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Die deutsche Teilung: Leben im Grenzgebiet

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Die deutsche Teilung" begeben sich Lernende im Internet auf eine Zeitreise und begegnen dabei Zeitzeugen: Grenzverletzern und Grenzverletzten. Die innerdeutsche Grenze prägte über Jahrzehnte den Alltag der Menschen, die in ihrem Schatten lebten - in Ost wie West. Ob im Alltag, bei der Arbeit oder in der Freizeit: Mit der innerdeutschen Grenze mussten die Bewohnerinnen und Bewohner grenznaher Gebiete leben lernen - auf beiden Seiten der Grenze. Neben der physischen Präsenz der Grenzanlagen bestimmten zahlreiche Sonderregelungen das Leben der Menschen in einem grenznahen Streifen in der DDR. Der fächerübergreifende Ansatz der Unterrichtseinheit verknüpft den gesamtpolitischen Kontext der deutschen Teilung mit sozialen, wirtschaftlichen und ethischen Aspekten. Mit Hilfe einer virtuellen Besichtigung erkennen die Lernenden den Aufbau der Grenzanlagen und recherchieren Zeitzeugenberichte im Internet. Durch den Besuch des Grenzlandmuseums Eichsfeld lässt sich das erworbene Wissen vertiefen und durch Anschauung am historischen Lernort nachhaltig festigen. Modularer Aufbau Die Unterrichtseinheit ist modular aufgebaut und eignet sich auch für fächerübergreifende Projekte. Die Unterrichtsmaterialien sind so konzipiert, dass sie zur Vorbereitung eines Besuches des außerschulischen Lernortes Grenzlandmuseum Eichsfeld, aber auch unabhängig davon genutzt werden können. Ein Besuch des Grenzlandmuseums bietet sich an, um das im Unterricht erworbene Wissen zu vertiefen und durch praktische Anschauung der Grenzanlagen oder ehemals in der Sperrzone gelegener Orte erlebbar zu machen. Teamarbeit erwünscht Die Schülerinnen und Schüler arbeiten überwiegend in Teams zusammen. Eine Vielzahl multimedialer und interaktiver Internetangebote kann in den Unterricht eingebunden werden, von der virtuellen Besichtigung von Grenzanlagen angefangen bis hin zu Zeitzeugenberichten. Die Internetseiten können den Lernenden online, teilweise auch offline zur Verfügung gestellt werden. Arbeitsergebnisse werden auf Arbeitsblättern, in kleinen PowerPoint-Präsentationen oder mit Hilfe von Funktionen eines virtuellen Klassenraums vorgestellt. Vorbereitung Folgende Vorbereitungen sollten Sie vor Start der Unterrichtseinheit treffen: Bereitstellen eines Lehrkraft-Computers mit Soundkarte, RealPlayer oder Windows Media Player, Microsoft PowerPoint sowie optimalerweise mehrerer Computer mit Internetanschluss für die Schülerinnen und Schüler; Beamer, Lautsprecherboxen. Bereitstellen von Atlanten (vor 1990) oder alten Karten der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die einzelnen Module der Unterrichtseinheit im Überblick Modul 1: Basiswissen zur innerdeutschen Grenze Zum Einstieg erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler wichtige inhaltliche Grundlagen und lernen den Aufbau der Grenzsperranlagen kennen. Modul 2: Zwangsaussiedlungen Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit den Zwangsaussiedlungen im DDR-Grenzstreifen und setzen sich dabei mit einem konkreten Beispiel auseinander. Modul 3: Alltag im Grenzgebiet Die Lernenden erarbeiten anhand von Zeitzeugenberichten, wie die SED das Leben der Menschen im DDR-Grenzgebiet reglementiert hat. Modul 4: Der Kleine Grenzverkehr Was es mit dem "Kleinen Grenzverkehr" auf sich hat und welche Verbesserungen der Grundlagenvertrag von 1972 mit sich brachte, erfahren die Lernenden in diesem Modul. Modul 5: Arbeiten im Grenzgebiet Am Beispiel der Region Eichsfeld werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der deutschen Teilung auf die grenznahen Gebiete in der DDR und der BRD untersucht. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erfahren von der historischen Teilung Deutschlands in zwei Staaten und der Zwangsumsiedlung der DDR-Bevölkerung. erkennen den ehemaligen Grenzverlauf sowie Aufbau, Funktion der Grenzanlagen sowie die unterschiedlichen Phasen der "Durchlässigkeit" der Grenze. erkennen die Auswirkungen der Politik der ehemaligen Blöcke auf das Leben der Menschen im Grenzgebiet und der innerdeutschen Grenze auf den Alltag und die Arbeit der Menschen in den grenznahen Gebieten. vertiefen ihr Wissen zur ehemaligen deutschen Teilung und zum Leben im Grenzgebiet mit dem Besuch des außerschulischen Lernortes Grenzlandmuseum Eichsfeld. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben sich in der Erstellung von Präsentationen und kleinen Websites mithilfe eines Website-Generators. analysieren historische Textquellen und üben das Zitieren von Quellen. erkennen die Bedeutung des Internets als "Erinnerungsort" und reflektieren dies kritisch. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler treffen Regelungen für die Nutzung der Computer-Arbeitsplätze und halten diese ein. helfen einander bei der Arbeit. tauschen ihre Standpunkte sachlich in einem Online-Forum aus. Basiswissen zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Mählert, Ulrich (2007 5 ). Kleine Geschichte der DDR . München: C.H. Beck. Plenzdorf, Ulrich und Rüdiger Dammann [Hrsg.] (2005). Ein Land, genannt die DDR . Frankfurt am Main: S. Fischer. Richter, Hedwig (2009). Die DDR . Paderborn: Schöningh. Schroeder, Klaus (2011). Die DDR. Geschichte und Strukturen . Stuttgart: Reclam. Innerdeutsche Grenze Grafe, Roman (2002). Die Grenze durch Deutschland. Eine Chronik von 1945-1990 . Berlin: Siedler. Ritter, Jürgen und Peter Joachim Lapp (2011 8 ). Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk . Berlin: CH. Links. Schultke, Dietmar (2005). Die Grenze, die uns teilte. Zeitzeugenberichte zur innerdeutschen Grenze . Berlin: Köster. Ullrich, Maren (2006). Geteilte Ansichten. Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze. Berlin: Aufbau. Leben im Grenzgebiet Bennewitz, Inge und Rainer Potratz (2004). Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze. Analysen und Dokumente . Berlin. Fuchs, Norbert (1991). Billmuthausen. Das verurteilte Dorf . Hildburghausen: Verlag Frankenschwelle Salier. Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V. [Hrsg.[ (2011). Ausstellungsbegleitband. Band 4 der Schriftenreihe am Grenzlandmuseum Eichsfeld . Duderstadt: Mecke Druck und Verlag . Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V. [Hrsg.[ (2010). Gezeichnetes Eichsfeld. Was Karten über innerdeutsche Geschichte erzählen können . Teistungen. Gundlach, Horst [Hrsg.] (2004). Die innerdeutsche Grenze im Südharz. Schicksale - Erlebnisse - Ereignisse . Bad Sachsa: Eigenverlag. Schultke, Dietmar (2005). Die Grenze, die uns teilte. Zeitzeugenberichte zur innerdeutschen Grenze . Berlin: Köster. Schwarck, Thomas, Detlef Schmiechen-Ackermann und Carl-Hans Hauptmeyer [Hrsg.] (2011). Grenzziehungen - Grenzerfahrungen - Grenzüberschreitungen. Die innerdeutsche Grenze 1945-1990 . Darmstadt: WBG. Die innerdeutsche Grenze vor 1990 Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, wo und wie die ehemalige innerdeutsche Grenze verlief. Entweder informieren sie sich mithilfe alter Atlanten (Ausgaben vor 1990), mithilfe von Kartenmaterial oder des Internets über den ehemaligen Grenzverlauf. Die Lernenden tragen die Namen der Bundesländer auf einer Deutschlandkarte (siehe Arbeitsblatt 1) ein und notieren, welche heutigen Bundesländer an der innerdeutschen Grenze lagen. Die Entwicklung der innerdeutschen Grenze Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich in Einzel- oder Gruppenarbeit einen Überblick über die Entwicklung der innerdeutschen Grenze von der Demarkationslinie zur Systemgrenze. Infoboxen auf Arbeitsblatt 2 liefern Basisinformationen und werden mit weiterführenden Aufgaben verknüpft. Zur Überprüfung des erworbenen Wissens können für die Entwicklung der Grenze wichtige Ereignisse zusammen mit einem Kommentar über den jeweils vorhandenen Grad der "Durchlässigkeit" der Grenze auf einer Zeitleiste eingetragen werden. Vertiefungsmöglichkeiten im Grenzlandmuseum Eichsfeld Die Entwicklung von der Demarkationslinie zur Systemgrenze können Schülerinnen und Schüler in der ständigen Ausstellung des Grenzlandmuseums an einem Modell interaktiv nachvollziehen. Eine Vielzahl von Zeitzeugenberichten können die Lernenden hier auf Videos abrufen, teilweise auch Erinnerungen von Menschen, die von ihrer Kindheit im Schatten der Grenze berichten. Weitere Informationen können im Multimedial-Pool recherchiert werden. Darstellung des Grenzstreifens Zur Einführung in diese Arbeitsphase bietet sich eine computeranimierte Darstellung der Sperranlagen im Grenzstreifen an. In einem zehnminütigen Film der Deutschen Welle wird zunächst die Berliner Mauer, ab der fünften Minute werden dann die Grenzanlagen an der innerdeutschen Grenze beschrieben. Der Film kann über den Lehrkraft-Computer mit einem Beamer oder am Whiteboard im Plenum gezeigt werden. Das Grenzsicherungskonzept Die Schülerinnen und Schüler sollen die einzelnen Grenzsperrelemente, deren Funktion im Grenzsicherungskonzept der DDR und die Gefahr, die von den einzelnen Elementen für Flüchtlinge ausging, erkennen. Im Plenum betrachten die Lernenden dazu eine Darstellung des Aufbaus der DDR-Grenzanlagen. Eine Abbildung der Grenzanlagen findet sich auf Arbeitsblatt 3. Die Lernenden tragen Elemente der Grenzanlagen und deren Funktion auf dem Arbeitsblatt ein. Interview mit einem ehemaligen DDR-Grenzsoldaten Anhand eines Videointerviews setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Perspektive eines ehemaligen DDR-Grenzsoldaten auseinander. Sie erkennen Widersprüche zwischen der staatsoffiziellen und der tatsächlichen Zielrichtung der Grenzsicherung. Eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Kernaussagen dieses Videos können die Schülerinnen und Schülern in einem Blog auf lo-net² führen. Textanalyse Eine Textanalyse zum Abschluss dieses Themenbereichs regt die Schülerinnen und Schüler dazu an, kritisch zu hinterfragen, ob die Räumung von Minen im Grenzstreifen im Jahr 1983 allein als humanitäre Gegenleistung der DDR-Regierung zum Milliardenkredit erfolgte, den die Bundesregierung der BRD der DDR gewährt hatte. Vertiefungsmöglichkeiten im Grenzlandmuseum Eichsfeld Schülerinnen und Schüler können im Museum anhand von Modellen und im nahe verlaufenden ehemaligen Grenzstreifen anhand originaler Grenzanlagen den Aufbau der Grenzsperranlagen erkennen. Der ehemalige Grenzwachturm kann besichtigt werden, einschließlich der Beobachtungskanzel mit Signaltafeln, die einen ausgelösten Alarm anzeigten. Die Ausstellung liefert zudem Fotos von den Grenzanlagen im Eichsfeld sowie Berichte über gelungene und gescheiterte Fluchtversuche. Weitere Informationen können im Multimedial-Pool recherchiert werden. Die dem Grenzlandmuseum angeschlossene Bildungsstätte bietet außerdem ein Seminar zum Thema "Errichtung, Perfektionierung und Fall der innerdeutschen Grenze. Das geteilte Deutschland im Spiegel der Regionalentwicklung" an. Ursache, Ablauf und Ausmaß der Zwangsaussiedlungen Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Ursache, Ablauf und Ausmaß von Zwangsaussiedlungen aus dem Sperrstreifen und über die sozialen und ökonomischen Folgen für die Betroffenen. Die Lernenden setzen sich auf diese Weise mit dem Menschenbild des SED-Regimes auseinander. Eine Vielzahl von Zeitzeugenberichten im Internet in Text, Ton und Bild bieten unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten zum Thema und regen zu einer Auseinandersetzung mit konkreten Einzelschicksalen von Zwangsausgesiedelten an. Rehabilitierungs- und Entschädigungsmaßnahmen Hierzu gehört auch die Recherche von Rehabilitierungs- und Entschädigungsmaßnahmen gegenüber Zwangsausgesiedelten nach der Wiedervereinigung. Arbeitsblatt 4 enthält Leitfragen zur Bearbeitung des Themas sowie eine Auswahl von Internetquellen, die von den Lernenden erweitert werden sollen. Die Präsentation von Arbeitsergebnissen in einem Wiki bei lo-net² erfordert von den Schülerinnen und Schülern eine Auswahl und Systematisierung der gefundenen Quellen. Die Geschichte von Böseckendorf Anhand der Geschichte von Böseckendorf setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit Entscheidungskonflikten von Grenzbewohnern angesichts drohender Zwangsaussiedlung auseinander. Indem die Lernenden die Ereignisse von Böseckendorf in einem Online-Tagebuch (Blog auf lo-net²) dokumentieren, versetzen sie sich in die Lage der Betroffenen. Die Analyse einer Textquelle auf dem Arbeitsblatt bietet den Lernenden zudem Ansatzpunkte, sich mit den Folgen der Massenflucht für die in Böseckendorf verbliebene Bevölkerung sowie mit der besonderen Bedeutung von Bespitzelung durch die Stasi im Grenzgebiet auseinanderzusetzen. Vertiefungsmöglichkeiten im Grenzlandmuseum Eichsfeld Das Grenzlandmuseum Eichsfeld widmet einen Teilbereich der Ausstellung der Massenflucht von Böseckendorf und dokumentiert das Einzelschicksal einiger Böseckendorfer Familien. Darüber hinaus finden Schülerinnen und Schüler sowohl im Multimedial-Pool als auch in einer Zusammenstellung von Dokumenten aus dem Archiv (Print) eine Vielzahl von Textquellen, die sich für eine vertiefende Beschäftigung der Sekundarstufe II mit dem Thema "Zwangsaussiedlung" eignen. Im Archiv oder der Bibliothek recherchieren Außerdem kann nach Voranmeldung im Archiv und der Bibliothek des Grenzlandmuseums Eichsfeld recherchiert werden. Die dem Grenzlandmuseum angeschlossene Bildungsstätte bietet für Schulklassen ab Klasse 8 eintägige Seminare zur Massenflucht von Böseckendorf sowie für Lehrkräfte eine Fortbildung zum Thema an. Ein Besuch des Grenzlandmuseums Eichsfeld kann mit einem Besuch im nahe gelegenen Ort Böseckendorf verknüpft werden. Reglementierung des Lebens durch den Staat Anhand eines Verordnungstextes der DDR erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Vorstellung davon, wie umfangreich das SED-Regime den Alltag der Bevölkerung kontrollierte. Vertiefungsmöglichkeiten im Grenzlandmuseum Eichsfeld Das Grenzlandmuseum widmet einen Bereich seiner Ausstellung dem Thema "Leben mit der Grenze". Zeitzeugenberichte in Film- und Tonaufnahmen können Schülerinnen und Schüler hier sowie in einem gesonderten Mediadaten-Pool interaktiv abrufen. Die dem Grenzlandmuseum angeschlossene Bildungsstätte bietet unter anderem Seminare zu folgenden Themen an: "Das Ministerium für Staatssicherheit und seine Aufgabe zur Sicherung der Grenze und zur Verhinderung von Fluchten" und "Errichtung, Perfektionierung und der Fall der innerdeutschen Grenze." Kartenmaterial zum Grenzgebiet Welche Qualität und Bedeutung Kartenmaterial zum Grenzgebiet für die Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) hatte, können Lernende mithilfe von Arbeitsmaterialien des Grenzlandmuseums "Gezeichnetes Eichsfeld. Was Karten über innerdeutsche Geschichte erzählen können" erarbeiten. Die Arbeitsmaterialien können über das Grenzlandmuseum bezogen werden. Reflexion über Zeitzeugenberichte im Netz Da die Schülerinnen und Schüler in dieser Arbeitsphase auf Zeitzeugenberichte im Internet zurückgreifen, bietet sich eine Reflexion über Chancen und Risiken vermehrt auftretender Zeitzeugenberichte und privater Websites zu historischen Themen im Internet an. Wie beurteilen die Lernenden das Internet als Erinnerungsort? Die Schülerinnen und Schüler informieren sich mithilfe verschiedener Internetquellen über die Besucherregelungen im Grenzgebiet der DDR und die Regelungen zum sogenannten Kleinen Grenzverkehr. Das erworbene Basiswissen überprüfen sie selbstständig mit einem Lückentext auf Arbeitsblatt 6 (Courselet). Der Grundlagenvertrag von 1972 Durch weitere Internetrecherchen informieren sich die Lernenden über den Grundlagenvertrag und erfahren, welche Besuchsmöglichkeiten der 1973 eingeführte Kleine Grenzverkehr den Menschen in grenznahen Gebieten der BRD und der DDR brachte. Eine fiktive Reise in "das andere Deutschland" Indem die Lernenden in Kleingruppen eine Checkliste zur fiktiven Vorbereitung einer Reise einer Bürgerin oder eines Bürgers der BRD beziehungsweise der DDR in den anderen Teil Deutschlands erstellen, setzen sie sich mit bürokratischen Hindernissen, Mindestumtausch und Schikanen bei der Grenzabfertigung auseinander. In einem Online-Chat auf lo-net² können die Lernenden sich über die Frage austauschen, ob sie ohne familiäre oder Freundeskontakte in die DDR gereist wären. Bauarbeiten am Grenzübergang Duderstadt/Worbis Auf dem Hintergrund des erworbenen Wissens zum Grundlagenvertrag analysieren die Schülerinnen und Schüler eine Audio-Quelle zu den Bautätigkeiten am Grenzübergang Duderstadt/Worbis aus dem Jahr 1973. Vertiefungsmöglichkeiten im Grenzlandmuseum Eichsfeld Das Grenzlandmuseum Eichsfeld liegt auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle Duderstadt/Worbis, einem von vier im Jahr 1973 eröffneten Grenzübergängen im Kleinen Grenzverkehr. In der Ausstellung informieren Zeitzeugenberichte und Dokumente, im Außengelände erhaltene Abfertigungsgebäude und "Spiegelgaragen" über die Grenzkontrollen. Die dem Grenzlandmuseum angeschlossene Bildungsstätte bietet unter anderem Seminare an zum Grundlagenvertrag von 1972 und dem Thema "Die Unterzeichnung der Helsinki-Schlussakte von 1975. War die Anerkennung der Menschenrechte durch das SED-Regime der Anfang vom Ende der DDR?" Besondere Arbeitsbedingungen Die Lernenden arbeiten in Teams und sammeln Informationen zu den besonderen Arbeitsbedingungen in der Fünf-Kilometer-Sperrzone der DDR sowie im 500-Meter-Sperrstreifen. Hierzu kann auf einen bereits im Zusammenhang mit Modul 3 verwendeten Verordnungstext zurückgegriffen und zusätzlich Zeitzeugenberichte im Internet zur Recherche genutzt werden. Links zu den entsprechenden Internet-Seiten enthält Arbeitsblatt 7. Förderung der strukturschwachen Grenzregionen Die Lernenden erarbeiten die unterschiedlichen Maßnahmen, mit denen die beiden Regierungen versuchten, die strukturschwachen Regionen an der innerdeutschen Grenze wirtschaftlich zu stärken. Zur Vertiefung kann angeregt werden, dass die Schülerinnen und Schüler Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung der strukturschwachen Regionen in Ost und West nach der Wiedervereinigung recherchieren. Dazu wird in Arbeitsblatt 7 auf zusammenfassende, online verfügbare Beiträge verwiesen. Brücke zur Gegenwart Die Schülerinnen und Schüler können ihre Arbeitsergebnisse zur wirtschaftlichen Entwicklung der grenznahen Regionen in Ost und West in ein Forum auf lo-net² einstellen und diskutieren. Somit wird zum Abschluss der Unterrichtseinheit eine Brücke zur Gegenwart geschlagen. Den Lernenden wird vermittelt, dass Auswirkungen der deutschen Teilung für die Menschen in den ehemals grenznahen Regionen bis heute spürbar sind. Vertiefungsmöglichkeiten im Grenzlandmuseum Eichsfeld Das Grenzlandmuseum widmet in der ständigen Ausstellung einen Bereich dem Thema "Leben mit der Grenze". Zeitzeugenberichte in Film- und Tonaufnahmen können Schülerinnen und Schüler hier sowie in einem gesonderten Mediadaten-Pool interaktiv abrufen. Die dem Grenzlandmuseum angeschlossene Bildungsstätte bietet unter anderem Seminare zu den Themen "Errichtung, Perfektionierung und der Fall der innerdeutschen Grenze. Das Geteilte Deutschland im Spiegel der Regionalentwicklung" und "Das Eichsfeld in der Mitte Deutschlands und Europas. Von einer Grenzregion zu einer Region des Brückenschlags".

