseverstehen In der nun folgenden Unterrichtsstunde geht es darum, in drei Schritten das Lied "Aïcha" als ein Kunstprodukt des maghrebinischen Kulturraumes zu vermitteln. 4. Phase: Kreative Textarbeit Die Schülerinnen und Schüler überprüfen und präzisieren die Beweggründe der Protagonistin, indem sie den Inhalt des "code de la famille algérien de 1984" erarbeiten. 5. Phase: Textanalyse Arbeitsteilig unternehmen die Lernenden eine Analyse journalistischer Texte über die Reform des "code de la famille", debattieren und bewerten die erreichten Fortschritte. 6. Phase: Appellstrukturen Die Schülerinnen und Schüler fassen mögliche Appellstrukturen des Liedes zusammen und sammeln Informationen zu Khaled und zu der Musikrichtung Raï. 7. Phase: Debatte und Evaluation In der letzten Unterrichtsstunde diskutieren die Schülerinnen und Schüler über die Diskriminierung der Frauen, recherchieren zu Befreiungskämpfen im Maghreb und füllen einen Evaluationsbogen aus. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass die von Khaled besungene Frau im Lied ein emanzipiertes Leben einem patriarchal-traditionell geprägten Leben in Wohlstand vorzieht. herausfinden, dass der Künstler Cheb Khaled sich für ein fortschrittliches Algerien engagiert. erfahren, dass es bedeutsame feministische Emanzipationsbestrebungen und -erfolge im islamisch-arabischen Kulturraum gibt. erarbeiten, dass auch die Frauen in den westlichen Gesellschaften vor Diskriminierung nicht geschützt sind, sondern wie die Frauen in Algerien einen Kampf um Gleichberechtigung führen müssen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen den Umgang mit einer französischsprachigen Internetseite erproben, indem sie die Geschichte der algerischen Frauenbewegung in einer Internetrecherche erarbeiten und präsentieren. Thema La chanson "Aïcha" de Cheb Khaled Autor Dr. Achim Schröder Fach Französisch Zielgruppe Mittelstufe bis Oberstufe, ab dem 4. Lernjahr, in der Regel ab der Klasse 10 Referenzniveau ab Referenzniveau B - Selbstständige Sprachverwendung Zeitraum mindestens 4 Stunden; beschriebene Phasen beliebig umsetzbar Technische Voraussetzungen Computer, Internetzugang, Beamer Planung Verlaufsplan Erarbeitung des Themas Angesichts des Ziels der Unterrichtseinheit, klischeehafte Bilder über den islamisch-arabischen Kulturkreis zu hinterfragen, müssen diese zunächst einmal ausgesprochen werden. Vor dem eigentlichen Einstieg in die Erarbeitung der subjektiven, klischeehaften Bilder sollte das Unterrichtsthema transparent gemacht werden, damit die Lerngruppe weiß, welchem Zweck der Einstieg dient. Je vais vous présenter une chanson d'un chanteur algérien. La chanson date de 1996. Pour comprendre la chanson, il faut bien connaître l'Algérie et le Maghreb. L'Algérie est un pays dans le nord de l'Afrique. On dit aussi que l'Algérie fait partie du "Maghreb". Le "Maghreb" regroupe des pays comme le Maroc, l'Algérie et la Tunisie. Bildanalyse Bei der Arbeit mit Bildimpulsen sind Bilder geeignet, die denen ähneln, die regelmäßig in den Medien über den Maghreb und den Orient verbreitet werden, zum Beispiel Bilder von anti-amerikanischen Demonstrationen sowie von traditionell gekleideten Frauen. Solche Bilder finden sich leicht durch eine gezielte Bildrecherche beispielsweise auf Google. Möglich ist auch, wenn mehr Zeit eingeplant ist, mit einer Recherche nach Bildern zu beginnen. Der Arbeitsauftrag könnte "Cherchez des images qui vous semblent être typiques pour la vie dans le Maghreb et présentez-les" lauten. Subjektive Vorstellungen Wenn man auf Bilder verzichtet, dann greift man direkt auf die subjektiven Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler zurück. Der Impuls "Est-ce que tu aimerais être né(e) et vivre au Maghreb ? Explique pourquoi !" regt die Fantasie der Lerngruppe