Vorbemerkungen und Praxistipps

Hier erfahren Sie Wissenswertes über die Rahmenbedingungen des Projekts und lesen, worauf man bei den Vorbereitungen und der Durchführung achten sollte.

Die CD-ROM

Informationsteil

Die CD-ROM ist in zwei Teile geteilt: Einen Informationsteil und einen Spiele-Bereich. Der Informationsteil erfordert klare Strukturen, die für alle Dörfer gleich sein müssen, und trainiert die Schülerinnen und Schüler darin, Absprachen zu treffen und die Vorgaben einzuhalten.

 

Spiele-Bereich

Im Spiele-Bereich ist Kreativität erwünscht, hier dürfen auch außergewöhnliche Beiträge verwirklicht werden. Schnell erkennen die Kinder, dass der Computer zwar nötig ist, um die Ideen zu verwirklichen, diese jedoch nicht selber liefert.

Arbeit am Computer

Kurze Lehrgänge

Für die Arbeit am Computer lernen die Kinder vor allem das, was sie gezielt für ihre Aufgabe brauchen. Dafür interessieren sie sich und hören aufmerksam zu, denn sie wollen ja ihre Aufgabe erfüllen. Dennoch ist es sinnvoll, ab und zu kleine zehn-Minuten-Lehrgänge für alle einzubauen, das bietet sich an beim Scannen, beim Benutzen des Farbeimers im Malprogramm, beim Radieren des Hintergrundes, beim Kennenlernen der Grundelemente im Autorenprogramm sowie beim Speichern und Umbenennen von Dateien.

 

"Spezialisten-Kinder"

Für bestimmte Tätigkeiten schult die Lehrkraft am besten ein paar "Spezialisten-Kinder", die ihr Wissen dann wieder an andere weitergeben können, zum Beispiel beim Aufnehmen und Schneiden von Sprache oder beim Übertragen von Fotos. So sind die Kinder gleichzeitig Lernende und Lehrende. Regelmäßige Teambesprechungen sind sehr wichtig, oft genügen wenige Minuten, damit alle wieder auf dem Laufenden sind und neue Ideen Gehör finden.

Trainieren des Gelernten

Das Dorfspiel-Projekt ermöglicht in geradezu idealer Weise ein Trainieren des Gelernten durch vielfaches Wiederholen gleicher Techniken mit wechselnden Inhalten. So müssen viele Aktionen am Computer für alle Dörfer in gleicher Weise erledigt werden und spätestens nach der fünften Wiederholung sitzt das Erlernte. Auf der anderen Seite kann es durch die vielen Wiederholungen bei den Kindern zu Ermüdungserscheinungen kommen, und sie müssen regelrecht ihr Durchhaltevermögen trainieren. Dabei ist die Lehrkraft gefordert, wenn nötig, für Abwechslung zu sorgen.

 

Textarbeit

Texte machen bei Grundschulkindern erfahrungsgemäß die meisten Schwierigkeiten. Zum einen fällt es ihnen noch schwer, einen Sachtext mit allen wichtigen Inhalten zu schreiben, und zum anderen sind sie noch sehr langsam beim Tippen. Hier muss die Lehrkraft sehen, was die Klasse leisten kann, und eventuell unterstützen.

 

Selber Programmieren

Erstaunlich schnell begreifen Kinder dagegen einfache Programmierungen mit der Maus (grafisches Programmieren). Die Umschaltmöglichkeit in den Runtime-Modus ermöglicht eine sofortige Überprüfung der Leistung. So kann, wenn nötig, korrigiert und erneut getestet werden. Eine funktionierende Programmierung gibt immer einen Motivationsschub und steigert das Selbstvertrauen des Kindes. Kinder und Jugendliche, die selber Spiele programmiert haben, sehen Computerspiele aus dem Handel danach mit anderen Augen an.

