Notwendigkeit der Mädchenförderung und Ziele von Roberta

Roboterkurse, die auch für Mädchen attraktiv sind, sollen als Teil des Bildungsangebotes etabliert werden, um den Bedarf an Mitarbeiterinnen in technischen Berufen decken zu können.

Gemischte Teams sind in der Industrie gefragt

In zahlreichen Gesprächen mit Ingeneurinnen - zum Beispiel auf dem Girls´ Day - wurde mir bestätigt, dass Frauen in den technischen Fächern fast nicht vertreten sind, die Firmen aber ein großes Interesse daran haben, Frauen einzustellen. Dies liegt unter anderem daran, dass in allen Firmen verstärkt im Team gearbeitet wird und Frauen dort kreativer und produktiver zusammen arbeiten, als dies bei reinen Männerteams zu beobachten ist. An den deutschen Universitäten liegt der Frauenanteil im Fach Informatik bei den Erstimmatrikulierten eines Jahrgangs bei nicht einmal 20 Prozent.

Förderung muss in der Schule beginnen

Der Mädchenanteil in den Informatikkursen unserer Realschule bewegt sich im gleichen Rahmen. Woran liegt das und wie kann man das Interesse junger Frauen und Mädchen an der Informatik steigern? Bereits in der Schule müssen mehr Schülerinnen für technische Fragen und Berufe motiviert werden und Spaß an der Technik entwickeln. Dieses Interesse muss nicht nur geweckt, es muss auch erhalten und gefördert werden. Die gezielte Heranführung von Mädchen an Technik und Informatik wird auch dabei helfen, den Fachkräftemangel in den gewerblich-technischen Berufsfeldern abzubauen.

Warum gerade Roboter zur Mädchenförderung?

Roboter üben eine gewisse Faszination aus. Sie sind daher ein sehr attraktives Mittel zur Vermittlung technischen Wissens. Sie machen die Grundlagen der Programmierung in der Informatik begreifbar. Einfache Befehle können programmiert und sofort am Roboter erprobt werden. Die Schülerinnen erhalten eine unmittelbare Kontrollmöglichkeit für ihre Programme. Mithilfe der Roboter lassen sich die Mädchen spezifisch ansprechen: Zum Beispiel durch die Simulation naturwissenschaftlicher und insbesondere biologischer Phänomene, oder durch die Programmierung von Robotern, die eine bestimmte Choreographie ausführen. Beim Konstruieren und Programmieren von Robotern erfahren die Schülerinnen, dass die Arbeit mit Technik Spaß macht. Roberta hilft somit, Berührungsängste mit der Informatik zu überwinden. Bei der Arbeit mit Robotern wird neben dem fachlichen Wissen auch die Sozialkompetenz der Schülerinnen gefördert, da sie im Team arbeiten. Die Präsentation der Gruppenergebnisse hat während der Arbeit mit Roberta einen hohen Stellenwert. Kommunikations- und Dokumentationsfertigkeiten werden so gefördert.

Ziele von Roberta

Roboterkurse für Mädchen

Das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) in Sankt Augustin bei Bonn hat mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) das Roberta-Projekt im November 2002 ins Leben gerufen. Es etablierte in Deutschland zurzeit 25 RobertaRegioZentren, in denen die Ausbildung von Lehrkräften zur Kursleiterin oder zum Kursleiter stattfindet und entsprechende Baukästen entliehen werden können.

"Ziel des Projektes ist, Roboterkurse, die auch für Mädchen attraktiv sind, als Teil des Bildungsangebotes zu etablieren. Lehr- und Lernmaterialien werden erarbeitet und verfügbar gemacht, so dass Kursleiterinnen und -leiter Roboterkurse mit vertretbarem Aufwand selbstständig durchführen können. […] Verbreitungs- und Unterstützungsstrukturen werden aufgebaut, um sicherzustellen, dass auch nach Abschluss des Projekts die Ergebnisse verwendet werden und Kursleiterinnen und -leiter bei Bedarf die notwendige Unterstützung finden."

(Quelle: Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme, Einführung für Kursleiterinnen und Kursleiter)

Meine Ziele

An unserer Schule habe ich mir das Ziel gesetzt, die naturwissenschaftlich-technische Mädchenbildung zu fördern. Mehr Mädchen als bisher sollen sich für wissenschaftlich-technische Inhalte interessieren und in ihrer Ausbildung sowie in ihrer Berufswahl entsprechende Schwerpunkte setzen.

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Anja Tempelhoff

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