• Schulstufe
  • Klassenstufe
  • Schulform
  • Fach
  • Materialtyp
  • Quelle 1
    zurücksetzen
Sortierung nach Datum / Relevanz
Kacheln     Liste

Unterrichtsmaterial "Die fünf Säulen des Islam"

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit zum Thema "Die fünf Säulen des Islam" lernen die Schülerinnen und Schüler mittels fünf lebensnaher Geschichten den Hintergrund der islamischen Praxis kennen. Die Geschichten sind systematisch aneinander gekoppelt, sodass ein einheitliches Lernen ohne Abschweifungen gewährleistet ist. Die Vermittlung von Grundwissen über den Islam gehört heutzutage zur Schulwirklichkeit jeder Schulform. Unabhängig vom Schulfach vollziehen die betroffenen Lehrkräfte diese Aufgabe durch eine althergebrachte Erläuterung der "Fünf Säulen des Islam" als gewissermaßen tiefer Einblick in die islamische Lebenspraxis. Der Nachteil dabei: Sowohl muslimische als auch nicht-muslimische Schülerinnen und Schüler erleben diese Begegnung mit dem Islam als langweilig, sodass die Qualität der erhofften Horizonterweiterung eher schlecht als recht ausfällt. Die Unterrichteinheit wurde Schülerzentriert aufgezogen, sodass verschiedene Methoden zum Einsatz kommen und die Schülerinnen und Schüler hinterfragende Diskussionsmöglichkeiten bekommen, indem sie dazu animiert werden, sinnfindende und tiefgehende Fragen zu stellen. Zudem wurden die Aufgaben so konzipiert, dass sie sowohl nach Leistungsstärke der Lerngruppe und nach Lernziele des jeweiligen Faches flexibel umsetzbar sind, als auch für die Binnendifferenzierung in der Schwierigkeitsstufe variabel gestaltet werden können. Hintergrundinformationen zur Unterrichtseinheit "Die fünf Säulen des Islam" Die Unterrichtseinheit ist in vielen Fächern einsetzbar. Weitere Informationen zur Konzeption der Sequenz finden Sie hier. Ablauf der Unterrichtseinheit "Die fünf Säulen des Islam" Die Schülerinnen und Schüler lernen die Hintergründe der islamischen Praxis anhand von fünf lebensnahen Geschichten kennen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihren vorhandenen Erfahrungshorizont über den Islam. nehmen den Islam als eine lebendige Religion wahr. revidieren gegebenenfalls ihr negatives Islambild. schlagen neue Wege zum interreligiösen Dialog ein. bauen ihre Hemmungen und Vorurteile über Muslime ab. reproduzieren nicht nur das Wissen über die islamischen Regeln/Vorschriften, sondern können vielmehr deren Sinn und Wirkung im Leben erkennen und darüber diskutieren. können die Entstehung des Islam und die Ursprünge der islamischen Regeln erfassen. lernen den Islam als eine transparente Religion kennen. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler werden zum freundlichen und rücksichtsvollen Umgang im Gespräch animiert. werden dazu ermutigt, eigene Fragen zum Islam zu stellen. erwerben die Kompetenz zum eigenverantwortlichen Lernen und Recherchieren. erproben das kooperative Lernen. Die Lernziele des Faches Islamkunde (NRW) beziehungsweise Islamunterricht (Bayern und andere) und die Interessen der muslimischen Schülerinnen, Schüler und Eltern wurden gesondert beachtet. Zugleich wurde aber dabei bedacht, dass die Unterrichtseinheit nicht nur in Islamkunde oder im Islamunterricht einsetzbar ist, sondern auch in anderen Fächern wie evangelischer und katholischer Religionsunterricht, Ethik und Praktische Philosophie eingesetzt werden kann. Sie kann sogar in Geschichte, Gesellschaftslehre und Politik Verwendung finden. Denn das Thema "Die fünf Säulen" ist "der Bereich", auf den nicht verzichtet werden kann, wenn der Themenkomplex "Islam" behandelt wird, gleich von welcher Perspektive auch immer. Wenig Verständnis für religiöse Andersartigkeit Die Schülerschaft geht zuweilen mit den religiösen Werten der eigenen und anderer Kultur recht gleichgültig um. Während nicht-muslimische Schülerinnen und Schüler oft wenig Verständnis für die religiöse Andersartigkeit ihrer muslimischen Mitmenschen aufbringen, ist der Wissenstand der muslimischen Schülerinnen und Schüler über die eigene Religion meist gering. Wege für ein friedliches Zusammenleben ebnen Auf beiden Seiten besteht demzufolge der Bedarf nach einem neuzeitlich geprägten Zugang zum Islam, der einerseits transferfähiges Wissen für die Lebenswirklichkeit anbietet und andererseits neue Wege für das friedliche Zusammenleben ebnet. Ein großer Beitrag für die lang ersehnte Integration auf Schul- und Schülerebene, die nur dann gelingen kann, wenn das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln differenziert behandelt wird. Von Experten entwickelt Sicherlich gibt es etliche Materialien zum Thema "Die fünf Säulen" in deutscher Sprache, aber sie betrachten das Thema von außen her und geben keine Binneneinsicht. Die Verfasser dieser Einheit dagegen agieren in diesem Zusammenhang nicht nur als muslimische Autoren, sondern auch als Pädagogen, islamische Theologen und zugleich als Islamwissenschaftler, die mehrere Erfahrungswerte in die Materialien einfließen lassen. Verwendung von Originalquellen So wurde bei der Entwicklung der Unterrichtseinheit auf die Originalquellen des Islam zurückgegriffen und die Quellen der Hadithe, die in der Unterrichtseinheit verwendet wurden, gesondert angegeben. Historische und kontextuelle Einbettung Zudem ist eine weitere Besonderheit dieser Unterrichtseinheit, dass sie die Anfänge des Islam und die Entstehungsphase dieser Religion erfassbar und erfahrbar macht. Und zwar als pädagogisch ausgearbeitetes Thema, das nicht in einem beziehungslosen, farblosen und schwerelosen Raum schwebt, sondern mit einem historischen Hintergrund unterlegt wird. Anbindung ans Curriculum Diese Unterrichtseinheit ist eine Einführung und allgemeine Betrachtung der fünf Säulen, wie es im Kerncurriculum für Islamkunde im 5. Jahrgang vorgesehen ist. Im gleichen Curriculum kommen die einzelnen Säulen verteilt auf die nachfolgenden Jahrgangstufen als seperate Themeneinheiten ebenfalls vor. Die Autoren werden demnächst nach der Vorlage des Curriculums sukzessiv weitere Unterrichtseinheiten für die einzelnen Säulen veröffentlichen. Die Schülerinnen und Schüler steigen mit einer Szene aus der Schulwirklichkeit in das Thema ein und machen anschließend eine Zeitreise bis zu den Anfängen der islamischen Historik. Währenddessen agieren sie als Beobachter, Moderator oder Kommentator der Zeitreise, um aus der eigenen Perspektive heraus mit Feststellungen, Meinungen oder Kritiken einen reproduzierten und reflektierten Wissenszuwachs zu erzielen. Da die Unterrichtssequenzen baukastenartig konstruiert sind, kann man sie auch separat in Anspruch nehmen, um gezielt auf einen bestimmten Aspekt in puncto Islam einzugehen. Insofern versteht sich das Gesamtkonzept in fachdidaktischer Hinsicht als pädagogisch universell anwendbar. Zunächst werden die Lernenden dort abgeholt wo sie sind, indem anhand einer Szene aus der Unterrichtswirklichkeit an ihre Vorkenntnisse und Vorstellungen angeknüpft wird. Die Lernenden sollen nicht nur die fünf Säulen des Islam erfassen und kurz definieren können, sondern auch in Bezug auf ihre lebhafte Neugierde hinterfragende, weiterführende und reflektierende Fragen stellen. Die Lernenden erfahren, wie die fünf Säulen des Islam entstanden sind und gehen der Frage nach, warum diese Pflichten für die islamische Glaubensgemeinschaft solch eine tragende Rolle spielen. Diese Unterrichtseinheit ist eine Einführung und allgemeine Betrachtung der fünf Säulen des Islam. Die Autoren werden demnächst sukzessiv weitere Unterrichtseinheiten für die einzelnen Säulen erarbeiten.

  • Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I

Le Nord-Pas de Calais

Unterrichtseinheit

Die an der belgischen Grenze gelegene expandierende und florierende Region rund um Lille ist im letzten Jahrzehnt zu einer europäischen Metropole geworden. Sie steht in Frankreich gerade in diesen Wochen wieder als Veranstaltungsort des Kultur- und Marketingevents „lille3000“ im Interesse der Öffentlichkeit. Leseverstehen und Landeskunde werden über das lokale Internet zum spannenden Unterrichtsinhalt. Neben geschichtsträchtigen Städten wie Arras hat die Region ?Le Nord-Pas de Calais? aber auch für Urlauber vom Wassersport bis zum Urlaub in der Natur allerhand zu bieten. Dennoch ist der Norden im Frankreichbild vieler deutscher Schülerinnen und Schüler eher unterrepräsentiert. Gleichzeitig erfährt die Lesekompetenz in der gegenwärtigen bildungspolitischen und fachdidaktischen Diskussion ausgehend von den Resultaten internationaler Vergleichsstudien und den Testformaten verschiedener Sprachzertifikate in den letzten Jahren verstärkte Beachtung. Gründe genug, sich im Französischunterricht der fortgeschrittenen Lehrbuchphase der nördlichsten Region Frankreichs einmal anhand authentischer Lesedokumente aus dem Internet zu nähern. Zentrale Lesekompetenzen ausbauen Die Unterrichtseinheit ist so konzipiert, dass neben der Erweiterung des landeskundlichen Wissens die Entwicklung der Methodenkompetenz und hier insbesondere das Training des selektiven oder suchenden Lesens, des scanning, im Mittelpunkt steht. Ausgehend von einem Aufgabenblatt für eine gelenkte Internetrecherche entnehmen die Schülerinnen und Schüler innerhalb einer Unterrichtsstunde gezielt Informationen aus einem Textkorpus, dessen Gesamtumfang die in der Lehrbuchphase üblicherweise in diesem zeitlichen Rahmen zu bearbeitende Textmenge überschreitet. Sie erkennen so, dass sie auch in der Fremdsprache bereits über die für gymnasiale Oberstufe, Studium und Beruf so wichtige Kompetenz des selektiven Lesens verfügen oder aber diese noch weiter schulen müssen. Mündliche und schriftliche Textproduktion trainieren Die Ergebnisse werden stichpunktartig auf dem Aufgabenblatt notiert und in der Präsentationsphase im Plenum in Kurzvorträgen zusammengefasst. Die beigegebenen Lernzielkontrollen können als weiteres Übungsmaterial oder zur Überprüfung des Leseverstehens im Rahmen einer schriftlichen Leistungsabnahme verwendet werden Ablauf der Unterrichtseinheit Selektives Lesen, sinnentnehmendes Lesen und die Ausbildung von Texterstellungskompetenzen sind die Kernpunkte dieser Einheit. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Lesekompetenz weiterentwickeln. ihre Fähigkeit zum selektiven (suchenden) Lesen solcher authentischer Texte ausbauen, deren Gesamtumfang die üblicherweise in einer Unterrichtsstunde zu bewältigende Textmenge überschreitet. einzelne Fragen zum Text in schriftlicher Form stichwortartig beantworten. stichwortartige Notizen in Kurzvorträgen mündlich versprachlichen. die eigene Persönlichkeit sprachlich ausdrücken und die eigenen Interessen ausgehend von Gelesenem verbalisieren. ihre landeskundlichen Kenntnisse über die Region "Le Nord-Pas de Calais" vertiefen. Sensibilisierung für die Bedeutung von Lesestrategien Im Vorfeld der Übung sollte das metakognitive Wissen der Schülerinnen und Schüler über Lesestile und -strategien reaktiviert werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Übungseinheit der Förderung des selektiven oder suchenden Lesens (scanning) dient und nur solche Informationen herausgesucht werden sollen, die zur Beantwortung der Fragen dienen. Klare Aufgabenstellung Der Fragenkatalog wird per Dateiaustausch, per Mail oder auf Papier ausgegeben. Die Fragen werden im Plenum laut gelesen. So haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich des Verständnisses der Fragen zu versichern - die Aufgabenstellung, die zu beantwortenden Fragen und die Arbeitsaufträge müssen von allen Schülerinnen und Schülern verstanden sein. Praktische Informationen finden Die Spannweite der auf dem Aufgabenblatt zu bearbeitenden Aufträge ist groß: Sie beginnt bei der Entnahme von Daten und vor allem praktischer Informationen, wie sie in Urlaub und Berufsleben gefordert ist. Zudem sollen komplexere Zusammenhänge aus Geografie, Wirtschaft und Geschichte erkannt werden. Über das Leseverstehen hinaus soll zur schriftlichen Textproduktion angeregt werden (Fragen 16 und 17). Autonome Teamarbeit Die Schülerinnen und Schüler arbeiten jeweils zu zweit an einem Computer und tragen die Ergebnisse ihrer Recherchen in das Aufgabenblatt ein. Die Lehrperson kann die Schülerinnen und Schüler in dieser Phase beraten und Hilfestellungen geben. Zumindest die Fragen 1 bis 15 können zusammen mit der oben angesprochenen Einleitung innerhalb einer Unterrichtsstunde bewältigt werden (durchschnittlich leistungsstarke Schülerinnen und Schüler benötigten etwa 25 Minuten). Die Aufgaben 16 und/oder 17 können als Hausaufgabe oder in der Folgestunde bearbeitet werden. Ergebnissicherung Die Besprechung der Ergebnisse im Plenum, in der Folgestunde oder im zweiten Teil einer Doppelstunde, dient nicht nur der Ergebnissicherung und möglicherweise der Thematisierung ausgewählter sprachlicher Strukturen (etwa: à proximité de, le premier port de pêche de France). Sie dient auch dazu, im Hinblick auf eine ausgewogene Schulung der verschiedenen sprachlichen Kompetenzen, einen Ausgleich zu der vorausgegangenen Übung zum Leseverstehen anzubieten. Spontanes Formulieren in der Zielsprache In dieser Phase sollen die Schülerinnen und Schüler ihre stichpunktartig notierten Erkenntnisse zu je einem der Abschnitte des Aufgabenblattes (Eurotunnel, Arras und so weiter) mündlich zusammenfassen und in Kurzvorträgen präsentieren. Eventuell geschieht dies zunächst in Partnerarbeit und erst dann im Plenum. In diesem Fall wäre eine vorausgehende individuelle Besprechung der Ergebnisse wünschenswert, um zu verhindern, dass eventuell falsche Lösungen wiederholt ausgesprochen werden. Schreibanlässe Die Aufgaben 16 und 17 bieten vom Leseverstehen ausgehende Schreibanlässe, bei denen die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Vorlieben auszudrücken (16) oder ihre eigenen Interessen sprachlich durchzusetzen versuchen (Brief oder E-Mail in Aufgabe 17). Schriftliche Anfragen formulieren Je nach Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler kann zur Bearbeitung der Aufgabe 17 die als Download beigegebene Übersicht mit feststehenden Ausdrücken zum Schreiben eines förmlichen Briefes oder einer E-Mail zur Hilfestellung ausgegeben werden. Die infolge dieser Anfragen eingehenden Materialien können zu gegebener Zeit von den einzelnen Gruppen vorgestellt und im Klassenraum präsentiert werden. Authentische Quellen verstehen Die Beispiele für Lernzielkontrollen sind auch als weiterführende Übungen oder als Hausaufgabe geeignet. Textgrundlage sind Auszüge aus den Internetseiten, die von den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der gelenkten Recherche bearbeitet worden sind. Es handelt sich bei den Aufgabenstellungen um Auszüge aus Schulaufgaben im 3. Lernjahr, die außerdem Aufgaben zu Grammatik und schriftlicher Textproduktion enthielten; auf die Aufgaben zum Leseverstehen wurden maximal 25 von 95 Bewertungseinheiten vergeben. Schreibstile und Lesestrategien als Unterrichtsthema Voraussetzung für die Durchführung einer solchen Prüfung oder eines solchen Prüfungsteiles ist, dass im Vorfeld - beispielsweise in der Arbeit mit dem Lehrbuch - weitere Übungen zu verschiedenen Stilen und Strategien des Lesens stattgefunden haben.

