Unterrichtsreihe: Berichten I

Fachartikel

In dieser Unterrichtsreihe nähern sich die Schülerinnen und Schüler dem Lernzielbereich "Berichten" an. Sie unterscheiden zwischen einem mündlich überlieferten Bericht und der Briefform.

Beschreibung

Der "Bericht" als Stilform oder weitgehend genormte Textsorte existiert eigentlich nicht.
Meist ist es so, dass die Lehrperson mit ihrer Lerngruppe (und gestützt auf die Aussagen eines Sprachbuches) vereinbart, wie denn ein Bericht auszusehen hätte. Auf der Basis solcher Vereinbarungen gibt es dann eben berichtende Texte als Nachrichtentexte, Tatsachenberichte, Erlebnisberichte, Zeitungsberichte, Reiseberichte und so weiter.

Berichtet oder informiert wird über Geschehenes, Erlebtes, Beobachtetes, Gesehenes. Die Informationstexte stehen in deutlicher Abhängigkeit zu den Kommunikationssituationen, aus denen heraus sie entstanden sind: So kann der "Bericht" über eine Reise neben den wichtigen Angaben über ihren Verlauf – durchaus auch von der Adressantin oder vom Adressaten gewünscht – auch emotionale Elemente enthalten, die die Stimmungslage des Verfassenden widerspiegeln; ebenso kann ein "Bericht" über ein Geschehen sich auf die Wiedergabe von Fakten beschränken und auf jegliches "Beiwerk" verzichten.

Bei informierenden Texten sollte zwischen unmittelbaren und mittelbaren Informationstexten unterschieden werden: Bei den unmittelbaren Informationstexten war die oder der Verfassende der unmittelbar Erlebende von Ereignissen oder auch ihr direkter Zeuge. Er informiert also über selbst Erlebtes, Geschehenes, über eigene Erfahrungen. Er berichtet (wie auch bei den mittelbaren Informationstexten) meist auf eine Anforderung hin, muss also auch den Erwartungen sowohl seines Auftraggebers als auch seines Adressaten (eventuell identisch) gerecht werden. Ob sein Informationstext über das von ihm selbst Gesehene oder Erlebte Kongruenz aufweist, ist vom Empfänger des Textes nur schwer nachzuprüfen.

Bei den mittelbaren Informationstexten dagegen gibt der Verfasser hauptsächlich Informationen weiter. Er informiert seinen Adressaten über Geschehen, Handlungen oder Erlebnisse, über die andere ihn in Kenntnis gesetzt haben. Die Qualität seines Textes ist daran zu messen (vor allem: sie kann daran gemessen werden!), wie exakt, tendenzlos und unverfälscht er erhaltene Informationen weiterzuleiten versteht, damit sein Adressat sich unbeeinflusst ein eigenes Bild vom Ereignis/Ablauf machen kann.

Die hier notwendige distanzierte, "neutrale" Weitergabe von Erfahrenem stellt recht hohe Anforderungen an den Verfasser solcher Texte. Die Beschäftigung mit solchen mittelbaren (sich distanzierenden) Informationstexten sollte daher erst ab Klasse 8 erfolgen; erfahrungsgemäß können Schülerinnen und Schüler erst zu diesem Zeitpunkt bewusst über Distanzierungsmöglichkeiten (Konjunktiv/Aktiv–Passiv unter anderem) verfügen.

Vorschau

In Kooperation mit

Dieter Volk: Unterrichtsreihen

Unterrichtsreihen für das Fach Deutsch in Klasse 5 bis 10

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