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II

Kulturdenkmal - medial erschließen

Unterrichtseinheit

Wie kann ein Kulturdenkmal im schulischen Unterricht erschlossen werden? Und welche Rolle spielen dabei neue Medien? Diese Unterrichtseinheit zeigt exemplarisch ein Projekt, das innerhalb des Programms "denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule" durchgeführt wurde. Am Stadtrand von Schleswig liegt das ehemalige Benediktinerinnenkloster St. Johannis, die besterhaltene mittelalterliche Klosteranlage in Schleswig-Holstein. Die Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse eines Gymnasiums machen sich im Rahmen eines einjährigen Projekts im fächerverbindenden vertiefenden Unterricht mit der Klosteranlage, ihrer heutigen Erscheinung und ihrer Geschichte vertraut. Sie erstellen den Prototyp eines Faltblatts, sie bauen ein Modell des Klosters im Zustand um 1800 und entwerfen einen druckfähigen Modellbaubogen, sie gestalten ein Brettspiel zu Kloster und Klosterleben, sie erarbeiten einen virtuellen Rundgang auf CD-ROM, und sie organisieren ein öffentlichkeitswirksames Klosterfest, auf dem die Projektergebnisse in feierlichem Rahmen übergeben werden. Anhand dieses Beispiels erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Gründe und Möglichkeiten für den Erhalt von Kulturdenkmalen. Dieses Projekt entstand im Rahmen von "denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule", einem Förderprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. "Alte Gemäuer", so ein Zitat eines Schülers, stoßen bei 16- und 17-Jährigen nicht sofort auf Begeisterung und uneingeschränktes Interesse. Von den am Projekt beteiligten Jugendlichen wussten zu Beginn des Projekts nur wenige von der Existenz des Klosters, niemand kannte seine kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung. Das ungewöhnlich lange Projekt mit einer Laufzeit von einem Schuljahr brauchte eine besonders gut überlegte, nachhaltig wirkende Motivations- und Planungsphase. Projektmethode: Eingangsphase Durch die Projektmethode wird das Interesse der Schülerinnen und Schüler für das "alte Gemäuer" geweckt. Handlungs- und Produktorientierung Wie die Schülerinnen und Schüler von der Informationsphase zur Phase der zielgerichteten Arbeit an Produkten gelangen. Umsetzungsphase Die Formulierung von Zielvorstellungen und Arbeitsplänen führt zu einer intensiven Gruppenarbeit zur Verwirklichung der angestrebten Produkte. Ergebnisse und Präsentation Mittels unterschiedlicher Medien werden die angestrebten Produkte realisiert und während eines selbstorganisierten Festes präsentiert. Tipps für die Umsetzung Wie Schülerinnen und Schüler durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen und durch Übernehmen von Verantwortung motiviert werden können, zeigen die Erfahrungen aus diesem Projekt. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Relevanz und den Wert von Kulturerbe und Denkmalschutz an einem regionalen Beispiel erfahren. das Recherchieren und wissenschaftliche Arbeitsmethoden kennen lernen. anhand eines regionalen Beispiels ihr kunsthistorisches Wissen vertiefen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern kennen lernen. die Interessenvielfalt gesellschaftlicher Gruppierungen erfahren und ihre eigenen Interessen mit denen anderer abstimmen. zielstrebig und zuverlässig an einer termingerechten Umsetzung arbeiten und dabei lernen, innere und äußere Widerstände zu überwinden. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen die Bedeutung von Medien für die Öffentlichkeitsarbeit kennen lernen. Medienangebote gezielt auswählen und sie für bestimmte Ziele und Absichten einsetzen. Qualitätsmaßstäbe für den Umgang mit digitalen Fotografien und Layoutprogrammen kennenlernen. die Arbeit am Computer als ergänzende, kommunikative und interaktive Gruppenarbeit verstehen. Thema Kulturdenkmal - medial erschließen Autorin Ingrid Hoepel Fach Vertiefender Unterricht (Methodenunterricht): fächerverbindend Kunst, Geschichte und Deutsch Zielgruppe Sekundarstufe II Zeitraum 2 Doppelstunden pro Woche, 1 halbes Jahr Projektlaufzeit Verlaufsplan Verlaufsplan Kulturdenkmal - medial erschließen zur Unterrichtseinheit Medien Laptops, Computer mit Internetanschluss, Digitale Foto- und Filmkameras, Scanner, Drucker, Beamer Software Bildbearbeitungssoftware (GIMP), Layoutsoftware (Scribus), 3D-Modellierprogramm (SketchUp), Matchware Mediator Projektmethode Das Projekt orientiert sich grundsätzlich an den Phasen der Projektmethode nach Karl Frey (Die Projektmethode, 2007). Die Eingangsphase hat zum Ziel, das Interesse der Lerngruppe an der gewählten Thematik zu wecken. Das erscheint hier nicht ganz einfach: Jugendlichen ein altes Klostergebäude am Stadtrand nahezubringen und sie zu motivieren, ein langes Jahr Engagement und harte Arbeit in dieses Objekt zu investieren, mag zunächst als eine fast unmögliche Aufgabe erscheinen. Es handelt sich nicht um einen Bereich aus ihrer Lebenswelt, und es ist auch kein Thema, das von sich aus neugierig macht. Deshalb wird nach Berührungspunkten und Motivationsstrategien gesucht. Die Schülerinnen und Schüler tragen ihr Vorwissen über das Kloster zusammen, Meinungen und Voreinstellungen zum Objekt werden ausgetauscht. Eigenständig und selbstverantwortet lernen Anschließend werden erste Recherche-Aufgaben zum Kloster verteilt, die in Gruppen zu bearbeiten sind. Ein allererstes Interesse regt sich bereits bei der Verteilung dieser Aufgaben, da die Schülerinnen und Schüler möglichst selbstständig arbeiten sollen, sie bewusst aus der Schule hinaus geschickt und an andere Menschen verwiesen werden. Zudem sollen sie Medien einsetzen, die ihnen vertraut sind: das Internet und Digitalkameras. Außerschulische Beteiligte "Stellen Sie sich mal vor, in der Tourist-Info gibt es überhaupt nichts über das Kloster!" Dieser entrüstet vorgetragene Kommentar einer Schülerin in der zweiten Stunde belegt, dass der motivierende Einstieg erste Wirkungen zeigt. Dem allgemeinen Wunsch, mehr über das Kloster und seine Geschichte zu erfahren, wird mit einem methodischen Wechsel zwischen Begehungen des Klosters, Führungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und eigener Recherche der Arbeitsgruppen an weiteren außerschulischen Orten nachgekommen. Neben einer baugeschichtlich und kunsthistorisch ausgerichteten Begehung ist in dieser Phase eine Führung durch die amtierende Priorin des Klosters besonders motivierend, da sie die Jugendlichen als Person und durch ihr eigenes Engagement für die Sache zu begeistern vermag. Die Erwartungshaltung und das Vertrauen, das von allen außerschulischen Beteiligten in sie gesetzt wird, liefert den Schülerinnen und Schülern zu jedem Zeitpunkt des Projekts wichtige Motivationsschübe. Sie lernen dabei zunehmend eigenständig zu arbeiten und ihr Vorgehen vor sich selbst und vor anderen zu verantworten. Recherchieren und Informationen verarbeiten - traditionell und digital Zur gezielten Informationsbeschaffung und -verarbeitung lernen die Schülerinnen und Schüler während der Recherchephase sich einer ganzen Bandbreite wissenschaftlicher Methoden zu bedienen. Dabei stehen traditionelle Methoden, wie Literatur in verschiedenen Bibliotheken zu recherchieren, Texte zu exzerpieren oder Fachvokabular nachzuschlagen, neben der Internetrecherche, die sie systematisch und kritisch zu betreiben lernen. Internetquellen sollen korrekt zitiert werden. Daneben gilt es aber auch, örtliche Archive aufzusuchen, mit Findbüchern zu arbeiten und Archivmaterialien zu bestellen. Handschriften oder Baupläne sollen gelesen und verstanden werden. Internetdatenbanken und digitalisierte Bibliothekskataloge veranschaulichen den Schülerinnen und Schülern, wie traditionelle und mediale Recherchemethoden in den heutigen Kulturwissenschaften ineinandergreifen. Die eigene Arbeit im Dienst der Öffentlichkeit Handlungs- und Produktorientierung ist eine traditionelle Säule der Kunstdidaktik, die sich im Projektunterricht wiederfindet. Ein entscheidender Wendepunkt des Projekts von der Informationsphase zur Phase der zielgerichteten Arbeit an Produkten wird durch die Einladung an Mitglieder des Freundeskreises des Klosters eingeleitet. Die Idee der Schülerinnen und Schüler ist es, die eigene Arbeit in den Dienst der Öffentlichkeitsarbeit dieses Gremiums zu stellen, um sicher zu gehen, dass die eigenen Initiativen in die richtige Richtung führen. Nach diesem Gespräch entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für fünf Produkte, zu deren Erarbeitung sie sich in neuen Gruppen zusammenfinden. Bei den Entscheidungen spielen neben den Wünschen des Freundeskreises die eigenen Fähigkeiten und Interessen eine wichtige Rolle. Nach den Gesprächen mit dem Freundeskreis entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für fünf Produkte. Bei den Entscheidungen spielen neben den Wünschen des Freundeskreises die eigenen Fähigkeiten und Interessen eine wichtige Rolle. Virtueller Rundgang durch die Klosteranlage auf CD-ROM Flyer zur Klosteranlage Modell des Klosters und Modellbaubogen Klosterspiel (Brettspiel) Organisation eines Klosterfestes Es zeigt sich, dass die meisten Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen im gestalterischen Umgang mit digitalen Medien sehen und sich zutrauen, diese Fähigkeiten in den Dienst des "alten Gemäuers" und seiner Erhaltung zu stellen. Hier scheinen die Schnittmengen zwischen der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler und den Interessen derjenigen zu liegen, die sich für den Erhalt und die Nutzung von Kulturdenkmalen engagieren. Ursprünglich gehört auch die Gestaltung einer Homepage für das Kloster zu den geplanten Produkten. Diese Idee wird jedoch fallen gelassen, da der Freundeskreis bereits einen Auftrag dafür an eine Firma vergeben hat. Die einzige Gruppe, die für ihr Produkt weitgehend auf den Einsatz digitaler Medien verzichtet, plant die Gestaltung eines Brettspiels. Zielvereinbarungen und Absprachen Zu Beginn der Umsetzungsphase formulieren die Gruppen ihre Zielvorstellungen, stellen Arbeitspläne auf und verteilen die Arbeitsaufträge an die Gruppenmitglieder. In dieser Phase brauchen sie die Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer, die darauf achten, dass die Ziele so konkret formuliert werden, dass sie einlösbar und nachprüfbar sind. Die endgültig formulierten Zielvereinbarungen bilden die Grundlage für die Arbeitspläne der Arbeitsgruppen, deren Einhaltung über regelmäßige Protokolle dokumentiert wird. Dabei ergeben sich im Verlauf des Projekts über Selbstreflexionen des Arbeitsstands der Gruppen Korrekturen an den Zielformulierungen, die immer der gemeinsamen Absprache bedürfen. Alle Arbeitsunterlagen sind über ein Internetforum allen Beteiligten jederzeit zugänglich. Traditionelle Inhalte medial erschließen und vermitteln Die Verknüpfung von "altem Gemäuer" mit neuen Medien kann für die Jugendlichen einen Schlüssel zur eigenen regionalen Kulturgeschichte bedeuten. Die Kenntnisse der Jugendlichen im Umgang mit digitalen Medien finden hier ein Aktionsfeld, auf dem, für sie unerwartet, großer Bedarf für ihre Arbeit besteht. Diejenigen, die sich professionell mit den Objekten des Denkmalschutzes beschäftigen, sind zeitlich kaum in der Lage, Öffentlichkeitsarbeit im notwendigen Umfang zu leisten. Und diejenigen, die sich ehrenamtlich engagieren, verfügen oft nicht in dem Maß über Kenntnisse und Sicherheit im Umgang mit digitalen Medien wie die Jugendlichen. So finden hier zwei Interessen in sinnvoller Weise zusammen. Die Jugendlichen lernen die Bedeutung von Medien für Öffentlichkeitsarbeit kennen und erfahren, dass ihre Fähigkeiten und Kenntnisse an einer Stelle und von Menschen geschätzt und gebraucht werden, von denen sie es so nicht erwartet hätten. Multipler Kompetenzausbau Im Verlauf des Projekts erweitern die Jugendlichen ihre Erfahrungen mit ihnen bekannten Computerprogrammen und experimentieren mit neuen. Sie lernen Programme und Medienangebote gezielt für bestimmte Absichten öffentlichkeitswirksam auszuwählen und einzusetzen. Beispielsweise erarbeiten sie sich bei der Gestaltung des Faltblatts und des virtuellen Rundgangs professionelle Kriterien für die Auswahl von Fotos für Publikationen. Sie lernen bereits beim Fotorundgang auf Bildausschnitt, Belichtung und perspektivische Richtigkeit zu achten, etwa stürzende Linien zu vermeiden. Die Arbeit am Computer erfahren sie als ergänzende, kommunikative und interaktive Gruppenarbeit. Beim Modellbau lernen sie, Dreidimensionalität anhand von Bauplänen, Zeichnungen und Fotos zu rekonstruieren, fehlende Größen bei der Auswertung der Baupläne zu berechnen, Fassaden zeichnerisch zu gestalten, Materialien für ein maßstabgerechtes Modell zu erproben und geeignete Materialien zu wählen. Studierende unterstützen und begleiten die Arbeitsgruppen Das Projekt wird von einem Seminar des Kunsthistorischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität Kiel begleitet. Im Rahmen ihrer kunstdidaktischen Ausbildung arbeiten Studentinnen und Studenten inhaltlich und organisatorisch am Projekt mit. Jeweils vor und nach der wöchentlichen Doppelstunde werten die Studierenden den beobachteten und gehaltenen Unterricht aus und bereiten die nächste Stunde gemeinsam vor. Ihre Rolle reicht von der teilnehmenden Beobachtung bis hin zur der Beratung und Mitarbeit in den Gruppen. In ihrem Wissen über das Kloster stehen sie nahezu auf einer Stufe mit den Schülerinnen und Schülern - ihr didaktisches und methodisches Wissen, ihre Erfahrungen im wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeiten und in der Projektarbeit stellen sie dagegen auf eine Stufe mit den Lehrenden. Die Schülergruppen benötigen und akzeptieren die Beratung und Begleitung in ganz unterschiedlicher Weise. Einige holen sich vorrangig technische Hilfe, beispielsweise Beratung bei der Materialwahl für den Modellbau, eine andere Gruppe benötigt dagegen in hohem Maße die Unterstützung bei der Lösung sozialer und kommunikativer Probleme. Der virtuelle Rundgang durch das Kloster wurde mit den Programmen GIMP und Matchware Mediator 6 Pro erstellt und als CD-ROM in kleiner Auflage produziert. Diese kann vom Freundeskreis vorgeführt und für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Zudem steht der virtuelle Rundgang auf der Website des Klosters zum Download zur Verfügung. Das Faltblatt zur Klosteranlage erstellten die Schülerinnen und Schüler mithilfe der kostenfreien Programme GIMP und Scribus. Der Freundeskreis des St. Johannisklosters konnte die notwendigen Mittel für den Druck aufbringen. Zudem lässt sich der Flyer auf der Website des Klosters herunterladen. Das Modell des St.-Johannis-Klosters um 1800 steht unter einem Glassturz im Kapitelsaal des Klosters und wird in die Klosterführungen einbezogen. Darüber hinaus erstellten die Schülerinnen und Schüler einen Modellbaubogen der Klosteranlage zum Selberbasteln. Das Arbeiten am Modellbau wurde durch das kostenfreie Programm Google SketchUp unterstützt. Eine Schülergruppe entwickelte und realisierte ein Brettspiel zum Kloster. Das Brettspiel liegt als Prototyp vor und wurde von vielen Spielerinnen und Spielern erfolgreich erprobt. Dieses Ergebnis ist das einzige, das die Schülerinnen und Schüler ohne Einsatz digitaler Medien erstellt und präsentiert haben. Das Klosterfest wurde von einer Schülergruppe organisiert, beworben und vor zahlreichem Publikum durchgeführt. Im Rahmen des Festes übergab eine Schülerin symbolisch die Projektergebnisse an die Priorin und den Vertreter des Freundeskreises. Die beteiligten Studentinnen und Studenten sowie die Projektpartner (Prof. Dr. Uwe Albrecht, CAU Kiel, Friedrich Wenner, Untere Denkmalbehörde Schleswig-Flensburg), die Schulleiter der beiden Schleswiger Gymnasien und natürlich Eltern und Freunde waren anwesend. Eine Musikgruppe der Schule umrahmte das Fest mit mittelalterlicher Musik. Schülerinnen aus dem Projektkurs führten im Kreuzgang eine szenische Lesung zur Geschichte des Klosters auf. Zusammenarbeit mit fachlichen Partnern vor Ort Als besonders hilfreich hat sich in der Eingangsphase des Projekts die Zusammenarbeit mit engagierten, fachlichen Partnern vor Ort erwiesen. Eine Führung durch die im St. Johannis-Kloster lebende Priorin Frau Henny von Schiller zeigte Wirkung: Mit ihrem Witz und ihrer Aufgeschlossenheit den Jugendlichen gegenüber hatte sie großen Anteil an der wachsenden Begeisterung für das Projekt. Eine kunsthistorische Führung durch Professor Uwe Albrecht vom Kunsthistorischen Institut der Universität Kiel, Gespräche mit einem Mitarbeiter der regionalen Denkmalschutzbehörde und mit Mitgliedern des Freundeskreises schufen das notwendige Verständnis für die komplexen Probleme der Restaurierung und Finanzierung. Diese Begegnungen und Erfahrungen mit engagierten Menschen vor Ort hatten großen Anteil daran, dass die Jugendlichen für sich selbst entschieden, die Öffentlichkeitsarbeit des Klosters unterstützen zu wollen und eigene entsprechende Arbeitsvorhaben zu entwickeln. Unterstützung bei der Formulierung der Ziele Die meisten Schülerinnen und Schüler sind projektorientiertes, selbstbestimmtes Arbeiten nicht gewöhnt und müssen deshalb langsam an die zuverlässige, eigenverantwortliche Arbeit in Gruppen herangeführt werden. Den Jugendlichen wurde die Entscheidung selbst überlassen, in welcher Form sie ihre Arbeitskraft eines Schuljahres in dieses Umfeld einbringen wollen. Bei der Formulierung der Zielvorstellungen sollte sehr darauf geachtet werden, dass diese so konkret wie möglich die angestrebten Ziele benennen, so dass deren Einlösung bei Abschluss des Projekts nachprüfbar ist. Ebenso wichtig ist es, die Gruppen bei der Erstellung ihrer Arbeitspläne zu beraten, regelmäßige Protokolle der Gruppentreffen abzurufen, realistische Terminfestlegungen einzufordern und deren Einhaltung zu überprüfen. Zwischenpräsentationen vor Außenstehenden Sehr empfehlenswert ist die regelmäßige Präsentation des Arbeitsstandes vor außenstehenden Personen. Anlässlich eines Elternabends stellten die Schülergruppen ihre Arbeiten vor Eltern, Lehrerinnen und Lehrern vor. Und während einer Studienfahrt nach Benediktbeuern wurde der Arbeitsstand vor einer anderen Schülergruppe präsentiert, die ebenfalls ein Projekt im Rahmen des "denkmal-aktiv"-Programms durchführte. Jede dieser Zwischenpräsentationen führte zu einem deutlich spürbaren Motivations- und Arbeitsschub. Besonders vor der konkurrierenden Schülergruppe wollte man sich nicht blamieren. Solche Zwischenpräsentationen können für die Schülerinnen und Schüler einen Rahmen liefern, der die lange Projektlaufzeit in überschaubare Zeitabschnitte teilt und das Formulieren und Erreichen von Zwischenzielen auch aus Schülersicht sinnvoll macht. Verantwortlichkeit delegieren und Vertrauen investieren Ein Erfolgsrezept bestand nach übereinstimmender Ansicht der beteiligten Lehrerinnen und Lehrer darin, den Schülerinnen und Schülern von Anfang an zu signalisieren, dass in diesem Projekt anders als in schulischen Veranstaltungen die Verantwortung für das Gelingen der Arbeitsvorhaben den außenstehenden Partnern gegenüber bei ihnen lag und nicht von der Instanz Schule abgefangen werden würde. Die Schülerinnen und Schüler traten selbst als Fragende, Forschende und als Akteure auf. Ihnen wurde in diesem Projekt auch von der anderen Seite Vertrauen und Offenheit entgegengebracht. Karl Frey : Die Projektmethode - Der Weg zum bildenden Tun, Weinheim u.a. 2007

  • Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Muerte en Valencia

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit wurde von Studierenden der Universitäten Bochum und Paderborn im Rahmen eines virtuellen Seminars erstellt. Das Beispiel für die Literaturarbeit im Fremdsprachenunterricht verknüpft Rezeption, Kommunikation und Textproduktion. Der ausgewählte Kriminalroman "Muerte en Valencia" eignet sich dafür, das selbstständige und über den Unterricht hinausgehende Lesen fremdsprachiger Literatur, sowie die Kommunikation in der Fremdsprache zu fördern. Zudem wird der Blick geschärft für Besonderheiten des Ziellandes - hinsichtlich seiner Literatur und Landeskunde. Das in dieser Einheit verfolgte Unterrichtskonzept bietet sich für die inhaltliche Arbeit mit einer Partnerklasse an. Die Lektürearbeit mit "Muerte en Valencia" soll zunächst das kreative und autonome Schreiben der Schülerinnen und Schüler unterstützen. Durch das anschließende Schreiben eines mögliches Endes der Kriminalgeschichte (im Wechsel per E-Mail mit einer spanischen Partnerklasse) und den Austausch an landeskundlichen Informationen wird eine hohe Eigenständigkeit im Arbeiten möglich. Durch den direkten kulturellen Austausch mit der spanischen Partnerschule werden die Motivation und nebenbei auch die Kompetenz im Umgang mit neuen Medien gesteigert. Didaktisch-methodische Anmerkungen Nach grundsätzlichen Gedanken zu Didaktik und Methodik werden die Phasen der Einheit näher betrachtet. Ablauf des E-Mail-Projekts "Muerte en Valencia" Gönnen Sie sich ausreichend Vorbereitungszeit, dann läuft die Einheit fast von selbst. Inhalt der Lektüre Inhalt "Muerte en Valencia" "Muerte en Valencia" wurde von Loreto de Miguel und Alba Santos geschrieben und ist ist in der Reihe "Otro caso del detective Pepe Rey" im Verlag Edelsa erschienen. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen in einem weitgehend autonomen Lernprozess die Kriminalgeschichte "Muerte en Valencia" bis zu einem bestimmten Abschnitt bewältigen. den Inhalt der novela erarbeiten. ihre Kompetenz in Textverständnis und -produktion erweitern. ihre landeskundlichen Kenntnisse über Spanien erweitern. Methodische Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen E-Mails als alltägliche Kommunikationsform begreifen. E-Mails in spanischer Sprache verstehen und beantworten können. landeskundliche Informationen über Deutschland/Spanien erfragen/im Internet recherchieren und weitergeben können. Pepe Rey, eigentlich Anwalt, arbeitet als Privatdetektiv in Madrid. Die Bekanntschaft eines Wochenendes, Belén, in die sich der Single verliebt, lädt ihn nach Valencia ein, ihren Heimatort. Sie arbeitet dort als Philosophielehrerin und leitet eine Theatergruppe. In Valencia besuchen sie zusammen mit Beléns Freunden die fiesta "La Nit del Foc". Hier fällt Belén ein Mann in die Arme, von dem sie feststellen, dass er tot ist. Er wurde erstochen. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um Alberto Vicent, ein Mitglied aus Beléns Theatergruppe handelt. Pepe Rey verlängert seinen Urlaub und bleibt in Valencia, um den Mord aufzuklären. Die Spur führt in die homosexuellen Szene nach Carlet. Bei ihren Nachforschungen stoßen die beiden auf den Orangenmogul Manuel Torres, mit dem der Tote eine Affäre hatte. Vicent wollte mit dem Familienvater zusammenleben und drohte ihm, die Affäre publik zu machen, wenn er sich nicht zu ihm bekennen würde. Daraufhin brachte Torres ihn um. Auch Pepe und Belén sind durch diese Erkenntnis in Gefahr, umgebracht zu werden, als sie Manuel Torres mit ihrem Verdacht konfrontieren. Dieses kann jedoch durch das Eingreifen der Polizei verhindert werden und es kommt zu einem Happy End - Torres wird verhaftet und Pepe und Belén kommen sich näher. Loreto de Miguel y Alba Santos, Muerte en Valencia. Otro caso del detective Pepe Rey. Rogar: Edelsa 1999 (5) . ISBN: 84-7711-017-4 Literatur und Kommunikation Der ausgewählte Kriminalroman "Muerte en Valencia" eignet sich dafür, das selbstständige und über den Unterricht hinausgehende Lesen fremdsprachiger Literatur, sowie die Kommunikation in der Fremdsprache zu fördern. Die Schülerinnen und Schüler werden durch das offene Ende der Kriminalgeschichte zur kreativen Arbeit am Text angeregt. Des Weiteren wird die Präsentationsfähigkeit, wie auch der Zugang zu den virtuellen Medien der Schülerinnen und Schüler weiter ausgebaut. Die E-Mail dient hierbei als ein geeignetes Medium, um die Kommunikation in der Fremdsprache in den Unterricht zu integrieren. Arbeit am Computer Die Arbeit am Computer ermöglicht eine flexible Textgestaltung und eine schnelle Korrektur; nebenbei wird auch die Kompetenz im Umgang mit neuen Medien vertieft. Ein Rechtschreibprogramm in Spanisch oder der Gebrauch von Wörterbüchern kann außerdem Hemmungen abbauen, die gerade beim Schreiben auftreten können. Partnerschule in Spanien Durch das Zusammenwirken mit einer Partnerschule in Spanien wird die Motivation zur Teilnahme am Unterricht gesteigert. Für Schülerinnen und Schüler, die eher wenig an Literatur interessiert sind, stellt das Lesen des Romans selbst, wie auch das Lesen in der Fremdsprache Probleme dar, die möglicherweise durch die Arbeit mit den neuen Medien verringert werden können. Der Austausch mit der Partnerschule kann hier motivierend und helfend eingesetzt werden. Lektürearbeit Mithilfe einer MindMap zum Thema "muerte" beziehungsweise dem Brainstorming zum Thema "Valencia" wird in den ersten beiden Unterrichtsstunden ermöglicht, die unterschiedlichsten Begriffe relativ unsortiert an die Tafel zu schreiben. Auf diese Weise erhalten sie die Chance, sich intensiv am Unterricht zu beteiligen und die Motivation zu den Lehrinhalt zu steigern. Außerdem wird durch die MindMap beigesteuert, dass beim ersten Lesevorgang bereits ein Großteil des Textes verstanden wird, da die Schülerinnen und Schüler sich besser auf den Ablauf der geschilderten Szene konzentrieren können. Nach dem Lesen der ersten Seiten ist es wichtig, dass die Lehrpweson die ersten unbekannten Vokabeln erklärt und eine erste Zusammenfassung liefert. Anhand dieser ergibt sich eine erste Orientierung, der Beginn des Buches wird verständlicher. Binnendifferenzierung In den folgenden zwei Stunden ist der Inhalt des Romans bis zum Mord vorausgesetzt. Die Sicherung und Überprüfung des erarbeiteten Textes und Vokabulars geschieht mithilfe eines Arbeitsblatts. Es werden Gruppen aus jeweils stärkeren und schwächeren Schülerinnen und Schüler gebildet, damit die schwächeren im Teamwork unterstützt werden können, indem die stärkeren auftretende Verständnisfragen beantworten. Technisches und Regeln Die fünfte und sechste Unterrichtsstunde dient als Vorbereitung zum E-Mail-Projekt, um den Umgang mit dem E-Mail-Account und dessen Funktionen zu erläutern. Der Umgang mit virtuellen Medien stellt möglicherweise für viele Schülerinnen und Schüler ein fremdes Terrain dar. Es muss ein erster Zugang zum Computer geschaffen werden, um die Arbeit mit der Partnerschule erfolgreich zu bewältigen. Die Regeln zum E-Mail-Austausch sollen dabei etwa auf Kollagen für alle Kursteilnehmer sichtbar festgehalten werden für den Fall, dass Fragen entstehen. Erste E-Mails In den folgenden Doppelstunden (7./8.) stellen sich die beteiligten Schülerinnen und Schüler über E-Mail vor. Die einzelnen E-Mails über den weiteren Verlauf der Kriminalgeschichte in der 9. bis zur 16. Unterrichtsstunde erfolgen abwechselnd in Muttersprache und in Fremdsprache. Auf diese Weise können die bereits erworbene Sprachkenntnisse wieder aufgefrischt und erweitert werden und das, was gerade im Spanischunterricht gelernt wird, kann praktisch angewendet werden. Interkulturelle Begegnungen In der 17. und 18. Unterrichtseinheit wird auf bereits erstellte Materialien zurückgegriffen (Fragekatalog über Landeskunde von Valencia in der 3./4. Stunde), die durch den Austausch mit der Partnerklasse erweitert werden. So wird eine weitere Thematik zum Ende der Unterrichtseinheit einbezogen. Die Unterrichtseinheit hat erst den Zugang zu den Kenntnissen und Erfahrungen des jeweiligen Partners in Bezug auf sein Land und seine Kultur ermöglicht. Die Ergebnisse werden in den folgenden Stunden vertieft. Abschließend ist eine unterschiedliche Gestaltung der Präsentation der Ergebnisse über den Ausgang der Lektüre, wie auch über die Landeskunde der Partnerstadt möglich. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen. Die Lehrperson sollte einen bis zwei Monate Vorbereitungszeit zur Verfügung haben. Während dieser Zeit stehen folgende Aufgaben an: Finden einer Partnerklasse in Valencia, die auch Deutsch als Unterrichtsfach hat. (Tipp: eTwinning vermittelt europäische Schulpartnerschaften) Austausch über das Projekt mit der spanischen Lehrkraft. Die Lektüre besorgen und bereithalten. Erstellen von E-Mail-Accounts für die Gruppen und Vorbereiten einer Lehrplattform. Nach Möglichkeit eine Digitalkamera besorgen. Für die Umsetzung des Projekts sollte nach Möglichkeit eine Doppelstunde pro Woche zur Verfügung stehen. 1./2. Unterrichtsstunde - Einstieg in die Textarbeit Das Projekt wird vorgestellt. Als Einstieg könnte mit den Schülerinnen und Schülern eine MindMap zum Thema "muerte" erstellt werden, um sie auf das Thema der Lektüre vorzubereiten. Dann erhalten die Schülerinnen und Schüler die Lektüre. Abhängig davon, wie die Klasse mit dem Thema zurecht kommt: Ohne in die Lektüre zu schauen, sondern nur Anhand der Überschrift kann die Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern ein Brainstorming zum Thema Valencia machen. Anschließend sollte mit dem Lesen der ersten Seiten begonnen werden, und die bis dato entstandenen Vokabelfragen sollten geklärt werden. Zum Abschluss der Stunde wird der gelesene Abschnitt zusammengefasst, und als Hausaufgabe wird der Rest der Lektüre gelesen. Hierbei sollten die Schülerinnen und Schüler ihnen unbekannte Vokabeln herausschreiben. 3./4. Unterrichtstunde - Vokabelklärung Am Anfang der Stunde bespricht die Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern den gelesenen Text im Plenum und klärt zusammen mit ihnen alle unbekannten Vokabeln. Im Anschluss werden Arbeitsblätter mit Fragen zur Lektüre verteilt, um zu kontrollieren ob das Buch gelesen wurde. Aufteilung in Gruppen Danach werden die Arbeitsblätter im Plenum besprochen und die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen zu jeweils vier bis fünf Mitgliedern aufgeteilt. Diese Aufteilung soll den Sinn haben, dass stärkere und schwächere Lernende zusammen in Gruppen arbeiten, so dass die Schwächeren von den Stärkeren ein wenig unterstützt werden. In diesen Gruppen erstellen die Schülerinnen und Schüler zunächst einen Fragenkatalog mit Fragen zu einem bestimmten landeskundlichen Thema zu Valencia (z.B. "la cocina valenciana", "las naranjas valencianas", "la ciudad de Valencia", etc.), die während des Lesens entstanden sind. 5./6. Unterrichtsstunde - Start der Gruppenarbeit In dieser Phase sollte das "Verhalten" beim E-Mail-Schreiben besprochen werden. "Was darf ich in einer E-Mail erfragen und welche Themen sollte ich tunlichst vermeiden?", denn durch das Ansprechen mancher brisanter Themen können schnell Missverständnisse auftreten (etwa brisante Fragen zur Franco-Ära). Um diesen Teil zu Erarbeiten, arbeiten die Schülerinnen und Schüler in den bereits bestehenden Gruppen am Rechner. Hierzu eignet sich die Webseite von Reinhard Donath (www.englisch.schule.de/reinhard.htm) sehr gut, da sie sich eingehend mit dem E-Mail-Verkehr an Schulen beschäftigt hat, allerdings eher an Englischsprachigen. Regeln für die E-Mail-Arbeit Die Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe, Regeln zum Schreiben von ihren E-Mails herauszuarbeiten und diese auf Collagen zu schreiben. Diese Kollagen werden im Anschluss in der Klasse aufgehängt, damit sie für alle Schülerinnen und Schüler während der ganzen Phase sichtbar sind. Anschließend erklärt die Lehrkraft die Arbeit mit dem E-Mail-Account und das komplette Projekt. Diese Erklärung kann unter Umständen auf deutsch erfolgen, damit alle den Erläuterungen problemlos folgen können. Danach erstellen die Schülerinnen und Schüler in dem E-Mail-Programm einen kurzen Kommentar dazu, wie ihnen die Lektüre gefallen hat, und senden diese an alle anderen Gruppen und die Lehrkraft. 7./8. Unterrichtsstunde - Kontakt zur Partnerklasse In dieser Doppelstunde beginnen die Schülerinnen und Schüler mit der ersten Kontaktaufnahme zu ihrer Partnerklasse in Spanien. Sie stellen ihre Gruppe vor, sowie Schule und Stadt, allerdings nur in kurzen Beiträgen und nicht in "Romanen". Wenn beide Schulen zugleich Zeit hätten, könnte dies auch durch einen Chat auf der Plattform erfolgen (dies ist aber nicht sehr wahrscheinlich). 9. bis 16. Unterrichtsstunde - Start des Schreibprojekts Die Schülerinnen und Schüler beginnen mit dem Krimi-Projekt. Zuerst beginnen die deutschen Lernenden mit einer Fortsetzung des Krimis auf Deutsch (maximal ½ A4-Seite pro Gruppe), und die spanischen Schülerinnen und Schüler schreiben diesen Teil auf Deutsch weiter. Im Folgenden antworten die deutschen Gruppen auf Spanisch und auch die Spanier schreiben in ihrer Muttersprache, so dass immer ein Wechsel von Muttersprache und Fremdsprache zustande kommt. Ziel ist es, dass jede einzelne Gruppe, sowohl in Deutschland als auch in Spanien, mindestens vier Antworten ( also mindestens eine Antwort von beiden Seiten pro Woche) produziert und so die Geschichte beendet. Rücksprache mit der Lehrperson Während des Projekts ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler zwischendurch immer Rücksprache mit der Lehrperson halten. So soll vermieden werden, dass manche Gruppen "nur da sitzen und nichts tun" - einmal, weil sie vielleicht keine Lust haben und andererseits, weil sie vielleicht mit dem Stoff unter- oder überfordert sind. Durch diese Rücksprache können mögliche Probleme diskutiert werden, die in der Gruppe oder auch mit der spanischen Gruppe entstanden sind. Im Allgemeinen ist der oder die Lehrende sonst eher außen vor, fungiert als Berater oder auch als "lebendes Wörterbuch". Zwischenstand erfragen Es ist sinnvoll, nach zwei Wochen schon mal erste Zwischenergebnisse der Geschichte zu präsentieren, damit die Lehrkraft sieht, wie das Projekt voran geht und wie die Schülerinnen und Schüler mit der Aufgabe umgehen. 17./18. Unterrichtsstunde - Recherche landeskundlicher Fakten Nach dem Abschluss der Geschichte erfragen die Gruppen von den spanischen Gruppen landeskundliche und regionstypische Informationen zu Valencia. Als Grundlage hierzu dient der am Anfang bereits erstellte Fragenkatalog. Im Austausch geben die deutschen Schülerinnen und Schüler Informationen zu der eigenen Stadt und landestypischen Begebenheiten weiter an die spanischen Lernenden. 19./20. Unterrichtstunde - Zusammentragen der landeskundlichen Informationen In dieser Doppelstunde bearbeiten die Schülerinnen und Schüler die landeskundlichen Informationen, die sie zu ihrem Thema erhalten haben, und arbeiten diese bei Bedarf anhand von Internetrecherche nach. Diese Informationen können in eine Webseite eingetragen werden oder auch auf Kollagen gebracht werden. Fotos wären hierbei auch sehr hilfreich. 21./22. Unterrichtstunde Nachdem die Geschichte abgeschlossen ist und hoffentlich auch ein Ende gefunden hat, kann zur Präsentation der Ergebnisse nach verschiedenen Methoden vorgegangen werden: Print-Dokumentation Erstellen eines Readers mit allen Gruppengeschichten und dem landeskundlichen Teil Online-Dokumentation Erstellen einer gemeinsamen Webseite, auf der alle Geschichten präsentiert werden sowie der landeskundliche Teil vorgestellt wird Abschlussveranstaltung Eine landeskundliche Ausstellung in der Schule mit großen Collagen, so dass auch andere Schülerinnen und Schüler, Lehrerkräfte und auch Eltern die Möglichkeit haben, diese zu betrachten, da vielleicht nicht jeder einen Internetanschluss hat. Um diese Ausstellung noch landestypischer zu gestalten, könnten die Schülerinnen und Schüler, die sich mit dem Thema "cocina" beschäftigt haben, etwa eine Paella Valenciana kochen oder einige Tapas vorbereiten.