  • Französisch
  • Sekundarstufe I

L'Étranger: Fragen an den Text

Unterrichtseinheit

Der weltberühmte Roman "L'Étranger" von Albert Camus wird bundesweit in vielen Französisch-Leistungskursen behandelt. Bisher wird die unterrichtliche Auseinandersetzung mit dem Text jedoch häufig darauf reduziert, eine Konkretisierung von Camus laienphilosophischer These über die Absurdität des Lebens zu sein. Dabei wirft der Roman noch eine Vielzahl anderer Fragen auf.In dieser Unterrichtseinheit erhalten die Lernenden die Gelegenheit, eigene Fragen an den Text zu stellen. Sie lernen Camus nicht nur als Philosophen, sondern als enttäuschten, linken Intellektuellen und modernen Schriftsteller kennen. Die Unterrichtseinheit versucht, einige Perspektiven aufzuzeigen, die dazu beitragen können, den Unterricht zu Camus' Roman stärker als bisher auf die Füße einer sorgfältigen fachwissenschaftlichen Fundierung zu stellen. Fachdidaktische Auseinandersetzung mit dem Roman Mit dem Aufsatz von Lieselotte Steinbrügge (Steinbrügge 2008) liegt eine hervorragende fachwissenschaftliche und fachdidaktische Auseinandersetzung mit dem Roman vor. Steinbrügge hat in ihrer Studie fast alle bis 2008 in Deutschland erschienenen fachdidaktischen Unterrichtsvorschläge zum Roman analysiert. Ihre Analyse ist bis heute noch nicht hinreichend auf ihre Konsequenzen für eine fachlich fundierte Unterrichtsgestaltung ausgewertet worden. Fachdidaktische Kritik von Steinbrügge Die drei grundlegenden Kritikpunkte von Lieselotte Steinbrügge an den bisher erschienenen Unterrichtsvorschlägen werden hier ausführlicher beschrieben. Ablauf der Unterrichtseinheit Ablauf der Unterrichtseinheit "L'Étranger" Die verschiedenen Phasen aus dem tabellarischen Ablaufplan werden auf dieser Seite noch einmal detaillierter beschrieben. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können erklären, wieso der Roman heute von vielen algerischen und arabischen Leserinnen und Lesern abgelehnt wird. gegen welche Weltbilder und Wertvorstellungen der Roman sich richtet und welche Desillusionierungsprozesse erklären können, dass der Romanheld allen Werten gegenüber indifferent geworden ist. dass der Roman keine Schöpfung eines vereinzelten genialen Schriftstellers ist, sondern als Element der literarischen Moderne gelesen werden kann. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nehmen unterschiedliche Bedürfnisse von Leserinnen und Lesern wahr. sind aufmerksam gegenüber möglichen Interaktionspartnern aus arabischen frankophonen Ländern und nehmen Anteil an ihrem Wohlergehen, indem sie die Bedeutung ernst nehmen, die die Geschichte kolonialer Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt noch heute in diesen Ländern hat. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen Online-Videoarchive wie zum Beispiel Youtube oder Dailymotion als Ort kennen, an denen historische Bild- , Film- und Textquellen recherchiert werden können. Fehlende koloniale Logik Die Fachdidaktik habe nicht zur Kenntnis genommen, dass sich hinter dem Mord am Strand eine koloniale Logik verbirgt: "Dass (...) 'keine logische Beziehung zwischen Fiktion und Kolonialgeschichte' existiert, wie ... behauptet, ist allerdings nicht richtig. (...) Dass die Wahl des Autors ... auf l'arabe fiel, dürfte sehr wohl etwas mit dem Unterbewusstsein des Kolonisten zu tun haben" (81). Konzentration auf Sinngebung Der Roman sei bislang mit Schülerinnen und Schülern nicht als Abkehr vom realistischen Erzählen gelesen worden, in dessen Zentrum ein Anti-Held steht, der Sinngebung radikal verweigert. Stattdessen würde im Französisch-Unterricht stets das Handeln des Protagonisten auf dessen Sinn befragt, was der eigentlichen Bedeutung des Romans entgegenlaufe: "L'Etranger ist kein realistischer Roman. Eine Schülerin hat dies im Chat auf einer Internetseite richtig erkannt: 'Meursault - un être qui manque de vraisemblance, même pour un personnage fictif'. Eine Lektürehaltung, die sich dieser Erkenntnis verschließt, muss am Text scheitern"(82). "An keiner Stelle wird den Schüler/innen das Wissen vermittelt, gegen welche Weltbilder sich der Roman richtet. Dabei wäre gerade dies wichtig für das Verständnis und die Voraussetzung, um einen kritischen Zugang zu L'Etranger zu finden"(83). Inkarnation des absurden Helden Sie kritisiert drittens, dass die Versuche, Meursault mithilfe von kurzen Auszügen aus Le Mythe de Sisyphe als Inkarnation des absurden Helden zu lesen, nicht dazu angetan seien, "die Philosophie des Absurden zu erläutern und die - seltsam einsilbigen - Ausführungen zu diesem Thema in den Unterrichtsmaterialien sprechen eine verwirrende Sprache", sodass die Schülerinnen und Schüler diese Aufgabe nur unter Rückgriff auf für sie leer bleibende Worthülsen, die noch dazu häufig am Text nicht zu belegen sind, bewältigen dürften. Die Tatsache, dass "in aktuellen ethischen Diskussionen Le Mythe de Sisyphe, der Essay, in dem die philosophischen Grundgedanken von L'Etranger explizit ausformuliert sind, keine Rolle mehr [spiele] und kein Klassiker [sei], der zum Lektürekanon des Ethik- oder Philosophieunterrichts gehören würde" (85) lege zudem nahe, auf eine Parallellektüre der beiden Texte konsequent zu verzichten. Die folgenden von Steinbrügge ausgewählten fragwürdigen Zitate aus Unterrichtshandreichungen führen in diesem Sinne einen recht überzeugenden Beweis: "La conscience qu'il a acquise de lui-même lui permet à la veille de sa mort de quitter son attitude passive pour transformer l'absurdité subie en revendication qui donne sens à sa vie" oder "Il a une conception fataliste du monde, mais est à la hauteur de sa souffrance et maîtrise la mort". Steinbrügge, Liselotte (2008): L'Etranger von Albert Camus. Über die Haltbarkeit eines Schulklassikers, in: Lendemains, Bd. 33 (Nr.130-131); 77-93. Anregungen für die Einstiegsdiskussion Die Lernenden sammeln und diskutieren ihre spontanen Fragen und erarbeiten erste mögliche Antworten. Hierfür bekommen sie zusätzlich Fragen zur Hand, die zu einer ersten Einstiegsdiskussion Anregungen geben können (Arbeitsblatt M1). Dieser Einstieg ist auch deshalb wichtig, um einen offenen Blick für die Lektürehaltung der Lernenden zu bewahren und um sie als Subjekte eines Lernprozesses und nicht als Objekte einer Belehrung zu behandeln. Bezug zu Heinrich Böll Letztlich folgt dieser Einstieg einer Idee von Heinrich Böll: "Die Zurückversetzung in die Zeit der Entstehung, in die politische, gesellschaftliche, weltpolitische und innenpolitische Situation geschieht sehr selten. Die Zeitlichkeit eines Autors, auch wenn er Goethe oder Hölderlin heißt, müsste aber das erste sein, das man zu vermitteln versucht, bevor man anfängt, ihn auszulegen, zu interpretieren ... Aber die erste Reaktion jedes lesenden Schülers und Studenten müsste spontan sein."(Heinrich Böll, In Leserbriefen wird sensibler reagiert, in: Hoven, Herbert (Hg.) (1985): Literatur und Lernen, Darmstadt, 160). Algerische Rezeption als Einstieg Als Einstieg in die gelenkte Analyse lesen die Lernenden einen kurzen Auszug aus einer kritischen algerischen Rezeption des Romans und erarbeiten Antworten auf die folgenden Fragen: Welche Argumente werden in kritischen Rezeptionen vorgebracht, um die These zu stützen, dass es sich bei Camus' "L'Etranger" möglicherweise um einen rassistischen Roman handelt? Welche Elemente des Romans erweisen sich bei einer kritischen Lektüre möglicherweise als Widerspiegelungen der kolonialen Gewalt? Hierzu sehen die Lernenden zunächst Auszüge aus der Reportage "L'ennemi intime" sowie aus dem Spielfilm "La bataille d'Alger" und lesen eine Reihe von Sachtexten. Im Anschluss erstellen Sie eine Tabelle, in deren linker Spalte Elemente der kolonialen Gewalt notiert werden. In einem nächsten Schritt notieren sie in der rechten Spalte mögliche Widerspiegelungen des Gewaltverhältnisses im Roman. Wie kann erklärt werden, dass ein Intellektueller wie Camus, der die Armut der algerischen Bevölkerung in sozialkritischen Reportagen kritisiert, im Roman den Arabern nur die Rolle von namenlosen Opfern gibt? Einsatz unterschiedlicher Medien Wichtig ist in dieser Phase des Unterrichts, möglichst viele unterschiedliche Medien einzusetzen, um den Lernenden den Gegenstand der Kritik, das französische Kolonialsystem, anschaulich zu machen. Hier kann eine medienpädagogisch fundierte Herangehensweise den Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass Online-Videoarchive eine Quelle historischer Dokumente von unschätzbarem Wert darstellen. Auf Videoplattformen wie www.youtube.com oder www.dailymotion.com finden sich eine Vielzahl von Videodokumenten, zum Beispiel die Spielfilme La Bataille d'Alger (von Gillo Pontecorvo, sorti en 1966) oder L'ennemi intime (von Florent Emilio Siri, France Maroc 2007, 102 Minutes) oder Dokumentarfilme wie L'ennemi intime von Patrick Rotmann (aus dem Jahr 2002, produziert für France 3). Teilweise sind die Videos französisch untertitelt. Gerade die ersten Minuten des Dokumentarfilms von Rotmann sind hoch interessant. Dort findet sich die Aussage eines ehemaligen Soldaten, der seit seinem Einsatz in Algerien