an und führt zu einer Versprachlichung innerer, unbewusster Bilder. Eine stärkere Handlungsorientierung kann erzielt werden, wenn zum Einstieg ein imaginärer Tagesablauf beschrieben werden soll. Zur Hilfestellung können als Fixpunkte hierzu verschiedene Zeitpunkte des Tages beschrieben werden: le matin, à midi, l'après-midi, le soir, vers 22 heures. Stillarbeit Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten individuell in Stillarbeit subjektive Stellungnahmen zu dem Impuls und Deutungen der Bilder, die affektive Inhalte haben und vermutlich partiell die in den Medien vorherrschenden Bilder aus den arabischen Ländern reproduzieren, diese jedoch durch die Fokussierung verstärken. Diese Deutungen werden in einem Unterrichtsgespräch vorgetragen und unter der Überschrift "Notre image de la vie au Maghreb" gesichert. Mithilfe des Tandembogens wird ein Austausch der subjektiven Voreinstellungen zu dem Thema gewährleistet, das genaue Zuhören und das freie improvisierende Sprechen werden gefördert. Thesenformulierung Durch den Impuls "Est-ce que vous êtes sûrs que cette image est une image juste de la vie dans le Maghreb?" soll die Lerngruppe sensibilisiert werden, das Ergebnis dieser Phase kritisch distanziert zu betrachten. Zu erwarten sind Äußerungen kritisch denkender Schülerinnen und Schüler, die einige Thesen als zu allgemein formuliert in Frage stellen, so beispielweise die Thesen über den Zusammenhang von Gewalt und Islam. Einige der notierten Punkte sollten im Anschluss an diese Phase mit Fragezeichen versehen werden, um zu verdeutlichen, dass es sich um subjektive Vorstellungen, um Klischees, handelt. Podcast Mithilfe der vorbereiteten Arbeitsblätter (Arbeitsblatt 2a und 2b) können die Schülerinnen und Schüler zu Hause oder in der Schule die Podcast-Video-Dokumente auswerten, die der französische Sänger mit algerischen Vorfahren Rachid Taha, ehemals Sänger der Band "Carte de séjour", ins Netz gestellt hat. Deutlich wird in den Videos, dass die jungen Frauen nicht mehrheitlich ein Kopftuch tragen, selbstverständlich auf die Universität gehen und im Alltagsleben selbstbewusst ihr Recht auf Selbstbestimmung verteidigen. Ihr Verhalten zeigt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zum Verhalten von jungen Frauen in Europa. Besprechung Im Anschluss an die Sichtung des Filmmaterials sollte im Unterricht besprochen werden, inwieweit das Gesehene dazu beiträgt, eigene, klischeehafte Sichtweisen des orientalisch-maghrebinischen Kulturraumes zu überdenken. Das Arbeitsergebnis ist als Ergänzung auf dem Tafelbild festzuhalten. Globalverständnis Das Lied wird einmal angehört, und zunächst wird ein erstes Textverständnis in Form von Hypothesen als Tafelbild gesichert. Detailveständnis Vor dem zweiten Hören des Liedes werden Fragen zum Textverständis verteilt und besprochen (Arbeitsblatt 3). Beim Hören versuchen die Schülerinnen und Schüler die Thesen zu überprüfen. Das Textverständnis wird anschließend durch die Lektüre des Textes vertieft und gegebenenfalls korrigiert. Die folgenden Punkte sollten bei dem ersten Schritt der Textanalyse beachtet werden und können als mögliches Tafelbild am Ende einer Unterrichtssequenz erarbeitet werden: un homme et une femme se rencontrent dans la rue il lui déclare son amour pour elle elle refuse sa déclaration d'amour elle décide de ne pas devenir sa petite amie amante Interview Um die oben genannten Unterrichtsziele bei möglichst allen Schülerinnen und Schüler einer Lerngruppe zu erreichen, ist möglicherweise eine szenische Interpretation mit anschließendem fiktiven Interview mit der Protagonistin und dem Protagonisten hilfreich. Hilfestellung finden die Schülerinnen und Schüler im Arbeitsblatt 4. Offene Fragen der Textinterpretation werden vor dem Hintergrund der gespielten Begegnungen