  • Spanisch
  • Sekundarstufe II

Schulen als Makerspace gestalten – Potentiale der digitalen…

Fachartikel

In diesem Fachartikel werden die Potentiale des "Samsung Neues Lernen" Lösungspakets als Ökosystem für eine schulische Hard- und Softwareausstattung diskutiert. Es deckt nicht nur viele Unterrichtsszenarien ab, sondern bietet durch seine offene Architektur auch unterschiedliche Möglichkeiten in einem Makerspace-Szenario. Potentiale des Unterrichtens mit digitalen Medien Neben dem Einüben der Grundkompetenzen im Umgang mit digitalen Medien kann und muss moderner Unterricht auch die kreativen und produktiven Potentiale der immer leistungsfähigeren Soft- und Hardware der aktuellen Gerätegeneration nutzen und Lernenden Anregungen bieten, sich zu kompetenten und selbstbestimmten Gestalterinnen und Gestaltern ihrer Umwelt zu entwickeln. Durch die Möglichkeiten aktueller Makerspaces mit 3D-Druckern, Lasercuttern und CNC-Fräsen, die sich mittlerweile nicht nur in Fablabs sondern immer häufiger auch an Schulen finden, werden dabei die Grenzen zwischen der digitalen und der analogen Sphäre immer durchlässiger. Gerade in den Naturwissenschaften kann so die Freude am Forschen und Entdecken, aber auch kreativem Gestalten nachhaltig gefördert werden. Sei es beim wissenschaftlichen Experimentieren, beim Steuern und Programmieren von Robotern und Mikrocontrollern, beim App-Programmieren, beim Erstellen von komplexen Anwendungen, etwa im Bereich von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR), bis hin zum Designen und Drucken eigener Roboterteile mit CAD und 3D-Drucker. Anforderungen an schulische Hard- und Software Ein schulisches Ökosystem aus Hard- und Software sollte daher zur Unterstützung solcher Anwendungen leistungsfähige mobile Endgeräte bieten, die sich flexibel in den unterschiedlichsten Unterrichtsszenarien einsetzen lassen, mit einer einfachen und sicheren Verwaltung von Apps und Nutzern, Erweiterungsmöglichkeiten wie einem Classroom-Management und mit einem einfachen Zugang zu umfangreichen Materialien, Apps und Anwendungen passend für den Unterricht. Nützlich ist ein offenes System, das nicht nur die Entwicklung von Third-Party-Anwendungen unterstützt sondern auch die Werkzeuge bereitstellt, mit denen Schülerinnen und Schüler im System selbst auch komplexere Anwendungen programmieren können. Das Samsung Neues Lernen Lösungspaket Das Samsung Neues Lernen Lösungspaket bietet ein solches Ökosystem. Für das Open-Source-Betriebssystem Android Enterprise sind eine Vielzahl von etablierten und leistungsfähigen Entwicklungsumgebungen verfügbar und die Hardware lässt sich bis auf die Schnittstellenebene, wie USB-Eingang und WLAN-Adapter, ansprechen. Die Möglichkeit, Apps direkt und ohne den Umweg über einen Appstore zu entwickeln, zu testen und zu verteilen kann die App-Programmierung erleichtern und den Einstieg einfach machen, auch für jüngere Schülerinnen und Schüler. Die Hardwaregrundlage ist das neue Galaxy Tab S6 Lite mit aktueller Technik. Ein Highlight für den schulischen Einsatz ist dabei, wie seit Jahren, der batterielose, sehr präzise digitale Stift mit Wacom-Technologie, mit dem die Schülerinnern und Schüler die seit der Grundschule eingeübten stiftbasierten Arbeitsweisen nahtlos in die digitale Sphäre übertragen können. Das sehr weit­verbreitete Betriebssystem Android ist mit einer Vielzahl von gängigen browserbasierten Lehr- und Lernplattformen kompatibel und nahezu überall anschlussfähig. Mit Samsung Knox Manage gibt es ein sehr leistungsfähiges Werkzeug zur Administration der Tablets, das die Nutzerverwaltung und das Pflegen der installierten Apps unterstützt und mit dem sich verschiedene Nutzer- und Sicherheitsszenarien bis hin zum Kioskmode realisieren lassen. Insgesamt spielen Datenschutz und Sicherheit eine zentrale Rolle bei Samsung Neues Lernen. Die Anbindung an das Antares Project bietet außerdem Zugriff auf die mit mehr als 110.000 Inhalten sehr umfangreichen Lehr- und Lernmaterialien der Landes- und Kreismedienzentren. Diese sind auf deutschen Servern gehostet und es gibt kein Nutzertracking. Auf der Geräteseite bietet die mehrfach von staatlichen Organisationen, wie der Common Criteria oder FIPS140-2, zertifizierte Plattform Samsung Knox Sicherheit gegenüber Angriffen von außen. Einsatz im Unterricht: Erfahrungsbericht und Fazit In den vergangenen fünf Jahren habe ich in einer Vielzahl von Schülerprojekten im Unterricht, in Wahlkursen und in P-Seminaren die Flexibilität, Offenheit und Sicherheit der Android-Plattform schätzen gelernt. Sei es beim Einsatz in Tabletklassen im Physik-Unterricht als Messsystem und zur Dokumentation von Experimenten, in der RoboAG beim Programmieren und Steuern der Roboter und dem Designen und 3D-Drucken von Bauteilen oder beim Erstellen von aufwändigen Augmented und Virtual Reality Anwendungen. Vor allem das letzte Projekt zeigt die Bandbreite der Möglichkeiten der Android-Plattform: Mittels 3D-Scanning-Apps wurden von den Schülerinnen und Schülern von realen Objekten, zum Beispiel einem Herzmodell aus der Biologie-Sammlung, einem Augenmodell oder einem Modell eines Kopfes, ein digitales 3D-Modell erstellt, skaliert und dann auf einem 3D-Drucker im Klassensatz ausgedruckt. In der Entwicklungsumgebung Unity3D wurde eine Android-App erstellt, die diese Modelle augmentiert (anreichert), das heißt beim Blick durch ein Mobile Device werden zum realen Objekt weitere Informationen, virtuelle Modelle oder Ähnliches eingeblendet (beim Herz etwa Schnittbilder durch das Herz und ein animiertes, schlagendes Herz, das den Blutfluss zeigt). Die Modelle und die App sind seither im Unterricht im Einsatz. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler haben sich und ihre Arbeit bei diesem Projekt als sehr wirksam erlebt, da sie nahezu alles von Grund auf selbst erstellt haben. Daher plädiere ich dafür, dass ein Hard- und Softwarekonzept für eine Schule neben üblichen Unterrichtsszenarien auch ein solches "Makerspace-Szenario" ermöglichen sollte. Samsung kann mit dem Neues Lernen Lösungspaket und mit seinen mobile Endgeräten dazu beitragen.

  • Astronomie / Biologie / Chemie / Geographie / Informatik / Mathematik / Physik / Technik
  • Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Die Mauer als Teil der innerdeutschen Grenzanlage