noch immer ein so großes Bedrohungsgefühl hat, dass er nicht ohne Pistole schlafen kann. Parallelen zu Meursault sind hier unübersehbar, stellt sich doch die Frage, wieso er eine Pistole an den Strand mitnimmt, an dem er den mit einem Messer spielenden aber letztlich wehrlosen Araber tötet. Die Antwort von Schülerinnen und Schülern, die den Beginn des Dokumentarfilms gesehen haben, könnte lauten: "Weil sich Meursault von den Algeriern bereits Ende der 30er Jahre so bedroht fühlt, wie französische Soldaten in der Hochzeit des Algerienkrieges und Jahre danach". Es gilt, mit den Schülerinnen und Schülern einen Weg zu finden, die online zugänglichen Bild- , Film- und Textquellen zu sichten und zu präsentieren. Hierfür ist sicher mindestens eine Doppelstunde vorzusehen. Schwerpunkt auf Rezeption des Romans Die Idee, im Unterricht von der Rezeption des Romans auszugehen, folgt einer kritischen Anmerkung von Günter Grass zum Literaturunterricht: "Literatur in deutschen Schulen ist ... eigentlich immer ein Alptraum gewesen ... es herrscht die Interpretationssucht ... es ist im Grunde eine Aufforderung zum Opportunismus, weil die Schüler unter Leistungsdruck versuchen herauszuhören, welche Interpretation ist denn die des Lehrers. Es gibt keine hundertprozentigen Lösungen ... wenn man anfängt, bestimmte Vorgänge, Entwicklungen ... deutlich zu machen ... auch nach Hintergründen fragt: Wie ist eigentlich ein Roman wie 'Der Stechlin' ... entstanden? ... Das wäre doch interessant, setzt ein bisschen Arbeit voraus, ein paar Rezensionen ausgraben ist nicht so schwierig. Wie ist dieser Roman aufgenommen worden?" (Günter Grass, Von morgens bis abends mit dem deutschen pädagogischen Wahn konfrontiert, in: Hoven, Herbert (Hg.) (1985): Literatur und Lernen, Darmstadt, 150f.). Anwendung Im Sinne einer als Anwendung von Wissen verstandenen Kompetenzorientierung kann das Gerichtsverfahren simuliert werden, bevor der zweite Teil gelesen wird. Hier bietet sich an, die Anklage eines rassistisch motivierten Mordes zum Ausgangspunkt zu nehmen, da das Vorwissen aus den Unterrichtsstunden hier verwendet werden kann. Im Vergleich mit diesem sozialkritisch gewendeten Gerichtsverfahren wird den Lernenden beim Lesen des zweiten Teils des Romans umso deutlicher werden, dass das Opfer im Gerichtsprozess keine Rolle mehr spielt. Anregungen für diese Phase finden sich in der Unterrichtseinheit L'Etranger: Est-ce que Meursault aurait pu se sauver? Gelenkte Lektüre Die Schülerinnen und Schüler lesen den zweiten Teil des Romans und arbeiten die Anklagepunkte heraus, die dort erhoben werden. Hier wäre wichtig, darauf hinzuweisen, die Reaktion von Meursault auf die gegen ihn erhobenen Anklagepunkte stichpunktartig zu notieren. Deutlich wird im zweiten Teil nämlich zweierlei: Dass die im ersten Teil verschwundenen Werte (Meursault beurteilt sein Handeln nicht nach Wertmaßstäben, er lebt in den Tag hinein und macht die Erfahrung, dass man auch ohne Wertmaßstäbe ein gutes Leben führen kann) plötzlich mit großer Macht auftauchen und sich gegen den Protagonisten wenden. Dass der Protagonist, obwohl er in Lebensgefahr schwebt, dennoch jede Auseinandersetzung mit den Wertvorstellungen der anderen verweigert. In diesem Sinn verweigert er konsequent und radikal jede Wertsetzung und beharrt auf seiner Freiheit als Individuum. Reaktion von Meursault auf Wertsetzungen Anhand von zentralen Textpassagen wird die Reaktion von Meursault auf Wertsetzungen noch einmal systematisch betrachtet: sa réaction face à la mort de sa mère sa réaction face à la demande en mariage de Marie sa réaction face à la violence de Sintès a réaction face à l'accusation sa réaction face à la tentative de l'aumônier de lui parler de Dieu sa réaction face à la vie de l'arabe sa réaction face à sa propre mort sa réaction face à la chaleur et au soleil Spiegelstruktur des Romans Deutlich wird hier die absolute Indifferenz von Meursault gegenüber allen traditionellen Werten der bürgerlichen Gesellschaft: 1. Familie, 2. Liebe, 3. Gewaltverbot, 4. Rechtssystem, 5. Religion, 6. Leben und 7. Tod. Nur die Naturgewalt Sonne hat noch einen Einfluss auf sein Handeln beziehungsweise der Zufall, dass es an diesem Tag gerade so unerträglich heiß war. Zudem wird die "Spiegelstruktur des Romans", die Polarisierung in einen wertfreien ersten Teil und einen traditionell wertenden zweiten Teil, verdeutlicht. Erarbeiten von Erklärungen In den folgenden Stunden erarbeiten die Lernenden Erklärungen dafür, warum Camus Meursault als eine allen etablierten Wertvorstellungen gegenüber indifferente Figur gestaltet hat. Zunächst führt dies zu einer ideengeschichtlichen, ideologiekritischen Erklärung, indem die Lernenden den Desillusionierungsprozess der europäischen Linken in den 30er Jahren erarbeiten (M4). Hier wird deutlich, dass positive Wertsetzungen und politische Hoffnungen in die sozialistische Arbeiterbewegung, die UDSSR oder die französische Republik durch eine Reihe von Ereignissen so geschwächt worden sind, dass sicher geglaubte Werte sich plötzlich in ihr Gegenteil verkehrten. Aus der UDSSR, die zuvor die Werte "espérance" und "progrès" verkörperte, wurde in der öffentlichen Wahrnehmung eine "dictature", ein "pays courbé et terrorisé" und so weiter. Bezug zu Ideen von Peter V. Zima Dieser Ansatz folgt einigen Ideen von Peter V. Zima (Roman und Ideologie. Zur Sozialgeschichte des modernen Romans, München 1986), der den "Etranger" im Kontext anderer moderner Romane deutet: Wie Sartres "La nausée" (Paris 1938) verarbeite auch Albert Camus' "L'Étranger" (1939-40) die von den europäischen Intellektuellen der 20er und 30er als bedeutsam wahrgenommenen ideologischen Konflikte und die Krise der Sprache (Zima 1999, 156). Sie reagierten damit auf einen nachhaltigen kulturellen Wandel in Europa, der zunehmend als krisenhaft empfunden wird: Während im 19. Jahrhundert ein traditionelles Wertesystem zur Verfügung stand, an dem sich die Menschen orientierten, sei es durch die Propaganda- und Kriegsschlachten vor und nach dem 1. Weltkrieg zu einer Entwertung der Worte und Werte gekommen, die durch die immer deutlicher sichtbar werdende Sprache der Werbung und der Technisierung der Sprache und der Gesellschaft weiter beschleunigt worden sei. Begründung für die von Camus verwendete Sprache Schriftsteller und andere Intellektuelle beklagten die Ideologisierung des humanistischen Erbes, eine unglaubwürdig gewordene Kultur, die humanistische Rhetorik der Sozialdemokratie, die Zerstörung qualitativer (ästhetischer, ethischer und kognitiver) Werte durch den Tauschwert (vgl. Zima 1999, 145, 161). In der sprachlichen Situation, mit der es Camus und andere Schriftsteller und Intellektuelle Ende der 20er und 30er Jahre zu tun hatten, nach dem Ende des 1. Weltkrieges und kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges, hätten die Weltanschauungen und "kollektiven Sprachen" (Zima 1999, 207) ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt. In einer solchen Situation habe der Romancier auf die Übernahme einer "kranken Sprache" (Sartre ) verzichten wollen, die erkrankt sei, "weil ihre Wörter und die durch sie ausgedrückten Werte durch kommerziellen und ideologischen Mißbrauch "ausgehöhlt wurden"(Zima 1999, 207). Camus wolle die Menschen von der ideologischen (hegelianischen) Teleologie des "récits écrit à l'avance", ähnlich wie Nietzsche und später Bloch (siehe Ernst Bloch, Hegel und die Anamnesis, in: ders. Auswahl, Frankfurt 1967), Adorno und Althusser befreien. Erläuterung der Arbeitsmaterialien In den vorliegenden Materialien wird die Wertkrise hier, anders als Zima dies vorschlägt, auf politische Vorgänge bezogen. Denkbar wäre auch ein Einbezug von kultur- und sprachkritischen Texten, beispielsweise von Karl Kraus. Dann folgt eine biografische Erklärung, in der deutlich wird, dass Camus einen typischen Desillusionierungsprozess durchlaufen hat, den mit ihm viele andere Linksintellektuelle erleiden mussten, für die alle Werte, an die sie zuvor geglaubt hatten, plötzlich unglaubwürdig wurden. Anhand wichtiger Zitate aus Camus' Tagebüchern wird der Desillusionierungsprozess spürbar und erklärbar. Danach folgt eine literaturgeschichtliche Erklärung, indem Ähnlichkeiten zu anderen Texten der literarischen Moderne gesucht und beschrieben werden. Literatursoziologische Erklärung als Abschluss Abschließend erfolgt eine literatursoziologische Erklärung auf der Basis einiger Thesen von Lucien Goldmann, der Meursault mit Helden aus Romanen des 19. Jahrhunderts vergleicht und feststellt, dass Romane wie "L'Etranger" in realistischer Weise darstellen, dass die Menschen in der entwickelten, modernen, spätkapitalistischen Gesellschaft mehr und mehr ihre Handlungsfreiheit verlieren und den Dingen ähneln, die sie produzieren und die am Ende mächtiger werden, als die Menschen selbst. Abschluss In der letzten Phase blicken die Lernenden zurück auf die in der Einstiegsstunde gesammelten spontanen Fragen und prüfen kritisch, ob sie auf ihre Fragen differenziertere, fundiertere und befriedigendere Antworten formulieren können als zu Beginn des Unterrichts.

