Ablauf der Unterrichtseinheit
Die einzelnen Phasen des CD-ROM-Projekts - von der Einführung bis zur feierlichen Präsentation - werden hier detailliert dargestellt.
Einführung in das Projekt
Projektthema kennenlernen
Die Klasse lernt das neue Projektthema kennen: Erstellen einer interaktiven Lern-CD-ROM über alle Dörfer, die zum Schulort gehören. Die fertige CD-ROM soll später als Geschenk an die zugehörigen Grundschulen und Ortsverwaltungen überreicht werden. Spontane Äußerungen und Ideen werden gesammelt.Download
- rottenburger_dorfspiele.exe
Die Lehrkraft stellt der Klasse die Demo-CD-ROM aus Rottenburg vor. Dabei sehen die Kinder ein Beispiel aus einer anderen Stadt und finden Anregungen zur Umsetzung.
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Woher kommen die Informationen?
Im Klassengespräch sammeln die Schülerinnen und Schüler alle Ideen zum gewünschten Inhalt (Informationsteil und Spiele-Bereich). Dabei steht die zentrale Frage im Raum: Woher bekommen wir unsere Informationen, unser Fachwissen? Sehr bald wird klar, dass man die Ortsverwaltungen anschreiben und um Mitarbeit bitten muss.Recherche
Für eine erste Recherche bietet sich eine arbeitsteilige Partnerarbeit an. Dabei erfahren die Kinder, wie hilfreich das Internet für ihre Belange ist und suchen dort gezielt nach ersten Informationen:
- Welche Dörfer gehören dazu?
- Wie heißen die Ortsvorsteher, die Ortsvorsteherinnen und welche Adressen haben die Ortsverwaltungen?
- Gibt es kleine Dorfbeschreibungen, die man ausdrucken und bearbeiten kann?
- Sammlung der Dorfwappen in einem Ordner
- Homepage der übergeordneten Stadt untersuchen
Aufgaben für schnelle Kinder
Paare, die mit ihrer speziellen Aufgabe fertig sind, beginnen bereits mit:
- dem Anlegen einer alphabetischen Liste der Dorfnamen oder
- dem Vorformulieren eines Briefes an die Ortsverwaltungen oder
- dem Ausdenken von Fragen an die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher.
Brief schreiben
Gezielte Fragen sammeln
In Kleingruppen überlegen die Schülerinnen und Schüler gezielte Fragen an die Ortsverwaltungen und sammeln sie auf einem Blatt. Die Lehrkraft regt sie an, auch außergewöhnliche und persönliche Fragen auszudenken, zum Beispiel: Welche drei Wünsche würden Sie für das Dorf erfüllen, wenn Sie einen riesengroßen Lottogewinn ausgeben dürften? Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem Dorf? Erzählen Sie uns eine witzige, spannende oder erstaunliche Geschichte aus dem Ort.Download
- dorfspiele_anschreiben.rtf
Hier finden Sie eine Vorlage für ein an die Ortsverwaltungen gerichtetes Anschreiben.
Im Classroom-Manager speichern - dorfspiele_anschreiben.pdf
Hier finden Sie eine Vorlage für ein an die Ortsverwaltungen gerichtetes Anschreiben.
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Weitere Arbeitschritte
Die Fragen werden gesammelt und von einer Gruppe geordnet am Computer oder von Hand aufgeschrieben. Eine andere Gruppe formuliert gemeinsam mit der Lehrkraft das Anschreiben ins Reine. Eine weitere Gruppe bereitet schon die Kuverts mit der Anschrift, dem Absender und der Briefmarke vor. Das Unterschreiben, Kuvertieren und Abschicken der Briefe übernehmen ebenfalls die Kinder im Laufe des Vormittags oder nächsten Tages. Tipp: Geben Sie den Ortsverwaltungen unbedingt einen Termin an, bis wann die Daten spätestens von der Schule benötigt werden.Planung der Struktur der CD-ROM
Die Klasse sitzt im Kreis um den Computer oder Beamer, abwechselnd ist ein Kind an der Maus. Mit einem einfachen MindMap-Programm erstellen die Kinder gemeinsam eine Struktur für die CD-ROM. Die Lehrkraft hilft bei der Technik und gibt Anregungen, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht mehr weiter wissen. Dabei lernen die Kinder auch die Pflichtseiten einer interaktiven Anwendung kennen: Intro, Hilfeseite, Hauptmenü, Endeseite, Autoreninformation, Dank an Helfer. Alternativ kann die Struktur auch mit Kärtchen an einer Stellwand entwickelt werden.
Download
- dorfspiele_mindmap.pdf
Diese MindMap der Rottenburg CD-ROM-Struktur kann als Beispiel herangezogen werden.