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit begeben sich die Lernenden auf historische Spurensuche: Sie suchen nach Gründen des Mauerbaus und nach den Menschen, die ihm zum Opfer fielen. Sie war das letzte Schlupfloch der DDR-Bewohner in die Freiheit und wurde zu dem Symbol der deutschen Teilung schlechthin: Mehr als 50 Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer bietet das Internet zahlreiche Möglichkeiten, Schülerinnen und Schüler an die Geschichte dieses Bauwerks heranzuführen. Warum wurde die Mauer gebaut? Gab es einen Schießbefehl? Wie viele Opfer forderte die Berliner Mauer? Und wie wurde das an der Berliner Mauer verübte SED-Unrecht nach der Wiedervereinigung aufbereitet? Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II gehen in dieser Unterrichtseinheit diesen und anderen Fragen nach. Die Einbindung multimedialer Web-Angebote macht die Geschichte der Berliner Mauer anschaulich, lässt das System der Grenzsicherung sowie die existenzsichernde Funktion der Mauer für die DDR erkennen und gibt den Mauertoten ein Gesicht. Mit einem Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer am historischen Ort in der Bernauer Straße wird Geschichte erlebbar und lässt Lernende das erworbene Wissen vertiefen und festigen. Vorbereitung auf den Besuch der Gedenkstätte Die Unterrichtseinheit ist modular aufgebaut und eignet sich auch für fächerübergreifende Projekte. Die Unterrichtmaterialien sind so konzipiert, dass sie zur Vorbereitung eines Besuchs des außerschulischen Lernortes Gedenkstätte Berliner Mauer, aber auch unabhängig davon genutzt werden können. Ein Besuch der Gedenkstätte bietet sich an, um das im Unterricht erworbene Wissen zu vertiefen. Durch die Besichtigung der (zum Teil) erhaltenen Grenzanlagen in der Bernauer Straße wird das Fach Geschichte für die Schülerinnen und Schüler lebendig gemacht. Teamarbeit erwünscht Die Schülerinnen und Schüler arbeiten überwiegend in Teams zusammen. Eine Vielzahl multimedialer und interaktiver Materialien - das Angebot reicht von virtuellen Besichtigungen der Grenzanlagen bis zu Zeitzeugenberichten - kann in den Unterricht eingebunden werden. Die Internetseiten können den Lernenden online, teilweise auch offline, zur Verfügung gestellt werden. Arbeitsergebnisse werden auf Arbeitsblättern, in kleinen Powerpoint-Präsentationen oder mithilfe von Funktionen des virtuellen Klassenraums vorgestellt. Vorbereitung der Unterrichtseinheit Folgende Vorbereitungen sollten vor Start der Unterrichtseinheit getroffen werden: Bereitstellen eines Lehrer-Computers mit Soundkarte, RealPlayer oder Windows Media Player, Microsoft Powerpoint sowie optimalerweise mehrere Schüler-Computer mit Internetanschluss; Beamer, Lautsprecherboxen. Die einzelnen Module der Unterrichtseinheit im Überblick Einführung Zur Einführung in das Thema bietet es sich an, die Berichterstattung zum 50. Jahrestag des Berliner Mauerbaus in den Mittelpunkt zu stellen. Modul 1: Vorgeschichte des Mauerbaus Die Lernenden erkennen den besonderen Status Berlins und erwerben grundlegende Kenntnisse der außen- und innenpoltitischen Situation im Vorfeld des Mauerbaus. Modul 2: Bau der Berliner Mauer Die Schülerinnen und Schüler setzen sich kritisch mit der SED-Propaganda auseinander und erkennen die Stabilisierungsfunktion der Mauer für die DDR. Modul 3: Ausbau der Sperranlagen in Berlin nach dem 13. August 1961 Aufbau und Funktion der Sperranlagen werden erarbeitet und ihr sukzessiver Ausbau bis in die achtziger Jahre hinein beleuchtet. Modul 4: Schießbefehl, Maueropfer und Mauerprozesse Die Schülerinnen und Schüler erfahren von den Todesopfern an der Berliner Mauer und setzen sich mit dem Schießbefehl gegenüber den Flüchtenden auseinander. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler erwerben Basiswissen zur Entwicklung der Zonengrenze zur innerdeutschen Grenze. erkennen die Bedeutung West-Berlins als "Schlupfloch" für DDR-Bürger in den Westen sowie die existenzsichernde Funktion der Berliner Mauer für die DDR. informieren sich über den Zusammenhang zwischen der Fluchtbewegung aus der DDR und dem Bau der Berliner Mauer sowie über das Bestehen eines Schießbefehls an der innerdeutschen Grenze und an der Berliner Mauer. setzen sich kritisch mit den von der SED-Propaganda genannten Gründen für den Mauerbau und der juristischen Aufarbeitung der Todesfälle an der Berliner Mauer auseinander. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler filtern aus dem Informationsangebot des Internets geeignete Informationen zur Bearbeitung einer Aufgabe heraus. üben sich in der Erstellung von Powerpoint-Präsentationen und kleiner Websites mithilfe eines Website-Generators. analysieren historische Textquellen und üben das Zitieren von Quellen. Sozialkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler treffen Regelungen für die Nutzung der Computer-Arbeitsplätze und halten diese ein. helfen einander bei der Arbeit. tauschen ihre Standpunkte sachlich in einem Chat aus. Bahr, Christian (2009). Mauerstadt Berlin. Brennpunkt Bernauer Straße. Berlin: Jaron Verlag. Bundeszentrale für politische Bildung [Hrsg.] (2015). Der Weg zur Einheit. In: Informationen zur politischen Bildung . 9:250. Cramer, Johannes und Dorothée Sack [Hrsg.] (2011). Die Baugeschichte der Berliner Mauer . Petersberg: Michael Imhof Verlag. Diekmann, Kai [Hrsg.] (2011). Die Mauer. Fakten, Bilder, Schicksale . München: Pieper Verlag. Eisenfeld, Bernd und Roger Engelmann (2001). 13.8.1961: Mauerbau. Fluchtbewegung und Machtsicherung. Bremen: Edition Temmen. Führ, Wieland (2008). Berliner Mauer und innerdeutsche Grenze . Petersberg: Imhof Verlag. Henke, Klaus-Dietmar [Hrsg.] (2011). Die Mauer. Errichtung, Überwindung, Erinnerung. München: dtv. Hertle, Hans-Hermann (2011). Die Berliner Mauer . Bonn: bpb. Kempe, Frederick (2011). Berlin 1961. Kennedy, Chruschtschow und der gefährlichste Ort der Welt . München: Siedler. Ritter, Jürgen und Peter Joachim Lapp (2011 8 ). Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk . Berlin: CH. Links. Schön, Andreas Theodor (2011). Kalaschnikow und Kaugummi. Ich war Mauerwächter in Berlin . Neustadt: Dosse. Schroeder, Klaus (2011). Die DDR. Geschichte und Strukturen . Stuttgart: Reclam. Verein Berliner Mauer - Gedenkstätte und Dokumentationszentrum [Hrsg.] (2002). Die Berliner Mauer. Ausstellungskatalog des Dokumentationszentrums Berliner Mauer . Dresden: CH. Links. Stummer Impuls und Brainstorming Was passierte am 13. August 1961? Warum und mit welchen Folgen? Die meisten Schülerinnen und Schüler kennen bekannte Berliner Plätze - zumindest von Fotos. Durch die Gegenüberstellung von Fotos dieser Plätze mit und ohne Grenzsperren kann in Form eines Brainstormings das Wissen der Lernenden gesammelt und durch weitergehende Fragestellungen verschiedene Themenbereiche rund um die Geschichte der Berliner Mauer aufgezeigt werden. Gedenkstätte Berliner Mauer: Vertiefungsmöglichkeiten Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße, in ihrem weitläufigen Außenbereich mit Relikten der Grenzanlagen, in Führungen zu Fuß oder per Fahrrad, Seminaren, Vorträgen, Projekttagen und Projektwochen stehen Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten zur Vertiefung von Wissen zum Thema dieser Unterrichtseinheit zur Verfügung. Daher kann in diesem Rahmen nur exemplarisch auf einzelne Angebote hingewiesen werden. Für weiterführende Informationen sei auf die Website der Gedenkstätte Berliner Mauer und die Informationen zum außerschulischen Lernort verwiesen. Vorhandenes Wissen prüfen Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich in Einzel- und Partnerarbeit einen Überblick über die Entwicklung der innerdeutschen Grenze von der Zonengrenze zur Systemgrenze. Anhand eines Lückentextes auf Arbeitsblatt 1 überprüfen sie ihr vorhandenes Wissen und ergänzen es, soweit erforderlich, durch Recherche im Internet. Infoboxen auf Arbeitsblatt 1 liefern Basisinformationen und werden mit weiterführenden Aufgaben verknüpft. Die Lernenden informieren sich über den Status von Berlin und die kontroversen Auffassungen hierzu nach Entstehung der beiden deutschen Staaten. Quellenanalyse und Diskussion Die Schülerinnen und Schüler informieren sich in Einzelarbeit über den Inhalt des Chruschtschow-Ultimatums (1958). Sie fragen nach den Absichten und Zielen jenes Schreibens, dessen Inhalt die Zweite Berlin-Krise nach sich zog. Sie diskutieren im Plenum die Auswirkungen des Ultimatums auf den Bau der Berliner Mauer. Internetrecherche Die Lernenden recherchieren mit Hilfe im Internet verfügbarer Statistiken die Entwicklung der Fluchtbewegung aus der DDR von 1949 bis zum 13. August 1961. Sie veranschaulichen die Zahlen in Diagrammen und stellen Zusammenhänge zu politischen Ereignissen her. Zeitzeugengespräch aufbereiten Über eine Infobox auf Arbeitsblatt 3 erwerben die Lernenden Basiswissen zum Grenzgängertum und zu den Maßnahmen, mit denen die SED-Führung dieses verhindern wollte. Indem die Lernenden ein Zeitzeugen-Interview (Audio) mit einem geflüchteten Grenzgänger aus Sicht eines Ost- und West-Berliner Redakteurs journalistisch aufbereiten, setzen sie sich mit den unterschiedlichen Sichtweisen auseinander. Mindmap erstellen Die Schülerinnen und Schüler überprüfen das erworbene Wissen, indem sie in Kleingruppen eine Mindmap erarbeiten, die die Bedeutung der behandelten politischen Ereignisse und Entwicklungen und deren Wechselwirkungen darstellt. Die Mindmaps werden von den Lernenden im virtuellen Klassenraum kommentiert und gegebenenfalls ergänzt. Die Ausstellung "Berlin, 13. August 1961" im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer präsentiert Text-, Audio- und Bilddokumente, welche die politische Entwicklung bis zum Mauerbau veranschaulichen. Schülerinnen und Schüler können beispielsweise Radioberichte abrufen, die die Maßnahmen der SED-Führung gegen Ost-Berliner Grenzgänger im Sommer 1961 verdeutlichen. Außerdem können sie Protokolle studieren, in denen das Politbüro unter strengster Geheimhaltung die Aktion vom 13. August 1961 plante. Historische Zusammenhänge einordnen Die Schülerinnen und Schüler erkennen den historischen Zusammenhang des Ulbricht-Zitats "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" und recherchieren im Internet ein Filmdokument zur Pressekonferenz am 15. Juni 1961. Anhand einer Flüchtlingsstatistik überprüfen sie die Reaktion der DDR-Bevölkerung auf die Erklärung Ulbrichts. Sie tauschen ihre Interpretationen der Statistik im Plenum oder im Chat aus. Protokoll analysieren Die Lernende analysieren in Gruppenarbeit anhand von Leitfragen auf Arbeitsblatt 4 Auszüge aus dem Protokoll eines Gesprächs zwischen Chruschtschow und Ulbricht vom 1. August 1961. Sie erkennen Gründe für das spätere Vorgehen der SED-Führung bei Durchführung und Rechtfertigung des Mauerbaus. Die Lernenden stellen ihre Ergebnisse im Plenum vor. Nach Recherche von Text-, Bild- und Tondokumenten zum Berliner Mauerbau erstellen die Lernenden in einem Blog eine