Zum Einsatz digitaler Medien in der Grundschule

Computer und Internet bereichern den Unterricht immer dann, wenn kein anderes Medium das bietet, was durch digitale Medien umgesetzt werden kann.

Binnendifferenzierung versus "Beschäftigung"

Die Software muss dem Leistungsstandard der Kinder entsprechen

Der Einsatz von Lernsoftware ist sicherlich sinnvoll, wenn sich die Übungen differenziert an den Leistungen der Schülerinnen oder Schüler orientieren. Lediglich "Beschäftigung" - böse formuliert "Ruhigstellung" - von Kindern ohne didaktischen Anspruch ist der Einsatz von Lernsoftware immer dann, wenn die Auswahl der zu übenden Module nicht ihrem aktuellen Leistungsstand entspricht. Dies ist leider im Schulalltag allzu oft zu beobachten, wenn die Kinder fragen: "Darf ich an den Computer?"

Kompetenz der Lehrkraft stärken

Es handelt sich selbstverständlich nicht um Böswilligkeit der Lehrkraft! Oft ist die Zeit nicht vorhanden, um ein Kind in ein Programm einzuweisen oder ihm gezielt die richtige Übung anzubieten. Häufig ist der Grund dafür allerdings auch mangelnde Kompetenz seitens der Lehrerin oder des Lehrers. Die Einarbeitung und die damit verbundene Programmkenntnis müssen im Tagesgeschäft häufig auf der Strecke bleiben.

Sorgfältige Auswahl

Lehrwerksunabhängig und fächerübergreifend

Die Auswahl der einzusetzenden Software entscheidet bereits im Vorfeld über ihren sinnvollen Einsatz im Unterricht. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei ihre Handhabbarkeit: Die Programme und ihre Anwendung dürfen die Kolleginnen und Kollegen nicht überfordern! Das ist gar nicht so einfach, wenn es darum geht, Software auszusuchen, die lehrwerkunabhängig ist und mehrere Fächer gleichzeitig abdecken kann.

Zwei Beispiele für gute Lernsoftware

Ein schlichtes, umfangreiches und für den Einsatz in der Grundschule gut geeignetes Lernprogramm ist die (debug link record:lo_article_subpage:tx_locore_domain_model_articlesubpages:432797). Sie ist mit sechs Tasten komplett zu bedienen, ermöglicht individuelle Voreinstellungen für jede Schülerin und jeden Schüler und gestattet der Lehrkraft, Arbeitsblätter mit Selbstkontroll-Funktionen auszudrucken. Ebenfalls zu empfehlen ist die Software (debug link record:lo_article_subpage:tx_locore_domain_model_articlesubpages:364864) der Medienwerkstatt Mühlacker. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten ist die Einarbeitungszeit allerdings zeitintensiver.

Hilfreiche Tipps

Die Grundlagen und die Grundbedienung von Lernsoftware könnten in Konferenzen erarbeitet und vermittelt werden. Hilfreich ist es, wenn man zu den einzelnen Übungen eine Verweisliste zu den entsprechenden Themen in den Lehrbüchern erstellt (oder umgekehrt). Eine im Lehrerkollegium gemeinsam erstellte Liste erleichtert die Auswahl der Übungen und sorgt so für eine optimale Förderung der Schülerinnen und Schüler.

Was Computer exklusiv bieten

Wertvoll ist der Einsatz des Computers im Unterricht immer dann, wenn kein anderes Medium das bietet, was mit dem Computer erreicht werden kann, beispielsweise:

  • die Verknüpfung von Bild und Ton
  • die Animation von Abläufen, die mit Wort und Bild nur schwer zu erklären sind
  • virtuelle Besuche von Orten, die sonst nicht besucht werden könnten
  • die Darstellung eigener Arbeitsergebnisse
  • kreativer Umgang mit Literatur

Medienkompetenz und Kritikfähigkeit werden gefördert

Neben der Möglichkeit die eigenen Arbeitsergebnisse zu präsentieren, erwerben die Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit Medienkompetenz. So setzen bei den Kindern Überlegungen ein, wie sie eigene Inhalte schützen können (Rechtsbewusstsein) und sie gewinnen die Erkenntnis, dass man nicht alles glauben kann, was man sieht: "Wenn ich das Bild so leicht ändern kann, kann ich ja keinem Bild mehr glauben!" Auch für Lerhkräfte ist es wichtig, über rechtliche Aspekten des Einsatzes digitaler Medien in der Schule bescheid zu wissen.

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Elmar Fischer

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