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Vorarbeiten
Bei dieser freien Projektarbeit gibt es eine variable Gruppeneinteilung, bei der von der Einzelarbeit bis zur größeren Gruppe alles möglich ist. Die Kinder fertigen Zeichnungen fürs Layout an, legen Listen an (zum Beispiel Höhenlage des Dorfes, Entfernung zur Kernstadt, Fläche), sammeln weitere Daten, entwickeln Spielideen und notieren wichtige Punkte in den bereits ausgedruckten Informationen. Dabei gelten die drei unverzichtbaren und für Kinder gut merkbaren Regeln für freies Arbeiten:
- Jeder hilft jedem.
- Alle sind so leise, dass niemand gestört wird.
- Keiner steht dumm rum.
Sprachspiele
Solange noch nicht alle Informationen aus den Ortschaften da sind, kann im Fach Deutsch ein lustiges Spiel für die CD-ROM vorbereitet werden: Zu jedem Dorf erfinden die Kinder witzige Nachrichten. Dabei müssen alle Wörter in den Sätzen mit demselben Buchstaben beginnen wie der Dorfname. So entstehen so lustige Sätze wie: "Hemmendorfer heiraten hauptsächlich hinter Hochhäusern, hat Hartmut halbamtlich herumerzählt." Vorgehensweise: Die Kinder arbeiten mit einem Partnerkind oder alleine. Alle Dorfnamen werden an die Paare verteilt. Im Wörterbuch suchen die Kinder lustige Wörter passend zu ihrem Buchstaben heraus. Besonders wichtig ist es, auch Bindewörter, Zahlwörter et cetera mit in der Auswahl zu haben. Danach geht es ans Fabulieren und Fantasieren. Besonders reizvoll ist es, wenn es gelingt, Besonderheiten aus dem Dorf mit einzubauen, zum Beispiel die Baisinger Brauerei, den Neckar in Niedernau oder den Wein in Wendelsheim. Zu ihren Sätzen erstellen die Schülerinnen und Schüler lustige Buntstift-Zeichnungen, die später eingescannt werden. Dies kann auch eine Hausaufgabe sein.CD-ROM anlegen
Die Kinder arbeiten wieder in freier Projektarbeit. Dabei erledigen sie gemeinsam folgende Aufgaben:
- Anlegen der Struktur der Mediatorshow
- Einarbeiten der bereits vorhandenen Daten
- Beginnen mit dem Layout der Spielseiten
- Einscannen der Farbzeichnungen
- Erfassen der ersten Antworten der Ortsverwaltungen
Dorfinformationen erstellen
Infos sammeln und Texte schreiben
Die Kinder sind einzeln oder mit Partnerin oder Partner für jeweils ein Dorf verantwortlich (je nach Anzahl der Dörfer und Kinder). Sie lesen ihre Antwortpost, markieren wichtige Inhalte, übertragen bestimmte Daten in eine Sammelliste (zum Beispiel die Einwohnerzahl, die Anzahl der Vereine), stellen fest, ob etwas fehlt und schreiben kleine Texte am Computer: Dorfbeschreibung, Wünsche und Lob des Ortsvorstehers, der Ortsvorsteherin, Sehenswürdigkeiten.
Hilfestellung und Kontrolle
Beim Formulieren brauchen sie meist ein wenig Hilfe von der Lehrkraft. Es ist auch möglich, den Kindern für die Texte ein Sprachgerüst auf einem Arbeitsblatt zur Verfügung zu stellen, sodass sie ähnlich gestaltet werden können und später gut zueinander passen. Beim Projekt in Rottenburg hat die Lehrerin ein Dorf beispielhaft komplett beschrieben und davon durften die Kinder abschauen. In jedem Fall ist es notwendig, dass die Lehrerin oder der Lehrer die Texte und eingegebenen Daten der Kinder sorgfältig kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert, um später keine Falschmeldungen zu verbreiten.
Dorfinformationen in die CD-ROM einarbeiten
Nach und nach werden alle Dorfinformationen in die CD-ROM eingearbeitet. Die Kinder schreiben ihre Texte in einem Textverarbeitungsprogramm und kopieren sie später in die Anwendung. An der Hauptshow arbeiten wechselweise jeweils zwei Kinder und tragen die Daten aus den Sammellisten ein. Tipp: In unserer Schule arbeiteten wir zeitgleich an mehreren Kopien der Hauptshow. Die Schülerinnen und Schüler vermerkten auf ihren Zetteln, in welche Kopie sie ihre Daten eingearbeitet hatten und die Lehrerin kopierte später die Seiten in die Hauptshow, von der sie für die nächste Stunde wieder neue Kopien erstellte. Dieses Verfahren ist zwar etwas aufwändig, dafür aber sehr sicher und lässt paralleles Arbeiten zu, ohne dass die Anwendung zu häufig abstürzt.
Spiele programmieren
Entwicklung und Umsetzung in Partnerarbeit
Jeweils zwei Kinder arbeiten zusammen an der Entwicklung und Umsetzung eines Spiels. Sie notieren Ideen für das Layout und bereiten die Spielseiten so weit wie möglich vor. Bei der Programmierung hat es sich bewährt, wenn die Lehrkraft für jedes Schülerpaar ein Muster programmiert, von dem die Kinder abschauen können.