Chronik zu den Ereignissen vom 13. August 1961. Aus dem umfangreichen Angebot verfügbarer Dokumente im Web wählen sie Ereignisse, Zeitzeugenberichte und Bilddokumente aus, die ihrer Ansicht nach einen besonderen "Nachrichtenwert" haben. Die selbstständige Recherche für eine Chronik mit validen Informationen schult die Lernenden in der kritischen Bewertung von Websites. Der in der Aufgabenstellung geforderte Verweis auf die Quellen für den Blog-Eintrag lehrt die Schülerinnen und Schüler außerdem, die genutzten Quellen anzugeben und richtig zu zitieren. Die Lernenden recherchieren im Internet Eckdaten zur Berliner Mauer, informieren sich über den Mauerverlauf und diskutieren im Plenum, welche logistischen Überlegungen erforderlich waren, um die Abriegelung West-Berlins gegenüber Ost-Berlin und der DDR zu realisieren. Damit wird den Lernenden der notwendige organisatorische Vorlauf der Maßnahme deutlich. Mit dieser Erkenntnis kann der Wahrheitsgehalt der Aussage Ulbrichts vom 15. Juni 1961 nochmals überprüft werden. Audio- und Videoquellen analysieren Die Schülerinnen und Schüler analysieren in Partnerarbeit eine Rundfunk- und Fernsehansprache von Walter Ulbricht vom 18. August 1961 sowie einen NVA-Propagandafilm zur Abriegelung der Übergänge nach West-Berlin vom 13. August 1961. Die Lernenden fassen die Gründe zusammen, die in den Quellen für den Mauerbau genannt werden und benennen weitere Gründe, die in den Quellen nicht explizit genannt werden. Die Untersuchung rhetorischer und filmischer Mittel wird in die Analyse einbezogen. Fluchtstatistiken recherchieren Anhand von Fluchtstatistiken recherchieren die Lernenden, welche kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen die Sperrmaßnahmen in Berlin auf die Fluchtbewegung aus der DDR hatten. Sie erkennen die existenzsichernde Funktion der Berliner Mauer für die DDR und bewerten vor diesem Hintergrund die Rechtfertigung der Grenzsicherungsanlagen durch die Regierung der DDR als "antifaschistischen Schutzwall". Die Berliner Mauer - Symbol der deutschen Teilung In Kleingruppen diskutieren die Lernenden, warum die Berliner Mauer weltweit als das Symbol der deutschen Teilung galt. Die bereits seit 1952 stark gesicherte innerdeutsche Grenze trat dagegen in den Hintergrund. Die Lernenden tauschen ihre Ergebnisse im Plenum oder in einem Chat aus. Dichte an Bild- und Filmaufnahmen Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer können sich Schülerinnen und Schüler informieren, wie am 13. August 1961 die Grenze geschlossen wurde. Die Dichte der Präsentation von historischen Bild- und Filmaufnahmen zum Mauerbau in der Ausstellung einerseits und der konkreten Anschauung verbliebener Grenzanlagen im Außenbereich der Gedenkstätte andererseits verdeutlicht Schülerinnen und Schülern, wie "nah" die Geschichte der deutschen Teilung noch ist. Dem Verlauf der Mauer folgen Mit Film- und Zeitzeugenberichten, die die Lernenden in Audio-Nischen abrufen können, steht ein umfangreiches multimediales Angebot zur Verfügung. Auf sechs unterschiedlichen Fahrradtouren entlang des Berliner Mauerradwegs können Schülerinnen und Schüler dem Verlauf der Mauer folgen und die "Narben" erkennen, die die Berliner Mauer bis heute im Stadtbild hinterlassen hat. Die Sperranlagen Am Beispiel des Grenzabschnitts in der Bernauer Straße vollziehen die Schülerinnen und Schüler den Ausbau der Sperranlagen nach. Zur Einführung in diese Arbeitsphase bietet sich eine computeranimierte Darstellung der Sperranlagen an. In einem zehnminütigen Film der Deutschen Welle ("Eingemauert") wird zunächst die Berliner Mauer, ab Minute 5:24 dann die Grenzanlagen an der innerdeutschen Grenze beschrieben. Der Film kann über Lehrer-Computer im Plenum gezeigt werden. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die einzelnen Grenzsperrelemente und deren Funktion. Powerpoint-Präsentationen erstellen Eine weitere Computeranimation lässt die Lernenden drei Stadien des Grenzausbaus in der Bernauer Straße erkennen. Diese Computeranimation eignet sich zur Vorbereitung eines Besuchs in der Gedenkstätte Berliner Mauer. Die Lernenden erstellen in Gruppenarbeit Powerpoint-Präsentationen zum Ausbau des Grenzregimes am Beispiel der Bernauer Straße. Arbeitsblatt 5 gibt den Lernenden Hinweise auf weiterführende Links, die sie durch Eigenrecherche ergänzen. "Grenzmauer 75" In Gruppenarbeit informieren sich die Schülerinnen und Schüler anhand der auf Arbeitsblatt 5 angegebenen Internetquellen über Zielsetzung und Umsetzung des Grenzsicherungsprojekts "Grenzmauer 75". Sie erarbeiten den Zusammenhang zwischen der von der SED-Führung angestrebten internationalen Anerkennung und den "Verschönerungsmaßnahmen" an den Berliner Grenzanlagen. Zur Vertiefung können die Lernenden recherchieren, was die Pläne der DDR-Führung zu einer "High-Tech-Mauer-2000" noch Ende der 1980er Jahre vorsahen. Die ursprüngliche Bebauungssituation Ein Modell in der Ausstellung im Dokumentationszentrum und Markierungen im Gelände an der Bernauer Straße erinnern an die ursprüngliche Bebauungssituation. Ein Blick vom Aussichtsturm des Dokumentationszentrums in den Grenzstreifen lässt eindrucksvoll den Aufbau der Grenzanlagen erkennen. Im Außengelände der Gedenkstätte zeugen die erhaltenen Grenzmauern davon, wie die SED-Führung das Projekt "Grenzmauer 75" umsetzte. In archäologischen Fenstern im Außengelände sind Reste älterer Schichten der Grenzanlagen freigelegt. Perfektionierung der Grenzanlagen Schülerinnen und Schüler erfahren vor Ort, wie Gräber des teilweise im Grenzstreifen liegenden Sophienfriedhofs ausgehoben und die Toten umgebettet wurden, um die Grenzsicherung zu perfektionieren. Die Kapelle der Versöhnung erinnert an die Versöhnungskirche, die bis 1985 im Grenzstreifen stand und die die SED-Führung sprengen ließ, um für "freie Sicht" der Grenzsoldaten im Grenzstreifen zu sorgen. Einzelschicksale betrachten Mithilfe des Internets informieren sich die Schülerinnen und Schüler zunächst über Fallgruppen von Todesopfern an der Berliner Mauer. Arbeitsblatt 6 verweist die Lernenden auf eine Liste mit allen bisher bekannten Todesopfern der Berliner Mauer. In Partnerarbeit recherchieren die Schülerinnen und Schüler zu mindestens zwei Opfern biographische Daten und Informationen zu den Todesumständen. Durch die Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen werden die statistischen Angaben zu den Mauertoten individualisiert. Website erstellen Die Schülerinnen und Schüler können die Folgen des Grenzregimes für die Menschen besser nachvollziehen. Die gewonnenen Informationen zu den Maueropfern präsentieren die Lernenden auf einer kleinen Website, die mithilfe des Website-Generators erstellt werden kann. Auf Arbeitsblatt 4 finden die Lernenden nützliche Links zur Bearbeitung dieser Aufgabe. Todesopfer der innerdeutschen Grenze Die Schülerinnen und Schüler recherchieren zunächst in Partnerarbeit, wie viele Menschen an der innerdeutschen Grenze und an der Berliner Mauer gewaltsam ums Leben kamen und wie viele von ihnen erschossen wurden. Links zu weiterführenden Internetquellen sind auf Arbeitsblatt 7 angegeben. Ein Filmbeitrag aus der Reihe "Kontraste" aus dem Jahr 1990 thematisiert die juristische Aufarbeitung der Todesfälle an der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze im Zeitraum zwischen Fall der Mauer und Wiedervereinigung. Dieser Film kann als Einführung zum Thema "Aufarbeitung" im Plenum gezeigt werden. Aufarbeitung Die Lernenden setzen sich im Plenum kritisch mit der Argumentation von Angehörigen des DDR-Grenzschutzes und eines Militäroberstaatsanwalts der DDR zur juristischen Aufarbeitung der gewaltsamen Todesfälle an der Grenze auseinander. Die im Film gewonnenen Informationen zur Existenz eines generellen Schießbefehls auf Republikflüchtlinge ergänzen und vertiefen die Lernenden durch Internetrecherche. Arbeitsblatt 7 gibt hierzu Hinweise auf weiterführende Informationen. Die gewonnenen Informationen tragen die Lernenden in einem Wiki zum Thema "Schießbefehl an der Grenze der DDR und an der Berliner Mauer" ein. Kommentar verfassen Am Fall des noch 1989 getöteten Flüchtlings Chris Gueffroy setzen sich die Schülerinnen und Schüler exemplarisch mit der Aufarbeitung von Todesfällen an der Berliner Mauer in sogenannten Mauerschützenprozessen auseinander. Die Lernenden informieren sich zunächst im Internet über die Fluchtgeschichte. Nach Analyse eines Textauszugs aus dem Urteil des Landgerichts Berlin gegen zwei Grenzsoldaten nehmen die Lernenden in einem fiktiven Zeitungskommentar Stellung zu der juristischen Aufarbeitung dieses Todesfalls an der Berliner Mauer. Durch das Verfassen eines Kommentars lernen die Schülerinnen und Schüler, sich auf einer argumentativen Ebene mit der juristischen Aufarbeitung auseinanderzusetzen. SED-Unrecht juristisch aufklären In einem weiteren Schritt setzen sich die Lernenden mit der juristischen Aufarbeitung des SED-Unrechts in den Prozessen gegen Mitglieder des Politbüros der SED auseinander. Als Arbeitsgrundlage hierfür dient ein bilanzierender Beitrag des mit den Verfahren befassten Strafkammervorsitzenden am Landgericht Berlin, Hansgeorg Bräutigam. Strafverfahren gegen Honecker & Co. In Gruppen arbeiten die Lernenden am Beispiel der Strafverfahren gegen Erich Honecker, Erich Mielke und Egon Krenz die jeweiligen Verteidigungsstrategien heraus, fassen die Ergebnisse der Verfahren zusammen und stellen sie im Forum auf lo-net² ein. Sie fassen die Argumentation des Autors gegen den Vorwurf einer "Siegerjustiz" zusammen und diskutieren sie im Plenum oder im Chat. Schließlich diskutieren sie im Chat oder im Plenum die These des Autors: "Das Unrecht ist überwiegend nur noch beurkundet, aber nicht geahndet worden." Kritische Diskussion Auf der Basis des in der Unterrichtseinheit erworbenen Wissens setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Diskussion um das Computerspiel "1378 (km)" auseinander. In dem Computerspiel, das sich als sogenanntes "serious game" versteht, können Spielerinnen und Spieler in der Rolle von Grenzsoldaten Republikflüchtlinge erschießen. Die Lernenden können im Internet ein Video anschauen, in dem Sequenzen aus dem Spiel gezeigt werden und Kritik am Spiel geübt wird. Sie sammeln Argumente für und wider das Spiel und tauschen ihre eigenen Meinungen im Plenum aus. Im Außengelände der Gedenkstätte erinnert das "Fenster des Gedenkens" mit Namen und Fotos an die Opfer der Berliner Mauer. Im Dokumentationszentrum können sich Schülerinnen und Schüler an einem Terminal über deren Biographien und die Umstände ihres Todes informieren. Die Gedenkstätte bietet zudem für Jugendliche auch einen Workshop zu den Todesopfern der Berliner Mauer an. Im Lesearchiv können sich die Lernenden anhand von Unterlagen der Grenztruppen über Zwischenfälle an der Grenze oder anhand von Dokumenten zu Tunnelfluchtprojekten in der Bernauer Straße über geglückte und gescheiterte Fluchten informieren.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II