diskutiert und geklärt. Est-ce que les protagonistes se connaissent ? Est-ce que la rencontre a vraiment eu lieu ou est-ce que c'est une fantaisie de l'homme ? Où est-ce que la rencontre a eu lieu exactement ? Pourquoi est-ce qu'ils ne se parlent pas calmement ? Comment est-ce que les protagonistes s'imaginent leurs vies dans le futur ? Pourquoi est-ce que la femme refuse d'avoir une relation avec l'homme ? Das genaue Setting ergibt sich aus einer textimmanenten Lektüre als das folgende: L'homme connaît la femme parce qu'il l'appelle par son vrai nom On ne peut pas dire facilement si les deux se parlent vraiment : il y a une contradiction entre le début de la chanson où le chanteur dit : "comme si je n'existe pas elle est passé à côté de moi" et le dialogue qui s'entame Les deux se sont peut-être parlé avant leur rencontre Die Beweggründe der Protagonistin, eine Beziehung abzulehnen, können wie folgt beschrieben werden: Elle préfère garder son indépendance Elle craint de devenir dépendante de son mari, de se sentir enprisonnée dans le mariage Historischer Hintergrund Der "code de la famille algérien de 1984" gilt seit 1984 und unterliegt seitdem einem Reformdruck, insbesondere auch deshalb, weil in Marokko und Tunesien deutlich fortschrittlichere Gesetze gelten. Die zentralen Punkte des "code de la famille" (Arbeitsblatt 5a) in seiner mittlerweile überholten, aber zur Zeit der Entstehung des Liedes noch geltenden Form, werden an der Tafel gesammelt. Textarbeit Methodisch bietet sich an, wieder durch die Arbeit mit einem Tandembogen (Arbeitsblatt 5b) die Kenntnisse handlungsorientiert zu vertiefen und die Kompetenz der "production orale" zu verbessern. In einem strukturierten Gespräch zwischen dem Protagonisten und Aïcha werden die verschiedenen Punkte des "code de la famille" angesprochen. Der Protagonist wird von der Protagonistin darüber belehrt, welche Punkte des "code de la famille" sie zu ihrer Ablehnung veranlasst haben, mit ihm eine Beziehung und eine Ehe einzugehen. Frauenrechte Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Phase konkret, welche Einschränkungen der Freiheitsrechte die Frauen in Algerien zu beklagen haben. Methodisch gilt es, Lesestrategien zu vertiefen, um zu ermöglichen, möglichst präzise und zeitökonomisch die zentralen Punkte des "code de la famille" an der Tafel sammeln zu können. Mit Tandembögen kann sichergestellt werden, dass die zentralen Elemente des "code" von allen Schülerinnen und Schülern verstanden und durch subjektive Stellungnahmen verinnerlicht und bewertet werden. Früher und Jetzt Da das Lied aus dem Jahr 1996 stammt, ist es möglich, gemeinsam mit der Lerngruppe eine Zeitreise in die Gegenwart zu betreiben. Zu fragen ist, ob sich die Verhältnisse in den vergangenen Jahren verschlechtert oder verbessert haben, oder ob die Lebensverhältnisse für die Frauen im Maghreb stagnieren. Handlungsorientiert gewendet lautet der Impuls wie folgt: Les deux protagonistes se rencontrent de nouveau en 2008. Est-ce que Aïcha est enfin prête à se lier ? Pour pouvoir répondre à cette question il faut savoir répondre aux questions suivantes : Est-ce que le code de la famille a changée ? Est-ce qu'il y a des pays au Maghreb où les femmes sont plus libres ? Est-ce que les deux pourraient trouver leur bonheur dans un autre pays du Maghreb ? Gruppenarbeit Nun unternehmen die Schülerinnen und Schüler eine Analyse journalistischer Texte (Arbeitsblatt 6a nis 6c) über die Reform des "code de la famille" und führen eine Debatte darüber, wie die gemachten Fortschritte in den drei Ländern des Maghreb zu bewerten sind. Abschließend kann diskutiert werden, ob die Protagonistin ihr Verhalten vor dem Hintergrund der Gesetzesänderung in Algerien oder vor dem Hintergrund der Gesetze in den anderen Ländern des