Beispiel
Wenn die Dorfnamen alphabetisch sortiert werden sollen, kann die Lehrkraft das erste Dorfschild fertig programmieren. Daran können die Kinder die Funktionsweise überprüfen und für die anderen Dorfnamen analog programmieren. Diese Vorgehensweise erfordert, dass diese Phase mindestens auf zwei Tage aufgeteilt wird, damit die Lehrkraft die Programmierungen vorbereiten kann. Kleine Anleitungszettel für die Kinder sind dabei sehr hilfreich und werden mit Freude Punkt für Punkt als erledigt abgestrichen.
Hinweis zum Puzzlespiele
Für die Puzzlespiele verwendeten wir die Software "Puzzle" von bhv Software GmbH&Co.KG. Hier entstehen aus den Fotos Puzzles im exe-Format, die die Autorensoftware aufrufen kann.
Dorfgeschichten
Die Kinder setzen sich in Gruppen zusammen und besprechen miteinander Ideen, wie die Dorfgeschichten aus "ihrem" Dorf anschaulich umgesetzt werden könnten. Sie helfen sich gegenseitig beim Layout, beim Schreiben und bei der notwendigen Programmierung oder Animation. Die Lehrkraft berät, unterstützt, programmiert Beispiele und stellt gegebenenfalls wieder Anleitungszettel zur Verfügung.
CD-ROM testen
Freie Testzeit
Von der CD-ROM ist eine erste Runtime-Version auf allen Rechnern. In Partnerarbeit testen die Kinder alle Seiten und sehen dabei auch ihnen bisher unbekannte Inhalte von Seiten, die ihre Klassenkameradinnen und -kameraden erstellt haben. Zunächst stellt die Lehrkraft den Kindern freie Testzeit zur Verfügung. So können sie mit Begeisterung und Stolz ihre Ergebnisse ohne Pflichtaufgabe ansehen.
Gezielter Check und Endabnahme
Danach findet ein gezielter Test in Arbeitsteilung statt. Jedes Paar erhält eine oder mehrere Aufgaben: Schriftarten checken, Verschaltungen prüfen, Spielfunktionen überprüfen, Zahlen mit den vorhandenen Listen vergleichen, Vollständigkeitsprüfungen et cetera.
Nachdem die Lehrkraft auch noch einmal alles überprüft hat, wird die CD-ROM in Produktion gegeben.
Präsentation vorbereiten
Die Kinder schreiben Einladungen an die Ortsverwaltungen, die Grundschulleitungen, ihre Eltern und andere Ehrengäste zu ihrer CD-ROM Präsentation. Dieses Schreiben kann auch die Ortsverwaltung des Schulortes übernehmen. Gemeinsam wird die Präsentation vorbereitet. Dabei übernimmt jedes Kind einen kleinen Bereich der CD-ROM. In Gruppen verpacken die Kinder die Geschenk-CD-ROMs für die Schulen und Ortsverwaltungen.
Download
- dorfspiele_einladung.pdf
Hier finden Sie die Einladung der Grundschule Wendelsheim, die Sie als Vorlage nutzen können.
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Die Lehrkraft fügt noch ein Lizenzschreiben bei. Hier finden Sie eine entsprechende Vorlage.
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Die Lehrkraft fügt noch ein Lizenzschreiben bei. Hier finden Sie eine entsprechende Vorlage.
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Feierliche Präsentation vor Gästen
Bei einer kleinen Feier stellen die Kinder ihre neue CD-ROM vor. In Rottenburg/Wendelsheim verlief das so: Der Ortsvorsteher begrüßte die Gäste und hielt eine kleine Rede, die Lehrerin beschrieb den Ablauf des Projekts und die Arbeitsweise der Kinder, die Schülerinnen und Schüler führten ihre CD-ROM in Ausschnitten vor und banden an vielen Stellen das Publikum mit ein, der Oberbürgermeister hielt eine kleine Rede und die Schulleiterin eine kurze Ansprache. Danach verteilten die Kinder die Geschenke und die Ortsverwaltung lud die Gäste zu einem Stehempfang ein. Die Kinder bekamen Eisgutscheine für ihr heimatkundliches Engagement. In der Zeitung erschien später ein schöner Artikel über das Projekt.
Abschlussausflug
Es bietet sich an, am Schluss oder schon im Laufe des Projekts, eines der Dörfer mit den Kindern genauer zu erkunden. Sicher findet sich einer der Ortsvorsteher oder eine der Ortsvorsteherinnen bereit, die Kinder durch ihr Dorf zu führen. In unserem Fall wählten wir einen Tag, an dem die dortige Grundschule Schulfest hatte, und bei der Feier zeigten unsere Schülerinnen und Schüler nach der Dorferkundung dem Publikum gleich Ausschnitte aus der CD-ROM.
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- Dorfspiele aus unserer Heimat
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