  • Französisch
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

Hypersoil - "Boden" im Sachunterricht

Unterrichtseinheit

"Nicht nur die Schwerkraft verbindet uns mit dem Boden unter unseren Füßen, vielmehr ist ohne Boden eine Realisation des Phänomens Leben in seinen vielfältigen Formen nicht möglich. Fruchtbarer Boden, auf dem Pflanzenwachstum und Nahrungsmittelproduktion möglich sind, ist die Grundlage menschlicher Existenz." Bildungspolitische Forderungen nach naturwissenschaftlicher Grundbildung sind - nicht erst seit PISA - laut geworden. Die Institute für Didaktik in Münster und Dortmund haben in Kooperation mit dem Studienseminar für die Primarstufe in Münster eine hypermediale Lern- und Arbeitsumgebung zum Themenfeld "Boden im Sachunterricht" ins Netz gestellt. Die Lern- und Arbeitsumgebung HYPERSOIL bietet Lehrerinnen und Lehrern der Grundschule und Sekundarstufe I ein breitgefächertes Angebot an Unterrichtseinheiten, gespickt mit wichtigen Sachinformationen und weiterführenden Medientipps. Gleichzeitig kann sie auch von den Schülerinnen und Schülern im Unterricht genutzt werden. Fachleute aus den Bereichen, Biologie, Sachunterricht, Geologie und Wirtschaftsinformatik haben dazu vier Themenkomplexe als Bausteine miteinander vernetzt. Bodeninformationen Im Bereich Bodeninformationen sind Basisinformationen zu den Bereichen "Bodeneigenschaften", "Bodentiere", "Bodenflora" oder "Bodenentwicklung" gesammelt, die wichtig für die Unterrichtsvorbereitung sein können. Zu Beginn gibt es dort eine Erklärung beziehungsweise Definition des Begriffs "Boden". Welche Bedeutung hat der Boden und welche Bodenkörper gibt es? Klar, dass dieser wissenschaftliche und anspruchsvolle Teil ausschließlich für Lehrkräfte und nicht für die Schüler und Schülerinnen gedacht ist. Bodenwerkstatt Zum direkten Einsatz im Unterricht werden fertige "Werkstätten" zum Ausdrucken angeboten. Interessiert man sich beispielsweise für den Regenwurm, erfährt man unter dem Punkt "Bodentiere", dass es "den" Regenwurm gar nicht gibt, sondern dass viele Arten von Würmern in den jeweiligen Bodenschichten vorhanden sind. Ein Überblick über die Bodenfauna erklärt, welche Tiere in welcher Bodenschicht leben. Klickt man weiter, findet man auch die notwendigen Sachinformationen über den "Regenwurm". Eine Regenwurmwerkstatt, befindet sich zurzeit noch im Aufbau. Unter den "weiterführenden Informationen" gelangt man zu "Versuchen", einer "Bodentierkartei", und bekommt "Geschichten und mehr" angeboten. Fertig sind die "Assel-Werkstatt" und die Werkstatt "Boden erleben und begreifen". Boden im Unterricht Klar, dass bei einer Unterrichtseinheit zum Thema "Boden" didaktisches Hintergrundinformationen nicht fehlen dürfen. Welche Relevanz hat das Thema? Wo findet man die Legitimation in den Lehrplänen und Richtlinien? Dies erfährt man in diesem Bereich, der allerdings ebenfalls zum Teil noch unfertig ist. Medien & Materialien Das Angebot in dieser Rubrik reicht von Fachliteratur zur Unterrichtsvorbereitung über Materialien für den Einsatz im Unterricht, Printmedien für Kinder, audiovisuelle Medien und Downloads bis zu externen Links anderer Anbieter. Die Medien sind genau strukturiert und sortiert nach Typen. Praktisch, dass die Filme direkt mit den FWU-Nummern ausgezeichnet sind. So ist ein schneller Zugriff bei der Ausleihe in den Medienzentren möglich. Die Website ist eine Bereicherung für die Unterrichtsvorbereitung in der Grundschule und der Sekundarstufe I. Die Seite ist übersichtlich und die Vernetzung der Bereiche ermöglicht einen schnellen Zugriff. Verzichtet wird glücklicherweise auf überflüssigen "Schnick-Schnack". Die zur Verfügung gestellten Informationen erscheinen durchweg wissenschaftlich fundiert. Was ich vermisst habe, sind Seiten für die "Kinderhand", wie sie in der Projektbeschreibung angekündigt werden. Die Texte sind für Kinder zu anspruchsvoll und zu lang. Die Site selbst ist nicht hypermedial. Sie gibt lediglich Tipps zur Verwendung unterschiedlicher Medien, durch deren Zusammenwirken im Rahmen einer Unterrichtseinheit eine hypermediale Lernumgebung geschaffen werden kann. Dr. Gesine Hellberg-Rode vom Institut für Didaktik der Biologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist die Projektleiterin von Hypersoil. Für Lehrer-Online hat sie einige Fragen zum Projekt beantwortet: Lehrer-Online: Das Projekt "Hypersoil" wurde vor drei Jahren im Rahmen einer Ausschreibung begonnen. Aus welchem Anlass und aus welchem Grund haben Sie beschlossen daran teilzunehmen? Hellberg-Rode: Das Projekt wurde im Ausschreibungsschwerpunkt "Hochschulen in multimedialen Netzwerken - Neue Medien in Schulen und Hochschulen" vom Kompetenznetzwerk Universitätsverbund MultiMedia (UVM) NRW vom 1. Mai 2001 bis Ende 2002 gefördert. Ein wesentlicher Grund für unsere Beteiligung war der Wunsch, eine internetbasierte Hypermedia-Arbeitsumgebung zu entwickeln, die fachliche Grundlagen, fachdidaktische Anforderungen und lerntheoretische Erkenntnisse inhalts- und prozessbezogen so integriert, dass sie von Studierenden, Lehrenden und Lernenden gleichermaßen für interaktive Prozesse solider Wissenskonstruktion genutzt werden kann. Lehrer-Online: Das Projekt findet fachbereichsübergreifend statt. Welche Vorteile ergeben sich dadurch? Hellberg-Rode: Durch intensive Kooperation zwischen Wissenschaftlern und Praktikern aus unterschiedlichen Bereichen ist es möglich, das Themenfeld der Hypermedia-Arbeitsumgebung aus unterschiedlichen Perspektiven zu erschließen und verschiedenen lebensweltlich bedeutsamen Aspekten Rechnung zu tragen. Lehrer-Online: Sind Lehrkräfte alleine mit den Inhalten der Seiten beschäftigt oder lernen sie auch den Umgang mit den neuen Medien, zum Beispiel die Erstellung und Gestaltung von HTML-Seiten? Hellberg-Rode: Durch Nutzung der Hypermedia-Arbeitsumgebung können sich die Anwender ein umfassendes Themengebiet auf individuell unterschiedlichen Pfaden - orientiert an ihren Bedürfnissen und Voraussetzungen - erschließen. Dabei können ganz unterschiedliche Ziele und Kooperationsstrukturen verfolgt werden. Natürlich lernen die Anwender dabei auch den Umgang mit neuen Medien, aber nicht die Gestaltung entsprechender HTML-Seiten. Das war nicht unser Ziel. Lehrer-Online: Wie läuft die Zusammenarbeit der Studenten und Studentinnen sowie anderen Fachkräfte ab? Gibt es verschiedene Arbeitsgruppen? Hellberg-Rode: Wir setzen die Arbeitsumgebung in der universitären Lehrerbildung - speziell für die Fächer Sachunterricht, Biologie und Geographie - zur Vorbereitung entsprechender Unterrichtsprojekte und in der Lehrerfortbildung ein. Lehrer-Online: Zum Inhalt: Warum haben Sie gerade das Thema "Boden" gewählt? Hellberg-Rode: Für die Konzentration auf das Themenfeld "Boden" haben unter anderem folgende Gründe eine Rolle gespielt: Boden stellt eine wesentliche Lebensgrundlage für die Menschen dar und ist zugleich ein wichtiger Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen. Boden ist ein lebensweltlich wie ökologisch hoch interessantes Phänomen, das zahlreiche Ansätze für eine disziplinübergreifende, problem- und handlungsorientierte Bearbeitung in der Schule offeriert. Boden spielt eine zentrale Rolle in der Umweltdiskussion, speziell im Kontext nachhaltiger Entwicklung (Agenda 21). Wurden die Unterrichtseinheiten in der Schule erprobt? Ja, natürlich. Die Werkstattmaterialien, Arbeitsblätter und Versuche werden fortlaufend überarbeitet und ergänzt. Welche hypermedialen Bestandteile bietet die Homepage? Textdokumente (Sachinformationen, Arbeitsblätter, Versuchsanleitungen) Grafiken, Bilder, Filmsequenzen und Links. Welche Zielgruppe bedient die Homepage? Können hier auch Schülerinnen und Schüler, besonders Grundschüler, nach Informationen suchen? Unsere primären Zielgruppen sind Studierende und Lehrerkräfte. Weite Teile sind aber so konstruiert, dass sie auch von den Lernenden genutzt werden können beziehungsweise sogar sollen, und zwar schon in der Primarstufe. Wie wird das Projekt weiter fortgesetzt? Welche konkreten Pläne gibt es? Die Projektförderung ist Ende 2002 ausgelaufen. Je nach verfügbaren Ressourcen versuchen wir die Arbeitsumgebung durch Beteiligung von Studierenden und Lehrerkräften weiterzuentwickeln. Ich will aber nicht verschweigen, dass diese Entwicklung ziemlich arbeitsintensiv ist. Frau Hellberg-Rode, vielen Dank für diese Informationen!

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Geographie / Jahreszeiten / Technik / Sache & Technik
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Asterix multilingual

