Schwerpunktthemen

Einige spezifische Themen, die von den Bildungsministerien der Mitgliedsstaaten eingebracht werden, bestimmen jedes Jahr die Aufgaben der EA.

Voraussetzungen für den integrativen und inklusiven Unterricht in Regelschulen

Hier handelt es sich um eine Untersuchung im Hinblick auf die praktische Umsetzung von Integration und "inklusiver Bildung". Dies beinhaltet den Bereich praxisnaher Aspekte, einschließlich einer Analyse verschiedener Modelle mit heterogenen Lerngruppen in der Regelschule. Ein weiterer Aspekt ist der der Ausstattung von Regelschulen, um Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen sinnvoll fördern zu können. Eine Vorlaufphase setzte sich mit einer kritischen Bewertung bereits vorhandener Literatur auseinander. Ein Eindruck über den aktuellen Stand integrativer Praxis in den teilnehmenden Ländern sollte dadurch vermittelt werden.

Bericht zum Primarbereich bereits erhältlich

Der erste Teil befasst sich mit der sonderpädagogischen Praxis in der Grundschule und ist abgeschlossen. Ein Bericht ist über die Website der EA erhältlich. Dieser konzentriert sich auf den Primarbereich, insbesondere auf unterrichtspraktische Aspekte, die für integrativ arbeitende Lehrkräfte von besonderer Bedeutung sind. Zwei Fragestellungen wurden zugrunde gelegt:
  • Wie kann man heterogenen Schülergruppen in einer Klasse gerecht werden?
  • Wie sollten Regelschulen ausgestattet und strukturiert werden, um den Bedürfnissen von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf optimal zu entsprechen?

Die Studie hebt vor allem Bereiche hervor, die sich als effektiv für einen inklusiven Unterricht herauskristallisiert haben. Die zweite Phase dieses Schwerpunktthemas befasst sich mit der integrativen Unterrichts- und Schulpraxis in der Sekundarstufe. Dieser wird Ende 2005 verfügbar sein.

Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung der Frühförderung

Ziel des Projekts galt zum einen der Erarbeitung eines differenzierten Überblicks über die in den EU-Ländern bestehenden unterschiedlichen theoretischen, organisatorischen und praktischen Konzepte zur frühen Förderung von Kleinkindern mit Behinderungen beziehungsweise Entwicklungsverzögerungen und zum anderen der gemeinsamen Erarbeitung von Empfehlungen zu einer qualitätsvollen Weiterentwicklung der Frühförderung in den Partnerländern. Der Bericht wird im Frühjahr 2005 abrufbar sein.

Thematische Schwerpunkte dieses Projektes sind

  • Definition von Frühförderung
  • Herausarbeitung der organisatorischen und strukturellen Bedingungen der einzelnen Frühfördersysteme
  • Kind- versus Familienorientierung
  • interdisziplinäre Teamarbeit
  • Ausbildung und Qualifikation der Fachleute
  • Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen
  • Wirkfaktoren der Frühförderung
  • Dokumentation und Evaluation

Dies ist eine Analyse bestehender Modelle auf europäischer Ebene zum Thema Übergang von der Schule in das Erwachsenenleben und in die Berufstätigkeit. Ergänzend soll ein Überblick gegeben werden über sinnvolle Strategien und Verfahren sowie Gründe, die dazu geführt haben. Die Kennzeichnung vorhandener Barrieren sowie die Überprüfung der Rolle der Lehrkräfte und anderer im Prozess involvierter Personen und deren Qualifikationen gehören dazu. Der Bericht ist in den Landessprachen verfügbar.

Thematischer Schwerpunkt ist die Qualitätssicherung für die Phase des Übergangs im Sinne eines individuellen Plans zur Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen beim Übergang von der Schule in den Beruf (ITPs). Alle Bildungssysteme arbeiten in ihren Schulen bereits mit individuellen Förder- oder Lernplänen. Für den Bereich des Übergangs in die berufliche Qualifikation gilt es ein Instrument zu entwickeln, das das jeweilige Fähigkeits- und Fertigkeitsprofil der betreffenden Schülerin oder des Schülers erfasst und die besonderen individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Dies ist ein Instrument, das die Zusammenarbeit zwischen Schule und Institutionen der beruflichen Ausbildung unterstützen soll. Die endgültige Form der Ergebnisdarstellung ist für das Frühjahr 2005 vorgesehen.

Der Hauptfokus liegt in einer Bestandsaufnahme zum Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) im Bereich der sonderpädagogischen Förderung. Die Installation einer Datenbank, die einen Überblick über Basisinformationen der Länder, wichtige Informationsquellen, aktuelle Belange sowie Expertenmeinungen mit einem Ausblick über ICT und sonderpädagogische Förderung auf längere Sicht beinhaltet, ergänzt diesen Schwerpunkt. Der Abschlussbericht liegt in den Landessprachen vor.

