Alkohol und Drogen im Straßenverkehr

Unterrichtseinheit

Mithilfe dieses Lernmoduls erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die Risiken von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung
  • variabel, vorwiegend als außerunterrichtlicher Projekttag, 4-6 Unterrichtsstunden
  • Arbeitsblatt, Projekt, Ablaufplan, Ãœbung
  • 7 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Abfeiern, tanzen und trinken – und wie kommt man dann nach Hause? Gerade Jugendliche und junge Erwachsene unterschätzen die Gefahren von Alkohol und Drogen und halten sich nach dem Genuss von Rauschmitteln für fitter als sie wirklich sind. Wenn sie dann mit ihrem Fahrrad, Moped oder Auto losfahren, begehen sie unter Umständen nicht nur eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat, sondern gehen ein lebensgefährliches Risiko ein.

Die Altersgruppe der 18- bis 21-Jährigen verursacht die meisten Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol und anderen Rauschmitteln. Sie verunglücken besonders häufig am Wochenende und in ländlichen Gebieten, wo Busse und Bahnen nachts nicht fahren. Doch Geld fürs Taxi ist knapp und überhaupt will man nicht als "verklemmter Spießer" gelten. Oft ist es der Konformitätsdruck im Freundeskreis, der Jugendliche zum Trinken animiert: Wer "sich die Kante gibt", gewinnt Ansehen, "Apfelsafttrinker" gelten als Spaßbremsen.

Die Unterrichtseinheit

Dieses Lernmodul zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung möchte Jugendliche ermuntern, die eigene Ãœberzeugung zu vertreten und sich dafür einzusetzen, akzeptierte Werte und Normen im Umfeld zu etablieren, mit denen sie sich sicher und regelkonform am Straßenverkehr beteiligen. In Rollenspielen erproben die Schülerinnen und Schüler eigene Verhaltensmuster im Umgang mit berauschenden Stoffen und diskutieren, welche Regeln in ihrem Freundeskreis oder ihrer Peergroup gelten sollten, um Verantwortung füreinander zu übernehmen. Der Fokus dieses Lernmoduls liegt auf der Selbstevaluation und der Frage, wie man sich gegen einen Konformitätsdruck behaupten kann. Weiterhin wird gemeinsam ein Verhaltenskodex entwickelt, der verhindern soll, dass man sich selbst oder Dritte in Gefahr bringt. Ergänzend zu den selbstreflexiven Unterrichtsmethoden erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Hintergrundinformationen zu Rechtsfragen, Unfallstatistiken oder der Wirkung von Alkohol auf den menschlichen Körper. Diese Fachkompetenzen werden in einem Begleitfilm angesprochen und zusätzlich durch ein Aufgabenblatt mit Quizcharakter vertieft, bei dem die Schülerinnen und Schüler anhand von Recherchematerialien die Antworten eigenständig ermitteln und berechnen. Das Quiz eignet sich für die Erarbeitung in Kleingruppen. 

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Selbstreflexion und Fachkompetenzen

Dieses Lernmodul legt den Schwerpunkt auf eine selbstreflexive Analyse der eigenen Handlungsmuster im Umgang mit Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Insofern stehen ergebnisoffene Aufgaben zur Selbstevaluation, Rollenspiele und Diskussionen über unterschiedliche Handlungsweisen der Personen sowie der Einfluss von Peergroups im Vordergrund der Unterrichtseinheit. Die Schülerinnen und Schüler werden zu einem Perspektivwechsel ermuntert, um Konflikte im Umgang mit Alkohol und Drogen darzustellen und kritisch zu bewerten. Darüber hinaus können sie eigene Verhaltensweisen reflektieren und neue Verhaltensweisen einüben. Durch gemeinsame Analysen und Diskussionen vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Vorstellungen gemeinsamer Normen und Verhaltenskriterien im Umgang mit Alkohol und Drogen im Straßenverkehr und legen eine gemeinsame Basis für einen Wertekonsens innerhalb ihrer Peergroup. Indem sie Strategien erörtern, wie sie sich innerhalb einer Gruppe behaupten können und selbstbestimmt Regeln für einen Verhaltenskodex festlegen, festigen sie die gemeinsame Basis für einen verantwortungsvollen Umgang miteinander und im Straßenverkehr.

Inhaltliche Schwerpunkte

1. Selbstevaluation mithilfe eines Fragebogens zum eigenen Alkoholkonsum und den persönlichen Motiven, berauschende Substanzen zu nehmen

2. Selbstbestimmung und Fremdbestimmung: Rollenspiele und Diskussionen zu Gruppenzwang, Peergroups, Beeinflussung und Selbstbehauptung: Wie soll ich in Konfliktsituationen handeln? Welche Alternativen gibt es? Wie kann ich für mich selbst und andere Verantwortung übernehmen? Wie kann ich Werte/Verhaltensnormen im Freundeskreis beeinflussen und positive Impulse setzen?

