Blended-Learning: Organisation, Evaluation, Ausblick

Der Einsatz einer Online-Plattform ist in der Veranstaltung aus organisatorischen Gründen unerlässlich. Kritisch-konstruktive Rückmeldungen der Teilnehmenden fließen in die weitere Veranstaltungsplanung ein. Der Fokus soll zukünftig von der Erstellung auf die Durchführung und Reflexion der WebQuests verlegt werden.

Organisation

Individuelle Betreuung durch Gruppenarbeit

Alle nötigen technischen Kenntnisse können die Studierenden, Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und Lehrerinnen und Lehrer in der Veranstaltung erwerben. Dazu stehen zum einen einzelne Veranstaltungstermine zur Verfügung, zum anderen wird gerade auch durch die Gruppenarbeit die Möglichkeit geschaffen, die einzelnen Gruppen individuell zu betreuen. Fragen können dabei direkt im Forum in WebCT an alle gestellt, oder in fest geplanten und zusätzlich vereinbarten Terminen bearbeitet werden. Durch die Kooperation mit einem Studienseminar ist es darüber hinaus möglich, die Gruppen mit Lehrkräften im Vorbereitungsdienst durch eine teilnehmende Ausbilderin zusätzlich zu beraten.

Online-Plattform ermöglicht konstruktive Arbeit

In der Veranstaltung ist der Einsatz einer begleitenden Online-Plattform unerlässlich. Die Besonderheiten der verschiedenen Arbeits- und Lernorte der Beteiligten (Universität, Studienseminar und Schule), unterschiedliche Zeitpläne und unterschiedliche Beiträge der einzelnen beteiligten Gruppen zur Veranstaltung, erfordern die Konzeption der Veranstaltung als Blended-Learning-Veranstaltung. Die konstruktive Arbeit in den Gruppen und die Betreuung durch den Veranstaltungsleiter ist nur durch den ständigen Austausch über eine virtuelle Plattform möglich.

Evaluation

Kritisch-konstruktive Rückmeldungen

Die hier beschriebene Veranstaltung und Vorformen fanden über etliche Semester hinweg statt. Von Beginn an wurde in den Veranstaltungen wöchentlich über das Forum der Online-Plattform dem Veranstalter und auch den Moderatoren einzelner Veranstaltungen kritisch-konstruktiv Rückmeldung gegeben. Die verpflichtenden Rückmeldungen sind dabei anonymisiert. Die einzelnen anonymen Rückmeldungen werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der letzten Sitzung jeweils in einer Zusammenfassung zur Diskussion gestellt.

Fragebögen als Diskussionsgrundlage

Qualitative Fragebögen dienten ebenfalls als Diskussionsgrundlage zur Reflexion der Gesamtveranstaltung. Die in aller Regel konstruktive Kritik der Teilnehmenden wird grundsätzlich für die Planung zukünftiger Veranstaltungen berücksichtigt. Die Rückmeldungen von Studierenden eines Semesters werden auch den Moderatoren einzelner Sitzungen im folgenden Semester zur Verfügung gestellt. Dies führte auch zur Erprobung immer neuer Lösungen zur Gestaltung anregender Einzelsitzungen durch Studierende. Die Möglichkeit, einzelne Zwischenergebnisse von Arbeitsgruppen über die virtuelle Plattform zur Diskussion zu stellen, wird von einigen Gruppen stark genutzt.

Ausblick

Von der Erstellung zur Durchführung und Reflexion

In den zurzeit stattfindenden Veranstaltungen erstellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen WebQuests und führen diese zur Erprobung in den Klassen der teilnehmenden Lehrkräfte durch. In den Reflexionen zum Einsatz der selbst erstellten WebQuests wurden mögliche Modifikationen der WebQuest-Methode diskutiert. Dies mündete in eine Anpassung an die besonderen Möglichkeiten und Bedürfnisse der Grundschülerinnen und -schüler. Diese modifizierte Form, der Prima(r)WebQuest, wird vom Autor (Schreiber 2007) vorgestellt. In kommenden Veranstaltungen soll der Fokus zunehmend von der Erstellung auf die Durchführung und Reflexion der Prima(r)WebQuests verlegt werden. Dazu werden ab dem Sommersemester 2008 forschungsorientierte Veranstaltungen stattfinden: Studierende, Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst sowie Lehrerinnen und Lehrer werden dann WebQuests in der für die Grundschule modifizierten Form für unterschiedliche Themen aus der Primarstufe erstellen oder bestehende verändern.

Ermittlung der Lernmöglichkeiten

Der Umgang der Schülerinnen und Schüler mit den WebQuests wird videografiert und kann so genau ausgewertet werden. Mit Methoden der interpretativen Unterrichtsforschung werden dann verschiedene Auswirkungen auf unterrichtliche Situationen mit digitalem Medieneinatz untersucht. Hier sollen die Lernmöglichkeiten bei der Verwendung dieser Methode für den Mathematikunterricht in der Primarstufe ermittelt werden. Auch auf einzelne Schülergruppen, geschlechts-, alters-, herkunftsspezifisch et cetera ist dabei zu achten. Die besondere Eignung einiger Themen und geeignete Voraussetzungen für den Einsatz der Methode können genauer untersucht werden. Möglicherweise ergibt sich hieraus weiterer Anpassungsbedarf der Methode. Ergebnisse der Veranstaltungen werden zu gegebener Zeit veröffentlicht.

Autor

Portrait von Prof. Dr. Christof Schreiber
Prof. Dr. Christof Schreiber

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