Umfrage: Lehrkräfte an der Belastungsgrenze

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veröffentlicht am 11.01.2021

Immer wieder hört man, dass es sich bei Lehrkräften um eine besonders belastete Berufsgruppe handelt. Eine auf unserem Bildungsportal Lehrer-Online durchgeführte Umfrage bestätigt dies nun erneut: Viele Lehrkräfte fühlen sich überlastet – eine Tendenz, die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wird.

Ende des letzten Jahres haben wir Lehrerinnen und Lehrer dazu befragt, wie es ihnen in ihrem Lehrerberuf ergeht und wodurch sie sich am meisten belastet fühlen. Das Ergebnis: Lehrkräfte machen im Durchschnitt 16 Überstunden pro Woche, und fast 80 Prozent der 170 Befragten gaben an, nicht ausreichend zwischen Arbeit und Freizeit trennen zu können.

Besonders belastende Faktoren des Lehrberufs

Als besonders fordernd empfinden Lehrkräfte den permanenten Zeitdruck und das Gefühl, "nie wirklich fertig zu sein". Neben der Planung und Organisation des Unterrichts müssen sie zahlreiche Zusatzaufgaben bewältigen, wie zum Beispiel Elternarbeit, die Erstellung von Konzepten, die Umsetzung von Inklusion oder diverse Verwaltungsaufgaben. Als belastender Faktor wurde außerdem mehrfach die fehlende Wertschätzung des Lehrerberufs durch die Gesellschaft genannt.

Besonders besorgniserregend: Fast 70 Prozent der Befragten gaben an, aufgrund der hohen Belastung keine Zeit für ein erfülltes Privatleben zu haben.

Verschärfung der Situation durch die Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat dieses Empfinden noch verschärft: Fast alle Befragten fühlen sich zusätzlich belastet durch die Umsetzung der entsprechenden Hygiene-Maßnahmen, die geringe Planungssicherheit, den hohen eigenen Fortbildungsbedarf im Hinblick auf digitales Unterrichten und die Ansprüche, die seitens der Eltern an sie herangetragen werden.

*Insgesamt haben 170 Lehrkräfte an der Umfrage teilgenommen. Mit den erhobenen Daten erheben wir selbstverständlich keinen Anspruch auf Repräsentativität, sondern können anhand der Umfrage-Ergebnisse lediglich einen möglichen Trend aufzeigen, der nun an einer wesentlich größeren Stichprobe und bestenfalls mit einer umfangreicheren Befragung näher untersucht werden müsste.