Unterrichtseinheit
14,99 €

Wer kennt sie nicht, die berühmten Gallier, die den Römern das Fürchten beibringen? Seit Jahrzehnten begeistern Comics und Filme um Asterix und Obelix die ganze Welt. Auch die Nutzung diverser internationaler Websites mit aktuellen News können ein Highlight für einen fächerübergreifenden abwechslungsreichen Unterricht in Latein in Kooperation mit den modernen Fremdsprachen sein. Die Einheit richtet sich an die Sekundarstufe I/II und kann ergänzend zur Caesar-Lektüre in Klasse 10/11 eingesetzt werden. Waren die Asterix-Originale noch in französischer Sprache verfasst, so führte der Siegeszug der von René Goscinny und Albert Uderzo erfundenen Abenteuer zur Übertragung der Comics in heute mehr als 120 Sprachen und Dialekte. Neben den modernen Fremdsprachen kam dabei auch das Lateinische für einige Asterix-Bände zum Einsatz. Aufgrund der vielsprachigen Verfügbarkeit der Comics, aber auch wegen des enthaltenen realienkundlichen Fundus rund um Römer und Gallier sowie diverser anachronistischer Anspielungen bietet sich eine sinnvolle Integration multilingualer Asterix-Versionen in den modernen Lateinunterricht geradezu an. Als römisch-gallische Kriege werden eine Reihe kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen dem Römischen Reich und einigen keltischen Stämmen um 400 v. Chr. bezeichnet, die die Römer auch Gallier nannten. Die Gallier drangen von Norden nach Italien ein und versuchten mehrfach, die Stadt Rom zu erobern. Nach einigen Jahrhunderten Konflikten blieben die Römer siegreich und eroberten zunächst ehemalig keltische Gebiete in Oberitalien und schließlich Gallien im heutigen Frankreich, Belgien , Luxemburg und Teilen der westlichen Schweiz . Die sicher berühmtesten Kelten existieren heutzutage lediglich auf Papier oder virtuell in Film und Internet: Asterix und Obelix und alle anderen Bewohner eines tapferen kleinen Dorfes gehören dazu. Sie sind die Protagonisten in den von Albert Uderzo und René Goscinny , ab Band 35 dann von Jean Yves Ferri und Didier Conrad, ab Band 40 zusammen mit Fabrice Fabcaro als Texter ( Die weiße Iris ) kreierten französischen Asterix-Comics, die sich in der ganzen Welt mehr als 400 Millionen Mal verkauften. Nichtsdestotrotz betreiben renommierte Altertumsforscher immer wieder Quellenforschung, weil die Comicserie auf überraschende Art und Weise auf historisch belegbaren Fakten wurzelt . Die charakteristische Konstellation der Asterix-Bände ist fiktiv und historisch keinesfalls allumfassend belegt. Schließlich sind die Comichelden der Idee ihrer beiden Schöpfer entsprungen, dass nicht das komplette Gallien von Julius Cäsar okkupiert worden war. Das geniale Künstlerpaar schuf vielmehr im 1961er Startheft "Asterix der Gallier" ein keltisches Dörfchen auf dem heutigen Gebiet der Bretagne (Aremorica) , das sich im ständigen erbitterten Widerstand zum feindlichen Rom befand. Ihrer künstlerischen Freiheit verdanken wir, dass die Historie der Kelten hier mit Spaß genau andersherum erzählt wird, als sie in den "Commentarii de bello Gallico" des Gaius Julius Caesar nachzulesen ist. Eine multimediale, interdisziplinäre Unterrichtseinheit beziehungsweise ein derartiges Projekt rund um Asterix & Co eröffnen diverse Akzentsetzungen, die dem multilingualen historischen geographischen oder sportlichen Aspekt (Asterix Olympius verfilmen ) Rechnung tragen. Sprachliche Synergien gepaart mit Geschichts- und Geographiewissen auf der Basis medialer Kompetenz können so im Sinne einer innovativen Fachdidaktik im Fach Latein eine sehr belebende Bereicherung in der Spracherlernung sowie bei der Caesar-Übergangslektüre darstellen. Die Gewinn bringende Verknüpfung klassischer und moderner Sprachen gelingt aufgrund der hervorragenden Quellenlage und des ungebrochenen Schülerinnen- und Schülerinteresses an den Asterix-Abenteuern in hervorragender Weise. Zudem können bei der Integration der Asterix-Medien in den Lateinunterricht historische Kenntnisse rund um die Römer, Gallier, Griechen etc. auch auf unkonventionelle Weise überprüft, erweitert und gefestigt werden. Die einzelnen je nach Lernniveau individuell modifizierbaren Unterrichtsbausteine sind in beliebiger Reihenfolge konkretisierbar. Multilinguale Textvergleiche Die Standardeinleitungen der Asterix-Comics bzw. die Kurzcharakteristiken der Protagonisten zu Beginn jedes Comic-Bandes sind idealer Ausgangspunkt zur Erstellung multilingualer Arbeitsblätter. Die Internet-Recherche, die Nutzung diverser online-Wörterbücher und die Kreation optisch ansprechender Steckbriefe ermöglichen hierbei auch eine multilinguale didaktische Variante. Ausgehend von der lateinischen Fassung erarbeiten Lernende der Sekundarstufe I je nach eigenen Sprachkenntnissen eine französische, englische, spanische etc. Fassung (vergleiche den Erfahrungsbericht Asterix Olympius verfilmen mit Arbeitsmaterial auf Lehrer-Online). Asterix Internet-Rallye Die oft amüsanten Namen der Gestalten der Asterix-Comics und -Filme , die international in mannigfacher Variation zu beobachten sind, regen zur einer vor allem für jüngere Lernende spannenden Internet-Rallye an. Mit detektivischem Spürsinn gilt es, z. B. die lateinischen, spanischen, rätoromanischen, ja Esperanto-Entsprechungen zu den bekannten Benennungen der deutschen Fassung aufzuspüren. Als fakultative Arbeitsanweisung bietet sich zudem bei Wörtern lateinischer Herkunft die Frage nach der Etymologie und damit der Bedeutung der Namen an (zum Beispiel Cantorix – cantare = singen). Das häufige Suffix – ix (gallisch "rix"= König) sollte dabei als typisch gallische Wortendung, die auch bei der Caesar-Lektüre begegnet (z. B. Vercingetor ix , Orgetor ix ) thematisiert werden. (A 3: Asterix und Co international) Mit Asterix auf virtuelle Reise gehen Kaum ein anderer Comic-Held hat dank des Einfallsreichtums seiner Erfinder so viele Reisen unternommen wie Asterix. Abgesehen von seinem Heimatland Gallien hat er u. a. auch Spanien, die Schweiz, Britannien, Griechenland, den Orient und sogar Amerika aufgesucht. Virtuell können diese Abenteuer durch Arbeitsblätter (zum Beispiel Römerspuren in Britannien Latein/Englisch , oder Tour de France/ Iter Gallicum Latein-Französisch ) lebendig werden. Multilingua-Sprichwort-Mix Die in den Asterix-Comics häufig vorkommenden Sprichwörter werden multilingualen Entsprechungen in einem Arbeitsblatt zugeordnet. Dadurch wird die Sprachkompetenz im Lateinischen, aber auch zu romanischen und der englischen Sprache sowie Esperanto erweitert. Asterix-Quiz Deutsch, Latein oder multilingual Ein Asterix-Quiz kann zudem eine interessante Bereicherung des Lateinunterrichts sein. In der deutschen, englischen, französischen oder auch lateinischen Version eröffnet sich so eine weitere didaktische Facette der Behandlung der Thematik unter multilingualem Aspekt. Sie stößt bei Lernenden auf großes Interesse, fördert den Lerneifer und erweitert spielerisch das Wissen rund um Asterix & Co. Asterix-Homepage (pagina domestica Asterigis) Die Erstellung einer Homepage zur Asterix-Thematik ist eine zeitintensive lohnende Unterrichtsalternative, die am Ende einer entsprechenden Unterrichtseinheit der Ergebnissicherung dienen beziehungsweise als Projekt fächer- und klassenübergreifend durchgeführt werden kann. In arbeitsteiliger Gruppenarbeit können unter anderem folgende inhaltliche Schwerpunkte realisiert werden: Vorstellung der Asterix-Erfinder Goscinny und Uderzo (beziehungsweise deren Nachfolger) sowie der wichtigsten Comic-Gestalten in Deutsch/Latein Multilingualer Textvergleich ausgewählter Passagen eines Bandes Präsentieren von internationalen Asterix-Rezepten zum Nachmachen Bildergalerie mit selbstkreierten Zeichnungen Kurzes lateinisches oder multilinguales Asterix-Hörspiel beziehungsweise Asterix-Video Erstellen eines Asterix-Newsletters (epistula Asterigis) Konzeption eines Gästebuches (liber amicorum). Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass die Abenteuer von Asterix & Co weltweit in über 120 Sprachen und Dialekte übertragen wurden. sollen die international divergierende Nomenklatur den Comic-Helden zuordnen und erklären können. ihre geographischen und historischen Kenntnisse rund um Römer und Gallier spielerisch festigen und erweitern. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen den historischen Hintergrund der Asterix-Comics durch Internetrecherche kennenlernen. die Standard-Comic-Einleitung und die internationalen Bezeichnungen (eventuell auch die Charakterisierungen, siehe Asterix Olympius verfilmen ) der Hauptfiguren multilingual dank ihrer Lateinkenntnisse und Internet-Wörterbüchern vergleichen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler in einem Projekt eine eigene multilinguale Asterix-Homepage in Paar- beziehungsweise Gruppenarbeit erstellen. eventuell auf der Basis eines Asterix-Bandes ein lateinisches, bi- oder multilinguales Hörspiel- oder Filmskript verfassen und praktisch umsetzen.

  • Latein / Französisch / Englisch / Spanisch / Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

L'Etranger: Est-ce que Meursault aurait pu se sauver?

