Ich habe einen Plan.

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Die Unterrichtsplanung ist für einen Grundschullehrer ein besonders spannendes Feld der Betätigung. Man hat zwar einerseits einen Plan dafür entwickelt, was man den Kindern wie beibringen möchte, darf dabei aber eine unvorhersehbare Komponente nie vergessen: die Kinder selbst.

So stand zwar heute Deutsch und Mathematik auf dem Stundenplan, für beides war aber nur wenig bis gar keine Zeit, weil Manni ein Buch mit in die Schule brachte, in dem es um die Entstehung der Erde, der Tiere und des Menschen ging. Das ist spannend. Es beinhaltete tolle Bilder, die erklärt werden wollten.

Natürlich präsentierte mir Manni sein Buch gleich morgens stolz und stellte mir viele Fragen dazu: "Ist das ein Alien?" "Nein Manni, das könnte man zwar vermuten, aber es handelt sich um ein Insekt." "Und das hier?" "Manni, das ist ein Skelett eines Dinosauriers." "Und das?"...

Es ging eine Weile weiter so und es bildete sich eine Traube voller begeisterter und interessierter Kinder um den Lehrertisch, die nun ihrerseits begannen, Fragen zu stellen. Der Deutschunterricht hatte längst begonnen. Pustekuchen. Und doch: Genau in solchen Momenten merkt man, wie wissbegierig Kinder sind.

Und so haben heute alle gelernt, was der Unterschied zwischen Bakterien und Parasiten ist, warum die Dinosaurier ausgestorben sind, wie viele Menschen auf unserem Planeten leben und wie viele Nullen eine Milliarde hat. So etwas kann man nicht planen. Aber es ist ein Geschenk, in derart wissbegierige, begeisterte Kinderaugen schauen zu dürfen. Und für den Laut "sch" und die Festigung der Subtraktion ist ja auch noch am Montag Zeit. Ich kann das ja mal planen...

Der Name wurde von der Redaktion geändert.