Ablauf der Unterrichtseinheit "Sicherer Umgang"

Auf dieser Seite sind relevante Hintergrundinformationen zum sicheren Umgang mit sozialen Medien für Sie zusammengestellt. Ergänzt werden diese durch konkrete Unterrichtsideen zum Thema.

Digitale Identität

Schaffung einer digitalen Identität

Das Profil, welches sich Nutzerinnen und Nutzer in sozialen Netzwerken erstellen, nennt man auch "digitale Identität". Persönliche Daten, Bilder, Nachrichten, Statusmeldungen und vieles mehr beschreiben die Person auf einer digitalen Ebene. Fremde Menschen erfahren auf einen Blick eine ganze Menge über den Profilinhaber beziehungsweise die Profilinhaberin.

Informationen sorgfältig auswählen

Solch eine digitale Identität kann einige Vorteile mit sich bringen, wenn die Nutzerin oder der Nutzer die preisgegebenen Informationen sorgfältig auswählt. Für eine angemessene Auswahl dieser Informationen sollten auch die möglichen Risiken in Betracht gezogen werden. Durch welche Informationen die digitale Identität gebildet wird, zeigt das Arbeitsmaterial, das Sie hier herunterladen können.

Mögliche Gefahren und Risiken im Internet

Einleitung

Nach einer kurzen Einführung in die Thematik sollen nun die Gefahren und Risiken, die sich durch den Gebrauch ergeben können, näher beleuchtet werden. Ziel ist es, dass die Jugendlichen ein umfangreiches Wissen hinsichtlich der Thematik Schutz und Sicherheit im Internet erlangen und somit befähigt werden, eigenständig und souverän mit ihren Daten und ihrer Privatsphäre umgehen zu können.

Unterschiedliche Wahrnehmung der Risiken im Internet

Das folgende Schaubild stellt eine Übersicht der wahrgenommenen Gefahren und Risiken im Internet aus Sicht der Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern dar. So werden unter anderem inhaltsbezogene (Doppelachse: Oben) und kontaktbezogene (Doppelachse: Unten) Risiken angeführt sowie Gefahren, die durch das Verhalten anderer (Achse: Rechts) oder durch das eigene (Achse: Links) entstehen.

Die Rolle der Lehrkraft

Das Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Internet sollte nicht kontrolliert werden, dies wäre ein wenig hilfreicher Ansatz. Klären Sie die Lernenden vielmehr über die Gefahren auf, machen Sie ihnen deutlich, wie wichtig der Schutz persönlicher Daten ist und vermitteln Sie ihnen die Fähigkeit, die eigene Internetnutzung kritisch betrachten zu können. Die folgenden Schaubilder können unterstützend eingesetzt werden.

Unterrichtsbeispiel 1: Wie schnell geht ein Foto um die Welt?

Aufgabenbeschreibung

Machen Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern den Selbsttest. Schon mehrfach haben Lehrerinnen und Lehrer Fotos bei Facebook hochgeladen, mit der Bitte, bei diesen auf "Gefällt mir" zu klicken. Ihre Schülerinnen und Schüler werden überrascht sein, wie viele Personen das Foto teilen und wie weit es sich letztendlich verbreiten wird. Eine Lehrerin aus England startete den Versuch und nutzte dazu einen simplen Aufruf (Achtung: Der Artikel ist nur nach einer kostenlosen Registrierung komplett zu lesen). Falls die schulische Nutzung von Facebook in Ihrem Bundesland nicht gestattet ist, können Sie diesen Versuch auch zu Hause durchführen und den Lernenden lediglich das Ergebnis vorstellen.

Sinn der Ãœbung

Ziel dieser Übung ist es, den Lernenden zu verdeutlichen, wie schnell ein Foto um die Welt geht. Darüber hinaus können Sie so Ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass ab dem Moment der Veröffentlichung jegliche Kontrolle über den eigenen Inhalt - sei es ein Foto, Video oder eine Textnachricht - verloren geht.

