Gewaltprävention in der Schule

Fachartikel

Um Gewalt vorzubeugen, sind alle Beteiligten gefordert, eine integrative Lernkultur und ein positives Sozialklima mit klaren Regeln und Grenzen anzustreben.

Laut einem Merkblatt zur "Prävention von Gewalt in der Schule" der Dienststelle Volksschulbildung des Kantons Luzern hat "jede Schule ihr eigenes Gewaltpotenzial, das in geeigneter Weise zu erfassen ist (Umfrage, Beobachtungen, Journal). Es ist wichtig zu erfahren, wie Lehrkräfte und Lernende Aggression und Gewalt in der Schule überhaupt erleben und wahrnehmen. Die so zusammengetragenen Gewaltphänomene sind zu deuten, aus der Sicht der Lehrkräfte, wie aus der Sicht von Erziehungsberechtigten und Lernenden. Vor diesem Hintergrund ist es möglich, Regeln im Umgang mit Gewalt und Problemsituationen aufzustellen."

Was kann die Schule tun?

Entwicklung einer konsistenten Schulkultur

Im Leitbild einer Schule sollen Zielsetzungen zum Umgang mit schwierigen Situationen, zur Lernkultur, zum angestrebten Sozialklima und zur Integration definiert werden. Diese Zielsetzungen sind - unter Einbezug der Lernenden, der Erziehungsberechtigten und der Schulbehörden - konsequent umzusetzen.

Etablierung klarer Regeln und Grenzen

Im Schulhausteam sind klare Regeln des Zusammenlebens festzulegen. Diese Regeln sollen die wichtigen Bereiche des Zusammenlebens umfassen und allen an der Schule beteiligten Personen bekannt gemacht werden. Das Einhalten der Regeln ist strikt vom ganzen Schulteam zu thematisieren und zu kontrollieren. Auf Verstöße dagegen ist sofort auf geeignete Weise zu reagieren.

 

Die Anonymität gering halten

Klassenübergreifende Projekte wie Theater, Schulzeitung, Schulfeste, Sportveranstaltungen, Partizipation der Lernenden, Schülerrat und ähnliches festigen den Zusammenhalt innerhalb der Schule. Die Verantwortung der Lernenden füreinander wird erhöht, indem ältere für jüngere Patenschaften übernehmen. Die Lehrkräfte bemühen sich, möglichst viele Lernende anderer Klassen beim Namen zu kennen. Durch den Einsatz von sogenannten Peacemakern kann das Klima günstig beeinflusst werden.

Einsatz einer Sozialarbeiterin oder eines Sozialarbeiters

Zur Unterstützung der Präventionsarbeit an den Schulen und zur Intervention in schwierigen Situationen arbeiten Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter mit Lernenden, Lehrkräfte, Schulleitungen und Erziehungsberechtigten zusammen. Die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter zeichnen sich durch ihre gute Erreichbarkeit für alle an Schule Beteiligten aus (Arbeitsplatz im Schulhaus).

Gestaltung der Räume und der Umgebung

Kahle, schlecht beleuchtete, enge Schulzimmer, Gänge und Anlagen wirken negativ. Mit einfachen Mitteln können sie freundlicher gestaltet werden. Hier können auch die Lernenden aktiv sein, eigene Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen. Auf dem Schulgelände sind Orte vorzusehen, wo Kräfte ausgelebt werden können: Ballspielplätze, Toberäume mit Punchingball und so weiter. Idealerweise wird die Umgebungsgestaltung thematisiert und mithilfe von Fachpersonen und unter Einbezug der Lernenden optimiert. Lernende, die Sachen beschädigen, sind zur Verantwortung zu ziehen. Die entstandenen Mängel sind sofort zu beheben.

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