3. Rechtliche Aspekte rund um Drogen/Alkohol im Straßenverkehr (Promillegrenze, Kann-Bestimmungen bei auffälligem Fahrverhalten für motorisierte Verkehrsteilnehmer, Radfahrer und Fußgänger)

4. Daten und Fakten zu Unfallstatistiken mit Alkohol- oder Drogenbeteiligung

5. Medizinisch-physiologische Aspekte von Alkohol/Drogen (Berechnung des Blutalkoholgehalts/die Promillegehalts, Alkoholabbau, physische und psychische Auswirkungen von Alkohol/Drogen)

6. Lösungsmöglichkeiten, Handlungsalternativen und Verhaltensnormen (praktische Vorschläge, um beispielsweise nach einer Party nach Hause zu kommen, Verhaltenskodex für den Freundeskreis/Peergroup, persönliches Feedback)

Unterrichtsablauf und Materialien

Auf den folgenden Seiten finden Sie genauere Informationen zum Ablauf und zu den Materialien des Lernmoduls.

Hinweise zur Umsetzung des Lernmoduls

Hier finden Sie Vorschläge für eine Anpassung der modularen Lernbausteine zum Thema "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" an den zeitlichen Rahmen, Möglichkeiten zur Binnendifferenzierung sowie Anmerkungen zur Feedbackrunde und Evaluation.

Einstieg in das Lernmodul

Hinweise zur Besprechung des Fragebogens zur Selbstevaluation sowie Tipps zum Einsatz des Films "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" können Sie hier nachlesen.

Erarbeitungsphase

Nützliche Hinweise zur Erarbeitungsphase der Unterrichtseinheit "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" finden Sie hier. Wir haben für Sie Tipps zur Umsetzung der Rollenspiele, Leitfragen für ein anschließendes Unterrichtsgespräch sowie Anmerkungen zur Gruppenarbeit für die Vermittlung der Fachkompetenzen zusammengestellt.

Ergebnissicherung

Aus dem bisher gewonnenen Wissen, den Gesprächen und den eigenen Schlussfolgerungen entwickeln die Schülerinnen und Schüler einen Verhaltenskodex für den Umgang mit Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.

Unterrichtsmaterial "Alkohol und Drogen" zum Download (PDF-Dateien)

Unterrichtsmaterial "Alkohol und Drogen" zum Download (Word-Dateien)

Film "Alkohol und Drogen" zum Download (MP4-Format)

Gesamtdownload des Unterrichtmaterials

Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

  • sind über Eckdaten der Rechtslage zu Alkohol und Drogen im Straßenverkehr informiert.
  • interpretieren Studien und Unfallstatistiken zu Alkohol und Drogen im Straßenverkehr und beziehen ihr Wissen auf die eigene Lebenswirklichkeit.
  • sind über die Auswirkung von Alkohol und Drogen auf die Kontrolle und Wahrnehmungsfähigkeit des Körpers informiert, wie zum Beispiel Berechnung des Alkoholgehaltes im Blut, Restalkohol am folgenden Morgen, Wahrnehmungs- und Reaktionsstörungen als Folge des Alkoholkonsums.

Medien- und Methodenkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

  • nutzen die Methode des Rollenspiels, um typische Alltagssituationen, Probleme und Konflikte rund um Alkohol und Drogen nachzuvollziehen. Sie erörtern Einstellungen und Verhaltensweisen als Ansatzpunkte für Verhaltensänderungen. 
  • erarbeiten Fachkompetenzen anhand eines Aufgabenblattes in Quizform, das sie eigenständig mithilfe des vorliegenden Recherchematerials lösen können.
  • nutzen audiovisuelle Medien als Informationsquelle.

Sozial- und Personalkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

  • reflektieren ihren Umgang mit Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.
  • rekapitulieren Situationen aus ihrer Lebenswirklichkeit und erörtern Handlungsoptionen.
  • überlegen, welche Rolle Konformitätsdruck und die Werte und Normen der Peergroup im Umgang mit Alkohol und Drogen spielen und erörtern Strategien, wie sie verantwortungsvolles und regelkonformes Handeln als akzeptierte Grundhaltung im Freundeskreis stärken können.
  • erkennen und analysieren soziale Prozesse anhand von Rollenspielen.
  • diskutieren über Lösungen und Entscheidungen, um Situationen im Straßenverkehr zu vermeiden, in denen sie selbst gefährdet sind und andere gefährden könnten.
  • üben in Rollenspielen unterschiedliche Handlungsoptionen ein, die das Selbstbewusstsein stärken. 
  • entwickeln Handlungskompetenz, um begründete eigene Entscheidungen im Umgang mit Alkohol und Drogen zu fällen.

Autorin

Portrait von Susanne Patzelt
Susanne Patzelt

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In Kooperation mit

BMVI

Dieser Beitrag ist ein Angebot des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

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