Unterrichtsbeispiel 2: Erstellen eines Musterprofils

Aufgabenbeschreibung

Lesen Sie zusammen mit Ihren Schülerinnen und Schülern folgenden Artikel. Dieser thematisiert, wie die eigene Privatsphäre im Internet geschützt werden kann. Mithilfe dieses Textes als Grundlage können Sie nun gemeinsam mit Ihrer Klasse ein Musterprofil erstellen, anhand dessen deutlich wird, welche Daten man preisgeben sollte und welche nicht. Fordern Sie anschließend die Lernenden in Form einer Hausaufgabe dazu auf, ihre eigenen Profile zu überprüfen.

Gefahren sozialer Netzwerke einfach erklärt

Das folgende Video kann den Schülerinnen und Schülern bewusst machen, welche Reichweite soziale Netzwerke haben können.

Abschließendes Zusammenstellen eines Posters zur Erinnerung

Wenn Sie das Thema "Sicherheit und Schutz im Internet" mit Ihrer Klasse besprechen, können Sie sich alle in dieser Einheit genutzten Grafiken herunterladen und ausdrucken, um diese in der Klasse in Form eines großen Posters aufzuhängen. Somit haben Sie alle wichtigen Informationen sichtbar vereint.

Weitere Hinweise für Lehrkräfte

Konkrete Handlungsstrategien und Maßnahmen

Abschließend ist zu sagen, dass es immer besser ist, Prävention anstelle von Intervention zu betreiben. Arbeiten Sie mit Eltern, Kolleginnen und Kollegen und den Lernenden zusammen. Gemeinsam können sich die Schülerinnen und Schüler auf unangenehme Situationen vorbereiten und ein geeignetes Handlungsmuster finden. Als Unterstützung zur Erarbeitung von gemeinsamen Handlungsstrategien kann diese Grafik weiterhelfen, welche sechs solcher Taktiken für den Schulbereich anführt. Ebenso können Sie das Schaubild mit verschiedenen Maßnahmen einsetzen. Weitere spannende Hinweise zum Thema Prävention finden Sie außerdem hier.

SIC - EU-Länder Zentren für sicheres Internet

Zusätzlich gibt es in allen EU-Ländern Zentren für sicheres Internet (SIC). Jedes dieser Zentren setzt sich aus vier Komponenten zusammen und bietet Ihnen darüber hinaus Informationsmaterial und Beratungsgespräche:

  • 1. Zentrum zur Stärkung des Bewusstseins

    Nationale Zentren zur Stärkung des Bewusstseins zielen darauf ab, das Bewusstsein und das Verständnis für die Problematik der Sicherheit im Internet zu erhöhen. Sie leiten Kampagnen, um Kindern, Jugendlichen, Eltern, Betreuerinnen und Betreuern sowie Lehrkräften dabei zu helfen, sich möglicher Gefahren bewusster zu werden. Ihr Ziel ist es, Menschen durch Fertigkeiten, Wissen und Strategien dazu zu befähigen, eine Widerstandskraft zu entwickeln, um sich selbst im Internet zu schützen.
  • 2. Beratungsstellen

    Beratungsstellen bieten Kindern, Jugendlichen und Eltern Informationen, Ratschläge und Hilfestellungen zum Umgang mit schädlichen Inhalten, Kontakten und Verhaltensweisen. Sie können über verschiedene Kanäle wie Telefon, E-Mail, Skype oder per Chat erreicht werden.
  • 3. Telefondienst

    Über die Telefondienste können Menschen illegale Inhalte anonym melden. Diese Meldungen werden dann an den Anbieter der Dienstleitung im Internet, die Polizei oder den entsprechenden Telefondienst weitergeleitet.
  • 4. Gremium der Jugendlichen

    Gremien ermöglichen es Jugendlichen, ihre Standpunkte zu äußern und Erfahrungen und Wissen in Bezug auf die Technologien und das Internet auszutauschen.

Autorin

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Dr. Virginia Pareja

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In Kooperation mit

Technische Universität Dortmund

Dieser Beitrag wird von der Technischen Universität Dortmund angeboten.

Ergänzende Unterrichtseinheiten