Beispiele von Planspielen

Die hier aufgeführten Beispiele geben zum einen Eindruck von der Bandbreite möglicher Planspiele und bieten einen einfachen Einstieg für die Durchführung eines Planspiels.

Beispiel 1: Zukunftsorientierte Waldwirtschaft

Einmal selbst Förster sein? Hier können Schülerinnen und Schüler die Mechanismen einer nachhaltigen Forstwirtschaft kennen lernen. In einer Computersimulation pflanzen, ernten und hegen sie Bäume. Doch um Ertrag zu erwirtschaften, muss man auch abholzen. Die Lernenden müssen sich entscheiden: größtmöglicher Ertrag oder Artenvielfalt? Doch Achtung: Jede Entscheidung hat Folgen und birgt auch Risiken! Das Waldspiel vereinfacht die Vorgänge im Wald und lässt den Schülerinnen und Schülern die Wahl - Waldumbau oder Nadelbäume, Ökologie oder Ökonomie.

Beispiel 2: Kommunalpolitik

Im Werkstattmaterial Nr.11 des BLK-Programms "21" wird ein beispielhafter Weg beschrieben, Jugendliche an die Kommunalpolitik heran zu führen. Schülerinnen und Schüler aus zwei Klassen des Gymnasiums Westerstede haben dort in einem Planspiel eine Stadtratssitzung nachgestellt. Das Thema "Schafft Umweltschutz Arbeitsplätze?" wurde auf die Tagesordnung genommen. Natürlich mussten erst die Fakten recherchiert werden. Dabei wurde auch der Kontakt zu den realen Politikern aufgenommen, um die Linie der Fraktionen wirklichkeitsgetreu vertreten zu können. Dokumentiert wurden Materialien, Erfahrungen und mehr.

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Beispiel 3: Parlamentarische Demokratie spielerisch erfahren

"Parlamentarische Demokratie spielerisch erfahren" - so heißt das Planspiel, das der Besucherdienst des Deutschen Bundestages immer montags und dienstags veranstaltet. Er richtet sich damit an Schülerinnen und Schüler ab der zehnten Klasse. Hier lernen sie, wie Gesetzgebung funktioniert und erhalten Einblicke in die Arbeitsweise des Deutschen Bundestages. Als Abgeordnete in einem echten politischen Umfeld beraten sie Themen, die für Jugendliche interessant sind.

Beispiel 4: Keep Cool Online - Das Spiel zum Klimawandel

Vom Brettspiel zur digitalen Version: "Keep Cool" lädt die Mitspielerinnen und Mitspieler ein, sich in die globale Klimapolitik spielerisch einzumischen. Nun liegt das Spiel, das Bewusstsein für ökonomische und ökologische Zusammenhänge schärft, auch in einer Online-Version vor. Das im Netz frei aufzurufende Spiel orientiert sich stark an den Regeln und Mechanismen des Brettspiels. Darüber hinaus bietet es Zusatzfunktionen, die gerade in der Bildungsarbeit nützlich sind. So kann es von Lehrkräften zur Einführung in den Themenkomplex "Klimawandel" dienen. Zum Spielen sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich. Im Spielverlauf werden jedoch zahlreiche Themen eingespielt, die nachfolgend im Unterricht vertieft werden können.

Beispiel 5: Weltklimakonferenz

Internationale und nationale Umweltpolitik

Kernstück dieser ausführlichen Unterrichtseinheit zum Thema "Internationale und nationale Umweltpolitik" ist ein Planspiel, in dem die Schülerinnen und Schüler eine Weltklimakonferenz abhalten und so verschiedene Facetten der internationalen Klimapolitik kennen lernen. Darüber hinaus bietet das Material eine inhaltliche Vorbereitung der Konferenz. Zur Verfügung steht eine komplette Unterrichtseinheit mit Arbeitsblättern, Hintergrundwissen, Informationen für die Lehrkraft und Lösungen. In Bezug auf das Planspiel findet man ebenfalls einen reichlichen Materialpool und die genaue Beschreibung der Durchführung.

Die Vorbereitung einer Konferenz

Zur Intention des Materials schreiben die Autoren: "Umweltpolitik auf internationaler Ebene ist für Außenstehende oft nicht durchschaubar. Die langwierigen Verhandlungen werden meist im Verborgenen, zumindest nicht im Blickpunkt der Medien, geführt, bevor auf groß inszenierten Konferenzen und Gipfeltreffen Beschlüsse gefasst und Verträge unterschrieben werden. Zu diesen Zeitpunkten liegen die Papiere in der Regel schon komplett vor - ausgehandelt auf Expertenkonferenzen. Eine solche Expertenkonferenz sollen die Schüler am Ende dieser Einheit durchspielen. Dafür müssen sie sich jedoch erst einmal Fachwissen aneignen beziehungsweise Gelerntes wiederholen.

Problemorientierte Verknüpfung von Natur- und Sozialwissenschaften

Die Stoff- und Energiekreisläufe der Erde sind hoch komplexe Systeme. Ihre Wirkungsweise lässt sich nicht aus einer Wissenschaftsdisziplin heraus erklären und verstehen. Deshalb steht die Kompetenz interdisziplinär arbeiten zu können ganz oben. Es geht um eine problemorientierte Verknüpfung von Natur- und Sozialwissenschaften, die Schülerinnen und Schüler lernen, komplexe Sachverhalte wie Treibhauseffekt und Klimaentwicklung mit Hilfe integrierter Analyseverfahren zu beschreiben."

 

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Beispiel 6: Wasser für Ganurbia

Um vertieft in die Problematik der Wasserversorgung in vielen Städten des Südens einzusteigen und auch mit Schwierigkeiten in diesem Bereich konfrontiert zu werden, ist das Planspiel "Wasser für Ganurbia" geeignet. Im Mittelpunkt des Konflikts steht einerseits der Wunsch nach einer öffentlichen Wasserversorgung, um die Kontrolle über diesen wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge zu behalten, andererseits wird der Druck von außen stärker, die Wasserversorgung an private Anbieter abzugeben. Die Akteure des Planspiels lernen diesen Konflikt kennen und müssen versuchen, eine Lösung zu erarbeiten. Folgenden vier Gruppen sollen dabei vertreten sein: Stadtverwaltung, Vertreter eines großen Wasserkonzerns, die Weltbank und die NGO "Wasser für alle". Eine wichtige Rolle spielt der UN-Sonderbeauftragte für Wasserfragen mit seinem Team, da er den Prozess beziehungsweise das Spiel leitet. Um das Planspiel durchzuführen, müssen die Spielerinnen und Spieler über Grundwissen im Bereich "Globale Wasserkrise" verfügen.

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Sabine Preusser

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