Unterrichtsreihe: Protokoll

Fachartikel

In dieser Unterrichtsreihe lernen die Schülerinnen und Schüler spezifische Merkmale eines Protokolls kennen. Sie arbeiten mit Beispielen aus Konferenzen, Tagungen, Prüfungen und ähnlichen Veranstaltungen.

Beschreibung

Bei Konferenzen, Tagungen, Versuchsreihen, Debatten im Bundestag, Prüfungen und ähnlichen Veranstaltungen ist es üblich, Protokolle zu verfassen. Solche Protokolle haben grundsätzlich die Aufgabe, ihre Leser über das zu informieren, was in der Veranstaltung, auf die sie sich beziehen, abgehandelt worden war. Darüber hinaus können sie zusätzliche Funktionen haben, zum Beispiel die des Belegens, des Nachweisens, des Rechtfertigens. Die Schülerinnen und Schüler werden in der Schule mit keiner der oben genannten Veranstaltungen mit "Protokollzwang" konfrontiert werden. Solche Situationen werden ihnen erst nach ihrer Schulzeit begegnen. Damit sie diese dann aber auch bewältigen können, sollten sie mit den Anforderungen, die die Erstellung eines solchen Textes fordert, während der Schulzeit vertraut gemacht werden. Hier bietet sich als Protokollsituation natürlich der Unterricht selbst als zu protokollierende Veranstaltung an. Er macht einen Protokolltext möglich, der im Wesentlichen mit den Protokolltexten der Zukunft übereinstimmt.

Der hauptsächliche Unterschied zu den "Zukunftsprotokollen" liegt darin, dass der zu protokollierende Zeitraum kürzer ist (etwa 45 Minuten) und die behandelte Thematik im Interessensbereich der Schüler liegt bzw. liegen muss. Von hier aus lässt sich eine für die Schülerinnen und Schüler einsehbare Begründung für ein Protokollieren des Unterrichtes herleiten. Aus fachspezifischer Perspektive gesehen, reichte eine solche Begründung für eine Beschäftigung mit Protokollen allerdings nicht. Hier ist es schon wichtig, im entsprechenden Unterricht eine günstige Gelegenheit zu sehen, erstmals Texte nach deutlich festgelegten Normen verfassen zu lassen.

Die Frage, in welcher Klassenstufe mit dem Protokollieren begonnen werden sollte, wird recht unterschiedlich beantwortet und begründet. Bei den sogenannten Sachfächern werden schon recht früh - etwa in Klasse 6 - protokollähnliche Zusammenfassungen gefordert. Hier handelt es sich jedoch mehr um ein Berichten über Geschehenes/ Erfahrenes. Manchmal werden Protokolle auch als Mittel der Disziplinierung eingesetzt. Ein solcher Text mit der vornehmlichen Funktion des Abschreckens scheint an keine Altersstufe gebunden zu sein.

Sinnvoller scheint es, Protokolle erst dann verfassen zu lassen, wenn die Schülerinnen und Schüler Texte der mittelbaren Informationsübermittlung gerade behandelt haben oder sie nun behandeln sollen. Ihnen sollte die textstrukturierende Funktion einer kommunikationsorientierten Texterstellung bekannt sein und sie sollten auch in der Lage sein, einen Sachverhalt distanziert (u.a. Verwendung des Konjunktivs) und tendenzfrei wiederzugeben. Über die zuvor genannten Fähigkeiten verfügen Schüler der Klassen 8.

Vorschau

In Kooperation mit

Dieter Volk: Unterrichtsreihen

Unterrichtsreihen für das Fach Deutsch in Klasse 5 bis 10