Unterrichtseinheit

Diese handlungsorientierte und literatursoziologische Unterrichtsreihe hat die koloniale Gewalt in Albert Camus' Roman "L'Etranger" (1942) zum Thema.Camus' Roman gilt üblicherweise als Ausdruck der Revolte gegen die Absurdität eines Lebens, das von gesellschaftlichen Zwängen geprägt ist. Es kann jedoch auch gefragt werden, welche Konsequenzen sich aus der Blindheit des Protagonisten Meursault gegenüber der kolonialen Gewalt ergeben. Sie wird im Roman von Meursaults ?Freund? Raymond Sintès ausgeübt, der die Algerier skrupellos ausbeutet und unterdrückt. Die Leitidee der vorliegenden Unterrichtseinheit zeigt, dass es für Meursault zum Verhängnis wird, sich nicht von der kolonialen Gewalt zu distanzieren. Dies gelingt ihm nicht, weil er als Mitglied der Schicht der Kolonialherren selbst Teil dieses Gewaltverhältnisses ist und seine einseitig koloniale Sichtweise nicht erkennen kann. Unterrichtsthema Fremdenfeindlichkeit «L'Etranger» gilt als einer der meistgelesenen französischen Romane. Betrachtet man die Rezeption des Werkes in Algerien, so ist festzustellen, dass Camus' Darstellung der algerischen Bevölkerung dort noch heute mit Misstrauen begegnet wird. So beispielsweise in dem folgenden Ausschnitt aus einem Artikel der algerischen Tageszeitung Et Watan: «Il est temps de le souligner, l'œuvre de Camus est trempée dans le déni et le mépris colonial envers les indigènes. Ainsi, dans La peste, « les Arabes » ne sont jamais nommés. Dans L'Etranger, ils apparaissent sous la caricature de « l'Arabe fourbe », « sans densité et sans famille », une lame effilée à la main." (El Watan, 5 février 2010) Methoden selbstständige Lesephasen Rollenspiel Bearbeitung eines WebQuests literaturanalytische Unterrichtsgespräche lernwegbegleitende diagnostische Tests zur Vorbereitung auf die Lernkontrolle Anmerkungen und Ablauf Fachwissenschatliche Vorbemerkungen Die Unterrichtseinheit befasst sich mit den Gewaltverhältnissen in Kolonialsituationen und versucht, die Situation von Meursault auf die Gegenwart zu übertragen. Ablauf und Arbeitsmaterialien - Teil 1 Im ersten Teil der Sequenz bereiten die Lernenden ein Rollenspiel vor, führen es auf und werten es anschließend aus. Ablauf und Arbeitsmaterialien - Teil 2 In Teil 2 erfahren die Lernenden Näheres zum historischen Kontext der Geschichte und überprüfen ihr angewandtes Wissen. Die Schülerinnen und Schüler simulieren in einem Rollenspiel einen Revisionsprozess und einigen sich auf ein neues Urteil. erweitern ihre Kompetenz im Leseverstehen und im Sprechen auf der Kompetenzstufe B2, da sie die Hauptinhalte eines komplexen literarischen Textes sowie mehrerer Online-Sachtexte über die koloniale Gewalt verstehen und diskutieren. äußern sich in einem Rollenspiel spontan und fließend über den Inhalt des Textes und über die Frage der Schuld von Meursault. entnehmen aus dem Romantext die notwendigen Informationen, um die Simulation einer Gerichtsverhandlung vorzubereiten, die dem Handlungsverlauf des Romans nicht widerspricht, sondern Leerstellen ergänzt. äußern und begründen ihren eigenen Standpunkt zu der Schwere der Schuld, die Meursault auf sich geladen hat, und leiten aus ihrer Stellungnahme ein für sie angemessenes Gerichtsurteil ab. erfassen durch den zweiten Teil des Romans die in erster Linie durch einen autoritär-konservativen Moralbegriff begründete Entscheidung für eine Verurteilung zum Tode und vergleichen diese Begründung mit dem von ihnen selbstständig erarbeiteten Gerichtsurteil. bearbeiten einen WebQuest und entnehmen aus Online-Sachtexten Informationen, die es ihnen erlauben, Meursaults Mord als Teil eines kolonialen Gewaltverhältnisses zu entschlüsseln. nennen als einen der Gründe für das tragische Ende Meursaults die Tatsache, dass dieser es versäumt, dieses koloniale Gewaltverhältnis zu erkennen und sich von ihm zu distanzieren. Gewaltverhältnisse in Kolonialsituationen Bei Camus erscheinen dem Protagonisten Meursault die Algerierinnen und Algerier nicht als gleichwertige Subjekte, sondern als namenlose Objekte eines scheinbar naturwüchsigen Gewaltverhältnisses - und dies obwohl ihm die Kolonialsituation und ihre Probleme bewusst waren (Material 16). Verzerrte Sicht auf die Kolonialsituation Meursault, so die im Roman angelegte Begründung, tötet den Araber am Strand zufällig und ohne Grund - unter dem Einfluss der großen Hitze und der sengenden Sonne. Dass eine solche Begründung ein gesellschaftlich produziertes Gewaltverhältnis, nämlich das zwischen Kolonisatoren und Kolonisierten, ausblendet, ist von der Literaturwissenschaft eingehend untersucht worden (siehe Links zum Thema und Literatur ). Die in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Camus' verzerrter Sichtweise auf die Kolonialsituation gewonnenen Erkenntnisse zu "L'Etranger" scheinen in der fachdidaktischen Arbeit noch nicht verwertet worden zu sein. Im Folgenden soll exemplarisch gezeigt werden, wie eine solchermaßen literatursoziologische Herangehensweise für eine Auseinandersetzung mit dem Roman fruchtbar gemacht werden kann. Gesellschaftliche Erwartungen Camus' Roman gilt üblicherweise als Ausdruck der Revolte eines Individuums gegen die Absurdität eines Lebens, das von gesellschaftlichen Zwängen geprägt ist, die keiner rationalen Überprüfung standhalten. "Der Mensch ist einer nicht durchschaubaren Welt ausgeliefert; keine Hoffnung auf Transzendenz, keine Hoffnung auf Erkenntnis einer ewig gültigen Wahrheit", so eine gängige Deutung der zentralen Romanaussage. Diejenigen, die sich im Besitz solcher ewig gültigen Wahrheiten glauben, bestrafen mitleidlos jene, die sie in Frage stellen. So wird Meursault Opfer seiner konsequenten, nahezu anarchistischen Haltung ( Camus Yoyeu ), keine der gesellschaftlichen Erwartungen zu erfüllen, die an ihn gerichtet werden. Leicht hätte er sein Leben retten können, wenn er im Gerichtsprozess Mitleid mit dem Opfer und Reue für sein Verhalten zumindest vorgespielt hätte. Verhaltensweisen in der heutigen Gesellschaft Eine solche durchaus relevante Deutung des Romans ist im Sinne einer motivierenden Problem- und Schülerorientierung des Literaturunterrichts für die Lerngruppe zu aktualisieren. Ausgehend von der Frage, wie Meursault hätte gerettet werden können, soll erstens gefragt werden, welche Verhaltensweisen von ihm abverlangt wurden und welches Verhalten heute noch immer von uns unter Androhung von Strafe gefordert wird. Zweitens muss gefragt werden, welche Konsequenzen sich aus Meursault Blindheit gegenüber der kolonialen Gewalt ergeben, die im Roman von Raymond Sintès ausgeübt und symbolisiert wird. Feedback-Kultur Die methodische Strukturierung der Unterrichtseinheit versucht, zwei Überlegungen zur Konkretisierung der Kompetenzorientierung im Französischunterricht umzusetzen. Erstens folgt sie einer der Leitideen der Kompetenzorientierung, nach der es gilt, in der Schule eine Feedback-Kultur einzuüben: "Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler sollen lernen, Lernprozesse zu beobachten und zu kommentieren" (Kessler/ Ziener 2004, Seite 21). Evaluation Am Ende der Unterrichtseinheit kann dies ein Evaluationsbogen leisten. Zudem hat es sich bewährt, am Ende einer jeden Stunde der Unterrichtseinheit durch eine fünfminütige Blitzlichtabfrage zu besprechen, welche neuen Erkenntnisse und Fähigkeiten die Schülerinnen und Schüler glauben erworben zu haben (Aujourd'hui, j'ai appris ...). Diese ritualisierte Reflexion des Lernprozesses, die sowohl die Selbst- als auch die Methodenkompetenz der Lernenden fördert, kann auch in die Hausaufgabe verlagert werden und so den Einstieg in die nächste Unterrichtsstunde vorbereiten. Diagnostische Test- und Fördermaßnahmen Zweitens soll versucht werden, durch diagnostische Test- und Fördermaßnahmen den Lernprozess im Sinne einer stärkeren Output-Orientierung zu optimieren. Damit übernimmt die Lehrkraft eine größere Verantwortung für das Gelingen des Lernprozesses als in einem traditionellen, am Input orientierten Unterricht. Die Materialien 13 bis 15 dienen in diesem Sinne zur sorgfältigen, "kompetenzorientierten" Vorbereitung auf die Lernkontrolle (Material 17). Kompetenzorientierung wird hier so verstanden, dass die Lehrkraft nicht nur Impulse (Tafelbild 1 bis 6) gibt, die zu einer Interpretation des Romans anleiten, sondern dass eine besondere Sorgfalt bei der Festigung des Wissens angewendet wird. Fachgespräch führen Die Lernenden erproben ihren Kompetenzstand und diagnostizieren gemeinsam mit der Lehrkraft den Lernfortschritt. In Material 14 führen die Lernenden ein Fachgespräch über zentrale interpretatorische Fragen und erhalten hierfür einen Tandembogen. Die Lehrkraft kann die Tandemgespräche aufmerksam beobachten oder selbst eines führen, um den erreichten Kompetenzstand zu bestimmen. Analyse des WebQuests In Material 14 wird die Form der Lernkontrolle transparent gemacht und ein zentraler Text eines WebQuests vertiefend analysiert. Aus der Diagnose werden Fördermaßnahmen abgeleitet, um den Lernprozess zu intensivieren. Die Fördermaßnahmen sind in Material 13 bereits durch die Musterlösungen angeleitet und können bei Bedarf durch ein Plenumsgespräch und die Erstellung eines Tafelbildes ergänzt werden. Hilfestellung M 16 beinhaltet eine Musterlösung, mit deren Hilfe die Lernenden ihre Texte gegenlesen und ergänzen können. Lesephase Der erste Teil des Romans wird von den Schülerinnen und Schülern in häuslicher Lektüre selbstständig gelesen. Bei Bedarf kann die Lehrkraft diesen Leseprozess durch Leitfragen strukturieren. Einstieg Die Lehrkraft erläutert, dass Meursault im zweiten Teil des Romans angeklagt und zum Tode verurteilt wird. In der Einstiegsphase macht die Lehrkraft das Ziel der Unterrichtseinheit transparent: Der Gerichtsprozess wird wiederholt und Meursaults Fall neu verhandelt (Tafelbild 1). Wortfeldarbeit Die Lernenden erweitern mithilfe von Übungen ihr Wortfeldwissen zum Themenbereich Polizei und Justiz, das sie im Rollenspiel verwenden müssen. Vorbereitung 1 In arbeitsteiliger Gruppenarbeit werden die Rollenkarten für die Anwältinnen und Anwälte erarbeitet. Die wichtigsten Argumente der beiden Seiten werden an der Tafel gesammelt, damit die Anwälte sich gut auf die Strategie der jeweiligen Gegenseite einstellen können. Vorbereitung 2 Die Schülerinnen und Schüler wechseln