Die Mauer im Leben der Menschen in Ost- und West-Berlin

Unterrichtseinheit

Die Berliner Mauer – ein Thema für die Grundschule? Ja! Und das nicht nur für Kinder in Berlin. Lassen Sie Ihre Klasse herausfinden, was die Berliner Mauer für die Menschen in der Stadt bedeutete. So lernen die Schülerinnen und Schüler schon in jungen Jahren den Wert von Demokratie und Freiheitsrechten kennen und schätzen. Wie lebten die Menschen in Berlin 28 Jahre lang mit der Mauer? Was bedeutete sie für Familien, Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn? Und welche Folgen hatte die Teilung der Stadt für den Alltag der Menschen? Schülerinnen und Schüler der Grundschule gehen in dieser Unterrichtsreihe auf eine Zeitreise vom Mauerbau bis zur Gegenwart. Sie interviewen Zeuginnen und Zeitzeugen und erarbeiten mit Hilfe historischer Bildaufnahmen Informationen zu den Ereignissen am 13. August 1961. Ein computeranimiertes Video veranschaulicht die Grenzanlagen aus West- und Ost-Berliner Perspektive. Die Lernenden versetzen sich in die Situation Gleichaltriger im Berlin der 60er Jahre und verarbeiten die gewonnenen Sachinformationen in kleinen Texten und kreativ in der Gestaltung von Bildern. Das erworbene Wissen können sie in einem Online-Quiz überprüfen. Ein Besuch in der Gedenkstätte Berliner Mauer macht das Gelernte am historischen Ort erfahrbar. Modularer Aufbau Die Unterrichtseinheit ist modular aufgebaut und eignet sich für ein fächerübergreifendes Projekt. Die Unterrichtsmaterialien sind so konzipiert, dass sie zur Vorbereitung eines Besuchs des außerschulischen Lernortes Gedenkstätte Berliner Mauer, aber auch unabhängig davon genutzt werden können. Ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer bietet sich an, um das im Unterricht erworbene Wissen zu vertiefen, durch praktische Anschauung der Grenzanlagen erlebbar zu machen und Neugierde zu wecken sowie mehr über die Geschichte der Berliner Mauer zu erfahren. Teamarbeit und webbasiertes Lernen Die Schülerinnen und Schüler arbeiten überwiegend in Teams zusammen. Eine Vielzahl multimedialer und interaktiver Angebote im Internet kann in den Unterricht eingebunden werden, vom computeranimierten Film zum Aufbau der Grenzanlagen über Zeitzeugenberichte bis hin zum digitalen Graffiti an der Berliner Mauer. Die Internetseiten können den Lernenden online, teilweise auch offline, zur Verfügung gestellt werden. Arbeitsergebnisse werden auf Arbeitsblättern, aber auch Plakaten oder Stellwänden vorgestellt. Die einzelnen Module der Unterrichtseinheit im Überblick Vorbereitung und Einführung Anhand von Bildern des geteilten und wiedervereinten Berlins wird die Situation der zweigeteilten Stadt veranschaulicht. Modul 1: Vorgeschichte der Berliner Mauer Die Schülerinnen und Schüler befragen Zeitzeugen und erarbeiten die Vorgeschichte sowie die Gründe des Mauerbaus. Modul 2: Wie erlebten die Menschen den 13. August 1961? Anhand von historischen Bildern, eigenen Internet-Recherchen und einem Dokumentarfilm erfahren die Lernenden, wie die Menschen in Berlin den Bau der Mauer erlebten. Modul 3: Auswirkungen der Mauer auf das Leben in Berlin Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie die neue innerstädtische Grenze das alltägliche Leben der Menschen in beiden Teilen Berlins prägte. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erfahren von der Teilung Berlins und deren Vorgeschichte. erkennen die Insel-Lage West-Berlins in der DDR. informieren sich über die Ereignisse vom 13. August 1961 und erkennen ihre unmittelbare Wirkung auf die Menschen in West- und Ost-Berlin. bekommen eine Vorstellung von der Ausgestaltung der Grenzanlagen und ihren Entwicklungsstadien sowie von der Bedeutung des Bauwerks im Alltag der Menschen in Ost- und West-Berlin. erkennen die besondere Grenzsituation in der Bernauer Straße. informieren sich über Besucher-Regelungen zwischen West- und Ost-Berlin. erkennen, wie die Teilung der Stadt die Menschen von Kulturgütern und Infrastruktur im jeweils anderen Teil der Stadt abschnitt. erfahren, was Geisterbahnhöfe in Ost-Berlin waren. lernen, sich auf einem Stadtplan zu orientieren. beschreiben Fotos exakt. Methoden- und Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wenden das Internet und Bücher als Informationsträger an. rufen vorgegebene Internetseiten online und offline auf und entnehmen Sachinformationen daraus. recherchieren Bilder im Internet und drucken diese aus. begründen eine getroffene Bildauswahl aus dem Internet. analysieren Bilder. üben, ein Word-Dokument zu erstellen. überprüfen interaktiv ihr Wissen anhand von Checkboxen. lösen interaktiv ein Online-Quiz. üben den feinmotorischen Umgang mit der Computer-Maus in einem Online-Graffiti. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler treffen Regelungen für die Nutzung der Computer-Arbeitsplätze und halten sie ein. helfen einander bei der Arbeit. gestalten gemeinsam ein Plakat oder eine Stellwand. erkennen Gründe für Ausgrenzung von Menschen und reflektieren Lösungswege. Folgende Vorbereitungen sollten Sie vor Start der Unterrichtseinheit treffen: Bereitstellen eines Lehrer-Computers mit Soundkarte, RealPlayer oder Windows Media Player sowie optimalerweise mehrerer Schüler-Computer mit Internetanschluss; Textverarbeitungsprogramm; Beamer, Lautsprecherboxen, Drucker. Bereitstellen mehrerer Stadtpläne von Berlin, in denen der Verlauf der Berliner Mauer markiert ist; Schuhkartons oder Kartons ähnlichen Formats; Plakate oder Stellwände. Eine Stadt zweigeteilt Zur Einführung in das Thema schauen sich die Schülerinnen und Schüler über einen Beamer Bilder vom geteilten und wiedervereinigten Berlin an. Da auch außerhalb Berlins viele Lernende das Brandenburger Tor kennen, lässt sich die Situation an diesem Beispiel gut veranschaulichen. Den Lernenden wird mit weiteren Beispielen vermittelt, dass Berlin eine geteilte Stadt war: Eine Stadt mit zwei Rathäusern, zwei Universitäten, zwei Funktürmen, zwei Opernhäusern, zwei Zoos und so weiter. Hieran anknüpfend wird zusammengetragen, was die Schülerinnen und Schüler bereits über die ehemalige deutsche Teilung und die Teilung Berlins wissen. Vertiefungsmöglichkeiten Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße, in ihrem weitläufigen Außenbereich mit Relikten der Grenzanlagen, in Führungen zu Fuß oder per Fahrrad, Seminaren, Vorträgen, Projekttagen und Projektwochen stehen Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten zur Vertiefung von Wissen zum Thema dieser Unterrichtseinheit zur Verfügung. Daher kann in diesem Rahmen nur exemplarisch auf einzelne Angebote hingewiesen werden. Für weiterführende Informationen sei hier auf die Website der Gedenkstätte Berliner Mauer und die Informationen zum außerschulischen Lernort verwiesen. Oral History Eine weitergehende Annäherung an das Thema erfolgt über ein Interview mit einem Zeitzeugen (Oral History). Im unmittelbaren Umfeld der Schülerinnen und Schüler sind Großeltern, vielleicht auch Eltern potenzielle Zeitzeugen. Die Lernenden befragen eine Person aus ihrem Umfeld, was diese zur Berliner Mauer erzählen kann. Dies hat den Vorteil, die Lernenden durch persönlichen Bezug zu den Befragten zur Auseinandersetzung mit dem Thema zu motivieren. Anregungen für Fragen sind in Arbeitsblatt 1 zusammengestellt. Kritische Auseinandersetzung mit Zeitzeugenberichten Im Plenum tragen die Schülerinnen und Schüler die Aussagen zusammen. Die von den Lernenden erarbeiteten Stichwörter werden auf einem Plakat in einer Mindmap thematisch zusammengefasst. Hier kommt der Lehrkraft eine moderierende und strukturierende Funktion zu: Die Vielfalt und der unterschiedliche Fokus der Informationen machen deutlich, dass Zeitzeugenberichte subjektive Zeitzeugnisse sind, die nur eine eingeschränkte Perspektive auf Geschichte ermöglichen. Somit lernen die Schülerinnen und Schüler, sich kritisch mit Zeitzeugenberichten auseinanderzusetzen. Dies ist angesichts einer Fülle von Zeitzeugenberichten im Internet und von privaten Webseiten zur Berliner Mauer ein Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz der Lernenden. Vertiefungsmöglichkeiten an der Gedenkstätte Berliner Mauer Die Gedenkstätte bietet Zeitzeugengespräche zu verschiedenen Themen an, unter anderem zum Leben im Grenzgebiet an der Bernauer Straße in den 1950er und 1960er Jahren oder zu Tunnelprojekten an der Bernauer Straße. Die Gedenkstätte empfiehlt die Veranstaltungen für Kinder ab 12 Jahren. Eine "Insel" der BRD Infoboxen und Grafiken auf Arbeitsblatt 2 vermitteln den Schülerinnen und Schülern Grundkenntnisse zur Teilung Berlins in Sektoren und zur Entstehung der beiden deutschen Staaten. Anhand einer Grafik erkennen sie die "Insel-Situation" West-Berlins. West-Berlin: Ein Schlupfloch in die Freiheit Die außenpolitischen Hintergründe des Berliner Mauerbaus, Blockkonfrontation und Chruschtschow-Ultimatum sind Schülerinnen und Schülern in der Grundschule schwer vermittelbar und werden in dieser Unterrichtseinheit nicht angesprochen. Um die Frage nach dem "Warum" nicht vollständig auszuklammern, werden in Arbeitsblatt 3 Basisinformationen zu innenpolitischen Problemen der DDR zu Beginn der 1960er Jahre gegeben. Anhand einer Grafik sowie von Leitfragen erarbeiten sie in Kleingruppen, dass West-Berlin bis zum 13. August 1961 das letzte Schlupfloch für die Bürgerinnen und Bürger der DDR in die Freiheit war. Vertiefungsmöglichkeiten an der Gedenkstätte Berliner Mauer Die Ausstellung "Berlin, 13. August 1961" im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer präsentiert Text-, Audio- und Bilddokumente, die die politische Entwicklung bis zum Mauerbau veranschaulichen. Schülerinnen und Schüler können beispielsweise Radioberichte abrufen, die die Maßnahmen der SED-Führung gegen Ost-Berliner Grenzgänger im Sommer 1961 verdeutlichen oder Protokolle studieren, in denen das Politbüro unter strengster Geheimhaltung die Aktion vom 13. August 1961 plant. Die Abschottung West-Berlins Anhand von historischen Bildern sollen die Schülerinnen und Schüler Informationen zu den Ereignissen am 13. August 1961 sammeln und analysieren. Um die Lernenden an diese Aufgabe heranzuführen, wird zunächst im Plenum eine Auswahl von Bildern gezeigt und besprochen. Die Schülerinnen und Schüler erkennen in wiederkehrenden Bildelementen die sukzessive Abriegelung West-Berlins. Im Plenum wird auch das Verhalten der auf den Fotos abgebildeten Menschen beschrieben und die Menschen bestimmten Gruppen zugeordnet: Menschen aus West-Berlin, Menschen aus Ost-Berlin, Volkspolizisten und Journalisten. Erstellung einer Stellwand In einem weiteren Schritt recherchieren die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen auf angegebenen Websites weitere Bilddokumente zum 13. August 1961. Die Gruppen wählen jeweils ein Bild aus, begründen ihre Auswahl, drucken es aus und fertigen eine schriftliche Beschreibung des ausgewählten Bildes an. Aus allen Bild- und Textdokumenten wird ein Plakat oder eine Stellwand gestaltet. Dokumentation Mit Ausschnitten aus einer circa 43-minütigen Film-Dokumentation zur Bernauer Straße lässt sich das erworbene Wissen audiovisuell veranschaulichen. Es empfiehlt sich, die Filmsequenz den Lernenden erst zu zeigen, nachdem sie Basiswissen erworben haben. Mögliche Alternative Die Lernenden schreiben die Briefe in Word. Vertiefungsmöglichkeiten an der Gedenkstätte Berliner Mauer Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer können Schülerinnen und Schüler sich informieren, wie am 13. August 1961 die Grenze geschlossen wurde. Die Dichte der Präsentation von historischen Bild- und Filmaufnahmen zum Mauerbau in der Ausstellung einerseits und der konkreten Anschauung verbliebener Grenzanlagen im Außenbereich der Gedenkstätte andererseits verdeutlicht Schülerinnen und Schülern, wie "nah" die Geschichte der Deutschen Teilung noch ist. Mit Filmberichten sowie Zeitzeugenberichten, die die Lernenden in Audio-Nischen abrufen können, steht ein umfangreiches multimediales Angebot zur Verfügung. Ein Modell in der Ausstellung im Dokumentationszentrum und Markierungen im Gelände an der Bernauer Straße erinnern an die ursprüngliche Bebauungssituation. Ausbau und Grenzsicherung Die Schülerinnen und Schüler informieren sich im Plenum mit Hilfe einer Computeranimation und im Anschluss selbstständig mit Hilfe vorgegebener Websites über den Ausbau der Berliner Mauer. Sie erkennen, dass es nicht nur "eine" Mauer, sondern ein System von Maßnahmen zur Grenzsicherung gab. Der Einsatz der Computeranimation veranschaulicht den Schülerinnen und Schülern die Perspektive auf die Berliner Mauer aus Sicht von Menschen in Ost-Berlin, in West-Berlin und eines Grenzsoldaten. Informationen zum Ausbau der Grenzanlagen erarbeiten sich die Lernenden anhand eines Textes im Internet, auf den im Arbeitsblatt verwiesen wird. Mithilfe einer Checkbox auf Arbeitsblatt 9 können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen überprüfen. Vertiefungsmöglichkeiten an der Gedenkstätte Berliner Mauer Ein Blick vom Aussichtsturm des Dokumentationszentrums in der Bernauer Straße lässt eindrucksvoll den Aufbau der Grenzanlagen erkennen. In archäologischen Fenstern im Außengelände sind Reste älterer Schichten der Grenzanlagen freigelegt. Auf einer geführten Entdeckungstour können junge Schülerinnen und Schüler vor Ort die Geschichte und den Aufbau der Berliner Grenzanlagen kennenlernen und von Einzelschicksalen an der Mauer erfahren. Die Kapelle der Versöhnung erinnert an die Versöhnungskirche, die bis 1985 im Grenzstreifen stand und die die SED-Führung sprengen ließ, um für "freie Sicht" der Grenzsoldaten im Grenzstreifen zu sorgen. Basiswissen prüfen Da es im Internet kaum Websites gibt, die Informationen zu Besucherregelungen in einer Sprache vermitteln, die für Lernende der Primarstufe verständlich ist, wird Basiswissen zum Thema in Infoboxen auf Arbeitsblatt 7 vermittelt. Die Schülerinnen und Schüler können anhand von Fragen überprüfen, ob sie die Inhalte verstanden haben und werden angeregt, den Inhalt zu reflektieren. Indem sie anschließend ein in den 1960er Jahren an der Berliner Mauer entstandenes Foto beschreiben, setzen sie das erlangte Wissen um. Die Bildbeschreibung erfordert, sich in die Situation der abgebildeten Menschen zu versetzen und ermöglicht somit einen Transfer von Sachinformation in Empathie für die betroffenen Menschen. Verkehrswege und Sehenswürdigkeiten erkunden In Gruppen erarbeiten die Schülerinnen und Schüler, wie die innerstädtische Grenze Verkehrsachsen zerschnitt und Menschen in Ost- und West-Berlin von Kulturgütern der Stadt und wichtigen Versorgungseinrichtungen abschnitt. Die Lernenden orientieren sich im Stadtgebiet und erkennen die geographische Lage von Orten, die sie in der Unterrichtseinheit kennengelernt haben, etwa der Bernauer Straße. Am Beispiel von Geisterbahnhöfen wird den Lernenden deutlich, wie die Teilung der Stadt sich auf den öffentlichen Nahverkehr auswirkte und so auch hier tagtäglich im Leben der Menschen spürbar war. Mithilfe einer Checkbox auf Arbeitsblatt 8 können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen überprüfen. Vertiefung Mithilfe eines Quiz zur Berliner Mauer können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen überprüfen. Das Quiz kann auf Arbeitsblatt 10 gelöst werden. Mauergraffitis selbst erstellen Zum Abschluss der Unterrichtseinheit soll eine Brücke in die Gegenwart geschlagen werden. Die Schülerinnen und Schüler bekommen auf Arbeitsblatt 9 Basisinformationen zum Fall der Berliner Mauer und erkennen am Beispiel eines bunten Graffitis von der East Side Gallery, dass die Mauer ihren Schrecken verloren hat. Auf dem Arbeitsblatt können sie selbst ein Stück Berliner Mauer gestalten. Die Werke aller Lernenden können in einer klasseninternen Ausstellung präsentiert werden. Alternativ oder ergänzend bietet eine Website die Möglichkeit, ein Stück Mauer virtuell zu besprayen. Die Schülerinnen und Schüler können hier den Umgang mit der Maus üben. "Mauer-Graffiti" online Auf dieser Internetseite können die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Graffiti am Computer erschaffen. Themen Ausgrenzung und Trennung im Transfer Das Thema des Graffitis "Es gilt viele Mauern abzubauen" bietet Anlass zu einem Transfer: Wo trennen "Mauersteine" Menschen? Im Plenum reflektieren die Lernenden, was heute zu Ausgrenzung und Trennung von Menschen führt. Gefundene Stichwörter werden auf Schuhkartons geschrieben und mit diesen eine Mauer gebaut. Anschließend überlegen die Schülerinnen und Schüler, was sie selbst tun können, um solche "Mauersteine" abzubauen. Für jede gefundene Lösung können die Lernenden wieder einen "Mauerstein" entfernen und so die Mauer abbauen. Bösenberg, Jost-Arend/Huffmann, Johann-Friedrich (Hrsg.) Mauerjahre - Leben im geteilten Berlin. Verlag Edel Germany, Hamburg, 2011. Grundmann, Harriet/Vogt, Susanne/Baus, Lars Das Wendebilderbuch. Die Geschichte von Janosch aus West-Berlin. Die Geschichte von Anni aus Ost-Berlin. Coppenrath, Münster 2009. Kordon, Klaus Die Flaschenpost. Beltz, Weinheim 1999. Kordon, Klaus/Schimmel, Peter Die Lisa. Eine deutsche Geschichte. Beltz & Gelberg, Weinheim, Basel 2007. Kordon, Klaus/Schimmel, Peter Arbeitsheft zu: Die Lisa. Eine deutsche Geschichte. Beltz & Gelberg, Weinheim, Basel 2004. Lionnie, Leo Tillie und die Mauer. Beltz & Gelberg, Weinheim 2004. Schroeder, Klaus Die DDR. Geschichte und Strukturen. Reclam, Stuttgart 2011. Verein Berliner Mauer - Gedenkstätte und Dokumentationszentrum (Hrsg.) Die Berliner Mauer. Ausstellungskatalog des Dokumentationszentrums Berliner Mauer. Michael Sandstein Verlag, Dresden.

