Der Kalte Krieg ist vorbei
Vor dem Deutschen Bundestag fordert der russische Präsident Wladimir
Putin am 25. September 2001 unter anderem eine stärkere Einbindung Russlands in
die westliche Sicherheitspolitik.
Trotz allem Positiven, das in den vergangenen Jahrzehnten erreicht wurde, haben wir es bisher nicht geschafft, einen effektiven Mechanismus der Zusammenarbeit auszuarbeiten. […] Heutzutage werden Entscheidungen manchmal überhaupt ohne uns getroffen. Wir werden dann nachdrücklich gebeten, sie zu bestätigen. […] Wir sollten uns fragen, ob das normal ist, ob das eine echte Partnerschaft ist.
Die Verwirklichung demokratischer Prinzipien in den internationalen
Beziehungen, die Fähigkeit, richtige Beschlüsse zu fassen, und die Bereitschaft
zu einem Kompromiss - das ist eine schwierige Sache. […]
Noch vor kurzem schien es so, als würde auf dem Kontinent bald ein
richtiges gemeinsames Haus entstehen, in welchem Europäer nicht in östliche und
westliche, in nördliche und südliche geteilt werden. Solche Trennungslinien
bleiben aber erhalten, und zwar deswegen, weil wir uns bis jetzt noch nicht
endgültig von vielen Stereotypen und ideologischen Klischees des Kalten Krieges
befreit haben.
Heute müssen wir mit Bestimmtheit und endgültig erklären: Der Kalte Krieg ist
vorbei.
[…] Die Welt befindet sich in einer neuen Etappe ihrer Entwicklung. […] Ohne eine moderne, dauerhafte und standfeste
internationale Sicherheitsarchitektur schaffen wir auf diesem Kontinent nie ein
Vertrauensklima und ohne dieses Vertrauensklima ist kein einheitliches
Großeuropa möglich.
(https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/putin/putin_wort-244966)