 

Rechtliche und Sicherheitsaspekte

Bietet sich im Unterricht eine günstige Gelegenheit, so sollte die Lehrerin oder der Lehrer nicht versäumen, zwei Dinge mit den Kindern zu besprechen: Die rechtliche Seite: Autorenrechte an Bildern und anderen Dateien, Copyright Regeln et cetera und die Sicherheitsseite: Sicherungskopien, Dateien umbenennen, Sorgfalt im Umgang mit den Geräten.

 

Praktischer Tipp

Wir speichern eine Datei prinzipiell zuerst unter einem anderen, beispielsweise indizierten Namen ab, bevor wir irgendetwas daran arbeiten, auch wenn sich dadurch die Festplatte füllt. Beispiel: von dorfshow_12Jan2010_*a*.md8 nach dorfshow_12Jan2010_*b*.md8. Das aktuelle Datum mit in den Dateinamen einfließen zu lassen, hilft den Kindern beim Auffinden der letzten Version.

Wichtig: Der Praxistest

Eine CD-ROM ist erst fertig, wenn sie ausreichend getestet ist. Das sollte man den Kindern vermitteln und sie an dieser Tätigkeit auch beteiligen. Die kleinen Autorinnen und Autoren schauen stets mit großer Begeisterung und gleichzeitig sehr kritisch ihr Werk an. Es entwickelt sich eine Art Spiel im Unterricht: Wer findet den ersten Fehler? Dabei ist es wichtig, notwendige freie Testphasen mit wilder Klickerei um gezielte Tests zu ergänzen. Rechtschreibfehler werden selten erkannt und bleiben oft für die Lehrkraft zur Nacharbeit übrig.

Präsentation vor Publikum

Eine Präsentation vor Publikum ist ein Höhepunkt bei der Projektarbeit und bringt besondere Vorfreude, Aufregung und die notwendige Organisation mit sich. Eine CD-ROM-Präsentation hat den Vorteil, dass die Kinder jeweils nur sehr kleine Bereiche zeigen, damit alle dran kommen. Es sollte also keine Hauptrollen wie bei einem Theaterstück geben. So können alle Eltern gleichermaßen stolz auf ihre Kinder sein. Das Publikum sollte so weit wie möglich in die Präsentation mit einbezogen werden. Gerade Spiele bieten sich an, um einen Gast an die Maus zu setzen.

Ortsbegehung

Besonders wünschenswert ist es, dass die Kinder auch das eine oder andere Dorf in der Realität kennenlernen. Es kann der Anfang des Projektes sein, ein Dorf selbst zu fotografieren und die Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Am Ende könnte die CD-ROM in einem Dorf persönlich vorbeigebracht werden. Der direkte Kontakt mit einem der Experten ist immer wertvoll.

Variationsmöglichkeiten des Projekts

Steht ausreichend Zeit für eine Vertiefung des Projektes zur Verfügung, so kann man:

  • zu jedem Dorf einen kleinen Film drehen, Filmschnitt lernen und die Filme einbauen.
  • die anderen Grundschulen beteiligen und um einen Beitrag bitten, den man mit einbaut.
  • mehrere Dörfer besichtigen.
  • die Inhalte erweitern, beispielsweise um die Ortsnecknamen, die traditionellen Fastnachtsmasken, Hörbeispiele vom Musikverein, noch mehr Geschichten sowie Mundartbeiträge.

Möglichkeiten zur Verkürzung

Steht zu wenig Zeit für die ausführliche Bearbeitung des Projektes zur Verfügung, so kann man:

  • die Inhalte verkürzen, knappere Texte schreiben und weniger Bilder einbauen.
  • den Ortsverwaltungen eine konkrete Vorlage der Seite schicken, sodass sie ihre Informationen gleich direkt dort eintragen und die Kinder diese abschreiben können.
  • das Projekt auf die unmittelbaren Dorfnachbarn einschränken.

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Martin Geisz

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In Kooperation mit

Bundeszentrale für politische Bildung

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).

Ergänzende Unterrichtseinheiten