nun gemeinsam in die Rolle von Gerichtspsychologen und erstellen ein gerichtspsychiatrisches Gutachten über die Schuldfähigkeit von Meursault. Hierzu erhalten Sie Formulierungshilfen. Dies ist eine handlungsorientierte und kreative Form der Personencharakterisierung, in der auch Übertreibungen und Zuspitzungen erwünscht sind. Die Gutachten werden vorgestellt, um den "Anwältinnen und Anwälten" der Gegenseite eine gute Vorbereitung auf den Prozess zu ermöglichen. Vorbereitung 3 In der abschließenden Vorbereitungsphase wählen die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Rollen und erarbeiten ihre Zeugenaussagen, die nicht an der Tafel gesammelt werden. Die Zeugenaussagen werden nicht vorher veröffentlicht, um einen spontanen, improvisierenden Verlauf des Rollenspiels anzuregen. Durchführung des Rollenspiels Der Ablauf des Rollenspiels wird von der Gruppe geleitet, die die Rolle der Richterin oder des Richters übernommen hat. Die Rollenkarte enthält die wesentlichen Hinweise auf den Ablauf der Gerichtsverhandlung. Auswertung 1: Zeitungsbericht Die Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe, den Verlauf der Gerichtsverhandlung zu protokollieren und einen Zeitungsbericht anzufertigen. Da das Rollenspiel zwei bis drei Unterrichtsstunden dauern kann, wird diese Auswertung mehrmals durchgeführt. Auswertung 2: Entscheidung der Jury Am Ende des Rollenspiels, nach den Abschlussplädoyers der Anwälte, wechseln die Schülerinnen und Schüler die Rolle und sollen nun als Jury ein Urteil sprechen. Um den Rollenwechsel zu erleichtern, erfolgt zunächst eine Rollendistanzierung, indem sich die Lerngruppe über den Ablauf unterhält und beschreibt, was gut und was schlecht gelaufen ist und was die Lernenden jeweils sprachlich und inhaltlich Neues erfahren haben. Gerade die Frage danach, was Neues gelernt wurde, ist zentral für die Stärkung der Selbstkompetenz, verstanden als das Vermögen, den eigenen Lernprozess zu reflektieren und zu steuern. Am Ende dieser Phase verkündet der Richter oder die Richterin das "Urteil". Auswertung 3 Die Schülerinnen und Schüler lesen den zweiten Teil des Romans und erarbeiten als Grund für Meursaults Verurteilung seine kompromisslose Haltung, sich nicht so zu verhalten, wie dies von ihm erwartet wird. Einige kürzere ausgewählte Textstellen können hierzu gelesen werden, die diesen Aspekt beleuchten. Hypothesen bilden Ausgehend von der Frage, "Qu'est-ce que Meursault aurait dû faire pour se sauver ?» formulieren die Schülerinnen und Schüler zunächst Hypothesen zu möglichen Alternativen, die Meursault hätte ergreifen können, um sich zu retten ("ne pas devenir l'ami de Raymond, regretter son acte, pleurer à l'enterrement de sa mère ...") (Tafelbild 2). Historischen Kontext recherchieren Um eine literatursoziologische Interpretation zu ermöglichen, erarbeitet die Lerngruppe in einem zweiten Schritt den politischen und sozialen Kontext, in dem die Romanhandlung spielt: das koloniale Algerien der vierziger Jahre. Informationen erhalten die Schülerinnen und Schüler durch einen WebQuest, den die Lehrkraft selbstständig erstellen kann, um die Lernenden bei der Suche nach Quellentexten zu lenken (Tafelbild 3). meursaultetsavictime.wordpress.com Hier finden Sie eine exemplarische Ausführung eines solchen WebQuests. Schaubild des gesellschaftlichen Gewaltverhältnisses Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten mithilfe von historischen Informationen, die sie auf unterschiedlichen Internetseiten finden, ein Schaubild des gesellschaftlichen Gewaltverhältnisses zwischen Kolonisierten und Kolonisatoren und die verschiedenen Etappen, in denen sich die koloniale Gewalt der französischen Kolonialherren realisierte. Mithilfe der historischen Informationen wird deutlich, dass Meursault teilnahmslos dabei zuschaut, wie Raymond Sintès lustvoll seine Macht als "Kolonialherr" ausübt, sich nicht von der kolonialen Gewalt distanziert, sondern an ihr beteiligt ist, indem er Raymonds Geliebte in einen Hinterhalt lockt und schließlich einen rassistischen Mord begeht, indem er den Bruder von Raymonds Geliebter umbringt (Tafelbilder 4 bis 6). Diagnostischer Test In einem Gespräch in Partnerarbeit oder mit der Lehrkraft prüfen die Lernenden mithilfe eines lernwegbegleitenden mündlichen Test- und Selbstdiagnosebogens (Material 13) ihren Kompetenzstand, indem sie die zentralen Ergebnisse der Unterrichtseinheit wiederholen und vertiefen. Im Plenum werden die Ergebnisse nochmals gesichert und verglichen, und Nachfragen können zur Vertiefung und zur Klärung offener Fragen gestellt werden. Eine kurze Selbstreflexionsabfrage schließt den diagnostischen Test ab. Probeklausur und Klausur Mit einer Probeklausur (Material 14) testen die Lernenden ihre Kompetenz, die Erkenntnisse zu verschriftlichen, und vergleichen ihre Ergebnisse untereinander und mithilfe einer Musterlösung (Material 15). Die Probeklausur kann zu Hause oder während einer Unterrichtsstunde angefertigt werden und fördert die Selbstkompetenz, indem die Lernenden einzuschätzen lernen, welche Lerninhalte sie bereits beherrschen und welche sie wiederholen und vertiefen müssen. Bezüge zur heutigen Gesellschaft herstellen In dieser Phase kann versucht werden herauszufinden, welche gesellschaftlichen Zwänge die Schülerinnen und Schüler heute noch empfinden, die sie wie im Roman Meursault zu einem bestimmten Verhalten zwingen. Das Gelingen dieser Phase hängt davon ab, wie bewusst sich die Lernenden dieser Zwänge sind und wie sehr sie sich ihnen ausgesetzt fühlen. Schülerinnen und Schüler aus wohlhabenden oder liberalen Milieus werden erfahrungsgemäß weniger solche Zwänge spüren als solche aus sozial schwächeren oder autoritären Milieus (Tafelbild 7). La lassitude chez Camus Um der Lerngruppe einen weiteren vertiefenden Blick in die Denkweise von Camus zu eröffnen, wird die Bedeutung des Begriffs "lassitude" erarbeitet und für eine mögliche Deutung des Romans nutzbar gemacht. Evaluation Abschließend evaluieren die Schülerinnen und Schüler die Unterrichtseinheit. Damit vertiefen Sie ihre Selbstkompetenz und geben zugleich der Lehrkraft eine Rückmeldung darüber, welche Lernarrangements der Unterrichtseinheit wiederholenswert und welche zu überarbeiten sind. Anderson, C. "Camus and the Colonial Tradition: Revisiting 'L'Hôte'." Dalhousie French Studies 67 (Summer 2004): 89 - 100. (StuB=Zs 18646). Bartfeld, F., "La réalité politique et sociale dans "L'Hôte". éds. M. Gosselin-Noat et A.-S. Dufief, La représentation du réel dans le roman. Mélanges offerts à Colette Becker (Paris: Oséa, 2002): 321-31. Brée, G. "Meursault's passivity leads to his death." Ed. D.C. Maus, Readings on "The Stranger", San Diego: Greenhaven, 2001. Chetouani, L. "Une lecture algérienne de L'Étranger." Le Français Aujourd'hui 119 (septembre 1997): 76-8. Cloonan, W. "The Workings of Power: Foucault and L'Étranger." Il senso del nonsenso. Scritti in memoria di Lynn Salkin Sbiroli, eds. M. -Moretti-Monique, M. Revol- Cappelletti, O. Martinez (Naples: Edizioni Scientifiche Italiane, 1994): 457-67. Ders., "Meursault "est condamné parce qu'il ne joue pas le jeu": réflexions sur la pertinence d'un propos de Camus." Lettres Romanes 52.3-4 (août-novembre 1998): 299-305. Ders., "Les femmes et Meursault dans L'Étranger." Romanic Review 90.1 (Jan. 2000): 45-71. Ders., "Lacune et omissions dans le récit de L'Étranger: Pour une stratégie de la manipulation par Camus." Dalhousie French Studies 51 (Summer 2000): 97-108. Ders., "Meursault ou 'le mythe de la victime' démystifié par l'Histoire." N. Buford [éd.] Victims and Victimization in French and Francophone Literature (Amsterdam, Rodopi, 2005, French Literature Series no. 32): 137-146. Grégoire, V. "Pour une explication du passage sur l'amabilité des Arabes en prison dans L'Étranger." Romance Notes 34.3 (Spring 1994): 223-31. Haas, E. Th. "Armierte Trauer. Camus' Der Fremde. Fremdenhass." Zeitschrift für PsychoanalytischeTheorie und Praxis11.1 (1996): 66-80. Haddour, A., Colonial Myths: History and Narrative, Manchester: Manchester University Press, 2000. Hafez-Ergaut, A. "L'absurde, la nature et les Arabes dans L'Étranger." AUMLA: Journal of the Australasian Universities Language and Literature Association, 101 (May 2004): 99-108. Hargreaves, A.G. "History and Ethnicity in the Reception of L'Étranger." Camus's "L'Étranger": Fifty Years on, transl. & ed. A. King (New York, St. Martin's Press, 1992): 101-12. Hurley, D. F. "Looking for the Arab: Reading the Readings of Camus's 'The Guest'." Studies in Short Fiction 30.1 (1993): 79-93. Id. "Algerian context of The Stranger." Ed. D.C. Maus, Readings on "The Stranger". (San Diego: Greenhaven, 2001): s.p. Kessler, M. / Ziener,G. 2004: Woran kann man kompetenzorientiertes Unterrichten erkennen? ptz, S.21 [24.2.2010]. Levitt, J. "Names and Namelessness in Camus' Novel The Stranger." W. H. Finke & L.R.N. Ashley [eds.], A Galrand of Names: Selected Papers of the Fortieth Names Institute. East Rockaway: Cummings & Hathaway, 2003, pp. 91-96. Mölk, U. "Der Prozeß gegen den Fremden." Literatur und Recht. Literarische Rechtsfälle von der Antike bis zur Gegenwart, ed. U. Mölk (Göttingen, Wallstein, 1996): 395-405. Morisi, E.C. "Camus hospitalier, Camus fraternel ? Les Impossibilités de 'L'Hôte' dans le contexte colonial," French Forum 21.1-2 (Winter 2007): 153-69. Poser, S. "The Unconscious Motivation to Become a Murderer in Camus' 'The Stranger'." Modern Psychoanalysis 25.2 (2000): 259-68. Rigaud, J. "The Depiction of Arabs in L'Étranger."Camus's "L'Étranger": FiftyYears on ,transl. & ed. A. King (NewYork, St. Martin's Press,1992): 183-92. Tasaki, M. "Le meurtre sur la plage: Paris, Alger et la présence des Arabes." Études Camusiennes (bulletin de la section japonaise de la Société des Études Camusiennes) 3 (1998): 68-81. Böttcher, G. "L'Hôte." Anregungen zum schülerorientierten Umgang mit Literatur in der Oberstufe."Der Fremdsprachliche Unterricht XXXI: 30 (Dezember 1997): 38-43. Volker, Eckhard, Vorschläge für eine schülerorientierte Lektüre des "Etranger", in: Die Neueren Sprachen, 86 (1987) 3-4, S. 268-287 "L'Etranger" d'Albert Camus, tel qu'il nous parle aujourd'hui. Eine Unterrichtsreihe für die Oberstufe (12.-13. Klasse), Raabits

  • Französisch
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I
ANZEIGE