SEN-IST-NET - "European Network of Excellence"

Die Einrichtung eines "European Network of Excellence" (SEN-IST-NET) verbindet die Gruppe der Forscher und Praktiker aus dem Bereich der sonderpädagogischen Förderung (SEN - Special Education Needs) mit dem Bereich Technologien und Informationsgesellschaft (IST - Information Society Technologies). Zielsetzung ist die Anregung gemeinsamer Forschungsprojekte und die Zusammenführung von Organisationen, Forschern und Praktikern, denen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein Interaktionsforum zur Verfügung steht. Im Rahmen des Projekts wurden zwei Datenbanken mit Informationen über Ressourcen für die sonderpädagogische Förderung entwickelt.

Die fünf wesentlichen Themenbereche des SEN-IST-NET-Projekts

  • Informations- und Kommunikationstechnologien in der sonderpädagogischen Förderung
  • Integration/Inklusion
  • Unterstützung der Lehrkräfte
  • Frühförderung
  • Übergang von der Schule in den Beruf

Die Virtuelle Bibliothek bietet in drei verschiedenen Sprachen (englisch, französisch und deutsch) Volltextdokumente in Formaten an, die für Personen mit Sehbehinderung zugänglich sind. Eine integrierte Suchfunktion soll den Zugriff auf Zusammenfassungen und Volltexte von Artikeln aus den fünf Themenbereichen erleichtern.

 

Das Ressourcenverzeichnis ist eine europaweite Datenbank zu den beschriebenen Themenbereichen des SEN-IST-NET-Projekts. Es bietet einen Überblick oder Auszüge über die einzelnen Produkte/Publikationen und Hersteller- beziehungsweise Kontaktadressen. Das Ressourcenverzeichnis ermöglicht einen schnellen Zugriff auf wichtige Informationsquellen aus dem Bereich der sonderpädagogischen Förderung in den teilnehmenden europäischen Ländern. Es enthält Bücher, Artikel, CD-ROMs, Videos und andere Materialien für Lehrkräfte und Erzieher/innen, Wissenschaftler/innen und Eltern. Die Datenbank kann anhand einer Kombination von Parametern (beispielsweise Land, Sprache, Schlüsselwort) durchsucht werden. Sie wird mehrsprachig und sehbehindertengerecht angeboten.

Gebündelte Informationen zu Programmen und Aktionen

SNE Infodesk ist eine neue Datenbank, die eine universelle Informationsquelle zu Programmen und Maßnahmen der Europäischen Union im Kontext sonderpädagogischer Förderung bietet. Die Datenbank ist in englischer, französischer und deutscher Sprache zugänglich. Sie bietet Schlüsselinformationen zu einem breiten Spektrum europäischer Programme und Aktionen in bildungsrelevanten Sektoren, die für Fachkräfte und Organisationen im Bereich der sonderpädagogischen Förderung relevant sind. SNE Infodesk richtet sich hauptsächlich an Menschen mit Behinderungen beziehungsweise sonderpädagogischem Förderbedarf sowie an Fachkräfte und Organisationen im Bereich der sonderpädagogischen Förderung.

 

Jeder Eintrag enthält

  • eine kurze Beschreibung des Programms oder der Maßnahme mit Schlüsselwörtern,
  • Angaben zur Zielgruppe,
  • Angaben zu Programmelementen, die auf Menschen mit Behinderungen oder sonderpädagogischem Förderbedarf ausgerichtet sind,
  • Angaben zu verschiedenen Maßnahmentypen, den Institutionen oder Einzelpersonen, die Unterstützung beantragen können,
  • Angaben zu verfügbaren Fördermitteln, Fristen und zur Laufzeit der Projekte,
  • weiterführende Informationen mit nützlichen Links.

Suchmaske und Glossar

Neben einer Suchseite für den Zugriff auf die Datenbank selbst stehen ein Glossar mit Schlüsselbegriffen aus dem Bereich der europäischen Förderprogramme zur Verfügung. Ein Newsflash-Bereich bietet regelmäßig aktualisierte Informationen über neue Entwicklungen. Auf Fristen, beispielsweise für die Einreichung von Projektvorschlägen, wird gesondert aufmerksam gemacht.

Autorin

Avatar
Anette Hausotter

Zum Profil

Lizenzinformation

Frei nutzbares Material
Die von Lehrer-Online angebotenen Materialien können frei für den Unterricht genutzt und an die eigene Zielgruppe angepasst werden.