Maghreb ändern würde. Persönlichkeit Eine weitere Möglichkeit zum Abbau islamophober Einstellungen eröffnet sich, wenn die Person Cheb Khaled näher betrachtet wird. Khaled hat gemeinsam mit Jean-Jacques Goldmann den Text des Liedes verfasst und die Komposition bei seinem französischen Musikerkollegen in Auftrag gegeben. Er vertritt die Musikrichtung des Raï an vorderster Front gegen die Traditionalisten im Maghreb, die die im Raï bereits musikalisch betriebene Annäherung des Orients an den Okzident ablehnen. Mögliche Appellstrukturen des Liedes werden herausgearbeitet, indem mögliche Adressaten und Appelle hypothetisch bestimmt werden. Hierzu bedürfte es der Einführung eines auf literarische Texte zugeschnittenen Kommunikationsmodells. Als den Unterricht strukturierende Leitfragen können die folgenden Impulse fungieren, die teilweise mithilfe vom Arbeitsblatt 7 beantwortet werden können: A votre avis, que pense Khaled du code de la famille ? A qui est-ce qu'il s'adresse ? Est-ce qu'il y a un message que la chanson transmet à son public ? Quelle fonction a le raï comme genre musicale pour la jeunesse du Maghreb ? Bedeutsamkeit Deutlich wird durch die Bearbeitung dieser Fragen, dass das Lied Teil hat an der langwierigen Außeinandersetzung um die Rolle, die der Frau in der Gesellschaft zukommen soll. Hier wird klar, dass Khaled Teil einer an Modernisierung interessierten, progressiven, den westlichen Gleichheitswerten nahestehenden sozialen Gruppe innerhalb des Maghrebs ist. Diskriminierung Gestützt von der Lektüre eines Artikels aus "Le Monde" (Arbeitsblatt 8) kann schließlich der Eindruck relativiert werden, dass allein in der nichtwestlichen Welt Frauen diskriminiert werden. Dieser Eindruck kann entstehen, wenn Frauen betreffende Unterdrückungsmechanismen im Französischunterricht vorrangig dann behandelt werden, wenn der Maghreb betrachtet wird. Situation in Europa Ausgehend von der Frage "Est-ce que les femmes et les hommes sont égaux en Europe ?" kann erarbeitet werden, dass gerade auch in Europa seit langem eine Ungleichbehandlung und Diskriminierung der Frau zu beklagen ist. Weitere historische Einblicke in die Geschichte der Frauenunterdrückung in Europa können vermittelt werden, indem auf die zahlreich in Bibliotheken vorhandene Quellensammlungen zurückgegriffen wird, wie beispielsweise auf Nicole Priollaud, La femme au 19e siècle, Paris 1993, das zahlreiche Belege frauendiskriminierender Denkweisen aus der französischen Literatur in Bild und Text enthält. Vorgehensweise Eine Internetrecherche zum Thema der Unterdrückungstendenzen und Befreiungskämpfe im Maghreb ermöglicht, die Frage der Ungleichbehandlung der Frauen nochmals in einem historischen Kontext zu betrachten. Deutlich wird hier, dass bei allen Rückschritten eine langsame, aber stetige Ausweitung der Rechte von Frauen zu verzeichnen ist. Hinweise Möglich ist auch, das im Internet zu findende Material in kopierter Form bereitzustellen. Das Ergebnis der Recherche kann auf Plakaten präsentiert, in einem Referat vorgetragen oder als Portfolioarbeit in den Unterricht eingebracht werden. Die im Arbeitsauftrag (Arbeitsblatt 9) zu findenden Internetlinks müssen vor dem Austeilen an die Lerngruppe auf ihre Aktualität und Vollständigkeit überprüft und gegebenenfalls ergänzt werden. Zur Förderung der Selbstkompetenz füllen die Schülerinnen und Schüler einen Evaluationsbogen aus, auf dem sie ihren Lernfortschritt reflektieren und der Lehrkraft ein Feedback geben. Der Bogen sollte, da er Selbstkompetenz fördern und Rückmeldung geben soll, zweifach ausgefüllt werden, wobei ein Exemplar in der Hand der Schülerinnen und Schüler bleibt und eines abgegeben wird.

  • Französisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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