Napoleon Buonadigitale: Einstieg und Vorbereitung des Projekttages

Eine kleine Umfrage erwärmt die Schülerinnen und Schüler - aber auch die Lehrkräfte - fürs Thema. Anschließend formulieren die Lernenden Fragen, die sie selbst am Projekttag beantworten wollen.

Umfrage zum Einstieg

Häufige Nutzung von Online-Medien

Das Unterrichtsprojekt startet mit einer kleinen Umfrage in der Klasse. Wir wollten wissen, wo die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 15 Jahren Informationen suchen und wem sie glauben. Bei der Frage, welche Medien die Schüleinnen und Schüler bevorzugt zur Informationsbeschaffung nutzen, gaben 96 Prozent (26 von 27 Lernenden) an, dass sie immer bei Google nachschlagen würden. Auch beliebt ist Wikipedia, das von 85 Prozent immer und von 15 Prozent öfter genutzt wird. An dritter Stelle rangieren spezialisierte Internetseiten, die von 44 Prozent immer und von 41 Prozent öfter als Informationsquellen genutzt werden.

Bibliothek verliert an Bedeutung

Eigene Bücher werden von 67 Prozent der Lernenden öfter und von 26 Prozent selten benutzt. Die Bibliothek wird von 56 Prozent selten und von 26 Prozent der Schülerinnen und Schüler nie genutzt. Einige Befragte gaben an, ein Lexikon und das Schulbuch öfter zu benutzen.

Kritische Mediennutzung

Gefragt nach der Glaubwürdigkeit bei historischen Informationen zeigte sich (überraschenderweise?), dass die meisten Jugendlichen sehr wohl kritisch sind und etwa Informationen aus Computerspielen als "weniger glaubwürdig" einstuften: Eine gute (teilweise kritische Grundhaltung) und eine weniger gute (Google als Nachschlagewerk, weniger Bücher) Ausgangslage.

Projektstart

Vier Navigatoren

Vier Schülerinnen und Schüler wurden anschließend und in Vorbereitung des Projekttags zu "Navigatoren" befördert und konnten das Spiel "Napoleon: Total War", das in ausreichender Anzahl kostenlos vom Hersteller zur Verfügung gestellt wurde, auf einem Laptop für zehn Tage mit nach Hause nehmen. Sie sollten am Projekttag dafür sorgen, dass alle spielen konnten, ohne sich in der Bedienung zu verlieren (siehe These 8).

Fragen suchen, Antworten finden

Alle Schülerinnen und Schüler bereiteten im Geschichtsunterricht, methodisch als Kartenabfrage in Partnerarbeit verpackt, einen Fragenkatalog vor, der am Projekttag möglichst umfassend beantwortet werden sollte. Dabei arbeiteten sie selbstständig mit einer "wissenschaftlich-forschenden Grundhaltung". Die Lehrkräfte der Montessori-Schule sind der festen Überzeugung, dass es Schülerinnen und Schüler stärker motiviert, eigenständig erarbeitete Fragen zu beantworten als ein Liste von Dingen abzuarbeiten, die die Lehrkraft gerne wissen möchte. Nach einer Sammlung und Sortierung standen am Ende dieses Prozesses vier Kategorien fest, die mit jeweils zehn Fragen bestückt waren:

  • Perspektiven
    In dieser Rubrik enthalten waren Fragen wie "Kann man zwischen verschiedenen Charakteren wählen?", "Ist die Erzählweise neutral oder wertend?" oder "Erfährt man, welches Ziel Napoleon mit seinen Schlachten verfolgt?"
  • Handlung
    "Wird der Verlauf einer Schlacht durch historische Hintergründe oder durch das Können des Spielers bestimmt?", "Kann man Kriege spielen, die Napoleon gar nicht geführt hat?" oder "Spielt das französische Volk eine Rolle?"
  • Figuren
    "Wie wird der einfache Soldat dargestellt?", "Sind die anderen Figuren historisch belegt?" oder "Kann Napoleon in dem Spiel sterben?"
  • Gestaltung von Räumen & historischer Background
    "In welchen Ländern spielt das Spiel und sind sie korrekt angegeben?", "Gibt es eine Lexikon-Funktion?" oder "Ist ein Wirtschaftssystem mit Manufakturen und Merkantilismus von Anfang an vorhanden?".

Fragen als Arbeitsheft aufbereitet

Es entstanden also Fragen, die gar nicht so einfach zu beantworten waren und eine intensive fachliche und spielerische Auseinandersetzung erforderten. Die Fragen erhielten die Schülerinnen und Schüler in Form eines hübschen Arbeitshefts, auch um ihre Vorarbeiten entsprechend zu würdigen.

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Autorenteam "Historische Computerspiele"

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