  • Technik / Sache & Technik / Geschichte / Früher & Heute
  • Berufliche Bildung

Extremismusprävention in Schule und Jugendarbeit

Fachartikel

Was können Lehrerinnen und Lehrer gegen extremistische Äußerungen und Ansichten tun beziehungsweise wie können Kinder und Jugendliche gegen derartige Ansichten geschützt und demokratisches Denken und Handeln gefördert werden? Hier finden Lehrkräfte Serviceangebote, Lehrerhandreichungen sowie eine Materialsammlung zum Thema "Extremismusprävention in Schule und Jugendarbeit", zusammengestellt aus den verschiedenen Bundesländern. Digitale und interaktive Angebote für Jugendliche "Jihadi fool" Mit der Kampagne "Jihadi fool" wendet sich der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz (Ministerium des Innern) an ein breites Publikum mit einem Schwerpunkt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und lädt zur Auseinandersetzung mit salafistischer Internetpropaganda und Extremismus ein. Kanäle des Projekts bei: YouTube: www.youtube.com/c/jihadifool Facebook: www.facebook.com/Jihadifool Instagram: www.instagram.com/jihadifool Twitter: twitter.com/jihadifool Leons Identität Das Videospiel "Leons Identität" wurde im Auftrag der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei und des Ministeriums des Innern entwickelt. Es soll jungen Menschen helfen, rechtsextremistische Ideologien zu erkennen, ihre eigene politische Urteilsfähigkeit schulen und zugleich die Medienkompetenz fördern. Download über https://leon.nrw.de/ (als Windows-, MacOS- oder Linux-Version) oder die Spieleplattform Steam. Lernplattform "Wimmelbild online" Das digitale Angebot für die Demokratiebildung an Schulen wurde von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg entwickelt. Es nutzt spielerische Elemente für die pädagogische Arbeit und unterstützt Lehrkräfte mit zusätzlichen Unterrichtseinheiten dabei, Demokratiebildung zu verankern. "Stand Up" Die App "Stand Up!" wurde im Rahmen des Förderprogramms "Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus" entwickelt. In simulierten Dialogen trainieren Jugendliche und junge Erwachsene den Umgang mit populistischen, diskriminierenden Aussagen. Ein umfassendes Glossar bietet Hilfestellung zur Diskussionsführung, Erklärungen zu populistischen Argumentationsmustern und inhaltliche Hilfestellung zu den behandelten Themen. Die App kann als Desktop-Version genutzt werden: www.stand-up-gegen-populismus.de "Tolerant statt ignorant" Die virtuelle Ausstellung für Demokratie und gegen Antisemitismus wurde im Rahmen des Förderprogramms "Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus" entwickelt. Die Ausstellung sensibilisiert für jüdisches Leben und Vielfalt in Deutschland und Hessen und klärt über historische und gegenwärtige Ausprägungen von Antisemitismus auf. Die Ausstellung ist für alle mobilen Endgeräte optimiert und kann im schulischen und außerschulischen Kontext frei genutzt werden: www.tolerant-statt-ignorant.de Download der App: PlayStore und App Store Serviceangebote für Lehrkräfte Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus Die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz bietet Lehrkräften digitale Angebote zur Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus anhand der Gedenkstätte Osthofen . Schwerpunkte sind die Vermittlung des historischen Geschehens in den Konzentrationslagern, die Erinnerung an die Opfer und die Thematisierung aktueller Erfahrungen im eigenen Umfeld. Herausforderung extremistischer Salafismus – Angebote für Schule und Jugendarbeit Das Ministerium des Innern und das Ministerium für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen bieten Lehrerinnen und Lehrern, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern sowie pädagogischen Fachkräften in der städtischen Jugendarbeit mehrere Module an, mit denen das Thema extremistischer Salafismus im Unterricht, in Arbeitsgemeinschaften oder beispielsweise in Projektwochen behandelt werden kann. Infos zur Prävention von Islamismus Die Übersichtsseite der Bundeszentrale für politische Bildung befasst sich mit der Integration von Radikalisierungsprävention in Schule und Unterricht. Lehrkräfte finden hier Hintergrundinformationen zu Islamismus, Radikalisierung und Prävention, Unterrichtsmaterialien für Grundschulen und Sekundarstufen, Medien-Tipps sowie Hinweise zu Anlaufstellen in ganz Deutschland, die Unterstützung und Weiterbildung anbieten. Landheld*innen – für eine demokratische Alltagskultur in der Nachbarschaft Das Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachen-Anhalt e. V. ( www.miteinander-ev.de ) unterstützt pädagogische Fachkräfte beim Erkennen von Radikalisierungstendenzen bei Jugendlichen und arbeitet mit dem Projekt Landheld*innen unter anderem zu Demokratiefeindlichkeit und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Präventionsangebot Lehrerfortbildungen Das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen bietet ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen und Lehrerfortbildungen zu Präventionstätigkeiten an. Rechtsextremismus, Islamismus, Linksextremismus und Antisemitismus stellen hierbei einen besonderen Schwerpunkt dar. Präventionsprojekt ACHTUNG?! Das Projekt "ACHTUNG?!" wird durch das beim Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg angesiedelten Kompetenzzentrum gegen Extremismus (konex) landesweit angeboten. Es bietet Lehrkräften Veranstaltungen, Module, Informations- und Unterrichtsmaterial zur Extremismusprävention an. Prisma – Prävention durch Dialog Prisma ist ein Projekt des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes (Ministerium des Innern), das sich mit der Biografie von Personen befasst, die im Extremismus verhaftet waren. Aussteigerinnen und Aussteiger aus dem Rechtsextremismus, dem Islamismus und dem auslandsbezogenen Extremismus arbeiten das von ihnen Erlebte bei Veranstaltungen mit Schülerinnen und Schülern auf. Team meX Das Team meX versteht sich als landesweites Netzwerk in Baden-Württemberg und führt innerhalb des Landes Bildungsangebote zur Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und islamistischem Extremismus durch. Alle Veranstaltungen werden von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg auf Anfrage durchgeführt. Workshops: "Wie wollen wir leben?" Die kostenlosen Workshops des Demokratiezentrums Rheinland-Pfalz , die im Auftrag des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung umgesetzt werden, richten sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 bis 13 sowie an Personen, die im Schulkontext tätig sind. Sie hat zum Ziel, Vorurteilen, Diskriminierung und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenzuwirken sowie die Demokratiebildung zu fördern. Lehrerhandreichungen Fachbrief zu Islamfeindlichkeit und Islamismus Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin hat einen umfangreichen Fachbrief zum Themenschwerpunkt Islamfeindlichkeit und Islamismus sowie Konsequenzen für die politische Bildung an Schulen herausgegeben, der nach Gesprächen mit Lehrkräften und Vertreterinnen und Vertreter außerschulischer Träger als erstes Zwischenergebnis erstellt worden ist. Fachbrief zum 9. November: Perspektiven der Holocaust Education Der Fachbrief , herausgegeben von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin, regt Lehrkräfte dazu an, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Pogromnacht vom 9. November 1938 zu gedenken und stellt im Sinne von Best-Practice-Beispielen und Vernetzungsmöglichkeiten einige erprobte Konzepte und Erfahrungen vor. Grundlagen einer entwicklungsorientierten Prävention des Rechtsextremismus Das Gutachten, welches in einer Kooperation des Landespräventionsrats Niedersachsen und der Friedrich-Schiller-Universität Jena erstellt wurde, leitet Handlungsempfehlungen auch für den Schulbereich ab und dient Lehrkräften zu einer entwicklungsorientierten Extremismusprävention. Grundrechtsklarheit, Wertevermittlung, Demokratieerziehung Mit der Handreichung unterstützt das Hessische Kultusministerium Lehrkräfte bei der Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrags im Bereich der Demokratiebildung und bietet gleichzeitig eine auf den Grundwerten unseres Grundgesetzes basierende Orientierung im Umgang mit Extremismus und Konfliktsituationen. Handreichung "Jugendliche im Fokus salafistischer Propaganda" Das Landesinstitut für Schulentwicklung hat gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung eine mehrteilige Handreichung erarbeitet. Schulen erhalten mit den Bänden dieser Handreichung wichtige Informationen und Anregungen zur Umsetzung schulischer Präventionsarbeit bei menschenabwertenden und antidemokratischen Haltungen und Handlungen. Links: https://www.lpb-bw.de/publikation3236 https://www.lpb-bw.de/publikation3321 https://www.lpb-bw.de/publikation3341 Handreichung "Schule und religiös begründeter Extremismus" Die Handreichung der Bundeszentrale für politische Bildung bietet Lehrkräften und Schulleitungen Orientierung im Themenfeld "Schule und religiös begründeter Extremismus". Sie gibt erste Antworten auf häufige Fragen und vermittelt einen Überblick über aktuelle Publikationen und Materialien, die für die Schulpraxis relevant sind – ob als Hintergrundlektüre oder zur konkreten Planung einer Unterrichtseinheit. Damit schafft die Handreichung eine Grundlage für die fachlich fundierte, qualifizierte Auseinandersetzung mit den Themen Islamismus, Extremismus und Radikalisierung, aber auch mit religiösen Fragen und antimuslimischem Rassismus. Lernmedium "Wahrnehmen – Benennen – Handeln" Die Handreichung unterstützt Lehrkräfte, einen kompetenten Umgang mit Antisemitismus zu finden. Sie wurde vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB) und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) herausgegeben. Arbeitshilfe "Junge Menschen stärken – Radikalisierung vorbeugen" Das Medienpaket "Junge Menschen stärken – Radikalisierung vorbeugen" unterstützt Fachkräfte in Schule, Jugendarbeit und Polizei im Themenfeld "Islamismus und Islamfeindlichkeit". Das Medienpaket wurde von ufuq.de in Kooperation mit dem Programm polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes erstellt. Es bietet Hintergrundinformationen, Materialien für die Präventionspraxis und gibt konkrete Anleitungen zur Sensibilisierung von Akteuren vor Ort Beratungsangebote für Schulen Argumentationstraining gegen Stammtischparolen Ein Schwerpunkt der Fachstelle gegen Diskriminierung in der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz liegt auf der Koordination des Workshop-Angebots "Argumentationstraining gegen Stammtischparolen" , welches von Schulen gebucht werden kann. Politische Bildung an sächsischen Schulen – Fallbeispielsammlung Die Fallbeispielsammlung "Herausforderungen politischer Bildung und pädagogischen Handelns an sächsischen Schulen" , herausgegeben vom Landesamt für Schule und Bildung, bietet allen Lehrbeteiligten Handlungsorientierung und Rechtssicherheit. Für insgesamt 15 Problemsituationen aus der pädagogischen Praxis wurde die aktuelle Rechtslage beurteilt und Handlungsmöglichkeiten dargestellt. Präventionsprogramm gegen Hatespeech unter Jugendlichen (ERASED) Um die Schulen bei der Demokratieerziehung Heranwachsender zu unterstützen, entwickelt die Universität Potsdam / Departement Erziehungswissenschaften zurzeit ein theoretisch fundiertes und praktisch evaluiertes Präventionsprogramm , das Heranwachsenden die nötigen Kompetenzen vermittelt, um Hatespeech nachhaltig vorzubeugen und ein diskriminierungsfreies Klima an Schulen zu schaffen. Das Manual soll dieses Jahr noch fertig gestellt werden, um im nächsten Jahr in die praktische Evaluation zu gehen. Ansprechpartner: normankrause@uni-potsdam.de Präventionsprogramm "Wegweiser – gemeinsam gegen gewaltbereiten Salafismus" Das Landesprogramm "Wegweiser" des Ministeriums des Innern des Landes Nordrhein-Westfahlen ist mit 25 lokalen Beratungsstellen flächendeckend im Bundesgebiet vertreten. "Wegweiser" bietet Schulen konkrete Unterstützung in Einzelfällen, Vorträge für Lehrkräfte sowie Workshops und Projekttage für Klassen an. Programm "Politische Bildung an Berliner Schulen" Seit dem 1.1.2021 läuft das Programm "Politische Bildung an Berliner Schulen" , gefördert von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin. Durch dieses Programm erhält jede öffentliche Grund-, weiterführende und berufliche Schule in Berlin 2.000 Euro, zweckgebunden für Maßnahmen zur Stärkung der politischen Bildung und zur Förderung von Schulentwicklungsprozessen im Sinne einer demokratischen Schule. Salafismusprävention – Fallarbeit mit Jugendlichen Die Beratungsstelle Gewaltprävention der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg bietet Schulen individuelle Unterstützung an, um Schülerinnen und Schüler, die im Verdacht stehen, einem religiös-extremistischen Dogma zu folgen, zu betreuen. Schule ohne Rassismus Die Landeskoordination des Projektes Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SOR-SMC) in Rheinland-Pfalz (angesiedelt bei der Landeszentrale für politische Bildung RLP) koordiniert Angebote für Projektschulen und fördert Veranstaltungen, Seminare und Workshops im Bereich Diskriminierung, gesellschaftlicher Zusammenhalt und gewaltfreie, demokratische Kultur an der Schule.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I
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